Kalium carbonicum

Kalium carbonicum
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Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Kalium carbonicum und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Kalium carbonicum
Deutsche Bezeichnung Kaliumcarbonat
Synonyme Pottasche, kohlensaures Kalium, E 501
Chemische Formel K2CO3
Material der homöopathischen Arznei Mineralsalz Kaliumkarbonat

 

Kalium carbonicum mit der chemischen Formel K2CO3 ist die Bezeichnung für das Mineralsalz Kaliumcarbonat, auch unter dem Trivialnamen Pottasche bekannt, da es in der Natur hauptsächlich in der Asche von Holz oder in Salzseen (Totes Meer) vorkommt. Im Bereich der Homöopathie gehört Kalium carbonicum zu den großen Konstitutionsmittel, den so genannten Polychresten, die einen großen Wirkungsbereich auf Körper, Psyche und Geist mit zahlreichen Beschwerden aufweisen und insbesondere bei chronischen Erkrankungen zum Einsatz kommen.

Das homöopathische Mittel entfaltet seine Wirkung hauptsächlich auf die Bereiche Herz- und Kreislaufsystem, Atemwege, Magen-Darm-Trakt, Harnwege, weiblichen Geschlechtsorgane und Bewegungsapparat (Muskeln, Bänder, Knochen und Gelenke). Zu den Hauptanwendungsgebieten gehören Herzerkrankungen wie Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Herzbeutelentzündungen (Perikarditis), Herzinnenhautentzündungen (Endokarditis) und Angina pectoris, Krankheitsprozessen der Atemwege angezeigt sein, wie z.B. bei Erkältungen, Asthma, Lungenentzündungen (Pneumonie), Entzündungen der Bronchien (Bronchitis) mit starken Schmerzen im Brustraum sowie Rippenfellentzündungen (Pleuritis), Beschwerden und Funktionsstörungen des Verdauungsapparates, wie z.B. Entzündungen des Dickdarms (Colitis), funktionelle Dyspepsie (Reizmagen) mit hartem, aufgeblähtem und aufgetriebenen Bauch und übermäßigen Blähungen (Flatulenz), Nierenprobleme mit heftigen Schmerzen, Nierenbeckenentzündungen mit stechenden Schmerzen, Nierensteine oder Nierenversagen mit Wassersucht, Menstruationsstörungen, prämenstruelle Schmerzen (PMS), Schmerzen während der Regelblutung (Dysmenorrhoe) sowie bei Zyklusstörungen (Amenorrhoe), Beschwerden im Bewegungsapparat, wie heftige Rücken- und Gelenkschmerzen, Entzündungen der Gelenke (Arthritis) und Ischias-Beschwerden sowie bei Schlafstörungen.

Charakteristische Symptome des homöopathischen Mittels sind die stechenden, schneidenden und reißenden Schmerzen mit einer starken Überempfindlichkeit gegen Schmerzen, eine ausgeprägte Empfindlichkeit gegen Geräusche, Berührungen, Kälte, Frostigkeit und Zugluft, die reichlichen Schweißabsonderungen bei der geringsten Anstrengung, die eine Erkältungs- und Infektanfälligkeit bedingen, eine Verschlechterung der Beschwerden in der Nacht zwischen 2.00 und 4.00 Uhr, die sackartigen Schwellungen der Oberlidmitte oder generell Schwellungen rund um die Augen, ein schwerer, trockener Husten mit Schmerzen im ganzen Körper, Würgen und Übelkeit, das Spüren von Emotionen im Magenbereich und Solarplexus sowie die Rückenschmerzen mit großer Schwäche und Schweißabsonderungen.

