Sabadilla

Sabadilla

Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Sabadilla und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Sabadilla officinalis
Deutsche Bezeichnung Läusekraut, Läusesamen, Läusekörner
Synonyme Sabadilla officinarum, Schoenocaulon officinale
Familie Früher: Liliaceae (Liliengewächse)
Heute: Melanthioideae (Germergewächse)
Material der homöopathischen Arznei Getrocknete, reife Samen

Sabadilla officinalis ist die lateinische Bezeichnung für die aus Mexiko stammende, giftige Pflanze mit dem deutschen Namen mexikanisches Läusekraut, Läusesamen oder Läusekörner. In früheren Zeiten gehörte Sabadilla der Pflanzenfamilie der Liliengewächse (Liliaceae) an, heute zählt sie zur kleineren Familie der Germergewächse (Melanthioideae). Im Bereich der Homöopathie entfaltet Sabadilla hautsächlich eine Wirkung auf das zentrale Nervensystem, auf die Haut und Schleimhäute im Bereich der Atemwege, insbesondere auf die Schleimhäute der Nase, auf die Tränendrüsen und die Schleimhäute der Verdauungsorgane des menschlichen Körpers. Zu den Hauptanwendungsgebieten gehören Beschwerden im Hals-Nasen-Ohren-Bereichs wie Erkältungen und allergische Erkrankungen (allergische Rhinitis), Augenentzündungen sowie Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, wie z.B. Übelkeit und Erbrechen. Auch bei Kopfschmerzen und Migräne, bei Wurmerkrankungen, die krampfartige Beschwerden hervorrufen oder bei der Behandlung von Kopfläusen hat sich Sabadilla bewährt, daher stammt auch die volkstümliche Bezeichnung Läusekraut. Auffällig im Arzneimittelbild von Sabadilla sind Beschwerden, die periodisch immer zu der gleichen Tageszeit am Vormittag, jede Woche, alle zwei Wochen oder bei Voll- und Neumond wiederkehren. Die Sabadilla-Schmerzen wandern in den meisten Fällen von der rechten zur linken Körperseite und verschlechtern sich unter jeder Form der Kälteeinwirkung. Besonders nasse, feuchte Kälte wird nicht vertragen und auch geistige Anstrengungen, Stress oder unangenehme Gerüche verschlimmern die typischen Sabadilla-Beschwerden. Eine Verbesserung und Linderung wird hingegen durch Wärme, Essen von warmen Speisen und durch leichte, behutsame Bewegung empfunden. Das homöopathische Mittel Sabadilla passt häufig zu kälteempfindlichen, verfrorenen, ängstlichen und sehr schreckhaften Menschen mit einem eher blassen Teint, hellen Haaren und einer schwachen Muskultur.

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei werden die getrockneten und reifen Samen der giftigen Pflanze Sabadilla verwendet.

Sabadilla: Botanischer Steckbrief

Heimisch ist die giftige, krautige Pflanze Sabadilla officinalis aus der Familie der Familie der Germergewächse (Melanthioideae) in Mexiko, Guatemala und Venezuela. Besonders wohl fühlt sich die Pflanze auf Bergwiesen. Aus einem zwiebelähnlichen, vier Zentimeter langem Wurzelstock wächst ein mit trockenem Mark gefüllter Stängel bis zu zwei Meter in die Höhe. Die sehr schmalen, kahlen Blätter sind von grasartiger Form und können eine Länge bis zu 1,30 Meter erreichen. In der Blütezeit entwickeln sich dann die aufrecht in einer Art Traube stehenden gelblichen Blüten von 50 Zentimeter Länge. Die Fruchtstände sind gerstenähnlich angeordnet und von gelblichgrüner Farbe. In der dreifächerigen Fruchtkapsel befinden sich schwarzbraune, längliche und zugespitzte Samen. Sowohl die Samen als auch der Wurzelstock der Pflanze Sabadilla enthalten giftige Inhaltsstoffe, so genannte Alkaloide wie Veratrin und Sabadillin.

