Zincum metallicum

Zincum metallicum
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Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Zincum metallicum und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Zincum metallicum
Deutsche Bezeichnung Zink
Synonyme Zincum
Symbol, Ordnungszahl, Serie Zn, 30, Übergangsmetalle (Eisenserie)
Material der homöopathischen Arznei Zincum metallicum

 

Zincum metallicum ist die lateinische Bezeichnung für das lebenswichtige (essentielle) Spurenelement Zink, dass unverzichtbar für Gesundheit des Menschen ist, da Zink eine zentrale Rolle bei unseren Stoffwechselprozessen spielt. Sowohl ein Zinkmangel als auch ein Zinküberschuss im menschlichen Organismus kann erhebliche Schäden hervorrufen.

Im Bereich der Homöopathie wirkt Zincum metallicum hauptsächlich auf das zentrale Nervensystem und Gehirn, auf das Blut und weibliche Hormonsystem sowie auf den Bewegungsapparat. Es wird in der Homöopathie auch als Arznei des Nervensystems bezeichnet. Zu den Hauptanwendungsbereichen des homöopathischen Mittels gehören Beschwerden und Erkrankungen des Gehirns wie Epilepsie, Gehirnentzündungen (Encephalitis) und Hirnhautentzündungen (Meningitis), Kopfschmerzen und Migräne, Beschwerden der Augen wie Bindehautentzündungen (Konjunktivitis), Schlaf-, Tic- und Angststörungen sowie eine ausgeprägte körperliche und geistige Erschöpfung.

Charakteristische Symptome des Arzneimittelbildes von Zincum metallicum ist der schwache, benommene Zustand der Betroffenen, der trotzdem eine innere Unruhe und Anspannung hervorruft. Besonders die Beine zeigen in der Nacht Unruhezustände mit ständigen Bewegungen oder Zuckungen und verhindern das Einschlafen oder eine geruhsame Nacht, was wiederum zu starker Müdigkeit und Erschöpfung am Tag führt.

Ausgelöst werden die typischen Zincum-Beschwerden häufig durch Stress, heftige Emotionen wie Ärger oder Furcht, durch Schlafmangel, erschöpfende Erkrankungen, unterdrückte Hautausschläge und durch Alkohol. Eine Verschlechterung der Beschwerden erfolgt meist durch Kälte, zwischen 17.00 und 19.00 Uhr, durch das Ausbleiben von Absonderungen, durch Berührung und Geräusche sowie nach körperlicher und geistiger Erschöpfung. Auch nach dem Essen und dem Genuss von Alkohol (Wein) ist eine Verschlechterung zu beobachten. Eine Verbesserung der Zincum-Beschwerden wird am warmer, frischer Luft und im Freien, durch Reiben, Kratzen oder hartem Druck sowie durch Bewegung und Absonderungen erfahren. Das homöopathische Mittel Zincum metallicum passt zu unruhigen und nervösen Menschen, die besonders geräuschempfindlich sind. Häufig sind sie mürrisch, bedrückt, erschöpft und müde. In der Nacht finden sie aufgrund der Unruhe keinen Schlaf, am nächsten Tag sind sie dann müde und ausgelaugt.

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei wird das Element und Metall Zink verwendet.

