Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Luffa operculata und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:
Lateinischer Name | Luffa operculata |
Deutsche Bezeichnung | Luffafrüchte, Kürbisschwämmchen |
Synonyme | Esponjilla, Luffa, Kürbisschwämmchen, Schwammgurke |
Familie | Cucurbitaceae (Kürbisgewächse) |
Material der homöopathischen Arznei | Getrocknete Früchte |
Luffa operculata ist der lateinische Name für Kürbisschwämmchen, eine Pflanzenart der Gattung Luffa aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Es handelt sich nicht um einen Schwamm aus dem Meer, sondern um eine getrocknete Kürbisfrucht aus Mittel- und Südamerika. In der Homöopathie wirkt Luffa operculata auf die Schleimhäute der Nase. Es wirkt schleimlösend bei zähem Schleim, antiallergisch und unterstützt die Durchblutung, Befeuchtung und Regeneration der Nasenschleimhäute.
Die Hauptanwendungsgebiete in der Homöopathie sind Erkältungen mit allen möglichen Formen von Schnupfen, Allergien wie saisonaler Heuschnupfen und Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis). Das homöopathische Mittel Luffa operculata eignet sich im Gegensatz zu vielen „abhängig“ machenden Nasensprays zur längeren Anwendung bei trockenen Nasenschleimhäuten und auch bei einem chronischen Missbrauch von Nasensprays kann das Homöopathikum zum Einsatz kommen und den Dauermissbrauch unterbrechen. Charakteristisch für das Arzneimittelbild von Luffa sind die sehr trockenen Schleimhäute der Nase, Zunge und des Rachenbereiches. Typischerweise verschlechtern sich die Symptome in warmen Räumen, bei trockener Luft und in den Morgenstunden, eine Verbesserung der Beschwerden erfolgt dementsprechend an der frischen, kühlen und feuchten Luft. Menschen, die das homöopathische Mittel benötigen, leiden häufig unter Müdigkeit und Antriebslosigkeit.
Zur Herstellung des homöopathischen Mittels werden die getrockneten Kürbisfrüchte der Pflanze Luffa operculata verwendet.
Luffa operculata: Botanischer Steckbrief
Heimisch ist die zarte, einjährige, krautige Kletter- oder Schlingpflanze aus der Familie der Cucurbitaceae (Kürbisgewächse) in Ländern aus Mittel- und Südamerika, wie z.B. Brasilien, Kolumbien, Mexiko, Paraguay und Peru.
Luffa operculata kann mit ihren kantigen Stängeln bis zu drei Meter in die Höhe wachsen. An den Stängeln befinden sich die etwa 10 bis 12 Zentimeter langen, breiten und herzförmigen Blätter. In der Blütezeit blühen die in Blattachseln stehenden, eingeschlechtlichen, blassgelben oder gelben Blüten. Sie besitzen wie die Kronblätter einen fünfteiligen Kelch und die fünf Staubblätter tragen biegsame Staubbeutel (Antheren). Später entwickeln sich dann die kürbisähnliche, pflaumengroße, stachelige und schnabelartig zugespitzte Frucht von gräulicher Farbe. Im Inneren befindet sich ein markiges Gewebe mit einem feinen Fasergeflecht und länglichen, platten und dunkelbraunen Samen. Das feine, zierliche Geflecht von heller, weißlicher Farbe weist im trockenen Zustand eine harte und raue Konsistenz auf, im Wasser hingegen wird das Geflecht weich.
Die Inhaltsstoffe der Pflanze sind hauptsächlich Bitterstoffe wie Cucurbitacine und Saponine (Triterpensaponine), die eine schmerzlindernde (analgetische), stark abführende, ausschwemmende (diuretische) und schleimlösende Wirkung aufweisen.
Die für die „Homöopathische Therapierichtung und Stoffgruppe“ zuständige Kommission D hat in ihrer Monographie folgende Hauptindikationen für Luffa operculata im Bundesanzeiger veröffentlicht: Schnupfen, Heuschnupfen und Verdauungsschwäche.
Luffa operculata in der Volksmedizin
In der brasilianischen Volksmedizin gilt Luffa operculata als eine Art Allheilmittel, das mit seinen abführenden und ausschwemmenden Wirkungen z.B. bei Darmproblemen wie Verstopfung (Obstipation), Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödemen) oder Geschwülsten angewendet wird. Auch soll die Droge als Brechmittel und Abtreibungsmittel Verwendung finden. Die Wirksamkeit bei den genannten Anwendungsgebieten ist wissenschaftlich jedoch nicht belegt. Die Ureinwohner Kolumbiens nutzten Luffa operculata z.B. bei Geruchsstörungen, um einen intensiven, heilenden und reinigenden Schnupfen auszulösen, der den Symptomen eines typischen Heuschnupfens oder einer Nasennebenhöhlenentzündung sehr ähnlich ist. Im Bereich der Homöopathie wird das potenzierte Kürbisschwämmchen deshalb auch nach dem Ähnlichkeitsprinzip bei diesen Beschwerden angewendet.