Modalitäten wie Kälte, Winter, Wetterwechsel, Zugluft, Wasser und nach Überhitzung, Anstrengungen, Alleinsein, der Verlust von Körperflüssigkeiten und vor der Menstruation (PMS), Liegen auf der schmerzhaften und Seite sowie in der Nacht bzw. morgens zwischen 2.00 und 4.00 Uhr führen bei dem Arzneimittelbild von Kalium carbonicum zu einer Verschlechterung der Beschwerden. Wärme, warmes und feuchtes Wetter, frische Luft im Freien, tagsüber, Sitzen mit Ellenbogen auf die Knie gestützt bei Atemnot, Gesellschaft, Aufstoßen und Umhergehen führen hingegen zu einer Verbesserung der Symptome. Ausgelöst werden die Kalium-carbonicum-Beschwerden durch Wetterwechsel und Überhitzung, Anstrengung, unterdrückter Schweiß oder Verlust von Körpersäften, nach der Entbindung oder bei Fehlgeburten (Abort).

Wie alle homöopathischen Konstitutionsmittel wirkt Kalium carbonicum auch auf das Gemüt des Menschen. Kalium-carbonicum-Menschen sind typische, pflichtbewusste Vernunftmenschen. Es sind disziplinierte, unbestechliche, zuverlässige, korrekte und perfektionistische Personen, die Halt und Unterstützung von ihrer Familie oder engen Vertrauten benötigen. Sie leiden unter Lebensangst und Verlustängsten, sie befürchten, den Halt der Familie oder engsten Freunde zu verlieren und die Außenwelt wird permanent als bedrohlich empfunden. Ohnehin macht alles Unberechenbare und Unkontrollierbare Angst, ebenso fürchten sie sich vor Krankheiten, Tod, Dunkelheit und dunkle Gewässer. Vom äußeren Erscheinungsbild wirken Kalium-carbonicum-Mensch schwach, erschöpft und sehen vorzeitig gealtert aus. Sie sind kraftlos mit einer eher schlaffen Muskulatur und einer Neigung zu Fettleibigkeit (Adipositas).

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei Kalium carbonicum wird das Mineralsalz Kaliumkarbonat verwendet.

Kalium carbonicum: Informationen rund um die Pottasche

Das Mineralsalz Kalium carbonicum oder Kaliumcarbonat ist auch unter dem Trivialnamen Pottasche bekannt. Im Periodensystem der Elemente gehört Kaliumcarbonat in die 4.Reihe der Eisenserie. Es ist ein feines, körniges Pulver, ein kristallines Salz in weißer Farbe und hat eine stark wasseranziehende (hygroskopisch) Wirkung. Steht Kaliumcarbonat über längere Zeit an der Luft, zieht es Wasser aus der Luftfeuchtigkeit und fängt an zu zerfließen. Kalium carbonicum ist ein Alkali und das Salz der Kohlensäure: In Wasser (H2O) löst sich das reaktionsfreudige Kaliumcarbonat sehr gut und bildet mit Wasser alkalische Lösungen, mit Säuren erfolgt eine lebhafte Reaktion unter Kohlenstoffdioxidentwicklung und Bildung der entsprechenden Salze. Das kristalline Pulver hat eine Schmelztemperatur von 891° Celsius und eine Dichte von 2,428 g·cm?3. Der Geruch und auch der Geschmack wird als neutral bezeichnet.

In der Natur kommt Kalium carbonicum in Form von Asche von Hölzern vor, aber auch in Binnengewässern, wie z.B. im Toten Meer oder in kleineren Lagerstätten. Die weltweit größten Vorkommen von Kaliumcarbonat liegen in Kanada, Russland, Weißrussland und Deutschland. In früheren Zeiten wurde Pottasche hauptsächlich aus Holzasche durch Verbrennung und Auslaugen gewonnen. Der Gehalt mineralischer Bestandteile an Holzasche liegt bei etwa 85 %, davon sind etwa 14 bis 19 Prozent Kaliumcarbonat. Kaliumcarbonat findet in vielen verschiedenen Bereichen Verwendung. So wird es u.a. benötigt bei der Herstellung von Glas, Farben, Dünge- oder Trocknungsmitteln, Schmierseife oder im Bereich der Fotografie bei der Herstellung von Entwicklern oder als Trennmittel für Gipsabgüsse (Bildhauerei). Auch als Neutralisationsmittel bei der Verwendung von Salzsäure, als Taumittel bei Glatteis oder zum Entfernen von starkem Schmutz aus Töpfen und Pfannen, stellt das Mineralsalz eine sehr nützliche Substanz dar.

