Lac caninum

Lac caninum
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Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Lac caninum und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Lac Caninum
Deutsche Bezeichnung Hundemilch
Synonyme Canis familiaris L.
Material der homöopathischen Arznei Frische Hundemilch vom Rottweiler

 

Lac caninum ist die lateinische Bezeichnung für Hundemilch. Das homöopathische Mittel wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts von dem amerikanischen Arzt und Homöopathen Dr. Samuel Swan (1814–1893) in die Materia Medica aufgenommen. Im Bereich der Homöopathie entfaltet Lac caninum seine Wirkung hauptsächlich auf die Bereiche Hals, weibliche Genitalien, Extremitäten und Gelenke.

Zu den Hauptanwendungsgebieten des homöopathischen Mittels gehören Beschwerden des Kopfes und Halses mit migräneartigen Kopfschmerzen, Schwindel sowie Entzündungen im Hals- und Rachenraum, Beschwerden der weiblichen Genitalien und der weiblichen Brust wie z.B. beim prämenstruellen Syndrom mit schmerzhaften und geschwollenen Brüsten, Menstruationsproblemen, Entzündungen der Brüste (Mastitis) und bei Stillproblemen. Auch Beschwerden des Bewegungsapparates mit rheumatischen Schmerzen, Glieder- und Muskelschmerzen kann Lac caninum zum Einsatz kommen. Charakteristische Symptome des homöopathischen Mittels sind die wandernden und wechselseitigen Beschwerden, die wunden, sprunghaften und einschießenden Schmerzen die permanent von rechts nach links und wieder nach rechts springen, die äußerst empfindlichen Nerven, weshalb keine Berührung zwischen Körperteilen ertragen wird und eine ausgeprägte Furcht vor Schlangen mit Halluzinationen, Visionen und Träumen von Schlangen.

Modalitäten wie Wärme, Berührung, leichter Druck (Kleiderdruck) und Erschütterung, nach dem Schlafen, vor (PMS) und zu Beginn der Menstruation sowie Milch führen zu einer Verschlimmerung der Beschwerden. Eine Besserung und Linderung der typischen Beschwerden des Arzneimittelbildes erfolgt üblicherweise durch Kälte, frische Luft, kaltes Wetter, kalte Anwendungen und kalte Getränke, während der Menstruation und durch Liegen auf der rechten Seite. Ausgelöst werden die Lac-caninum-Beschwerden meist durch Trennungen, mangelnde Mutterliebe und einem gestörten Mutter-Kind-Verhältnis, durch (sexuellen) Missbrauch, Menstruationsbeschwerden und Stillen sowie durch Stürze.

Lac caninum hat zudem eine starke Wirkung auf das Gemüt des Menschen. Im Vordergrund steht hier mangelndes Selbstvertrauen, Selbstverachtung und Selbstekel mit dem Gefühl, dass Mitmenschen, Familie und Freunde sie verachten, sie nicht schätzen und von oben auf sie herabblicken. Lac-caninum-Menschen sind auch sehr vergessliche, zerstreute Personen mit Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisschwäche. Sie leiden unter vielen verschiedenen Ängsten, insbesondere vor Schlangen, Spinnen und Hunden, vor Krankheit und Tod sowie davor, in Ohnmacht zu fallen.

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei wird die frische Milch einer säugenden Hündin verwendet. Meist handelt es sich dabei um die Milch von einer Rottweiler-Hündin.

Lac caninum: Informationen rund um die Milchmittel in der Homöopathie

Das homöopathische Mittel Lac caninum gehört zu den so genannten Lacs, also zu den Milchmitteln in der Homöopathie. Bei Lac caninum handelt sich um Hundemilch, meist von säugenden Hündinnen der Hunderasse Rottweiler. Insgesamt sind bisher 24 homöopathische Milchmittel bekannt, sie werden alle aus der Muttermilch vom Menschen und unterschiedlicher Säugetiere gewonnen. Die ersten von dem amerikanischen Arzt und Homöopathen Dr. Samuel Swan (1814 – 1893) geprüften und in die homöopathische Arzneimittellehre aufgenommenen Milchmittel waren Hundemilch (Lac caninum), Kuhmilch (Lac vaccinum), entrahmte Kuhmilch (Lac vaccinum defloratum), Sahne der Kuhmilch (Lac vaccinum flos) und Katzenmilch (Lac felinum). Später kamen noch viele andere Milchmittel hinzu, wie z.B. Eselsmilch (Lac asinum), Ziegenmilch (Lac caprinum), Pferdemilch (Lac equinum), Wolfsmilch (Lac lupinum) oder die menschliche Muttermilch (Lac humanum).