Dr. Willmar Schwabe brachte das Heilmittel von einer Expeditionsreise in Kolumbien mit und übergab im Jahre 1962 auf der Internationalen Homöopathischen Liga-Tagung in Bad Godesberg einem Herrn Everitt von der Firma Nelson einen Tiefpotenz von Luffa operculata, nachdem er einen Vortrag über die Entdeckung und Anwendung des Mittels bei Nasennebenhöhlenentzündungen und ähnlichen Beschwerden gehalten hatte.
Inzwischen nutzen auch westliche Schulmediziner die Wirkung von Luffa operculata und behandeln Pollenallergien inzwischen nicht nur mit typischen Antihistaminika.
Im asiatischen Raum sind die Früchte als schmackhaftes Gemüse in der Küche sehr beliebt und werden zudem zur Herstellung von Naturschwämmen verwendet. Luffa operculata ist eine kleinere Art des Luffaschwammes Luffa cylindrica, aus dessen Fasergerippe Massagebürsten oder -handschuhe hergestellt werden.
Luffa operculata: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche
Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Luffa operculata positiv auf die Beschwerden auswirken.
Erkältungen mit Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis)
Ob chronischer Schnupfen mit trockenen Nasenschleimhäuten und Borken- oder Schorfbildung, bei Stockschnupfen mit verstopfter Nase und dickem, schleimigen Sekret oder bei Fließschnupfen und Heuschnupfen mit wässrigen Absonderungen: Jede Form von Schnupfen gehört zu den Hauptanwednungsgebieten von Luffa operculata. Typisch für das Mittel ist ein häufiges Niesen mit einer juckenden Nase, die aufgrund der ausgeprägt trockenen Nasenschleimhäute verstopft und dadurch auch sehr schmerzhaft ist. Zudem ist die Nasenatmung ist erschwert und die Nasensekrete sind entweder zäh, dick, schleimig und fest oder dünnflüssig, wässrig und tropfend. Üblicherweise verbessern sich die Nasenbeschwerden an der frischen, kalten und feuchten Luft, während warme Räume, trockene Luft und frühe Morgenstunden hingegen zu einer Verschlechterung führen.
Häufig entwickelt sich der anfängliche Schnupfen zu einer Nasennebenhöhlenentzündung, die mit dumpf empfundenen Schmerzen in den Kiefer- und Stirnhöhlen einhergeht.
Pollenallergie (Allergische Rhinitis)
Luffa operculata kann auch zur homöopathischen Behandlung von Heuschnupfen (allergische Rhinitis) zum Einsatz kommen. Zu den typischen Symptomen einer Pollenallergie gehören häufiges Niesen, tränende und juckende Augen, Fließschnupfen und eine gleichzeitig verstopfte Nase mit trockenen Schleimhäuten. Das homöopathische Mittel kann dazu beitragen, den Einsatz von herkömmlichen Antihistaminika zu reduzieren und die körpereigene Ausschüttung von Histamin zu verringern.
Trockenheit und Entzündungen in Mund- und Halsbereich
Weitere Anwendungsgebiete von Luffa operculata sind Beschwerden im Mund- und Rachenbereich, die mit einer ausgeprägten Trockenheit der Schleimhäute einhergehen. Das können entzündliche Prozesse sein, die ein Brennen im Hals, eine extreme Mundtrockenheit und ein ständiges Räuspern und Hüsteln aufgrund der trockenen, entzündeten Schleimhäute hervorrufen. In den frühen Morgenstunden und am Vormittag kann ein zäher, lästiger Schleim im Hals- und Rachenbereich auftreten, der für ein Brennen und Räuspern sorgt, im Tagesverlauf jedoch wieder abklingt.
Die Leitsymptome des homöopathischen Mittels Luffa operculata
Menschen, die das homöopathische Mittel Luffa operculata benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:
Trockene Schleimhäute: Nase, Mund, Zunge und Hals-, Rachenbereich
Charakteristisch für das homöopathischen Mittel Luffa operculata ist eine ausgeprägte Trockenheit der Schleimhäute. Am häufigsten betroffen sind die Schleimhäute der Nase sowie im Mund- und Rachenbereich. Die Mundtrockenheit wird besonders beim Sprechen als sehr unangenehm empfunden.
Sekrete: zäh, dick und schleimig oder dünnflüssig und tropfend
Typisch für das Mittel Luffa operculata sind alle möglichen Formen der Absonderungen, die entweder zäh, dick, schleimig und fest oder dünnflüssig, wässrig und tropfend sein können.