Kaliumcarbonat wird auch unter der Bezeichnung E 501 in der EU als Säureregulator verwendet. Es handelt sich dabei um einen Lebensmittelzusatzstoff und kommt vor allem in der Weihnachtszeit zum Einsatz, denn Lebkuchenteige werden traditionell mit Pottasche als Backtriebmittel gebacken. E 501 ist auch für Bio Produkte zugelassen.

Kalium carbonicum in der Volksmedizin

Aufgrund einer starken Ätz- und Reizwirkung auf die Haut und schwerer Reizung der Augenschleimhäute findet Kalium carbonicum im Bereich der Volksmedizin keine Verwendung zur Behandlung gesundheitlicher Beschwerden. In der Klassischen Homöopathie hingegen stellt die Pottasche ein wichtiges Konstitutionsmittel dar und kann bei vielen verschiedenen Beschwerden zum Einsatz kommen.

Kalium carbonicum: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Kalium carbonicum positiv auf die Beschwerden auswirken.

Beschwerden des Herz-Kreislaufsystems und Atemwege, Bronchitis, Lungenentzündung

Kalium carbonicum kann bei verschiedenen Krankheitsprozessen der Atemwege angezeigt sein, wie z.B. bei Erkältungen, Asthma, Lungenentzündungen (Pneumonie), Entzündungen der Bronchien (Bronchitis) mit starken Schmerzen im Brustraum sowie Rippenfellentzündungen (Pleuritis). Der heftig trockene Kalium-carbonicum-Husten tritt typischerweise in der Nacht zwischen 2.00 und 4.00 Uhr in Erscheinung und geht meist mit Heiserkeit, Stimmverlust (Aphonie), Würgen, Brechreiz und einem gelbgrünen Auswurf einher. Die Atmung bei Entzündungen der Lunge oder Bronchien ist pfeifend und führt zu stechenden Schmerzen in der Brust. Häufig leiden Betroffene unter Atemnot, dass sie aufrecht Sitzen und den Kopf nach vorne auf die Knie beugen müssen. Auch Herzerkrankungen wie Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Herzbeutelentzündungen (Perikarditis), Herzinnenhautentzündungen (Endokarditis) und Angina pectoris gehören zum Arzneimittelbild von Kalium carbonicum. Die typischen Symptome sind Schmerzen in der Herzregion, die zum Rücken ausstrahlen und Atemnot mit Todesangst hervorrufen.

Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Entzündungen, Reizmagen, Durchfall, Verstopfung

Zu den wichtigen Anwendungsgebieten des homöopathischen Mittels gehören auch verschiedene Beschwerden und Funktionsstörungen des Verdauungsapparates, wie z.B. Entzündungen des Dickdarms (Colitis), funktionelle Dyspepsie (Reizmagen) mit hartem, aufgeblähtem und aufgetriebenen Bauch und übermäßigen Blähungen (Flatulenz). Weitere Anwendungsgebiete sind Übelkeit, Erbrechen und saures Aufstoßen. Die Schmerzen im Bauchraum erstrecken sich teilweise bis in den Rücken. Bei Kalium-carbonicum-Menschen wechseln sich Durchfälle (Diarrhoe) mit Verstopfungen (Obstipation) ab. In Phasen der Verstopfung ist die Darmentleerung erschwert und selten. Kann der Stuhl endlich abgegeben werden, so erscheint dieser in sehr umfangreichen Mengen, aber von sehr harter Konsistenz, was wiederum Schmerzen im Enddarm verursacht. Betroffene müssen teilweise eine Stunde und länger warten, bist der Stuhl letztendlich abgesetzt werden kann. Nach dem Stuhlgang leiden Betroffene unter Brennen und lästigem Juckreiz am After.