Alle Milchmittel haben als Verbindung zwischen Mutter und Kind das Thema der emotionalen Versorgung in ihrem Arzneimittelbild. Neben dem Aspekt der körperlichen und seelischen Nahrung steht Muttermilch auch für Wärme, Nähe und Fürsorge. Es geht um den Schutz eines verletzlichen, abhängigen und schutzlosen Wesens.

Lac caninum in der Volksmedizin

Die Wirkung von frischer Hundemilch auf die weiblichen Geschlechtsorgane war bereits in der Antike (800 v. Chr. bis ca. 600 n. Chr.) bekannt und wurde vom griechischen Arzt Pedanios Dioskurides zur Austreibung toter Föten verwendet. Auch der römische Gelehrte Plinius der Ältere (23 n. Chr. – 79 n. Chr.) erwähnte Hundemilch in seinen medizinischen und pharmakologischen Werken über Heilmittel aus dem Tierreich als Arznei zur Behandlung von Beschwerden der Gebärmutter und Eierstöcke. In der Volksmedizin spielt Hundemilch keine Rolle. Im Bereich der Homöopathie ist das geprüfte Mittel Lac caninum seit dem Ende des 19. Jahrhundert fester Bestandteil der homöopathischen Arzneimittellehre (Materia Medica).

Lac caninum: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Lac caninum positiv auf die Beschwerden auswirken.

Kopf- und Halsbeschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel, Hals- und Rachenentzündungen

Zu den homöopathischen Hauptanwendungsgebieten von Lac caninum gehören Beschwerden im Bereich des Kopfes und des inneren Halses.

Die migräneartigen Kopfschmerzen wechseln die Seiten, beginnen üblicherweise im Nacken und strahlen dann über den Scheitel zu den Augen aus und setzen sich direkt über den Augen fest. Die als klopfend beschriebenen Kopfschmerzen werden von Schwindel, Übelkeit und Erbrechen begleitet. Sie verbessern sich durch kalte Anwendungen und verschlechtern sich durch Erschütterungen und Berührung. Schwindelgefühle zeigen sich bei Lac caninum mit dem Gefühl zu schweben. Im Liegen verschlimmert sich der Schwindel.

Typisch für das Arzneimittelbild der homöopathischen Hundemilch sind wandernde, die Seiten wechselnde Beschwerden oder Schmerzen. So treten auch die Halsschmerzen zunächst einseitig auf, wandern dann zur anderen Seite und wieder zurück. Entzündungen im Hals- und Rachenraum zeigen sich im Rahmen einer akuten Mandelentzündung (Angina tonsillaris oder Tonsillitis) geschwollene, rote Mandeln mit weißen Stippen. Es besteht ein starkes Wundheitsgefühl in der Halsregion mit schmerzhaften, wechselseitigen Schluckbeschwerden. Die Schmerzen strahlen teilweise bis zu den Ohren aus. Sowohl kalte als auch warme Getränke werden von Betroffenen als wohltuend empfunden. Der äußere Hals ist äußerst berührungsempfindlich. Ein weiteres Anwendungsgebiet von Lac caninum ist ein Hüsteln oder Husten, hervorgerufen aufgrund von Kitzeln im Kehlkopf oder in der Luftröhre.

Beschwerden der weiblichen Geschlechtsorgane, Brustschmerzen

Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet von Lac caninum sind Beschwerden der weiblichen Genitalien und der weiblichen Brust wie z.B. beim prämenstruellen Syndrom mit schmerzhaften und geschwollenen Brüsten, Menstruationsproblemen, Entzündungen der Brüste (Mastitis) und bei Stillproblemen.

Die Menstruation setzt typischerweise zu früh ein, ist zu strak und sehr schmerzhaft. Das Blut kann einen grünlichen Farbstich aufweisen und ist übelriechend.

Lac-caninum-Frauen leiden vor der Menstruation typischerweise unter dem so genannten Prämenstruellen Syndrom (PMS) mit geschwollenen, schmerzhaften und äußerst berührungsempfindlichen Brüsten. Jede kleinste Erschütterung und Bewegung wie z.B. durch Treppensteigen wird als sehr schmerzhaft empfunden. Vor und während der Periode treten zu den Brustschmerzen außerdem Kopf- und Halsschmerzen, Husten und Heiserkeit, Bauchschmerzen und Schmerzen im Bereich des linken Eierstocks mit Schmerzausstrahlung in den linken Oberschenkel auf. Hinzu kommt ein äußerst gereiztes und empfindliches Gemüt. Die Menstruation kann außerdem von Durchfällen begleitet werden, während Frauen vor und nach der Periode eher unter Verstopfungen leiden.

