Okoubaka

Okoubaka

Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Okoubaka und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Okoubaka
Deutsche Bezeichnung Okoubakabaum
Synonyme Okoubaka aubrevillei
Familie Santalaceae (Sandelholzgewächse)
Material der homöopathischen Arznei Getrocknete Baumrinde

 

Der Okoubakabaum ist eine Pflanze aus der Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae) innerhalb der Ordnung der Sandelholzartigen (Santalales). Die Gattung Okoubaka enthält insgesamt zwei Arten, die im tropischen Afrika beheimatet sind: Okoubaka aubrevillei und Okoubaka michelsonii. Zur Herstellung der homöopathischen Arznei wird die getrocknete Baumrinde des westafrikanischen Baumes Okoubaka aubrevillei verwendet.

In der Homöopathie wirkt das homöopathische Mittel hauptsächlich auf den Magen-Darm-Trakt und die Haut. Okoubaka hat sich zur Behandlung bei Beschwerden und Störungen des Magen-Darm-Traktes mit Durchfall (Diarrhoe), Übelkeit und Erbrechen aufgrund verdorbener Nahrungsmittel (Lebensmittelvergiftungen) sowie bei allen möglichen Infekten und Vergiftungen (Intoxikationen) des Verdauungstrakts bewährt. Okoubaka kann zudem zur Prophylaxe bei Fernreisen zum Einsatz kommen, wenn die klimatischen Verhältnisse oder die Nahrung nicht vertragen werden. Zu den weiteren Anwendungsgebieten des Mittels gehören auch Hautausschläge, Neurodermitis und allergischen Reaktionen.

Die Wirkung des homöopathischen Mittels Okoubaka ist im Bereich der Homöopathie bisher nicht in Form einer klassischen homöopathischen Arzneimittelprüfung bestätigt worden. In Deutschland erschienen im Jahr 1972 erste Erfahrungsberichte von der homöopathischen Ärztin Dr. med. Magdalena Kunst, die etwa 80 Patienten mit Okoubaka behandelte. Das Mittel gilt jedoch nach wie vor als wenig geprüft.

Okoubaka: Botanischer Steckbrief

Heimisch ist der Okoubakabaum in den dicht bewachsenen Urwäldern westafrikanischer Länder wie Ghana, Nigeria und der Elfenbeinküste. Der Pflanzenname Okoubaka stammt aus einem afrikanischen Dialekt der Elfenbeinküste (Agni) und meint „Todesbaum“. Das bezieht sich auf die Eigenschaft des Baumes als Halbschmarotzer, anderen Pflanzen Wasser und Nährstoffe zu entziehen, dass sich in seiner unmittelbaren Nachbarschaft, in einem Umkreis von etwa 20 bis 25 Metern, keine weiteren Pflanzen ansiedeln und gedeihen können. Der Baum Okoubaka aubrevillei kann mit seiner ausladenden buschigen Baumkrone und herabhängenden Ästen eine Höhe von 30 bis 40 Metern erreichen, der Baumstamm misst einen Umfang von bis zu drei Metern.

Die wechselständig angeordneten, längliche-eiförmigen Laubblätter mit Blattstiel und einfacher, behaarter Blattspreite, das ist der flächige Teil des Blattes, sitzen an den Zweigen des Baumes und erreichen eine Länge von etwa 15 Zentimetern und eine Breite von bis zu 10 Zentimetern. Seine rispenartigen Blütenstände mit kleinen, grünlichen und gestielten Blüten werden durch etwa 15 Zentimeter lange Stacheln oder Dornen der älteren Zweige geschützt. Die weiblichen Blüten besitzen drei Fruchtblätter, die zu einem Fruchtknoten mit einem Griffel verwachsen sind. Aus den Blüten entwickeln sich harte, gelbe und ungenießbare Steinfrüchte. Für medizinische Zwecke wichtig sind die Inhaltsstoffe der Baumrinde. Sie enthält Sterine, verschiedene Aminosäuren sowie Gerbstoffe, die für eine positive Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt verantwortlich sind. Sie verfügen über eine entgiftende, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung.