Dünnflüssiger Nasenschleim mit Niesanfällen oder immerzu verstopfte Nase
Menschen, die Luffa operculata benötigen, leiden entweder unter ständigen Niesanfällen mit dünnflüssigem, wässrigen Nasenschleim oder unter einer permanent verstopften Nase mit Krusten- und Borkenbildung.
Zäher Schleim im Hals- und Rachenbereich mit Räuspern und Brennen
Ein zäher Schleim im Hals- und Rachenbereich wird insbesondere in den frühen Morgenstunden produziert und verursacht dort ein brennendes Gefühl und löst ein ständiges, unangenehmes Räuspern aus.
Anhaltende Müdigkeit und mangelnde Leistungsfähigkeit
Luffa operculata-Menschen sind ständig müde und geistig erschöpft. Dadurch leiden sie auch unter einer mangelnden Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit.
Nicht abklingende Nebenhöhlenentzündungen
Aus jedem Schnupfen entwickelt sich eine Nasennebenhöhlenentzündung mit zähem Schleim, trockenen Nasenschleimhäuten, Borkenbildung und dumpf empfundenen Schmerzen in den Kiefer- und Stirnhöhlen. Die Beschwerden klingen nur sehr schwer wieder ab.
Gemütssymptome bei Luffa operculata
Müdigkeit, Antriebslosigkeit, mangelnde Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit
Menschen, die das homöopathische Mittel Luffa operculata benötigen, sind sehr müde und geistig erschöpfte Personen, die sowohl unter einer ausgeprägten Antriebslosigkeit als auch unter einer sehr eingeschränkten Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit leiden. Sie können alltägliche Aufgaben wie z.B. das Einkaufen von Lebensmitteln nur sehr schwer bewerkstelligen und am Arbeitsplatz können sie sich aufgrund der ausgeprägten Müdigkeit nicht auf ihre Arbeit konzentrieren. Luffa operculata-Menschen zeigen zudem eine gewisse Stumpfheit beim Lernen, können sich nur schwer neue Fähigkeiten aneignen und sind auch sehr vergesslich.
Modalitäten bei Luffa operculata
Verschlechterung der Beschwerden
- Warme Räume
- Trockene Luft
- Morgens
Verbesserung der Beschwerden
- Frische, kühle und feuchte Luft
Auslöser der Beschwerden bei Luffa operculata
- Allergien, Pollen-, Tierhaarallergie
- Infekte
Luffa operculata in der Schwangerschaft und Stillzeit
Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Luffa operculata kommt bei Schwangeren hauptsächlich bei akutem, chronischem oder allergischem Schnupfen (Rhinitis) zum Einsatz. Die Nase ist entweder verstopft und trocken oder das Nasensekret ist dünnflüssig und wässrig. Auch bei damit einhergehenden Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) mit dumpfen Schmerzen in den Stirn- und Kieferhöhlen, sollte an das homöopathische Kürbisschwämmchen gedacht werden.
Leiden Frauen während der Schwangerschaft an Allergien, z.B. Heuschnupfen oder unter ausgeprägter Müdigkeit und Trägheit, könnte die Einnahme des homöopathischen Mittels hilfreich sein.
Luffa operculata für Kinder
Luffa operculata kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist es ein wichtiges homöopathisches Mittel zur Behandlung jeder Form von Schnupfen oder bei Allergien gegen Pollen oder Tierhaare. Insbesondere dann, wenn Kinder unter einer verstopften Nase mit zähem Schleim und trockener Nasenschleimhaut mit teilweise blutigen Borken und Krusten leiden, sollte Luffa operculata in Betracht gezogen werden, ebenso bei einer bestehenden Neigung zu Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) mit einem Druckgefühl im Kopf sowie bei einer häufig auftretenden, leicht erhöhten Körpertemperatur.
Potenzen und Darreichungsformen von Luffa operculata:
Das homöopathische Mittel Luffa operculata weist bezüglich der Potenzen unterschiedliche Wirkweisen auf, was eine zentrale Rolle für das entsprechende Symptombild spielt: So fördert eine D4-Potenz die vermehrte Produktion von Nasensekret und wirkt deshalb bei einer trockenen und verstopften Nase. Potenzen zwischen D6 und D12 hingegen regulieren und reduzieren die Produktion von Nasensekret und verringern dadurch den Nasenfluss bei dünnflüssigen und wässrigen Schnupfensymptomen.
Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Luffa operculata die Potenzen D4, D6, D12, C6 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.
Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.
Dosierung und Einnahme von Luffa operculata:
Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen
Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.
Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.
Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern
Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.
Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.
Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.
Quellenverzeichnis
- Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
- Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
- William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
- Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
- Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
- Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
- Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
- Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010