Zincum metallicum: Informationen rund um Zink

Das Zincum metallicum steht für das chemische Element Zink, dass im Periodensystem zu den metallischen Verbindungen, zur Serie der Übergangsmetalle gehört und mit dem Symbol Zn und der Ordnungszahl 30 gekennzeichnet ist. Das im chemischen Sinne als Unedel bezeichnete Metall Zink weist eine bläulich, blassgraue Farbe und einen silberweißen Bruch auf. Bei Temperaturen zwischen 100° und 200° Celsius lässt es sich leicht verformen. An der Luft geht Zink eine Verbindung mit Sauerstoff ein und entwickelt eine Schutzschicht aus Zinkoxid (ZnO) und Zinkcarbonat (ZnCO3). Diese Schutzschicht gilt als sehr witterungsbeständig und wird deshalb im Beriech der Industrie als Korrosionsschutz für edlere Metalle verwendet, z.B. beim Verzinken von Eisen als Rostschutz oder als Legierung zur Verarbeitung zu Messing oder Zinkblech. Im Bereich der Medizin ist Zink in vielen Salben und Pasten zur Behandlung von Hautausschlägen enthalten. Große Mengen von Zink gelten als toxisch und krebserregend, auch das Einatmen von Zinkdämpfen bei der Verarbeitung können Vergiftungserscheinungen mit grippeartigen Symptomen entstehen.

Für den menschlichen Organismus stellt Zink ein essentielles, d.h. lebensnotwendiges Spurenelement dar. Im Körper kommt Zink mit zwei bis vier Gramm in geringen Mengen in den meisten Körperzellen vor, muss jedoch über regelmäßig über die Nahrung zugeführt werden, da der Körper das Spurenelement nicht selbst bilden und nur kurzzeitig speichern kann. Zink ist Bestandteil vieler Enzyme und spielt deshalb eine wichtige Rolle bei verschiedenen Stoffwechselprozessen, wie z.B. bei der Zellteilung oder Eiweißsynthese. Zink ist zentral für das Wachstum, Haut und Haare, die Reifung der Körperzellen, für die Blutbildung und für das Immunsystem sowie für die Verdauung und Spermienproduktion.

Zincum metallicum in der Volksmedizin

In der Volksmedizin werden Zubereitungen mit Zincum metallicum aufgrund der Giftigkeit nicht angewendet. In der Medizin, Homöopathie und Ernährungstherapie (Diätetik) spielt das Spurenelement Zink jedoch eine wichtige Rolle. So ist Zink wichtiger Bestandteil in vielen Salben und Pasten und kommt zur Behandlung von Hautausschlägen (Ekzemen) oder zur Wundheilung zum Einsatz. Der Begründer der Homöopathie, Dr. Samuel Hahnemann (1755 – 1843) sah die Verwendung von Zink für medizinische Zwecke sehr kritisch und warnte vor deren Verwendung, weil die Anwendung von Zinkoxid Hautausschläge zwar schnell vertreiben, die eigentliche Ursache aber nicht und somit eine Unterdrückung stattfindet.

Als für den menschlichen Organismus essentielles Spurenelement kommt Zink im Körper mit zwei bis vier Gramm in geringen Mengen vor, muss jedoch über regelmäßig über die Nahrung zugeführt werden. Sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss des Spurenelementes im Körper führt zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Ein Zinkmangel kann Infektanfälligkeit, Wachstumsstörungen, Haarausfall und Hautausschläge, Appetitlosigkeit und Störungen des Geruchs- und Geschmackssinnes hervorrufen. Ein Zuviel an Zink gilt als giftig und krebserregend, insbesondere das Einatmen von Zinkdämpfen führt zu grippeähnlichen Vergiftungserscheinungen.
Die von der Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlene Tagesdosis beträgt für Frauen sieben Milligramm täglich, für Männer zehn Milligramm und für Säuglinge je nach Alter bis zwei Milligramm pro Tag. Gesunde Menschen, die sich ausgewogen ernähren, decken den Zinkbedarf über das Essen ab. Vegetarier und Veganer sollten etwas sorgfältig auf die Zinkversorgung achten, da Fisch- und Fleischprodukte zu den wichtigsten Zink-Lieferanten gehören. Auch schwangere Frauen oder Stillende könnten einen erhöhten Zinkbedarf haben, wie auch Senioren aufgrund einer einseitigen Ernährungsweise. Folgende Nahrungsmittel gelten besonders reich an dem Spurenelement Zink: Fisch und Meeresfrüchte (Austern, Muscheln), Fleisch (Rindfleisch, Rinderleber, Kalb- und Schweinefleisch), Käse (Edamer, Gouda, Tilsiter), Eier, Haferflocken, Hirse, Weizenkeime, Weizenkleie, Sonnenblumenkerne, Nüsse (Wal- und Pekannüsse), Linsen, Sojabohnen, Erbsen. Im Handel werden viele verschiedene Zink-Präparate zur Nahrungsergänzung angeboten. Bevor zu solchen Produkten gegriffen wird, sollte zuvor immer mit einem Arzt oder Apotheker gesprochen werden, ob eine Ergänzung in Form von Zink-Präparaten sinnvoll ist.

