Was ist Akupunktur?
Akupunktur ist eine bewährte alternativmedizinische Behandlungsmethode, bei der bestimmte Punkte am Körper, sogenannte Akupunkturpunkte, mit Nadeln stimuliert werden. Das Therapieverfahren ist ein wesentlicher Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin, kurz: TCM, das bereits vor ca. 3000 Jahren in China entwickelt wurde. Heutzutage wird Akupunktur weltweit praktiziert und in Deutschland von spezialisierten Ärzten und Heilpraktikern angeboten. Die Bezeichnung Akupunktur leitet sich ab aus den lateinischen Begriffen acus = Nadel und punctio = Stechen.
Wie wirkt Akupunktur?
Grundlage der Akupunktur ist die sogenannte Meridian-Lehre der TCM. Sie geht davon aus, dass sich im Körper feinstoffliche Energiebahnen oder Meridiane befinden, in denen die Lebensenergie, das sogenannte Qi, zirkuliert und den Körper mit dieser Energie versorgt. Insgesamt gibt es 12 Haupt-Meridiane, die den gesamten Körper durchziehen. Jeder Meridian ist bestimmten Körpersystemen bzw. Organen zugeordnet. Durch äußere Einflüsse wie Temperatur, Ernährung oder Krankheitserreger sowie durch seelisch-psychische Prozesse wie Gedanken und Gefühle kann es zu Blockaden im Qi-Fluss kommen, wodurch Krankheiten entstehen sollen. Um diesen Energie-Fluss wieder ins Gleichgewicht und somit die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren, werden in der Akupunktur an bestimmten Stellen der betroffenen Leitbahnen, den sogenannten Akupunkturpunkten, feine Nadeln gesetzt, das heißt in die Haut gestochen. Durch die Nadeln werden die Energiepunkte stimuliert, wodurch sich der gestörte Energie-Fluss wieder normalisieren soll.
Wo hilft Akupunktur?
Die theoretischen Prinzipien der Akupunktur werden von der Schulmedizin nicht anerkannt. Daher gilt die Wirkung hierzulande als umstritten. Gleichzeitig werden mitunter große und schnelle Heilerfolge mit der Therapie erzielt. Daher ist die Akupunktur inzwischen sogar eine Kassenleistung, deren Kosten bei chronischen Rückenschmerzen der Lendenwirbelsäule und des Kniegelenks von der Gesetzlichen Krankenkasse erstattet werden.
Gemäß der traditionellen Akupunktur-Lehre gibt es im Grunde keine Beschwerden, die nicht mit Akupunktur behandelt werden können. Die Indikationen reichen von Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates über Erkrankungen des Verdauungssystems und des Herzkreislaufsystems bis hin neurologischen und psychischen Erkrankungen.
Einer der Haupteinsatzbereiche der Akupunktur sind Schmerzen aller Art wie Rückenschmerzen oder Kopfschmerzen. Daneben berichten viele Patienten auch von einer hilfreichen Wirkung bei Allergien wie Heuschnupfen und allergischem Asthma, Menstruationsbeschwerden oder auch zur Geburtsvorbereitung. Beliebt ist auch die Akupunktur zum Abnehmen, Raucherentwöhnung und zum Stressabbau.
Wie läuft eine Akupunkturbehandlung ab?
Nach einer ausführlichen Anamnese (Befunderhebung) werden bei einer Akpunkturbehandlung kleine sterile Akupunkturnadeln an den entsprechenden Punkten in die Haut gestochen. Durch den speziellen Schliff der Nadeln ist das Stechen praktisch schmerzfrei. In einer Sitzung werden in der Regel zwischen 10 und 20 Nadeln gesetzt. Die Behandlung dauert etwa 20 bis 30 Minuten, in denen der Behandelte meist auf einer Liege ruht. An den stimulierten Akupunkturpunkten ist dabei oft ein leichtes Kribbeln oder ein Wärmegefühl zu spüren. Wenn die Nadeln professionell gestochen werden, ist es jedoch nicht unangenehm, mit den Nadeln in der Haut zu verweilen, sofern man sich nicht bewegt. Am Ende der Sitzung werden die Nadeln wieder entfernt.