Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Podophyllum und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:
Lateinischer Name | Podophyllum peltatum |
Deutsche Bezeichnung | Schildförmiges Fußblatt |
Synonyme | Podophyllum, Maiapfel, Entenfuß |
Familie | Berberidaceae (Berberitzengewächse) |
Material der homöopathischen Arznei | Frische unterirdische Teile nach Reife der Früchte |
Podophyllum ist die lateinische Bezeichnung für die sommergrünen, schildförmigen Fußblätter aus der Pflanzenfamilie der Berberidaceae (Berberitzengewächse). Die krautige Pflanze ist auch unter dem Namen Maiapfel bekannt, obwohl die Früchte erst in den Sommer- und Herbstmonaten reifen. Im Bereich der Homöopathie entfaltet Podophyllum seine Wirkung hauptsächlich auf die Bereiche Leber und Galle, weiblichen Geschlechtsorgane sowie auf den Magen-Darm-Trakt, insbesondere auf den Zwölffingerdarm und das Rektum. Zu den Hauptanwendungsgebieten des homöopathischen Mittels gehören z.B. Entzündungen der Gallenblase (Cholezystitis) und der Leber (Hepatitis), Gallensteine (Cholelithiasis), Magen-Darm-Entzündungen (Gastroenteritis), Durchfall (Diarrhoe) oder Verstopfung (Obstipation) und Erbrechen sowie Beschwerden der Gebärmutter (Uterus) und Eierstöcke (Ovarien) wie ein Gebärmuttervorfall oder Gebärmuttersenkung und Eierstockzysten.
Charakteristische Symptome der homöopathischen Fußblätter sind eine ausgeprägte Druckempfindlichkeit der Bauchregion, plötzlich und anfallsartige Schmerzen und rechtseitige Beschwerden. Die Durchfälle sind typischerweise schmerzlos, spritzen explosionsartig heraus, sind übelriechend nach faulen Eiern und geräuschvoll. Der Stuhl ist zudem von wässriger und schleimiger Konsistenz, mit unverdauten Speiseresten und von gelbgrüner Farbe. Während Modalitäten wie Hitze, warmes und heißes Wetter und Sommer, der frühe Morgen zwischen 2.00 und 4.00 Uhr, Zahnung und Essen die Podophyllum-Beschwerden verschlechtern, führen warme lokale Anwendungen, Reiben und Massagen sowie Liegen auf dem Bauch zu einer Verbesserung der Symptome.
Typische Auslöser der Podophyllum-Beschwerden sind meist Hitze, heißes Wette, Anstrengungen und Überheben oder bei Kindern Zahnungsbeschwerden.
Zur Herstellung der homöopathischen Arznei werden die frischen, unterirdischen Teile von Podophyllum nach Fruchtreife verwendet.
Podophyllum: Botanischer Steckbrief
Heimisch ist die giftige, sommergrüne und krautige Pflanze Podophyllum aus der Familie der Berberidaceae (Berberitzengewächse) in östlichen Gebieten Asiens und Nordamerikas. Bevorzugt wachsen sie großflächig an den Rändern von feuchten, schattigen Laubwäldern sowie auf Wiesen. Der Name Podophyllum setzt sich aus den griechischen Wörtern „podos“ (Fuß) und „phyllum“ (Blatt) zusammen, daher auch der Name Fußblatt. Das strauchartige, schildförmige Fußblatt, auch unter den Namen Maiapfel oder Entenfuß bekannt, kann eine Größe von bis zu 60 Zentimetern erreichen. Aus dem verzweigten, kriechenden Wurzelstock mit dicken, faserigen, dunkelbraunen Wurzeln wachsen jährlich sowohl ein blütenloser als auch ein blühender Stängel mit bis zu drei wechselständigen, gestielten und Laubblättern. Die Größe der häufig geteilten Blätter der Pflanze liegt zwischen 10 und 40 Zentimetern, die Blattform ist schildartig und rund und die Blattränder sind entweder glatt, gezähnt oder gesägt. In der Blütezeit im Frühjahr entwickeln sich dann endständig an jedem blütentragenden Stängel ein oder zwei gestielte große Blüten von weißer Farbe mit einem Durchmesser von 3 bis 5 Zentimetern. In jeder Blüte befindet sich nur ein Fruchtblatt mit vielen Samenanlagen. In der Reifezeit im Spätsommer und Herbst entstehen dann die charakteristischen, apfelförmigen Beerenfrüchte in zitronengelber, orangener oder kastanienartiger Farbe, die bis zu 50 eiförmige Samen enthalten und von einer fleischig-gelben Samenmantel (Arillus) umhüllt sind. Bis auf die Beerenfrüchte sind alle Pflanzenteile giftig. Zu den wichtigen Inhaltsstoffen der Pflanze gehören das Fußblattharz Podophyllin, Flavonoide, Pflanzengummi sowie Lignane mit Podophyllotoin. Im Zusammenspiel wird den Wirkstoffen eine zellwachstumshemmende (zytostatische), antimykotische (gegen Pilze) und virushemmende (virusstatische) Wirkung nachgesagt. Die pflaumengroßen Beeren hingegen sind genießbar mit einem süßsauren Geschmack und einer leicht abführenden Wirkung.