Zincum metallicum: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Zincum metallicum positiv auf die Beschwerden auswirken.

Neurologische Erkrankungen, Restless-Legs-Syndrom, körperliche und geistige Erschöpfung

Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten des homöopathischen Mittels gehören nervöse Zustände, eine ausgeprägte körperliche und geistige Erschöpfung und neurologische Erkrankungen mit Gefühlsstörungen und ausgeprägten Bewegungsdrang in den Beinen, wie z.B. beim so genannten Restless-Legs-Syndrom, auch als das Syndrom der ruhelosen Beine bezeichnet. Kennzeichnend für das Syndrom sind die permanenten und unkontrollierbaren Bewegungen in Beinen und Füßen. Die Arme und Hände hingegen sind weniger häufig von den Unruhezuständen betroffen. Begleitet werden die zittrigen Beschwerden des Restless-Legs-Syndroms zudem von Symptomen wie Muskelzuckungen mit Kribbel- und Spannungsgefühlen, teilweise mit Brennen. Es fühlt sich so an, als würde Ameisen über die Beine laufen. Das Restless-leg-Syndrom kann in jedem Lebensalter auftreten, tritt hauptsächlich am Abend beim Zubettgehen in Erscheinung und hindert die Betroffenen daran, in den geruhsamen Schlaf zu finden. Sie müssen immerzu aufstehen und sich bewegen, denn werden die Beine stillgehalten, verschlimmern sich die Beschwerden.

Beschwerden und Erkrankungen des Gehirns, Beschwerden des zentralen Nervensystems

Zincum metallicum wirkt auf das Gehirn und die Nerven und kann in der Homöopathie bei Gehirnentzündungen (Encephalitis) und Hirnhautentzündungen (Meningitis) unterstützend eingesetzt werden, wenn die Erkrankungen mit Symptomen wie Schreien, Kopfrollen, Krämpfen und Delirium einhergehen. Auch Gehirnerschütterungen, Kopfverletzungen, Gesichtszuckungen, Grimassen oder Tics gehören zum Anwendungsgebiet des homöopathischen Mittels. Beschwerden des Zentralnervensystems zeigen sich durch eine extreme Ruhelosigkeit, besonders in den Beinen und Füßen. Betroffene können die Glieder nicht stillhalten, vor allem im Sitzen oder nachts im Bett können die zuckenden, kribbelnden Beine nicht ruhig bleiben. Die Fußsohlen können sehr empfindlich sein, Zuckungen, Krämpfe und Rucke treten in Beinen, Füßen Armen und Händen auf. Tic-Störungen gehören auch zum Anwendungsgebiet des Homöopathikums. Dabei handelt es sich um unkontrollierbare und sich permanent wiederholende Muskelkrämpfe.

