Nux vomica

Nux vomica
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Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Nux vomica und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Nux vomica
Deutsche Bezeichnung Brechnussbaum
Synonyme Strychnos Nux vomica, Strychnos nux-vomica, Krähenauge, Brauntaler
Familie Loganiaceae (Brechnussgewächse)
Material der homöopathischen Arznei Getrocknete, reife Samen

 

Nux vomica ist die lateinische Bezeichnung für die hochgiftige Brechnuss, eine Pflanze aus der Familie der Brechnussgewächse (Loganiaceae), die das sehr giftige Alkaloid Strychnin als Wirkstoff enthält, was bereits in geringen Dosen eine Muskelstarre bewirken kann.

Das homöopathische Mittel Nux vomica wirkt hauptsächlich auf die Nerven, Atmungsorgane, auf den Magen-Darm-Trakt und die Harnorgane des menschlichen Organismus. Es passt zu gestressten, überforderten, überreizten, nervösen und hastigen Großstadt-Menschen (aktive, ehrgeizige Geschäftsmenschen) mit vorwiegend sitzender Lebensweise und beruflicher Überlastung. Es besteht eine Neigung zum übermäßigem Gebrauch von Genussmitteln wie Kaffee, Alkohol und Nikotin sowie anderen Stimulanzien, sie mögen reichliche, schwere Mahlzeiten. Die gesundheitlichen Folgen, die aus diesem Lebensstil resultieren sind Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, (Kater-) Kopfschmerzen mit der Neigung viele Tabletten dagegen einzunehmen sowie ein überlastetes Nervensystem und ein überaus reizbares, empfindliches Gemüt. Die Hauptanwendungsgebiete der homöopathischen Brechnuss sind starke Verdauungsprobleme, Tendenz zu neurologischen Erkrankungen (Zuckungen, Lähmungen, Schlaganfall), heftigen Gefühlsregungen (Wutanfälle, cholerische Ausraster), Verlangen nach Aufputschmitteln, Schlafprobleme und bei einer Überempfindlichkeit gegen alle möglichen Sinneswahrnehmungen.

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei werden die getrockneten, reifen Samen der Brechnuss verwendet.

Nux vomica: Botanischer Steckbrief

Der Brechnussbaum, auch Strychninbaum genannt, ist ein bis zu 15 Meter in die Höhe wachsender Baum mit sehr hartem, widerstandsfähigem Holz aus der Familie der Brechnussgewächse (Loganiaceae). Die hochgiftige Pflanze ist in feuchten hochgelegenen Wäldern in Asien, Vorderindien, Ceylon, Java, Afrika und Nordaustralien heimisch, weshalb die Blütezeit auch in die kalte Jahreszeit fällt. Der Baum besitzt stumpfe, vierkantige, gabelteilige Äste, die jeweils mit einem oder zwei Blattpaaren besetzt sind. Die kreuzständig angeordneten Blätter sind ganzrandig, kahl und von ovaler Form. In der Blütezeit bilden die Blüten doldenartige Blütenstände mit einem fünfzipfligen Kelch und einer weißen oder grünlichweißen, tellerförmigen Blütenkrone. Die Blüten verströmen einen unangenehmen Geruch und die später einstehende Frucht ist eine orangerote, hartschalige und kugelförmige Beere, die eine Größe von etwa 6 Zentimetern erreicht. In der Beere sind dann meist zwei bis vier aschgraue, feinhaarige Samen enthalten.

In den Samen enthalten ist der Hauptwirkstoff der Pflanze, das hochgiftige Alkaloid Strychnin, weshalb der Brechnussbaum auch als Strychninbaum bezeichnet wird.

Vergiftungsbild von Nux vomica

Eine (Strychnin-) Vergiftung mit Nux vomica ruft verschiedene Zustände hervor wie z.B. Stimulation, Überreizung, Verkrampfung und Lähmung. Bei kleineren Dosierungen sorgt die Brechnuss für eine anregende Wirkung im Verdauungstrakt, steigert den Appetit, fördert die Verdauungsvorgänge, stimuliert den Kreislauf und die Atmung. Bereits in geringen Dosen bewirkt Strychnin aber auch eine Starre der Muskeln. Größere Dosierungen hingegen stellen die Verdauungstätigkeit ein und vermindern den Appetit. Überdosierungen führen dann einerseits zu einer Überreizung der Sinnesorgane, des Geschmack-, Gehör-, Geruch- und Tastsinnes sowie des Sehvermögens und zu einer gesteigerten einer Temperaturempfindlichkeit, andererseits wird die Skelettmuskulatur beeinträchtigt mit Schwäche und Schwere in den Extremitäten. Durch die gesteigerte Erregbarkeit kommt es zum Erbrechen, Kieferklemme und zu einem Krampf der Streckmuskulatur des Halses (Opisthotonus). Die Krämpfe werden zudem durch äußere Reize wie Licht, Geräusche und Berührung ausgelöst, das Gehirn und Rückenmark reagieren auf die übermäßige Reizung mit starken Reflexen und Spasmen sowie mit Atemnot. Eine Menge von 30 bis 120 mg Strychnin kann für einen erwachsenen Menschen tödlich sein.