Vergiftungsbild von Podophyllum
Bis auf die Beerenfrüchte sind alle Pflanzenteile von Podophyllum giftig und können eine entsprechend toxische Wirkung auf den Menschen ausüben. Bei Berührung können Reizungen an der Haut entstehen und die übermäßige Einnahme der giftigen Bestandteile kann zu Symptomen wie Erbrechen, Krämpfe, Blutungen im Magen und Darm, Geschwüre, Entzündungen im Magen-Darm-Trakt und in den Nieren sowie Koordinationsstörungen und Koma führen. Der Tod tritt dann aufgrund einer Atemlähmung und dem damit einhergehenden Atemstillstand ein.
Podophyllum in der Volksmedizin
Die mehrjährige Pflanze Podophyllum ist seit alters her in ihrer Heimat in Nordamerika als Heilpflanze bekannt und beliebt. Schon bei den Indianern Nordamerikas wurde die Maiapfelwurzel als Abführmittel und Brechmittel (Emetikum), als Medikament gegen Wurminfektionen (Anthelminthikum) sowie gegen Schlangenbisse und bei Pilzerkrankungen verwendet. Auch nutzten sie den Maiapfel als Mittel für den Freitod oder träufelten bei Ohrenbeschwerden wie Schwerhörigkeit den Saft der Wurzel in die Ohren. Im Jahr 1820 wurde die Arzneidroge in amerikanische Arzneibücher mit umfassender Indikation und Rezepten aufgenommen und zählte damit zu den bekanntesten Abführmitteln, dass wegen seines anhaltenden und gebesserten Darmzustandes sehr geschätzt wird.
Die Kommission E, die selbstständige, wissenschaftliche Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) empfiehlt die Anwendung von Podophyllum bei der Entfernung von Kondylomen. Bei Kondylomen handelt es sich um meist harmlose Feigwarzen (Condylomata acuminata oder spitze Kondylome), die jedoch immer behandelt werden sollten. Feigwarzen entstehen im Genitalbereich und sind zunächst groß wie ein Stecknadelkopf, können sich jedoch zu blumenkohlartigen Wucherungen ausweiten. Ursache für die Feigwarzen sind Humane Papillomaviren (HPV), die in erster Linie durch sexuellen Kontakt mit infizierten Personen übertragen werden. Wegen der Giftigkeit der Pflanze sollte die Anwendung von Podophyllum bei Feigwarzen allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht geschehen. Ohnehin sollte die Pflanze aufgrund ihrer Toxizität nicht eigenmächtig angewendet werden. Podophyllum kommt deshalb meist im Bereich der Homöopathie in Form von nebenwirkungsfreien und potenzierten Arzneimitteln zum Einsatz.
Podophyllum: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche
Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Podophyllum positiv auf die Beschwerden auswirken.
Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, Durchfälle (Diarrhoe), Verstopfung (Obstipation)
Zu den Hauptanwendungsgebieten von Podophyllum gehören Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, krampfartige Bauchkrämpfe, schmerzlose Durchfälle (Diarrhoe) und Verstopfung (Obstipation). Podophyllum-Menschen leiden unter schwallartigen, explosionsartig herausspritzenden Durchfällen, unter den so genanntem Hydrantenstühlen. Die Stühle sind typischerweise von von gelbgrüner Farbe und wässrig schleimiger Konsistenz. Sie treten schmerzlos, stark faulig übelriechend und geräuschvoll in Erscheinung und häufig sind auch unverdaute Speisereste im Stuhl enthalten. Zudem besteht ein flaues Gefühl in der Magengegend. Podophyllum-Durchfälle treten oft mit Übelkeit nach dem Verzehr von gekochtem Essen, Kohl oder Obst sowie im Rahmen einer Lebensmittelvergiftung auf. Besonders in den frühen Morgenstunden zwischen 2.00 und 4.00 Uhr müssen Betroffene die Toilette aufgrund von Durchfall aufsuchen, auch wenn bereits am Nachmittag eine normale Stuhlentleerung erfolgte. Nach jedem Stuhlgang besteht ein ausgeprägtes Schwächegefühl und Erschöpfung. Vor dem Durchfall kommt es meist zu Krämpfen in der aufgetriebenen Bauchregion, es rumort, kollert und gluckert im Darmtrakt. Die Durchfälle können sich auch monatelang mit Phasen der Verstopfung mit hartem, trockenem, lehmfarbigem und schwierigem Stuhl oder mit Kopfschmerzen abwechseln. Vor oder während des Stuhlganges kann es außerdem zum Darmvorfall (Rektumprolaps) kommen.
Die homöopathischen Fußblätter können außerdem Anwendung finden bei Magen-Darm-Beschwerden wie schmerzlosem Brechdurchfall, Übelkeit, Erbrechen, Hitzegefühl im Darm oder krampfartigen Bauchschmerzen (Koliken) zum Einsatz kommen. Betroffene müssen während der Bauchkrämpfe zusammenkrümmen oder auf dem Bauch liegen, was zu einer Verbesserung der Beschwerden führt. Das übelriechende, teilweise nach faulen Eiern riechende Erbrochene ist von weißlicher Farbe und schaumiger Konsistenz. Nach dem Erbrechen besteht ein ausgeprägtes Durstgefühl und das Verlangen nach Trinken großer Mengen Wasser. Auch die abgehenden Blähungen wiesen einen üblen Geruch nach faulen Eiern auf.
Beschwerden der Leber und Galle, Entzündungen, Gallensteine
Das homöopathische Mittel Podophyllum eignet sich auch zur Behandlung von Gallensteinleiden mit kolikartigen Schmerzen im rechten Oberbauch oder Entzündungen der Leber (Hepatitis) und Gallenblase (Cholezystitis).
Die Leberfunktionen sind beeinträchtigt und die Leber ist schmerzhaft und sehr empfindlich. Schmerzen, die auf der rechten Körperseite in den Rippen gespürt werden, weisen auch meist auf eine Leberproblematik hin. Podophyllum kann dann zum Einsatz kommen, wenn leichtes Reiben, leichter Druck und Massagen in der Leberregion zu einer Verbesserung der Beschwerden führt. Typisch sind auch ein begleitender bitterer Mundgeschmack und das Erbrechen oder Spucken von Galle. Chronische Leberentzündungen können zu einem Anschwellen der Leber mit Druckschmerzen und Spannungsgefühlen im Oberbauch einhergehen und Übelkeit oder eine Gelbsucht (Ikterus) hervorrufen, bei der es typischerweise zu einer Gelbfärbung der Haut und Dunkelfärbung des Urins kommt. Die chronischen Leberbeschwerden werden meist von einem ausgeprägten Gefühl der Hinfälligkeit und Schwäche begleitet. Es besteht zudem eine Abneigung gegen Nahrung und sogar der Gedanken daran wird nicht vertragen. Eine Folgebeschwerde der chronischen Hepatitis ist eine Stauung der Pfortader, die wiederum Hämorrhoiden bedingen können. Sowohl bei Symptomen einer chronischen Hepatitis als auch bei dadurch bedingtes Hämorrhoidalleiden sollte an eine Behandlung mit dem Homöopathikum Podophyllum gedacht werden.