Mittel in der Volksmedizin

Die Rinde des Okoubakabaums gilt als magische und geheimnisumwitterte Arznei der westafrikanischen Medizinmänner. Der Baum genießt ein hohes Ansehen, ist von unschätzbaren Wert und wird mit strengen Taburegeln belegt. So ist die Ernte der Baumrinde sowie die Anwendung nur Medizinmännern der Region erlaubt. Die Ernte der Rinde erfolgt immer nach bestimmten traditionellen Regeln, da eine Abweichung lebensgefährliche Folgen haben kann. Der Medizinmann darf sich dem Baum weder bei Sonnenaufgang noch während des Sonnenunterganges näher und er muss dem Baum außerdem Geschenke überbringen. Während aus der Baumrinde ein Pulver hergestellt wird, dass in der afrikanischen Volksmedizin bei jeder Form von Vergiftung Anwendung findet, dienen andere Pflanzenteile der symbolischen Abwehr böser Geister. Einer Legende nach nahmen die Ureinwohner Westafrikas stets einen Teelöffel des Rindenpulvers ein, bevor sie zu einem Gastmahl von benachbarten Stämmen gingen. Das sollte sie vor möglichen Vergiftungen schützen. In der afrikanischen Volksmedizin wird die pulverisierte Rinde des Okoubakabaums neben der medizinischen Nutzung bei jeder Form von Vergiftung außerdem auch zur Behandlung der Geschlechtskrankheit Syphilis oder bei Lepra angewendet.

In der europäischen Naturheilkunde wurde Okoubaka eher zufällig von der Ärztin Dr. med. Magdalena Kunst entdeckt, die zum Dank einer erfolgreichen Behandlung eine kleine Menge pulverisierter Baumrinde von einem westafrikanischen Patienten geschenkt bekommen hatte. Der Hinweis, dass die Baumrinde traditionell bei Vergiftungen zum Einsatz kommt, veranlasste die Ärztin und Homöopathin, eine potenzierte Form herzustellen, die sie dann bei Lebensmittelvergiftungen erfolgreich einsetzte.

Okoubaka: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Okoubaka positiv auf die Beschwerden auswirken.

Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Verdauungsstörungen

Okoubaka ist im Bereich der Homöopathie ein wichtiges Mittel bei vielen Beschwerden und Störungen des Magen-Darm-Trakts. Die Hauptanwendungsgebiete sind Sodrennen, Übelkeit und Erbrechen aufgrund verdorbener Nahrungsmittel, alimentäre Intoxikationen (Lebensmittelvergiftungen), Blähungen mit Durchfall (Diarrhoe) durch Unverträglichkeiten bestimmter Nahrungsmittel sowie bei allen möglichen Infekten des Verdauungstrakts oder verdorbene Speisen. Nicht nur verdorbene Nahrungsmittel lösen die Beschwerden aus, auch übermäßiges Essen, stark blähende Speisen oder krankhafte (pathologische) und anatomische Veränderungen im Magen oder Darm, z.B. Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis) bei starken Rauchern, Magen-, Darmgeschwüre, Darmentzündungen (Kolitis) können für die Verdauungsstörungen verantwortlich sein.

Menschen, die das Mittel Okoubaka benötigen, sind während und teilweise auch länger Zeit nach den Magen-Darm-Beschwerden sehr schwach, müde und erschöpft. Oft leiden sie zudem unter einer ausgeprägten Appetitlosigkeit und infolge von (Lebensmittel-) Vergiftungen können Kopfschmerzen und Migräneanfälle begleitend auftreten.

Prophylaxemittel bei Fernreisen, Unterstützung einer Darmsanierung

Ein weiteres Anwendungsgebiet von Okoubaka ist die Prophylaxebehandlung bei anstehenden Fernreisen, z.B. in die Tropen, wenn die klimatischen Verhältnisse äußerst ungewohnt sind oder die Nahrungsmittel nicht vertragen werden und sich möglicherweise in Form von ständigem Aufstoßen, Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen oder Durchfällen äußern. Die homöopathische Arznei kann sich auch zur Unterstützung einer längerfristigen Darmsanierung nach Antibiotika-Therapien, Medikamentenmissbrauch oder bei Neurodermitis positiv auswirken.