Beschwerden des Bewegungsapparates, Gelenkschmerzen, Rheuma

Rheumatische Beschwerden mit Glieder- und Muskelschmerzen, Rückenschmerzen und Ischialgien sind weitere Anwendungsgebiete des homöopathischen Mittels. Die rheumatischen Beschwerden treten typischerweise in der Nacht auf und treiben Betroffene aus dem Bett. Während Bettwärme die Beschwerden verschlimmert, führen kalte Anwendungen hingegen führen zu einer Verbesserung. Bei einer Ischialgie kommt es zu einer Reizung des Ischiasnervs (Nervus ischiadicus). Der paarige, beidseitig angelegte Ischiasnerv verläuft vom unteren Rücken über das Bein bis zum Fuß und verursacht heftige Schmerzen in der Rücken-, Gesäß- und Beinregion. Typisch für das Arzneimittelbild von Lac caninum sind die wandernden und die Seiten wechselnden Schmerzen.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Lac caninum

Menschen, die das homöopathische Mittel Lac caninum benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzcharakter: wund, einschießend, sprunghaft, wandernd und die Seiten wechselnd

Die typischen Lac-caninum-Schmerzen werden als wund, einschießend, wandernd und die Seiten wechselnd beschrieben. Dieser Schmerzcharakter ist bei allen für das Arzneimittelbild typischen Schmerzen am Kopf, im Hals und in den Gelenken zu finden. Die Schmerzen springen permanent von rechts nach links und dann wieder nach rechts.

Überempfindlichkeit der Nerven mit Berührungsempfindlichkeit

Charakteristisches Symptom für die homöopathische Hundemilch sind überaus empfindliche Nerven. Lac-caninum-Menschen ertragen deshalb keine Berührung zwischen Körperteilen und auch allgemein verschlimmern Berührungen und leichter Druck alle Lac-caninum-Beschwerden.

Häufige Entzündungen im Hals- und Rachenbereich, akute Mandelentzündungen (Tonsillitis)

Zu den Hauptanwendungsgebieten des Mittels gehören häufige Entzündungen im Hals- und Rachenraum wie akute Mandelentzündungen, die charakteristischerweise mit schmerzhaften, geschwollenen und geröteten Mandel mit weißen Stippen einhergehen.

Schmerzhafte, geschwollene Brüste vor und während der Menstruation

Besonders vor und während der Menstruation, aber auch bei einer Brustentzündung (Mastitis) sind die Brüste geschwollen und schmerzen bei der geringsten Erschütterung, Berührung und Bewegung.

Träume und Angst vor Schlangen

Das Arzneimittelbild von Lac caninum umfasst viele verschiedene Ängste. Charakteristisch für das Mittel ist aber eine ausgeprägte Furcht vor Schlangen. Es bestehen sogar Halluzinationen, Visionen und Träume von Schlangen oder das Gefühl als wären sie von Schlangen umgeben.

Psyche & Gemütssymptome bei Lac caninum

Selbstverachtung, Selbstekel, geringes Selbstvertrauen, gestörte Mutterliebe

Charakteristische Wesensmerkmale von Lac-caninum-Menschen ist ihr geringes Selbstvertrauen und ihre Selbstverachtung. Sie ekeln und verabscheuen sich und sind verächtlich gegenüber sich selbst. Der Selbstekel resultiert auch aus der Annahme, dass Mitmenschen, Familie und Freunde sie verachten, sie nicht schätzen und von oben auf sie herabblicken. Sie haben eine schlechte Meinung von sich selbst. Durch ihr geringes Selbstvertrauen haben sie Angst zu versagen. Der Auslöser für die Selbstverachtung und das geringe Selbstvertrauen könnte in einer gestörten Mutter-Kind-Beziehung oder in (sexuellen) Missbrauchserlebnissen in der Kindheit liegen. Sie fühlen sich dadurch schmutzig, nutz- und wertlos und entwickeln häufig einen Waschzwang.

Vergesslichkeit, Zerstreutheit, Gedächtnisschwäche und Konzentrationsschwierigkeiten

Lac-caninum-Menschen sind sehr vergessliche, zerstreute Personen mit Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisschwäche. Die Vergesslichkeit wird besonders deutlich beim Lesen oder beim Einkaufen. Gerade gelesenes wird sofort vergessen und gehen sie zum Einkaufen, vergessen sie einzukaufen oder was sie überhaupt besorgen wollten. Auch machen Lac-caninum-Menschen viele Fehler beim Schreiben und Sprechen.

