Bellis perennis

Bellis Perennis

Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Bellis perennis und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Bellis perennis
Deutsche Bezeichnung Gänseblümchen
Synonyme Maßliebchen, Augenblümchen, Sonnentürchen, Tausendschön, Himmelblume, Katzenblume, Bleichblume, Peterblümchen
Familie Asteraceae (Korbblütengewächse)
Material der homöopathischen Arznei Frische ganze Pflanze zur Blütezeit von März bis November

Bellis perennis ist die lateinische Bezeichnung für das Gänseblümchen aus der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Im Bereich der Homöopathie richtet sich die Hauptwirkung des homöopathischen Mittels auf die Bauch- und Beckenorgane, auf die Blutgefäße und Haut sowie auf den Magen-Darm-Trakt des menschlichen Körpers. Bellis perennis gilt in der Homöopathie als wichtigstes Wundheilmittel und kommt deshalb auch hauptsächlich bei Verletzungen, Wunden, Quetschungen, Schmerzen, Prellungen, Zerrungen, Blutungen und Blutergüssen zum Einsatz, weshalb Bellis perennis auch als das „Arnika der Weichteile“ oder als „Arnika des Bauchraumes“ bezeichnet wird. Im Vergleich zu Arnika gehen bei dem Arzneimittelbild von Bellis perennis die Verletzungen, Quetschungen und Prellungen tiefer und bleiben nicht an der Oberfläche wie es bei Arnika meist der Fall ist. Die Verletzungen bei Bellis perennis gehen oft mit Verhärtungen und Zerrungen einher und werden von einem ausgeprägten Wundheits- und Zerschlagenheitsgefühl begleitet. Weitere Anwendungsgebiete des homöopathischen Gänseblümchens sind Hautbeschwerden wie eitrige Entzündungen (Furunkel), Ekzeme, Akne, Lippenherpes und Nesselsucht mit nässenden und juckenden Bläschen sowie Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, hervorgerufen durch den Verzehr von kalten Getränken und Speisen bei Überhitzung. Auch bei Kopfschmerzen mit Schwindel kann Bellis perennis ein hilfreiches Homöopathikum sein.

Bellis perennis passt oft zu muskulösen, körperlich hart arbeitenden Menschen und Gärtnern, bei denen weiches Gewebe verletzt wurde. Auch bei schwangeren Frauen kann die homöopathische Arznei hilfreich sein, wenn die Bauchdecke aufgrund der Überdehnung schmerzhaft ist. Charakteristisch für das homöopathische Mittel ist eine ausgeprägte Unverträglichkeit von Kälte in jeder Form nach Überhitzung oder körperlicher Überanstrengung. Eine Verbesserung der Beschwerden hingegen wird durch Druck, Reiben und Massagen sowie fortgesetzte Bewegung erzielt.

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei wird das ganze frische Gänseblümchen zur Blütezeit von März bis November verwendet.

Bellis perennis: Botanischer Steckbrief

Heimisch ist das Gänseblümchen aus der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae) in ganz Europa und im asiatischen Raum. Als Speicherpflanze können Bellis perennis den Winter im Schnee überleben und bereits Anfang März seine Köpfchen in die Höhe strecken und bis weit in den November hinein blühen. Aus diesem Grund trägt die ausdauernde, krautige Pflanze auch den lateinischen Namen Bellis perennis, was mit „die schöne Ausdauernde“ übersetzt werden kann. Gänseblümchen wachsen bevorzugt auf Weiden, Wiesen, Feldern, Grasflächen, an Wegrändern und in Gärten. Sie fühlen sich besonders auf nährstoffreichen und lehmigen Böden wohl. Gänseblümchen können eine Höhe bis zu 15 Zentimetern erreichen. Aus einem kurzen, aufrechten Wurzelstock (Rhizom) mit faserigen Wurzeln wächst an schattigen Plätzen ein kurzer Stiel und an sonnigen Plätzen ein längerer und blattloser Blütenstil. Am oberen Ende des Stils sitzen die einzelnen Köpfchenblüten mit weißlichen Strahlenblüten, die unterseits meist rötlich verfärbt sind und gelbe Scheiben- oder Röhrenblüten haben. Scheint sie Sonne, sind die Blüten des Gänseblümchens weit geöffnet, in der Nacht und bei Bewölkung schließen sich die Blüten und senken ihr Köpfchen.

Gänseblümchen enthalten hauptsächlich Inhaltsstoffe wie Saponine, Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle, Schleimstoffe und Flavonoide. Die Wirkstoffe stärken das Immunsystem, fördern die Verdauung, hemmen Entzündungen und senken den Cholesterinspiegel.