Nux vomica in der Volksmedizin

Die giftige Wirkung der Brechnussdroge war schon seit Ende des 15. Jahrhunderts bekannt und wurde im 16. Und 17. Jahrhundert zunächst hauptsächlich zur Vergiftung von Tieren eingesetzt, später dann zur Schmerzstillung verschiedener Beschwerden oder als Brechmittel. In der allgemeinen Volksmedizin wird Nux vomica in niedriger Dosis als anregendes Mittel bei Schwäche, Erschöpfung sowie bei Kreislaufbeschwerden und Problemen im Verdauungstrakt verwendet. In Indien wird die Baumrinde zunächst zu schwarzem Pfeffer zermahlen und anschließend zu einer schwarzen Paste weiterverarbeitet, die dann bei asthmatischen Beschwerden oder schmerzhaften Wehen eingenommen wird. Ein Aufguss aus den Blättern der Pflanze findet außerdem bei der äußeren Behandlung rheumatischer Beschwerden Anwendung.

Nux vomica: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Nux vomica positiv auf die Beschwerden auswirken.

Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Verdauungsprobleme

Verdauungsprobleme gehören zu den Hauptanwendungsgebieten des homöopathischen Mittels. Bei einem nervösen und empfindlichen Magen, häufigen Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritiden) und Magengeschwüren die von Krämpfen, einem Würg- und Brechreiz ohne sich Erbrechen zu können und ständigem Aufstoßen begleitet werden, kann Nux vomica zur Behandlung zum Einsatz kommen. Auch wenn der Magen auf fast alle Speisen empfindlich reagiert, das Essen wie ein Stein im Magen liegt, die Beschwerden üblicherweise ein bis drei Stunden nach Nahrungsaufnahme, insbesondere nach reichlichem, zu schweren Essen, nach verdorbener Nahrung, zu viel Alkohol, Kaffee oder Nikotin, Missbrauch von Medikamenten, Drogen oder anderen Stimulanzien entstehen, ist die homöopathische Brechnuss angezeigt. Im späteren Krankheitsstadium treten Symptome wie Appetitverlust und Abneigung gegen Essen ein.

Auch im Darmbereich kommt es zu gesundheitlichen Beschwerden. Zu den Anwendungsbereichen von Nux vomica gehören Zwölffingerdarmgeschwüre, ein ständig gereizter Darm mit kolikartigen Schmerzen, krampfartige Blähungen und Verstopfung ohne Stuhldrang sowie einer allgemeinen Berührungsempfindlichkeit des Bauchraumes.

(Katerartige-) Kopfschmerzen

Die dumpfen, drückenden, katerartigen Spannungskopfschmerzen beginnen im Hinterkopf und strahlen über die Stirn bis zu den Augen. Die Schmerzen werden begleitet von Schindelanfällen mit momentanen Bewusstseinsverlusten, Übelkeit und Brechreiz. Insbesondere nach übermäßigem Alkohol- und Nikotingenuss treten die Kopfschmerzen morgens auf. Nux vomica wird auch als das Katermittel in der Homöopathie bezeichnet.

Grippe, Erkältungen, Atemwegsbeschwerden

Eine Verkühlung jeder Art kann schnell zu Erkältungskrankheiten führen und mit Schnupfen, verstopfter Nase in der Nacht oder Fließschnupfen tagsüber sowie Fieber einhergehen. Hinzu kommen Symptome wie eine entzündliche Heiserkeit mit Kratzen im Hals, ein starker und anfallsartig auftretender Husten mit krampfhafter Zusammenschnürung der Atemwege. Nux vomica-Menschen haben eine flache und oberflächliche Atmung, die Brust und Atemwege ziehen sich krampfartig zusammen, was zu einem starken Beklemmungsgefühl führt. Asthmatische Beschwerden, die bei Völlegefühl im Magen, nach dem Essen und morgens auftreten, sind ein weiteres Anwendungsfeld der homöopathischen Brechnuss.