Menschen, die das homöopathische Mittel Kalium carbonicum benötigen, haben ein ausgeprägtes Verlangen nach Saurem oder Süßem (Zucker). Eine Abneigung hingegen besteht gegen Roggenbrot und eine Unverträglichkeit gegen Milch und warme Speisen.

Beschwerden der Harnwege, Nierenerkrankungen, Nierensteine

Linksseitige Nierenprobleme mit heftigen Schmerzen, Nierenbeckenentzündungen mit stechenden Schmerzen, Nierensteine ebenfalls mit stechenden Schmerzen oder Nierenversagen mit Wassersucht sind Anwendungsbereiche des homöopathischen Mittels. Die für das Arzneimittelbild typischen sackähnlichen Schwellungen zwischen den oberen Augenlidern, Augenbrauen und inneren Augenwinkeln deuten auf die Nierenprobleme hin.

Auffällig ist, dass Betroffene beim Wasserlassen stark pressen müssen und je stärker aber der Druck ist, desto weniger Urin kann abgelassen werden. Es kommt meist zu unwillkürlichem Harnabgang beim Husten oder niesen.

Beschwerden der weiblichen Genitalien, Menstruationsbeschwerden

Kalium carbonicum kann bei Frauen Anwendung finden, wenn Rückenschmerzen im Zusammenhang mit gynäkologischen Beschwerden auftreten, was häufig der Fall während der Menstruation ist. Das Mittel kann auch Anwendung finden bei prämenstruellen Schmerzen (PMS), Schmerzen während der Regelblutung (Dysmenorrhoe) sowie bei Zyklusstörungen wie Amenorrhoe, bei der die Blutung ganz ausbleibt. Häufig leiden Frauen vor und zu Beginn der Monatsblutung unter Launenhaftigkeit und ausgeprägter Schwäche. Ohnehin verschlimmern sich sämtliche Beschwerden zu Beginn der Blutung, die bei Kalium carbonicum äußert stark ist. Sobald das Blut in Fluss kommt, tritt eine Verbesserung ein. Weiter leiden Kalium-carbonicum-Frauen häufig unter Weißfluss, einem Sekret aus einer Flüssigkeit des Gebärmutterhalses und der Schleimhautzellen der Scheide.

Beschwerden des Bewegungsapparates, Rücken- und Gelenkschmerzen, Hexenschuss

Zu den wichtigen Anwendungsgebieten von Kalium carbonicum gehören Beschwerden im Bewegungsapparat, wie heftige Rücken- und Gelenkschmerzen, Entzündungen der Gelenke (Arthritis) und Ischias-Beschwerden aufgrund einer Reizung des Ischiasnervs mit Schmerzen im unteren Rücken- und Hüftbereich, die in die Beine ausstrahlen und mit Lähmungen oder Gefühlsstörungen einhergehen können. Die Rückenschmerzen erscheinen mit großer Schwäche und Schweißabsonderungen. Sie strahlen entweder in das Gesäß und Oberschenkel oder in die Beine auf- und abwärts aus. Rückenschmerzen und Ischias verschlechtern sich durch Drehen im Bett und treiben Kalium-carbonicum-Menschen morgens aus dem Bett. Bei einer Hüftgelenk-Arthrose ist häufig die linke Seite betroffen und die Schmerzen werden von Betroffenen typischerweise als blitzartig und stechend beschrieben. Auch Beschwerden der Füße sind typisch für das Arzneimittelbild. Charakteristisch sind die Schwellungen an nur einem Fuß und die äußerst empfindlichen Fußsohlen. Alle Beschwerden, die den Bewegungsapparat betreffen, verbessern sich durch Bewegung.