Bellis perennis in der Volksmedizin

Als Arzneipflanze wurde das Gänseblümchen bereits im 16. Jahrhundert in den Kräuterbüchern als wirksames und viel einsetzbares Wundheilmittel erwähnt. Apotheken im 18. Jahrhundert hatten die Blüten und auch das Kraut der Pflanze stets als Arzneimittel vorrätig. Auch wenn das Gänseblümchen in der heutigen Zeit nicht zu den typischen Heilpflanzen im Bereich der Phytotherapie zählt, spielten Zubereitungen aus den Gänseblümchen in der traditionellen Volksheilkunde über Jahrhunderte eine wichtige Rolle als Wundheilungsmittel bei Verletzungen sowie als Husten- oder allgemeines Stärkungsmittel. Auch in der heutigen Volksmedizin wird sowohl das Kraut als auch die Blüten des Gänseblümchens zur Appetitanregung sowie als Blutreinigungs-, Magen-, Galle- und Lebermittel verwendet und soll Beschwerden wie Bluthusten, Blut im Harn, Wassersucht und Steinbildung lindern. Die übliche Zubereitungsform ist der Teeaufguss aus den Blüten und Blättern der Gänseblümchen. Innerlich eingenommen soll der Tee Husten lösen, äußerlich als Tinktur wird der Tee zur Wundheilung bei Schürfwunden auf die Haut oder bei anderen Hautproblemen wie Ekzeme aufgetragen. Weitere Anwendungsgebiete in der Volksmedizin sind außerdem Kopfschmerzen, Schwindelanfälle und Schlaflosigkeit.

Bellis perennis: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Bellis perennis positiv auf die Beschwerden auswirken.

Verletzungen, Quetschungen, Prellungen, Blutungen und Blutergüsse (Hämatome)

Bellis perennis gilt in der Homöopathie als eines der wichtigsten Verletzungs- und Wundheilungsmittel des Bauch- und Beckenbereichs und wird deshalb auch als „Arnika der Weichteile“ oder als „Arnika des Bauchraumes“ bezeichnet. An Bellis perennis sollte auch immer gedacht werden, wenn das wichtigste homöopathische Verletzungsmittel Arnika montana nicht bei Schwellungen, Prellungen und Blutergüssen nicht geholfen hat.

Zu den Hauptanwendungsgebieten der homöopathischen Arznei Bellis perennis gehören Verletzungen und Blutungen der Beckenorgane, Muskelverspannungen, Muskelrisse nach sportlicher Betätigung, Verstauchungen, Prellungen, Quetschungen, Blutergüsse und chirurgische Eingriffe. Begleitet werden die Beschwerden von einem ausgeprägten Wundheits- und Zerschlagenheitsgefühl. Betroffene fühlen sich erschöpft, geprellt, zerquetscht und es besteht eine bleierne Müdigkeit. Bellis perennis lindert auch Schmerzen und Prellungsgefühle der Muskulatur, die den Beschwerden eines Muskelkaters sehr ähnlich sind. Kalte Anwendungen und allgemeine Kälte nach körperlicher Überanstrengung mit Überhitzung führen zu einer Verschlechterung des Befindens. Wärme, Druck, Massagen und Reiben an den betroffenen Stellen hingegen sorgen für eine Linderung der Beschwerden.

Charakteristisch für das homöopathische Mittel ist außerdem eine Neigung zu einer schnellen Ausbildung von Blutergüssen (Hämatomen). Bereits kleine Stöße und Schläge lassen die typischen blauen Flecke entstehen.

Beschwerden der Haut, Ekzeme, Furunkel, Herpes, Nesselsucht

Hautbeschwerden gehören zu einem weiteren wichtigen Anwendungsgebiet von Bellis perennis. Dis Haut neigt zu einer Bildung von Furunkeln, eine tiefe, schmerzhafte Entzündungen des Haarbalgs und des umgebenden Gewebes mit starker Eiterbildung. Auch bei Hautausschlägen und entzündlichen Ekzemen, bei juckenden und nässenden Hautbläschen an unterschiedlichen Körperstellen, Lippenherpes (Herpes labialis) und Nesselsucht (Urtikaria) kann Bellis perennis zur Behandlung zum Einsatz kommen.