Allgemeine Reizbarkeit des Nervensystems

Zur Symptomatik des überreizten Nervensystems gehören neben neuralgischen Schmerzen auch eine Neigung in Ohnmacht zu fallen sowie eine extrem niedrige Schmerzgrenze. Strapazierte Nerven äußern sich durch Zuckungen, Zittern oder Beben entweder an einzelnen Körperstellen oder am gesamten Körper. Die Neigung in Ohnmacht zu fallen kann durch bestimmte Situationen hervorgerufen werden: Gemütserregungen, überfüllte Räume, Schwächezustände, während der Menstruation oder Schwangerschaft, bei schwerer Arbeit, bei Hitze und bei dem Anblick von Blut. Die geringe Schmerzgrenze wird deutlich, wenn schon sehr geringe Schmerzen, teilweise handelt es sich um verletzende Worte, den Nux vomica-Menschen in einen äußerst unkontrollierten, wütenden Zustand versetzt.

Schlafstörungen

Nux vomica-Menschen leiden unter einer Schlaflosigkeit aufgrund der nervösen Reizbarkeit. Entweder sie können nicht einschlafen oder sie erwachen um 3.00 Uhr morgens. Gedanken, Wut und Aufregung verhindern ein erneutes Einschlafen. Falls Betroffene doch wieder in den Schlaf fallen, durchleben sie schwere Träume aus denen sie völlig erschöpft erwachen. Sie fühlen sich dann miserabel und sind gereizt.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Nux vomica

Menschen, die das homöopathische Mittel Nux vomica benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Reiz, Krampf und Lähmung – wie bei einer Strychnin-Vergiftung

Leitsymptome von Nux vomica sind ein unkoordiniertes Nebeneinander von Reizen, Krämpfen (Spasmus) und Lähmungen. Das sind auch die Symptome, die bei einer Strychnin-Vergiftung auftreten.

Schmerzcharakter: krampfartig, stechend, neuralgisch

Bei dem Mittel Nux vomica werden die Schmerzen als krampfartig, stechend und neuralgisch beschrieben. Die Schmerzen und Krämpfe treten in unterschiedlicher Schmerzintensität auf, werden stets von einer nervösen Empfindlichkeit begleitet.

Ausgeprägtes Kälteempfinden

Kälteempfindlichkeit ist ein wichtiges Leitsymptom von Nux vomica. Es besteht eine Abneigung gegen Kälte, kalte Luft, sie frösteln bei dem geringsten Luftzug. Alle Symptome verschlimmern sich bei kaltem Wetter.

Katerartige Kopfschmerzen und Überempfindlichkeit aller Sinne

Die katerartigen, dumpfen und drückenden Kopfschmerzen gehen mit Übelkeit und Brechreiz einher und treten in der Regel am Morgen nach übermäßigem Genuss von Alkohol und Nikotin auf. Es besteht zudem eine Überempfindlichkeit gegen Lärm, Licht, Gerüche, Geräusche und gegen jede Berührung.

Krampfartige Verstopfung ohne Stuhldrang

Charakteristisch für das Mittel Nux vomica sind kolikartigen Bauchschmerzen mit krampfartigen Blähungen und krampfartiger Verstopfung ohne Stuhldrang.

Magenbeschwerden mit Sodbrennen, Würgen, Übelkeit

Krampfartige Magen-Darmbeschwerden mit Sodbrennen, Würg- und Brechreiz sowie Übelkeit entstehen etwa 1 bis 3 Stunden nach einem reichlichen und zu schweren Essen oder nach verdorbener Nahrung, zu viel Alkohol, Kaffee oder Nikotin, Missbrauch von Medikamenten, Drogen oder anderen Stimulanzien.

Verlangen und Folge von Genussmitteln, Medikamenten und Stimulanzien

Zur Kompensation ihrer Beschwerden verlangen Nux vomica-Menschen nach Genussmitteln wie Alkohol, Kaffee, scharfe Gewürze, Nikotin, Rauschmittel und Drogen oder Abführmittel.

Nervöses, reizbares, aggressives und cholerisches Verhalten

Charakteristisch für Menschen, die Nux vomica benötigen, ist ein ausgeprägt reizbares, aggressives und cholerisches Verhalten.

Gemütssymptome bei Nux vomica

Ehrgeiz und Pflichtbewusstsein

In der Homöopathie gilt Nux vomica als das ehrgeizigste Mittel. Nux vomica-Menschen sind im gesunden Zustand fleißige, hart und effektiv arbeitende Personen mit einem ausgeprägten Pflichtgefühl und hoher Arbeitsmoral. Im krankhaften Zustand nehmen diese Eigenschaften pathologische Züge an: es stehen nur noch Leistung und Konkurrenz im Vordergrund. Sie werden zu einem „Workaholic“, eine zwanghafte Effektivität entsteht und nehmen keine Rücksicht mehr auf ihre Umwelt, Kollegen und ihre Gesundheit.