Schlafstörungen, Ein- und Durchschlafstörungen

Zu den Anwendungsgebieten des homöopathischen Kaliumcarbonats gehören auch Schlafstörungen wie Ein- und Durchschlafstörungen. Bedingt sind die Schlafstörungen meist aufgrund von Sorgen, Ängsten vor Kontrollverlust oder Erschöpfung. Auch ein lästiges Muskelzucken in der Einschlafphase lässt Betroffene nicht in den Schlaf kommen. Charakteristisch ist ein regelmäßiges Erwachen in der Nacht zwischen 2.00 und 4.00 Uhr.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Kalium carbonicum

Menschen, die das homöopathische Mittel Kalium carbonicum benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzcharakter: stechend, schneidend, reißend

Die typischen Kalium-carbonicum-Schmerzen werden von Betroffenen als stechend, schneidend und reißend beschrieben. In den meisten Fällen treten diese Form von Schmerzen in Knochen, Gelenken und Muskeln auf. Bewegung führt üblicherweise zu einer Verbesserung und Linderung der Schmerzen. Darüber hinaus besteht bei Kalium-carbonicum-Menschen eine starke Überempfindlichkeit gegen Schmerzen.

Empfindlichkeit gegen Schmerzen, Geräusche, Berührung, Kälte, Frostigkeit und Zugluft

Bei Kalium-carbonicum-Menschen besteht eine ausgeprägte Empfindlichkeit nicht nur gegen Schmerzen, sondern auch gegen Geräusche, Berührungen, Kälte, Frostigkeit und Zugluft.

Reichlich Schweißabsonderung mit Erkältungs- und Infektanfälligkeit

Charakteristisch für das homöopathische Mittel sind die reichlichen Schweißabsonderungen bei der geringsten Anstrengung, die eine Erkältungs- und Infektanfälligkeit bedingen. Auch die schmerzhaften Körperteile schwitzen stark.

Verschlechterung der Beschwerden zwischen 2.00 und 4.00 Uhr

Zu den Auffälligkeiten des Arzneimittelbildes von Kalium carbonicum gehört eine Verschlechterung der Beschwerden in der Nacht zwischen 2.00 und 4.00 Uhr. Betroffene mit Durchschlafstörungen erwachen regelmäßig in dieser Zeitspanne und asthmatische Beschwerden verschlechtern sich auch in der Zeit beim Liegen.

Schwellung der Oberlider

Auffällig bei Kalium-carbonicum-Menschen ist eine sackartige Schwellung der Oberlidmitte oder generell Schwellungen rund um die Augen.

Schwerer Husten mit Schmerzen im ganzen Körper, Würgen und Übelkeit

Der Kalium-carbonicum-Husten ist sehr schwer und geht mit Schmerzen im ganze Körper einher. Zusätzlich können Symptome wie Würgen und Übelkeit hinzukommen.

Spüren von Emotionen im Magenbereich und Solarplexus

Heftige Gefühle und Emotionen werden von Betroffenen typischerweise im Magen oder im Solarplexus gespürt.

Leitsymptom-Trias: Schwäche, Rückenschmerzen und Schweiß

Das homöopathische Mittel Kalium carbonicum ist dann angezeigt, wenn Betroffene unter drei gleichzeitig auftretenden Symptomen leiden: Rückenschmerzen mit großer Schwäche und Schweißabsonderungen. Die Rückenschmerzen strahlen entweder in das Gesäß und Oberschenkel oder die Beine auf- und abwärts aus. Die Rückenschmerzen treiben Kalium-carbonicum-Menschen morgens aus dem Bett.