Vergiftungsbild von Sabadilla

Die Pflanze Sabadilla enthält giftige Alkaloide wie Veratrin und Sabadillin. Für Erwachsene beträgt die tödliche Dosis etwa 10 bis 20 Milligramm der Alkaloide. Die Giftstoffe können über die Haut und Schleimhäute in den Körper gelangen. Symptome einer Vergiftung zeigen sich zunächst durch Kribbeln im Mund, erhöhtem Speichel- und Tränenfluss, starkem Niesreiz, Übelkeit, Erbrechen und heftigem Durchfall. Es besteht ein Taubheitsgefühl an den Schleimhäuten, das sich über den gesamten Körper ausbreitet und Halluzinationen können in Erscheinung treten. Stärkere Vergiftungserscheinungen sind dann Muskelzucken, Krämpfe, Blutdruckschwankungen und Kreislaufkollaps. Ursächlich für einen tödlichen Ausgang sind Herzstillstand und Atemlähmung. Bei auftretenden Vergiftungserscheinungen sollte unbedingt ein Krankenhaus aufgesucht bzw. der Notarzt verständigt werden.

Sabadilla in der Volksmedizin

Der Name der in Mexiko heimischen Sabadilla stammt ursprünglich aus dem Spanischen und bedeutet Gerste aufgrund der Ähnlichkeit des Fruchtstandes mit der Gerste. In der mexikanischen Volksheilkunde verwendete man die giftigen Samen hauptsächlich zur äußerlichen Behandlung bei Läusebefall, worauf auch der Name Läusekraut hinweist. Auch zur Wundheilung wurden Zubereitungen aus der Pflanze eingesetzt. In Europa war der spanische Arzt und Botaniker Nicolás Bautista Monardes (1493-1588) der Erste, der im 16. Jahrhundert die Wirkweisen der Pflanze als ätzendes Wundmittel erwähnte. Zubereitungen aus den mexikanischen Läusesamen als Bekämpfungsmittel gegen Ungeziefer, Läuse und Würmer kamen jedoch erst Ende des 17. und im 18. Jahrhundert in Europa zum Einsatz. Auch heute finden Läuse- oder Sabadillsamen in Schulen oder Kasernen als Ungeziefer-Mittel Anwendung. Im Bereich der Volksmedizin spielt Sabadilla aufgrund der Toxizität keine Rolle, nur im Rahmen der Homöopathie findet Sabadilla als nebenwirkungsfreies Mittel Verwendung.

Sabadilla: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Sabadilla positiv auf die Beschwerden auswirken.

Beschwerden von Hals und Nase, Allergie, Katarrhe der Atemwege

Zu den Hauptanwendungsgebieten der homöopathischen Läusesamen gehören verschiedene Beschwerden des HNO-Bereiches. So kann Sabadilla ein sehr nützliches Homöopathikum bei Beschwerden einer allergischen Rhinitis sein. Die Heuschnupfen- oder Hausstauballergie-Symptome zeigen typischerweise tränende und gerötet Augen, Fließschnupfen mit der reichlichen Absonderung von wässrigem Sekret, krampfartige und heftige Niesanfälle und eine wunde, brennende Nase. Charakteristisch ist ein ausgeprägtes Kitzeln und Jucken in der Nase, in den Augen, im Rachen und am Gaumen. Die Nase kann aber auch verstopft sein und sehr trockene Schleimhäute aufweisen. Erkältungen mit Schnupfen werden häufig von starken Kopfschmerzen im Stirnbereich begleitet.

Auch bei Entzündungen der Schleimhäute im Rachen- und Halsbereich sollte an Sabadilla gedacht werden, wenn der Rachen entzündet, wund und trocken ist, krampfartige Schluckbeschwerden bestehen und Betroffene ständig aufgrund eines Fremdkörpergefühls im Hals räuspern müssen. Sabadilla-Menschen haben das Gefühl, dass ein Kloß oder Klumpen im Hals festsitzt oder es fühlt sich für sie so an, als wäre ein Faden oder Wurm in der Kehle, was ein Engegefühl im hals hervorruft. Die Halsbeschwerden verbessern sich durch Essen von warmen Speisen und Trinken von warmen Flüssigkeiten. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Atembeschwerden wie z.B. eine asthmaartige, pfeifende Atmung, die mit Brennen und Stechen im Brustbereich einhergeht. Auch heftige Hustenanfälle mit Atemnot gehören zum Sabadilla-Arzneimittelbild.