Ordnung, Effizienz und Reizbarkeit

Menschen, die Nux vomica benötigen sind pedantisch genau, nie zufrieden und fühlen sich ständig durch Dinge in der Umgebung gestört. Dadurch entsteht eine ausgeprägte Reizbarkeit, sie üben Kritik, wenn andere Menschen nicht ihren Vorstellungen entsprechen, sie regen sich leicht auf, werden ärgerlich, jähzornig und vertragen keinen Widerspruch.

Streitsucht, Boshaftigkeit, Gehässigkeit, cholerisches Verhalten, Gewalt

Ein Mangel an Ausgeglichenheit führt zu dem Zustand einer unbeherrschbaren Reizbarkeit. Sie werden dann streitsüchtig, gehässig, boshaft und zeigen ein cholerisches Verhalten. Neben einer verbalen Reizbarkeit besteht aber auch eine Tendenz zur Gewaltbereitschaft, Boshaftigkeit und Grausamkeit. Das kann sich im destruktiven Verhalten äußern, es werden nicht nur Dinge zerbrochen und auf den Boden geworfen, die destruktive Art zeigt sich auch in Selbstmordgedanken. Charakteristisch dabei ist, dass der Wunsch nach Selbstmord besteht, aber gleichzeitig auch eine große Angst vor dem Sterben.

Überempfindlichkeit gegenüber äußeren Sinneseindrücken

Ob unerträgliche Geräusche, Gerüche nach Tabak oder Parfüm, helles Licht und Musik – auf alle äußeren Sinneseindrücke reagieren Nux vomica-Menschen sehr überempfindlich und gereizt.

Ängste, Angst vor dem Versagen, Einnahme von Stimulanzien

Es besteht trotz einer Selbstmordneigung eine große Angst vor dem Sterben.

Neben dem Streben nach Erfolg, sind ausgeprägte Versagensängste charakteristisch für Menschen, die das homöopathische Mittel Nux vomica benötigen. Es wird krampfhaft an allem festgehalten und die Angst vor Konkurrenz führt zu einer vermehrten Einnahme von Stimulanzien wie Alkohol, Drogen, Zigaretten, Medikamenten und Sex.

Modalitäten bei Nux vomica

Verschlechterung der Beschwerden

  • Kälte, kaltes und nasses Wetter, Wind, Zugluft, Entblößen, Frost
  • Morgens, zwischen 3.00 und 4.00 Uhr
  • Überessen, fette Speisen, 1 bis 3 Stunden nach dem Essen
  • Übermäßiger Gebrauch von Genussmitteln und Stimulanzien
  • Geschäftlicher Ärger, Sorgen, geistige Anstrengung, Überanstrengung
  • Gerüche, Lärm, Berührung

Verbesserung der Beschwerden

  • Wärme, Einhüllen des Kopfes
  • Ruhe, Schlaf, Liegen
  • Druck
  • Abends

Auslöser der Beschwerden bei Nux vomica

  • Übermäßiger Gebrauch von Genussmitteln, Kaffee, Tabak, Alkohol
  • Übermäßiger Gebrauch von Drogen, Medikamente und andere Stimulantien
  • Scharf gewürzte, aromatische Speisen, Überessen
  • Langanhaltende, geistige Überarbeitung, sitzende Lebensweise
  • Schlafmangel

Nux vomica in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Nux vomica kommt bei Schwangeren hauptsächlich bei morgendlicher Übelkeit mit plötzlich auftretendem Würg- und Brechreiz, der mit oder ohne Erbrechen einhergehen kann, zum Einsatz. Auch wenn Schwangere unter Verstopfung (Obstipation) leiden, es während der Schwangerschaft zu einem vermehrten Harndrang kommt und eine starke Müdigkeit besteht, kann die homöopathische Brechnuss zur Behandlung eingesetzt werden und die Beschwerden lindern.

Nux vomica für Kinder

Nux vomica kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Nux vomica ein wichtiges homöopathisches Kindermittel bei krampfartigen Bauchschmerzen von Babys, die ihren Körper wütend nach hinten durchbiegen, bei schmerzhaften Blähungskoliken und bei krampfartigen Verdauungsbeschwerden ohne Stuhlabgang. Auch bei Zahn- und Zahnungsbeschwerden, die mit ausgeprägter Reizbarkeit einhergehen, bei Erkältungen mit einer Verstopften Nase in der Nacht und starkem Husten, kann eine homöopathische Behandlung mit dem Mittel Nux vomica erfolgen.

Potenzen und Darreichungsformen von Nux vomica

Das homöopathische Mittel Nux vomica ist bis einschließlich der Potenz D3 verschreibungspflichtig. Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Nux vomica die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich. Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Nux vomica

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010