Psyche & Gemütssymptome bei Kalium carbonicum

Pflichtgefühl, Disziplin, Kontrollbewusstsein

Menschen, die das homöopathische Mittel Kalium carbonicum benötigen, sind äußerst pflichtbewusste, disziplinierte, unbestechliche, zuverlässige, korrekte und perfektionistische Personen. Von ihren Mitmenschen werden sie als typische Vernunftmenschen abgestempelt, denn bei ihnen bestimmt der Verstand die Gefühle. Sie sind ordnungsliebend, dogmatisch und zuverlässig. Das birgt eine gewisse Starrheit und Unbeugsamkeit, weshalb auch eine Abneigung gegen Veränderungen besteht. Sie brauchen Sicherheit, planen teilweise viele Jahre im Voraus und wollen nichts Neues ausprobieren und kennenlernen. Kalium-carbonicum-Menschen können nicht von ihren Gewohnheiten ablassen und urteilen schnell nach Vorurteilen. Sie sind typische Schwarz-Weiß-Denker. Das ausgeprägte Pflichtbewusstsein, Obrigkeitsdenken und die perfektionistische Art machen Kaliumcarbonat-Menschen zu beliebten Arbeitsnehmern. Sie sind fleißig, korrekt, konservativ und bodenständig.

Ängste, Lebensangst, Verlustangst

Ein wichtiges Thema bei Kalium-carbonicum-Menschen sind Ängste, insbesondere Lebensangst und Verlustängste stehen dabei im Mittelpunkt. Die Ängste richten sich typischerweise auf die Zukunft. Sie befürchten, den Halt der Familie oder engsten Freunde zu verlieren, die Außenwelt wird permanent als bedrohlich empfunden und die Zukunft macht ihnen Angst. Ohnehin macht alles Unberechenbare und Unkontrollierbare Angst, ebenso fürchten sie sich vor Krankheiten, Tod, Dunkelheit und dunkle Gewässer. Kalium-carbonicum-Menschen spüren ihre Ängste auch auf körperlicher Ebene im Magen oder Solarplexus. Sie sind im Inneren sehr sensibel und weinen und klagen über ihre Ängste, die sie vom Magen aufsteigend empfinden. Es besteht zudem eine Furcht vor dem Alleinsein, weshalb sie auch immer nach Gesellschaft verlangen.

Reizbarkeit, Launenhaftigkeit

Sobald Kalium-carbonicum-Menschen den Halt der Familie oder seiner Vertrauten verliert, zeigen sie ein sehr reizbares, streitsüchtiges, unfreundliches und nörglerisches Wesen. Dieses streitsüchtige und reizbare Verhalten mit Schreien und Schimpfen sowie einer schlechten und unverschämten Behandlungsweise richtet sich ausgerechnet gegen die vertrauten Personen und Familienmitglieder, an denen sie sich eigentlich festhalten. Zu fremden Mitmenschen außerhalb seines inneren Zirkels sind Kaliumcarbonat-Menschen nach wie vor freundlich und korrekt.

Modalitäten bei Kalium carbonicum

Verschlechterung der Beschwerden

  • Kälte, Winter, Wetterwechsel, Zugluft, Luft, Wasser, nach Überhitzung
  • Anstrengung
  • Alleinsein
  • Verlust von Körperflüssigkeiten
  • Vor der Menstruation (PMS)
  • Liegen auf der schmerzhaften Seite, linke Seite
  • In der Nacht bzw. morgens zwischen 2.00 und 4.00 Uhr

Verbesserung der Beschwerden

  • Wärme, warmes und feuchtes Wetter, frische Luft im Freien
  • Tagsüber
  • Sitzen mit Ellenbogen auf die Knie gestützt (Atemnot)
  • Gesellschaft
  • Aufstoßen
  • Umhergehen

Auslöser der Beschwerden bei Kalium carbonicum

  • Wetterwechsel, Überhitzung
  • Anstrengung
  • Unterdrückter Schweiß, Verlust von Körpersäften
  • Entbindung Fehlgeburt (Abort)