Augenbeschwerden, gereizte Schleimhäute

Treten im Rahmen von Heuschnupfen-Symptomen gerötete und tränende Augen auf oder sind die Bindehäute der Augen bei Lichteinfluss gereizt, gerötet und beginnen zu tränen, sollte an eine homöopathische Behandlung mit Sabadilla gedacht werden. Sabadilla-Menschen neigen ohnehin zu trockenen, licht- und zugempfindlichen Augen, wodurch der starke Tränenfluss hervorgerufen wird.

Kopfschmerzen, Migräne mit Schwerhörigkeit, Sehstörungen und Schwindel

Beschwerden des Kopfes wie migräneartige Kopfschmerzen, die mit Schwerhörigkeit und einer ausgeprägten Geräuschempfindlichkeit sowie Sehstörungen einhergehen, kann das homöopathische Mittel Sabadilla zum Einsatz kommen. Auslöser für die Kopfschmerzen ist häufig geistige Anstrengung und Stress. Besonders häufig ist der Stirn- und Schläfenbereich betroffen. Der Schmerzcharakter wird meist als bohrend oder dumpf beschrieben und wird von einem starken Druckgefühl begleitet. Betroffene leiden mitunter auch an heftigem Drehschwindel und ihnen kann schwarz vor Augen werden. Besonders schwere Formen von Kopfschmerzen und Migräne können sogar zu Ohnmachten führen.

Magen-Darm-Beschwerden, Magenverstimmungen, Reflux, Durchfall (Diarrhoe), Wurmbefall

Weitere wichtige Anwendungsgebiete der homöopathischen Läusesamen betreffen verschiedene Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, wie z.B. Sodbrennen, galliger Reflux, Übelkeit, Würgreiz und Erbrechen, krampfartige Magenschmerzen mit Leeregefühl, Blähungen oder Durchfall (Diarrhoe). Betroffene haben das Gefühl, als befinden sich Knoten in den Därmen. Sie leiden unter lauten Blähungen und die typischen Sabadilla-Durchfälle sind braun, schaumig, schleimig und schwimmen auf dem Wasser. Auch bei wurmbedingten Verdauungsproblemen durch Madenwürmer mit einem juckendem und kribbelndem Analbereich kann sich das Homöopathikum als nützliches Mittel erweisen.

Auffällig ist ein starker Heißhunger nach Süßem oder Mehlspeisen und das Verlangen nach heißen Speisen. Fleisch, Wein, Kaffee und Saures werden hingegen verabscheut.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Sabadilla

Menschen, die das homöopathische Mittel Sabadilla benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Krampfartige Niesanfällen, Fließschnupfen, tränende Augen und Stirnkopfschmerzen

Krampfhaftes Niesen mit heftigen Niesattacken und eine heftig laufende Nase mit Absonderungen wässriger und brennender Nasensekrete sind typische Leitsymptome des Homöopathikums. Die Schleimhäute sind gereizt, die Nase ist wund und häufig kommen ein brennender Tränenfluss aus entzündeten und geröteten Augen sowie Stirnkopfschmerzen hinzu.

Kribbeln am Gaumen und ständiges Räuspern

Besondere Kennzeichen des homöopathischen Mittels Sabadilla sind ein ausgeprägtes Kribbeln oder Jucken im Hals, in der Nase oder am Gaumen mit ständigem Räuspern und Schlucken.

Schmerzcharakter: bohrend, dumpf und brennend

Typisch für die Sabadilla-Schmerzen ist der brennende, bohrende oder dumpfe Schmerzcharakter. Charakteristisch sind zudem Schmerzen, die generell von der rechten zur linken Körperseite wandern und sich bei Kälte und Feuchtigkeit verschlimmern.

Kälteempfinden, Frostgefühl an Händen und Füßen mit heißem Kopf

Sabadilla-Menschen sind sehr fröstelige Personen. Kälteschauer steigen meist von den Füßen nach oben auf. Während insbesondere die Füße und Hände als eiskalt empfunden werden, ist der Kopf heiß.

Periodizität der Beschwerden immer zur gleichen Zeit, wechselhafte Beschwerden

Charakteristisches Leitsymptom für Sabadilla sind Beschwerden, die periodisch zu immer der gleichen Tageszeit am Vormittag auftreten. Auch bei Voll- und Neumond ist eine Periodizität der Beschwerden zu beobachten. Zudem sind die Symptome wechselhaft und wandern stets von einer Körperseite zur anderen.