Kopfschmerzen und Migräne, Schwindel

Schwindel, Kopfschmerzen und Migräne gehören auch zu den Anwendungsgebieten des homöopathischen Zinks. Kopfschmerzen entstehen bereits durch den geringsten Genuss von Wein. Die Kopfschmerzen sind meistens im Hinterkopf lokalisiert, es fühlt sich wie nach einem heftigen Schlag auf den Hinterkopf an. Der Kopf schmerzt unaufhörlich, dröhnt und ist wie betäubt und drückend auf die Nasenwurzel. Die Schmerzen strahlen teilweise bis in die Augen und beeinträchtigen dadurch das Sehen. Der Hinterkopf fühlt sich sehr heiß an, der Stirnbereich hingegen ist kalt. Die Kopfschmerzen verbessern sich durch frische Luft oder festen Druck, deshalb drücken Zincum-Menschen ihren Kopf in Kissen oder drücken fest mit ihren Händen gegen die Kopfseiten, um die Beschwerden zu lindern.

Beschwerden der Augen, Bindehautentzündungen (Konjunktivitis)

Zincum metallicum eignet sich auch für die homöopathische Behandlung von Augenbeschwerden mit verschwommenen Sehen, Bindehautentzündungen und Schielen bei Erschöpfung. Typische Symptome sind brennende, tränende und juckende Augen, die sich an den Lidern und inneren Augenwinkeln wund anfühlen. Bindehautentzündungen gehen darüber hinaus auch mit einem Fremdkörpergefühl in den Augen einher, weshalb die Augen ständig bewegt und gerollt werden. Die Augen sind zudem sehr lichtempfindlich. Auch bei herabhängenden Augenlidern (Ptosis), sollte an das Homöopathikum gedacht werden.

Beschwerden des Bewegungsapparates und der Wirbelsäule, Rückenschmerzen

Zincum metallicum kann auch bei Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates mit heftigem Zittern, Zucken, Schütteln und Muskelkrämpfen (Spasmen) zum Einsatz kommen. Der ganze Körper oder auch nur einzelne Gliedmaßen beginnen plötzlich und unwillkürlich zu kribbeln, vibrieren und zu krampfen an. Es fühlt sich für Betroffene teilweise so an, als würden Ameisen über den Körper krabbeln. Weder Kratzen und Reiben führen zu einer Linderung der Beschwerden. Auch bei plötzlich einschießenden, intensiven, auch dumpf ziehenden Rückenschmerzen im unteren Rückenbereich oder bei rheumatischen Beschwerden mit reißenden Gliederschmerzen am gesamten Körper, könnte das Homöopathikum angewendet werden. Die Zincum-Schmerzen verbessern sich durch Bewegung und verschlimmern sich im Sitzen und in der Nacht.

Menstruationsbeschwerden, Dysmenorrhoe, Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Frauen, die unter Menstruationsbeschwerden wie dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) oder Dysmenorrhoe leiden, könnten auch von einer Behandlung mit dem homöopathischen Mittel Zincum profitieren. Die Monatsblutung ist sehr schmerzhaft (Dysmenorrhoe) und kann sehr stark in Erscheinung treten. Die Brüste sind angespannt und ziehen bei PMS, der linke Eierstock (Ovar) zeigt einen bohrenden Schmerz und der gesamte untere Bauchbereich zieht mit ausstrahlenden Schmerzen in die Beine. Sobald die Blutung eintritt, verschwinden die Schmerzen wieder vollständig. Während der Menstruation geht es Zincum-Frauen typischerweise gut, auch wenn die Blutung besonders in der Nacht sehr stark ausfällt.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Zincum metallicum

Menschen, die das homöopathische Mittel Zincum metallicum benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Unruhezustände in den Gliedern, Zittern und Zuckungen, Restless-Legs-Syndrom

Eines der Leitsymptome des Homöopathikums sind äußerst unruhige Beine, die in ständiger Bewegung sind und selbst im Schlaf nicht ruhig gehalten werden können. Unwillkürliches Zittern und Zuckungen können den gesamten Körper betreffen, häufig sind die Beschwerden jedoch im Bereich der unteren Glieder ausgeprägt. Auch während der Nacht sind die Beine so unruhig und müssen ständig bewegt werden (Restless-Legs-Syndrom).