Kalium carbonicum in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Kalium carbonicum kommt bei Schwangeren hauptsächlich dann zum Einsatz, wenn eine Neigung zu starken Kreuzschmerzen und Unterleibsabsenkung besteht. Die Rückenschmerzen können während der gesamten Schwangerschaft auftreten oder durch die Wehen während der Geburt bedingt sein. Während der Entbindung erscheinen sie Wehen besonders qualvoll, sind äußerst schmerzhaft und strahlen in die Oberschenkel aus. Auch bei Rigidität des Muttermundes kann das homöopathische Kaliumcarbonat Anwendung finden. Unter Rigidität des Muttermundes verstehen Mediziner eine mangelnde Dehnung oder Öffnung des Muttermundes trotz vorhandener, kräftiger Wehen. Fühlen sich schwangere Frauen allgemein oder auch nach der Geburt sehr schwach, erschöpft und ausgelaugt oder verschlimmern sich Hämorrhoiden nach der Entbindung, leiden sie anschließend unter Inkontinenzproblemen oder Verstopfung, sollte ebenfalls an das homöopathische Mittel gedacht werden. Das Arzneimittelbild von Kalium carbonicum passt außerdem auch zu Frauen, bei denen eine Neigung zu (wiederholten) Fehlgeburten (Abort) vorliegt.

Kalium carbonicum für Kinder

Kalium carbonicum kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Kalium carbonicum ein wichtiges homöopathisches Mittel bei Beschwerden der Atemwege wie Asthma, Entzündungen der Bronchien (Bronchitis) und der Lunge (Pneumonie) oder bei Keuchhusten. Leiden Kindern unter einer Lungenentzündung ist in den meisten Fällen der rechte untere Lungenflügel betroffen. Sie leiden unter Atemnot, wodurch sie weder Schlafen noch Trinken können. Der festgesetzte Schleim in der Brust kann nur schwer hervorgebracht und abgehustet werden, so dass der Schleim meistens wieder heruntergeschluckt wird. Die Atmung klingt typischerweise keuchend und pfeifend. Besonders in der Nacht zwischen 2.00 und 4.00 Uhr verschlimmern sich die Symptome, nach dem Frühstück verbessern sie sich. Auch bei Gelenkbeschwerden, z.B. bei juveniler Arthritis, Herzleiden, Kopfschmerzen, Augen- und Ohrenentzündungen sowie bei Magen-Darm-Beschwerden wie Dyspepsie mit Völlegefühl nach dem Essen, frühes Sättigungsgefühl, Oberbauchschmerzen und Brennen im Magen kann das homöopathische Mittel die Beschwerden lindern.

Bei Kindern, die das homöopathische Mittel benötigen, besteht die Neigung zum Ängstlich sein, wenn sie erkranken und verlangen dann, dass sie gehalten werden. Kalium-carbonicum-Kinder haben ein starkes Pflichtgefühl. Sie sind in allen Dingen sehr genau und es besteht bei ihnen die Neigung, logisch zu sein und Gefühle zu rationalisieren. Sie sind auch sehr ehrliche Personen, würden nie etwas Illegales machen und halten sich strikt an Vorschriften. Ihr stark ausgeprägtes Pflichtgefühl sorgt dafür, dass sie in der Schule hart arbeiten und lernen. Pottasche-Kindern ist ihre Familie äußerst wichtig, weil sie ihnen Halt geben, wenn Ängste überhandnehmen. Sie leiden unter Ängsten, wenn sie alleine sind und die Angst ist deutlich erkennbar, denn sie erschrecken heftig bei jeder Kleinigkeit, Berührung oder Geräuschen. Ihre Träume handeln auch meist von Räubern, Geistern und schrecklichen Gestalten, von Gefahren und Herabfallen aus Höhen. Sie schreien dann um Hilfe und wollen getragen werden. Bekommen sie nicht die entsprechende Unterstützung ihrer Familie fühlen sich Kalium-carbonicum-Kinder verlassen, wodurch sie wiederum sehr wütend, reizbar und streitsüchtig werden. Sie schreien dann bei jeder Kleinigkeit und ihre Streitlust richtet sich gegen die Familie, die ihnen den Halt und Unterstützung verwehrt haben.

Potenzen und Darreichungsformen von Kalium carbonicum

Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Kalium carbonicum die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.

Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Kalium carbonicum

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entspricht nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010