Gemütssymptome bei Sabadilla

Ängste, Unruhe, Wahnideen und Schreckhaftigkeit

Sabadilla-Menschen leiden unter einer stark ausgeprägten Angst vor Krankheiten. Es besteht ein regelrechter Krankheitswahn mit furchteinflößenden Phantasien, starken Unruhezuständen und Schreckhaftigkeit. So bilden sich Betroffene ein, sehr krank oder schwanger zu sein, ihr Körper wäre wie bei Toten eingefallen oder ihre Gliedmaßen wären krumm. Gedanken um den eigenen Gesundheitszustand, die starke Angst zu erkranken und Hypochondrie sind zentrale Themen des Arzneimittelbildes von Sabadilla.

Nervosität, Angespanntheit, Hysterie, Manie und Wut

Menschen, die das homöopathische Mittel benötigen, zeigen oft ein hypernervöses, scheues Wesen, sind sehr angespannt, fahren schnell hoch, sind unruhig und laufen dann achtlos im Zimmer umher. Es bestehet auch eine tendenzielle Neigung zu Wut und Manie, die meist mit kalten Wasseranwendungen im Kopfbereich beruhigt werden können.

Konzentrationslosigkeit, Müdigkeit

Charakteristisch für das homöopathische Mittel ist eine starke Konzentrationslosigkeit. Jede geistige Anstrengung, Konzentration oder Nachdenken führen zu einer ausgeprägten Müdigkeit oder Kopfschmerzen.

Modalitäten bei Sabadilla

Verschlechterung der Beschwerden

  • Kälte, nasse Kälte, kühle Luft, kalte Getränke
  • Ruhe
  • Nachts, Voll- und Neumond
  • Konzentration, angestrengten Denken
  • Gerüche

Verbesserung der Beschwerden

  • Wärme, warme Anwendungen, Hitze
  • Essen warmer Speisen, Schlucken, warme Getränke
  • Im Freien
  • Langsame, behutsame Bewegung

Auslöser der Beschwerden bei Sabadilla

  • Geistige Anstrengung, Konzentration, Nachdenken
  • Schreck, Stress
  • Pollen, Wurmbefall

Sabadilla in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Sabadilla kommt bei Schwangeren hauptsächlich dann zum Einsatz, wenn sich eher leichte Heuschnupfensymptome mit heftig laufender Nase und wässrigen Sekreten verschlimmern oder wenn die unter ausgeprägtem Kribbeln am Gaumen und ständigem Räuspern leiden. Auch bei starker Schwangerschaftsübelkeit mit brennenden Magenschmerzen könnte sich Sabadilla als nützliches homöopathisches Mittel erweisen. Insbesondere ein süßlicher Mundgeschmack und die Produktion von reichlich Speichel deuten charakteristischerweise auf das Homöopathikum.

Sabadilla für Kinder

Sabadilla kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Sabadilla ein wichtiges homöopathisches Mittel bei Kopfschmerzen und Entzündungen der Schleimhäute (Katarrhe) der Nase (Rhinitis), Nasennebenhöhlen (Sinusitis) und Atemwege mit der Bildung von wässrigem und schleimigem Sekret. Die Augen sind meist auch entzündlich und gerötet und sondern reichlich Tränenflüssigkeit ab. Kinder, die Sabadilla benötigen, sind sehr kälteempfindlich. Wärme wie z.B. ein warmes Bad oder das Einwickeln in eine warme Decke führen zu einer Verbesserung der Beschwerden. Ferner gehört auch die Behandlung von Wurmbefall zum homöopathischen Anwendungsgebiet von Sabadilla bei Kindern. Vom äußeren Erscheinungsbild haben die Kinder oft hellblonde oder rote Haare. Sie sind vom Wesen her eher schüchterne und zaghafte Personen, die sich weigern, auf Fragen ihrer Mitmenschen zu antworten. Sabadilla-Kinder können einerseits voller Sorge um andere Menschen sein, andererseits sind sie eifersüchtig, launisch und streitsüchtig.

Potenzen und Darreichungsformen von Sabadilla

Aufgrund der Toxizität der Pflanze Sabadilla ist die Urtinktur verschreibungspflichtig. Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Sabadilla die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.

Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Sabadilla

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010