Kribbel- und Taubheitsgefühle und Ameisenlaufen an Armen und Beinen

Typisch für das Mittel Zincum metallicum sind Kribbelgefühle in den Armen und Beinen. Es fühlt sich so an, als würden Ameisen über die Arme oder Beine krabbeln. Zudem fühlen sich die Extremitäten sehr schwach und taub an.

Überempfindlichkeit der Sinne gegen äußere Reize

Typisch für das Homöopathikum sind auch überempfindliche Sinne gegen alle möglichen äußeren Reize wie z.B. Geräusche, Stimmen, Musik oder auch sinnliche Eindrücke.

Schlafstörungen, nächtliches Erwachen durch Restless-Legs-Syndrom

Schlafstörungen und Beeinträchtigung des Schlafens mit Zähneknirschen und unruhigen Beinen (Restless-Legs-Syndrom), gehören zu den Leitsymptomen von Zincum metallicum. In der Regel treten die Probleme bei Überlastung und Überanstrengung auf. Betroffene sind ausgesprochen müde, es gelingt ihnen aber trotzdem nicht, in den Schlaf zu finden.

Zähneknirschen bei emotionaler Anspannung oder im Schlaf

Bei emotionalen Anspannungen, Stress oder im Schlaf beißen Zincum-Menschen den Mund fest zusammen und knirschen ausgiebig mit ihren Zähnen.

Erschöpfung, nervöse Schwäche und Müdigkeit

Nervöse Schwäche und ausgeprägte Müdigkeit und Erschöpfung am Tage gehören zu den Leitsymptomen des Mittels und führen zu einem erhöhten Schlafbedürfnis. Betroffene fühlen sich abgespannt, matt und benommen und können sich auf nichts konzentrieren.

Rückenbeschwerden mit brennenden Schmerzen

Die Beschwerden bestehen entlang der gesamten Wirbelsäule und haben einen brennenden Schmerzcharakter. Der Rücken ist äußert empfindlich.

Gemütssymptome bei Zincum metallicum

Überempfindlichkeit, Übererregbarkeit

Menschen, die das homöopathische Mittel benötigen, sind äußerst anfällig für äußere Einflüsse, leicht zu erschrecken und aufzuregen. Sie sind überempfindliche und leicht erregbare Personen mit einer großen Geräuschempfindlichkeit. Schon leises Papierknistern oder auch Musik wird nicht vertragen.

Geistige Verwirrung, schwaches Gedächtnis, Apathie und Stumpfheit, Abneigung gegen Arbeit

Zincum-Menschen leiden häufig unter einem schwachen Gedächtnis und auch die Konzentration fällt ihnen ausgesprochen schwer, dass Fehler beim Schreiben und Sprechen auftreten können. Sie verstehen und begreifen Dinge nur sehr langsam, wenn mit ihnen gesprochen wird und auch gestellte Fragen werden gerne wiederholt, bevor sie langsam eine Antwort geben. Sie selbst sind ständig unzufrieden und beklagen sich. Es besteht darüber hinaus eine Abneigung gegen Konversation und jede Form von Arbeit.

Ängste, Stimmungsschwankungen: Traurigkeit versus Reizbarkeit, Wutausbrüche

Zincum-Menschen fürchten sich vor Abwärtsbewegungen vor dem Alleinsein und Dunkelheit. Auch eingebildete Dinge flößen ihnen Angst ein. Die Angstzustände äußern sich bei einigen Menschen in Form von Stimmungsumschwüngen: Große Reizbarkeit und Wut schlagen in plötzliche, unerklärte Traurigkeit um. Die Betroffenen können so gereizt sein und zu Wutausbrüchen mit Gewalttätigkeit neigen.