Kopfschmerzen mit Schwindelgefühlen

Bellis perennis kann auch bei ziehenden Kopfschmerzen zum Einsatz kommen, die typischerweise vom Hinterkopf nach vorne zur Stirn ausstrahlen. Die Kopfschmerzen werden häufig von Schwindelgefühlen, Nasenbluten, Übelkeit und Erbrechen begleitet und treten meist nach körperlicher Anstrengung oder Unfällen auf. Beim Bücken oder bei Bewegung verschlimmern sich die Kopfschmerzen, sobald Nasenbluten auftritt, verbessern sich die Beschwerden.

Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Verdauungsbeschwerden

Das homöopathische Gänseblümchen passt zu Menschen, die besonders nach dem Verzehr von kalten Speisen unter Verdauungsbeschwerden leiden. Im Sommer treten gerne nach dem Verzehr von Eiscreme Beschwerden wie Magenschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen auf. Ein weiteres Anwendungsgebiet des Mittels im Bereich des Magen-Darm-Traktes sind außerdem schmerzlose Durchfälle mit aufgeblähtem Bauch, lauten Darmgeräuschen und gelblichen, dünnbreiigen und faulig, übelriechenden Stühlen. Die Durchfälle treten typischerweise in der Nacht auf.

Die Leitsymptome des homöopathischen Mittels Bellis perennis

Menschen, die das homöopathische Mittel Bellis perennis benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzcharakter: drückend, wie zerschlagen, wund und geprellt

Die typischen Schmerzen des Arzneimittelbildes von Bellis perennis werden als drückend, wie gequetscht, zerschlagen, geprellt und wund beschrieben. Begleitet werden die Schmerzen meist von einer stark ausgeprägten Müdigkeit und Berührungsempfindlichkeit. Jede Bewegung schmerzt und strengt sehr an, die Muskelschmerzen ähneln den Beschwerden eines Muskelkaters. Teilweise sind die Schmerzen unerträglich und treiben Betroffene zur Verzweiflung.

Verletzungen, Quetschungen, Prellungen der Weichteile

Bellis perennis ist in der Homöopathie das wichtigste Mittel bei Verletzungen der Weichteile, insbesondere des Bauchraumes und der weiblichen Geschlechtsorgane. Das Mittel kommt hauptsächlich bei Verletzungen, Quetschungen, Prellungen, chirurgische Eingriffe und Blutungen der Beckenorgane mit dem Gefühl von Wundheit und Zerschlagenheit zum Einsatz.

Neigung zu schnellen Blutergüssen (Hämatomen) und Furunkeln

Typisch für das homöopathische Gänseblümchen ist eine Neigung zu Blutergüssen (Hämatome) und Furunkeln an der Haut. Schon ein kleiner Stoß oder Schlag zeigt sich schnell in Form eines blauen Blutergusses. Auch an der Haut kommt es schnell zu tiefen, schmerzhaften Entzündungen des Haarbalgs und des umgebenden Gewebes mit starker Eiterbildung (Furunkel).

Unverträglichkeit von Kälte und Unterkühlung

Kälte, kalte Anwendungen, der Verzehr von kalten Speisen und Getränken werden nicht vertragen. Besonders nach körperlichen Überanstrengungen mit Überhitzung des Körpers führt jede Form von Kälte zu einer Verschlechterung des Befindens.

Bauchdeckenschmerz in der Schwangerschaft

Schwangere leiden unter Bauchdeckenschmerzen aufgrund der Überdehnung des Bauches. Auch die geringste Bewegung des Kindes im Bauch führt zu Schmerzen und es fühlt sich so an, als würde die Gebärmutter herausgedrückt werden.

Verdauungsbeschwerden nach dem Verzehr von kalten Speisen und Getränken

Nach dem Verzehr von kalten Speisen oder Getränken können aufgrund des plötzlichen Abkühlens des Magens Verdauungsbeschwerden wie Magenschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Diese Beschwerden treten besonders gerne im Sommer nach dem Verzehr von Eiscreme auf.

Gemütssymptome bei Bellis perennis

Müdigkeit, Erschöpfung

Menschen, die das homöopathische Mittel Bellis perennis benötigen, fühlen sich sowohl körperlich als auch geistig müde, erledigt und erschöpft. Trotz der Müdigkeit und Erschöpfung können sie aber ein impulsives Verlangen verspüren, sich zu bewegen. Häufig wachen sie in den frühen Morgenstunden, gegen 3.00 Uhr auf und können anschließend nicht mehr in den Schlaf finden. Am nächsten Tag fühlen sie sich wie gerädert.

Kontrolle über Gefühle

Menschen, zu denen das Mittel Bellis perennis passt, versuchen stets ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Sie unterdrücken ihre Gefühle und verbieten sich auch das Weinen in traurigen Momenten. Nach außen wirken sie auf ihre Mitmenschen sehr tapfer und hart, im Inneren ist jedoch alles zusammengebrochen.