Hautausschläge, Neurodermitis, Allergien

Die homöopathische Okoubakabaumrinde kann bei verschiedenen Hautbeschwerden zum Einsatz kommen. Zu den Anwendungsgebieten gehören allergisch bedingte Hautausschläge (Ekzeme), die mit mehr oder weniger starkem Juckreiz einhergehen und im Zuge allergischer Reaktionen hervorgerufen werden. In den meisten Fällen handelt es sich um allergische Hautauschläge ausgelöst durch chemische Stoffe, Medikamente oder Nahrungsmittel. Aber auch viele unbekannte Unverträglichkeiten und Allergien können ursächlich für die Hautausschläge sein. Weitere Anwendungsbereiche von Okoubaka sind außerdem Nesselsucht (Urtikaria), Neurodermitis, allgemeiner Juckreiz (Pruritus), Akne mit Schwellungen, Rötungen, Pusteln und Knötchenbildung (Akne Rosacea) der Haut.

Die Leitsymptome des homöopathischen Mittels Okoubaka

Menschen, die das homöopathische Mittel Okoubaka benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Lebensmittel- und Nikotinvergiftung

Zu den Leitsymptomen von Okoubaka gehören Lebensmittelvergiftungen durch verdorbene Nahrungsmittel oder durch Schädlingsvernichtungsmittel am gespritzten Obst und Gemüse sowie Nikotinvergiftungen, die sich auf den Magen-Darmbereich auswirken und mit heftiger Übelkeit, Erbrechen und heftigen Durchfällen einhergehen.

Kopfschmerzen und Migräne aufgrund von Vergiftungen

Typisch für Okoubaka sind langanhaltende Kopfschmerzen und Migräne sowie eine chronische Müdigkeit mit Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit insbesondere nach durchgemachten Vergiftungen oder Infektionskrankheiten.

Allergische Hautausschläge mit Juckreiz

Allergisch bedingte Hautausschläge (Ekzeme) gehen mit einem mehr oder weniger starken Juckreiz einher und treten aufgrund allergischer Reaktionen hauptsächlich durch chemische Stoffe, Medikamente oder Nahrungsmittel auf.

Gemütssymptome bei Okoubaka

Reizbarkeit, Zorn, Ängste, Depressionen

Okoubaka-Menschen können einerseits sehr reizbare und zornige Personen sein, andererseits gelten sie aber auch als sehr ängstliche Menschen mit depressiven Verstimmungen. Die traurige Gemütsverfassung geht mit einer Unfähigkeit einher, weinen zu können.

Konzentrationsschwäche, Schwäche und Erschöpfung

Nach längeren Erkrankungen oder auch nach einer echten Grippe (Influenza) können in der Folge Konzentrationsstörungen auftreten. Geistige Arbeit und geistige Anstrengungen führen dann zu einer Verschlechterung der ohnehin bestehenden Konzentrationsschwäche. Lernen fällt ihnen außerdem sehr schwer aufgrund einer Gedächtnisschwäche.

Darüber hinaus leiden Menschen, die das Mittel Okoubaka benötigen unter Erschöpfungszuständen und starkem Schwächegefühl während ihrer Beschwerden.

 

Modalitäten bei Okoubaka

Verschlechterung der Beschwerden

  • Geistige Arbeit, geistige Anstrengung
  • Nikotin, Tabak, Giftstoffe, Arzneimittel

Verbesserung der Beschwerden

Modalitäten, die zu einer Verbesserung der Beschwerden führen, wurden in der homöopathischen Literatur bisher nicht ausreichend dokumentiert.

Auslöser der Beschwerden bei Okoubaka

  • Verdorbene Nahrungsmittel, Tabakmissbrauch
  • Schädlingsvernichtungsmittel am gespritzten Obst und Gemüse
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
  • Grippe, Tropenkrankheiten
  • Nebenwirkungen von (chemischen) Medikamenten, Chemotherapie

Okoubaka in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Okoubaka kann bei Schwangeren hauptsächlich bei Schwangerschaftserbrechen oder Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall aufgrund verdorbener Nahrungsmittel zum Einsatz kommen.

Okoubaka für Kinder

Okoubaka kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist es ein wichtiges homöopathisches Mittel, wenn Kinder nach einem durchgemachten Magen-Darm-Infekt noch über einen längeren Zeitraum sehr müde, erschöpft und stark geschwächt erscheinen. Auch bei Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen aufgrund von verdorbener Nahrungsmitteln oder stark mit Schädlingsvernichtungsmittel gespritztem Obst oder Gemüse, kann Okoubaka zur Linderung und Beruhigung der Beschwerden eingesetzt werden.

Potenzen und Darreichungsformen von Okoubaka:

Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Okoubaka die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.

Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Okoubaka:

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Karola Scheffer: Homöopathie für die Familie, Trias Verlag 2009
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010