Modalitäten bei Zincum metallicum

Verschlechterung der Beschwerden

  • Kälte
  • Zwischen 17.00 und 19.00 Uhr
  • Ausbleiben und Unterdrückung von Absonderungen
  • Geräusche, Berührung
  • Nach dem Essen, Hunger, Alkohol (Wein), Stimulanzien
  • Körperliche und geistige Erschöpfung

Verbesserung der Beschwerden

  • Warme Luft, im Freien an der frischen Luft
  • Reiben, Kratzen, harter Druck
  • Bewegung
  • Absonderungen (Stuhl, Urin, Menstruationsblut)

Auslöser der Beschwerden bei Zincum metallicum

  • Stress, heftige Emotionen wie Ärger oder Furcht
  • Schlafmangel, erschöpfende Erkrankungen, körperliche und geistige Erschöpfung
  • Unterdrückte Hautausschläge, unterdrückte Absonderungen
  • Alkohol (Wein)

Zincum metallicum in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Zincum metallicum kommt bei Schwangeren hauptsächlich bei Unruhezuständen in den Beinen, dem so genannten Restless-Legs-Syndrom zum Einsatz. Die Beine sind äußerst unruhig und zucken während des Schlafens oder verhindern ein Einschlafen, was eine starke Müdigkeit tagsüber zur Folge hat. Leiden schwangere Frauen unter Krampfadern in den Beinen (Schwangerschaftsvarizen) oder entstehen nach der Geburt ausgeprägte Erschöpfungszustände oder Depressionen, kann sich das homöopathische Zink als sehr nützlich erweisen.

Zincum metallicum für Kinder

Zincum metallicum kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Zincum metallicum ein wichtiges homöopathisches Mittel bei starker nervöser Unruhe mit Muskelzuckungen in den Beinen, Schlafproblemen nachts mit Aufschreien im Schlaf und starker Müdigkeit am Tag oder bei manchen sehr entkräfteten Kindern, deren Entwicklung verzögert ist. Kinder, die Zincum benötigen, sind entweder ruhelos oder still und sehr schwach. Die nervösen Unruhezustände werden durch äußerst unruhige Beine deutlich, die ein Einschlafen trotz ausgeprägter Müdigkeit verhindern. Die Beine können nicht stillgehalten werden und die Muskeln beginnen zu zucken. Aufgrund der unruhigen, schlafgestörten und teilweise schlaflosen Nächte besteht eine starke Müdigkeit und Erschöpfung tagsüber. Das führt wiederum dazu, dass Zincum-Kinder sehr nervös, empfindlich und erregbar sind und nur sehr langsam auf Dinge reagieren, und auch nur langsam verstehen, wenn etwas gesagt wurde und dementsprechend langsam antworten. Sie haben meist ein schwaches Gedächtnis und Konzentrationsschwierigkeiten. Ihre Stimmung ist sehr wechselhaft: Traurigkeit wechselt sich mit Ausgelassenheit ab. Am Abend zeigen sie häufig ein mürrisches, ungeduldiges und gereiztes Verhalten und weinen dann auch gegen 17.00 und 18.00 Uhr. Zudem zeigen Zincum-Kinder eine verzögerte Entwicklung und eine verspätete Pubertät. Ein charakteristisches Anzeichen für das homöopathische Mittel sind generalisierte Hautausschläge in der frühen Kindheit und Chorea, die sich im Jugendalter zeigt. Unter Chorea verstehen Mediziner unwillkürliche, abrupt einsetzende, unregelmäßige, rasche Bewegungen, die alle Körperregionen wie Extremitäten, Gesicht, Hals und Rumpf betreffen können. Diese treten in Ruhe oder während willkürlicher Bewegungen auf und nehmen an Intensität unter Stress zu. Verschiedene neurologische Erkrankungen zeigen diese Form der Bewegungsstörungen. Die wichtigste und bekannteste, genetisch bedingte Erkrankung mit langsam voranschreitender Bewegungsstörung ist die Chorea Huntington (Synonym: Chorea maior, Veitstanz).

Potenzen und Darreichungsformen von Zincum metallicum

Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Zincum metallicum die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.

Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Zincum metallicum

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010