Beschwerden der weiblichen Geschlechtsorgane, Gebärmuttervorfall (Uterusprolaps)
Ein weiteres Anwendungsgebiet von Podophyllum sind Beschwerden der weiblichen Geschlechtsorgane. Das Augenmerk der homöopathischen Arznei richtet sich besonders auf Schmerzen in der Gebärmutter (Uterus) und in den Eierstöcken (Ovarien). Die Schmerzen treten häufiger im Bereich des rechten Eierstocks auf und werden von Geräuschen im Darm begleitet. Die Schmerzen verschlimmern sich typischerweise, wenn das Bein ausgestreckt wird. Die Schmerzen in der Gebärmutter treten im Rahmen der Menstruation auf, die bei Podophyllum-Frauen entweder unterdrückt wird, ausbleibt (Amenorrhö) oder eben mit äußerst heftigen Schmerzen (Dysmenorrhoe) einhergeht. Ein weiterer Anwendungsbereich des homöopathischen Mittels ist ein Gebärmuttervorfall (Uterusprolaps), der häufig nach der Geburt erfolgen kann.
Leitsymptome des homöopathischen Mittels Podophyllum
Menschen, die das homöopathische Mittel Podophyllum benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:
Ausgeprägte Druckempfindlichkeit und plötzliche Schmerzanfälle
Charakteristisch für das Mittel Podophyllum ist eine ausgeprägte Druckempfindlichkeit in der Bauchregion. Die ruckartigen Schmerzen erfolgen plötzlich und anfallartig.
Rechtseitige Beschwerden, Leberschwellung und empfindliche Leberregion
Die typischen Podophyllum-Beschwerden treten bevorzugt auf der rechten Körperseite auf, z.B. ist der rechte Eierstock sowie die Leber- und Gallenregion betroffen. Die Leber ist geschwollen, schmerzhaft und empfindlich. Eine Verbesserung erfolgt durch leichtes Reiben und Massieren.
Herausspritzende, schmerzlose Durchfälle, Hydrantenstuhl
Zu den Leitsymptomen von Podophyllum gehören explosionsartig herausspritzende Durchfälle, die üblicherweise schmerzlos, aber stark übelriechend nach faulen Eiern und geräuschvoll sind. Der Stuhl ist von wässriger und schleimiger Konsistenz, mit unverdauten Speiseresten und von gelbgrüner Farbe.
Wechsel von Kopfschmerz und Verstopfung oder Kopfschmerz und Durchfall
Typisch für Podophyllum-Menschen ist ein Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung oder aber wechselt sich Kopfschmerzen mit Durchfall und Erbrechen ab. Der Kopf ist dabei sehr heiß und rollt von einer Seite zur anderen.
Fieberschübe und Schüttelfrost mit Geschwätzigkeit
Auffällig bei Podophyllum-Menschen ist ihre Redselig- und Geschwätzigkeit während der Fieber- und Schüttelfrostzustände. Im Anschluss nachdem das Fieber vorbei ist, haben sie alles Gesagte und Geschehene wieder vergessen.
Gemütssymptome bei Podophyllum
Niedergeschlagenheit, depressive Verstimmung, Melancholie, Traurigkeit
Menschen, die das homöopathische Mittel Podophyllum benötigen, sind häufig sehr melancholische und traurige Personen, die denken, dass alles in ihrem Leben schiefläuft. Leiden sie an akuten Erkrankungen, sind sie überzeugt davon, dass sie todkrank sind und bald sterben müssen. Sie gehen auch davon aus, dass ihre akuten Beschwerden eine chronische Verlaufsform annehmen. Podophyllum-Menschen reden ständig über ihre Beschwerden und wie schlecht es ihnen doch geht. Sie verfallen in depressive Zustände mit dem Gefühl der Sinnlosigkeit bezüglich des Lebens, denn der Tod wird ohnehin bald eintreten.