Ängste u.a. vor Schlangen, Hunden, Ohnmacht, Krankheit und Tod

Menschen, die das homöopathische Mittel Lac caninum benötigen, leiden unter vielen Ängsten. Sie fürchten sich besonders vor Schlangen, Hunden oder Spinnen und haben sogar Halluzinationen, Visionen und Träume insbesondere von Schlangen. Es besteht aber auch eine Furcht davor in Ohnmacht zu fallen, vor Krankheiten und dem Tod. Sie leiden unter einer Hoffnungslosigkeit und denken, dass ihre Krankheit unheilbar ist und dass es sich für nichts mehr lohnt zu leben. Versagensängste spielen auch eine Rolle im Leben von Lac-caninum-Menschen. Sie zweifeln am Erfolg, unternehmen viele Dinge, die sie nicht zu Ende bringen und fürchten sich davor, ihren Pflichten nicht vernünftig nachzukommen. Weitere Lac-caninum-Ängste sind außerdem Ängste vor dem Alleinsein, im Dunkeln, vor Gewitter, Erdbeben und Stürmen.

Modalitäten bei Lac caninum

Verschlechterung der Beschwerden

  • Wärme
  • Berührung, leichter Druck (Kleiderdruck), Erschütterung
  • Nach dem Schlafen
  • Vor der Menstruation (PMS) und zu Beginn der Blutung
  • Milch

Verbesserung der Beschwerden

  • Kälte, frische Luft, kaltes Wetter, kalte Anwendungen, kalte Getränke
  • Während der Menstruation
  • Liegen auf der rechten Seite

Auslöser der Beschwerden bei Lac caninum

  • Trennungen, mangelnde Mutterliebe, gestörtes Mutter-Kind-Verhältnis
  • Missbrauch
  • Menstruation, Stillen
  • Stürze

Lac caninum in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Lac caninum kommt hauptsächlich nach der Geburt während der Stillzeit bei Stillproblemen zum Einsatz. Die homöopathische Hundemilch wird hauptsächlich bei schmerzhaften Entzündungen der Brüste (Mastitis) mit wunden Brustwarzen angewendet. Die Brüste sind äußerst berührungsempfindlich, geschwollen und schmerzhaft. Jede kleinste Bewegung und Erschütterung führt zu einer Verschlimmerung der Schmerzen. Lac caninum kann einerseits bei mangelnder Milchproduktion die Milchproduktion anregen, andererseits aber zum Abstillen angewendet werden, denn das Homöopathikum soll auch die überschüssige Milch regulieren, die Milchsekretion dämpfen und zum Versiegen bringen können. Auch bei bestehendem Milchstau in den Brüsten kann Lac caninum entgegenwirken und für Erleichterung sorgen.

Lac caninum für Kinder

Lac caninum kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Lac caninum ein wichtiges homöopathisches Mittel bei körperlichen Beschwerden wie Entzündungen im Hals- und Rachenbereich oder bei wandernden Schmerzen in den Gelenken, die durch kalte Anwendungen gelindert werden. Häufig auftretende Mandelentzündungen (Tonsillitis) zeigen typischerweise geschwollene, gerötete Mandeln mit weiße Stippchen.

Auf der Gemütsebene leiden Kinder unter einem mangelnden Selbstvertrauen. Sie fühlen sich klein, verachten sich selbst und haben auch das tiefe Gefühl von Familie und Freunden verachtet zu werden. Sie entwickeln dadurch häufig Versagensängste und bekommen Schulprobleme in Form einer Lese- und Rechtschreibschwäche (Dyslexie oder Legasthenie). Auslöser könnte in einer schwierigen Kindheit mit einer gestörten Mutter-Kind-Beziehung liegen oder (sexueller) Missbrauch sein. Sie fühlen sich dadurch schmutzig, nutz- und wertlos.

Kinder, die das homöopathische Mittel Lac caninum benötigen, sind häufig auch mürrische, reizbare und hysterische Personen, die permanent und besonders in der Nacht schreien. Sie zeigen ein unverschämtes Verhalten und schreiben ihren Freunden schreckliche Dinge.

Potenzen und Darreichungsformen von Lac caninum

Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Lac caninum die Potenzen D6, D12, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.

Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Lac caninum

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entspricht nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010