Angst vor drohenden Gefahren, Albträume, Wunsch nach Gesellschaft

Typisch für Menschen, die das homöopathische Gänseblümchen benötigen, ist eine Angst vor drohenden Gefahren. Auch ihre Träume handeln oft von Gefahren, Gewalttätigkeiten oder tödlichen Krankheiten. Trotzdem denken sie in aller Ruhe an den Tod.

Sie haben außerdem den Wunsch nach Gesellschaft der Familie und Freunde. Ohne Freunde fühlen sie sich aufgegeben und verlassen.

Modalitäten bei Bellis perennis

Verschlechterung der Beschwerden

  • Kälte, kalte Anwendungen, kalte Bäder, Durchnässung, Verkühlung nach Überhitzung
  • Kalte Getränke, Eiscreme, fette Speisen
  • Körperliche Überanstrengung

Verbesserung der Beschwerden

  • Frische Luft, lokale Kälteanwendungen
  • Allgemeine Wärme
  • Fortgesetzte Bewegung
  • Druck, Reiben, Massagen

Auslöser der Beschwerden bei Bellis perennis

  • Verletzungen, Quetschungen, Prellungen, Verrenkung, Stöße, Schläge
  • Chirurgische Eingriffe
  • Überanstrengung
  • Kalte Speisen und Getränke im überhitzten Zustand
  • Plötzliche Abkühlung bei Überhitzung

Bellis perennis in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Bellis perennis kommt bei Schwangeren hauptsächlich als Wundheilungsmittel bei Schmerzen oder Komplikationen nach der Geburt und gynäkologischen Eingriffen zum Einsatz, insbesondere dann, wenn die Gebärmutter während der Geburt verletzt wurde. Auch zur Geburtshilfe, zur Linderung des Wundschmerzes im Geburtskanal, zur Unterstützung der Rückbildung der Gebärmutter und zur Optimierung des Wochenflusses hat sich das homöopathische Gänseblümchen bewährt.

Das Homöopathikum passt auch zu sensibleren Schwangeren, bei denen bereits kleinste Bewegungen des Kindes im Bauch als schmerzhaft empfunden werden oder wenn die Bauchdecke aufgrund der Überdehnung schmerzt. Die Gebärmutter fühlt sich gequetscht an und sie fühlen sich allgemein körperlich wie zerschlagen, wund, zerschunden und können bzw. mögen sich kaum bewegen. Häufig leiden Schwangere unter starker Müdigkeit und Ermattung, weil sie in den frühen Morgenstunden, häufig gegen 3.00 Uhr, aus dem Schlaf erwachen und anschließend nicht mehr einschlafen können. Weitere Anwendungsgebiete während der Schwangerschaft sind außerdem Schwangerschaftsvarizen (Krampfadern) und schmerzhaften Nachwehen nach der Geburt.

Leiden Frauen während der Stillzeit an wunden Brustwarzen und an schmerzhaften Schwellungen und Verhärtungen der Brüste, kann Bellis perennis angewendet werden und die Beschwerden lindern.

Bellis perennis für Kinder

Bellis perennis kann in jedem Lebensalter angewendet werden, hat sich aber besonders bei älteren Arbeitern und Gärtnern bewährt. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Bellis perennis ein nützliches homöopathisches Mittel bei Hautleiden, insbesondere bei Furunkeln. Bei Furunkeln handelt es sich um tiefe, schmerzhafte Entzündungen des Haarbalgs und des umgebenden Gewebes. Auch bei Hautleiden, wenn die Haut nach dem Baden strak juckt kann das homöopathische Gänseblümchen den Juckreiz lindern. In der Pubertät ist Bellis perennis bei Mädchen angezeigt, die unter einer unregelmäßigen Monatsblutung in Verbindung mit Akne leiden. Auch zur Behandlung von Verstauchungen und Prellungen oder bei Beschädigung von Nerven durch Prellungen, kann die homöopathische Arznei zum Einsatz kommen, insbesondere dann, wenn kalte Anwendungen und kalte Bäder nicht vertragen werden. Neben allgemeiner Kälte und kalten Anwendungen wird auch der Verzehr von kalten Speisen (Eiscreme) und Getränken nicht vertragen. Bellis perennis wird dann eingesetzt, wenn der Verzehr von Kaltem Übelkeit und Bauchschmerzen hervorruft.

Potenzen und Darreichungsformen von Bellis perennis:

Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Bellis perennis die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.

Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Bellis perennis:

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ)[1] spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010