Geschwätzigkeit und Jammern während Fieber und Schüttelfrost
Podophyllum- Beschwerden gehen häufiger mit Fieber und Schüttelfrost einher. Auffällig bei Podophyllum-Menschen ist dann ihr Jammern und Quengeln sowie ihre Redselig- und Geschwätzigkeit während der Fieberzustände. Ist das Fieber vorbei, haben sie alles Gesagte und Geschehene wieder vergessen.
Modalitäten bei Podophyllum
Verschlechterung der Beschwerden
- Hitze, warmes und heißes Wetter, Sommer
- Am frühen Morgen, ab 3.00 Uhr
- Nach dem Essen und Trinken, saures Obst
- Zahnung
Verbesserung der Beschwerden
- Warme, lokale Anwendungen
- Reiben (der Leber)
- Liegen, besonders auf dem Bauch, nach vorne Beugen
Auslöser der Beschwerden bei Podophyllum
- Hitze, heißes Wetter
- Anstrengungen, Überheben
- Zahnung, Geburt
Podophyllum in der Schwangerschaft und Stillzeit
Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Podophyllum kommt bei Schwangeren hauptsächlich bei schmerzlosen Durchfällen (Diarrhoe) mit wässrigen, dünnen, gelbgrünlichen Stühlen zum Einsatz. Typisch für die Podophyllum-Durchfälle ist, dass sie schwallartig und explosionsartig herausspritzen. Besteht eine Neigung zu einem Gebärmuttervorfall (Uterusprolaps) nach der Geburt aufgrund eines schlaffen Bindegewebes und einem herabhängenden Gefühl in der Unterbauchregion, sollte ebenfalls an den homöopathischen Maiapfel gedacht werden. Typisches Kennzeichen für das Mittel ist, wenn schwangere Frauen in den ersten Monaten der Schwangerschaft nur auf dem Bauch bequem liegen können.
Podophyllum für Kinder
Podophyllum kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Podophyllum ein wichtiges homöopathisches Mittel bei schwieriger Zahnung, wenn Säuglinge und Kinder zudem ständig unter Husten, Katarrhe der Atemwege und häufig unter Durchfall (Diarrhoe) leiden. Die Durchfälle zeigen sich nicht nur während der Zahnung, sondern auch nach dem Essen oder während des Badens oder Waschens. Häufig treten Sommerdurchfälle ohne eigentliche Ursache oder nach dem Verzehr von saurem Obst auf. Charakteristisch für die Podophyllum-Durchfälle sind reichliche, plötzlich herausspritzende, wässrige und überriechende Stühle, die von Blähungen (Flatulenz), großer Erschöpfung und kolikartigen Schmerzen begleitet werden. Podophyllum kann dann angewendet werden, wenn sich die Beschwerden durch Druck oder nach vorne Beugen bessern und sich in Rückenlage oder durch Hitze verschlechtern. Die Zahnung ist äußert schmerzhaft, dass Kinder währenddessen den Mund und Kiefer fest zusammenpressen. Beim Erscheinen der Zähne beginnen sie sofort mit Zähneknirschen in der Nacht. Vom Gemüt her sind Podophyllum-Kinder großzügige, liebe und zärtliche Personen, die es genießen, geliebkost zu werden. Die Bedürfnisse ihrer Familie sind ihnen sehr wichtig und sie sorgen sich auch schnell um Familienangehörige. Auch sind sie sehr Tierlieb und empfinden viel Mitleid, wenn kleine Tiere leiden. Sobald Podophyllum-Kinder erkranken, können sie richtige Hypochonder sein und sogar an den Tod denken. Schulkinder zeigen sich in der Schule geistesabwesend, ängstlich und schüchtern, sie sind schnell entmutigt und haben Angst davor, Fehler bei Lesen und Schreiben zu machen.
Potenzen und Darreichungsformen von Podophyllum
Aufgrund der Toxizität ist das homöopathische Mittel Podophyllum verschreibungspflichtig bis zur Potenz D3. Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Podophyllum die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich. Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.
Dosierung und Einnahme von Podophyllum
Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen
Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.
Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.
Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern
Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.
Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.
Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.
Quellenverzeichnis
- Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
- Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
- William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
- Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
- Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
- Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
- Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
- Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010