Phytolacca

Phytolacca
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Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Phytolacca und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Phytolacca
Deutsche Bezeichnung Kermesbeere
Synonyme Phytolacca americana, Phytolacca decandra, Amerika-Kermesbeere, Zehnmännige Kermesbeere, Spanische Brombeere, Amerikanischer Nachtschatten, Virginische Purganz oder Kermas
Familie Phytolaccaceae (Kermesbeerengewächse)
Material der homöopathischen Arznei Frische Wurzel, Blätter und Beeren nach der Blütezeit im Herbst

 

Phytolacca ist der lateinische Name für die Kermesbeere aus der Pflanzenfamilie der Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae). Im Bereich der Homöopathie entfaltet das homöopathische Mittel eine Wirkung auf die Drüsen, insbesondere auf die Brust- und Ohrspeicheldrüsen, die Mandeln und Rachenschleimhaut, auf die Knochen, Muskeln, Sehnen und Gelenke sowie auf das Bindegewebe des menschlichen Körpers. Die Hauptanwendungsbereiche sind Beschwerden des Nasen-, Hals- und Ohrenbereiches, grippale und hochfieberhafte Infekte, Schleimhautentzündungen der Atemwege, Halsschmerzen, Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Rheuma, Gelenkschmerzen sowie Beschwerden der weiblichen Geschlechtsorgane, wie z.B. Brustdrüsenentzündungen oder Brustdrüsenabszesse (Mastitis). Charakteristisch für das Arzneimittelbild der homöopathischen Kermesbeere sind Wundheitsgefühle, wandernde Schmerzen, Ruhelosigkeit und Erschöpfung. Modalitäten wie feuchtes und kaltes Wetter, Wetterwechsel, kalte und feuchte Räume sowie Bewegung, Anstrengung, Hitze, heiße Getränke oder Bettwärme führen zu einer Verschlechterung der Phytolacca-Symptome. Für eine Verbesserung der Beschwerden hingegen sorgt eine trockene Wetterlage, kalte Getränke, Ruhe und Liegen auf dem Bauch oder auf der linken Seite.

Typisch für das äußere Erscheinungsbild von Phytolacca-Menschen ist ein blasses, gelbliches und eingefallenes Gesicht mit bläulich verfärbten Augenlidern. Sie sehen erschöpft und müde, manchmal sogar richtig elend aus.

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei wird die frische Wurzel, die Blätter und Beeren nach der Blütezeit im Herbst verwendet.

Phytolacca: Botanischer Steckbrief

Heimisch ist die langlebige Phytolacca, die Kermesbeere aus der Pflanzenfamilie der Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae) mit ihren etwa 35 Arten in Asien, Afrika und Nordamerika. In Südeuropa wächst die Pflanze als Wildpflanze oder als Zierstrauch in Gärten Süddeutschlands. Der Gattungsname Phytolacca setzt sich aus dem griechischen „phyton“ (Pflanze) und dem italienischen „lacca“ (Lack) zusammen, was sich auf den purpurroten Saft der Früchte bezieht. Die ausdauernde, mehrjährige Pflanze Phytolacca kann mit einem kahlen Stängel eine Höhe von bis zu 2,50 Meter erreichen. Die Blätter haben eine elliptische Form und laufen spitz zu. Sowohl die Zweige als auch die Blätter haben eine leicht dunkelviolette Farbe. In der Blütezeit von Juli bis September wachsen die in 10 bis 20 Zentimeter langen dichten Trauben stehenden rosa-weißlichen Blüten der Kermesbeere.

Aus den Blütentrauben entwickeln sich dann im späten Sommer viele dunkelrote bis schwarze beerenförmige Sammelfrüchte von fleischiger Konsistenz mit purpurrotem Saft und mit meist sechs bis zwölf (selten bis zu 30) Samen.

Die gesamte Pflanze Phytolacca, insbesondere die Wurzeln und Samen beinhaltet Saponine (Triterpensaponine). Triterpensaponine sind Seifenstoffe, die festsitzende Sekrete aus den Atemwegen lösen können. Ferner sind Seifenstoffe dafür bekannt, dass sie das Wachstum von Krankheitserregern hemmen können. Im Magen-Darm-Trakt schützen die Seifenstoffe die Schleimhautoberfläche vor Reizungen, Entzündungen und Geschwüren.

Weiter werden Saponine stärkende, entzündungshemmende, harntreibende, schleimtreibende/schleimlösende und hormonstimulierende Eigenschaften zugeschrieben. Außerdem unterstützen sie die Aufnahme anderer Inhaltsstoffe aus dem Darm und binden andererseits Cholesterin. Je nach Pflanzenart wirken die Beeren der Phytolacca schwach giftig bis stark giftig und können mit Vergiftungssymptomen einhergehen.

Vergiftungsbild von Phytolacca

Besonders die dunkelroten bis schwarzen, fleischigen Beeren mit ihrem roten Saft, können für Kleinkinder eine Gefahr darstellen. Während der Verzehr von bis zu 10 Beeren bei Erwachsenen und älteren Kindern harmlos ist, können diese für kleinere Kinder giftig wirken. Als Vergiftungssymptome zeigen sich Erbrechen, Beschwerden im Magen- und Darmbereich, Durchfall, Krämpfe, Speichelfluss, Übelkeit und Erbrechen. In schweren Fällen Schock und Atemlähmung.

Phytolacca in der Volksmedizin

In früheren Zeiten wurde von Ureinwohnern der purpurfarbene Saft der Beeren zum Färben von Wolle, Körben, Süßigkeiten und Wein verwendet. In der traditionellen amerikanischen Volksheilkunde kam Phytolacca americana aber auch für Heilzwecke zum Einsatz und wurde zur Behandlung von Hautentzündungen, Wunden und rheumatischen Beschwerden genutzt. Weiter fanden die Wurzeln der Pflanze Anwendung bei Menstruationsbeschwerden, Verdauungsstörungen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie als Brech- und Abführmittel. Aufgrund der Toxizität kam es jedoch häufig zu Vergiftungen, weshalb eine medizinische Anwendung nicht mehr angezeigt war. Eine nebenwirkungsfreie Verwendung ermöglichte erst die potenzierte, stark verdünnte Arznei im Bereich der Homöopathie.

Phytolacca: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Phytolacca positiv auf die Beschwerden auswirken.

Beschwerden des Nasen-, Hals- und Ohrenbereiches, grippale Infekte

Bei fiebrigen Mandel- und Rachenentzündungen (Tonsilitis) sind die Mandeln purpur gefärbt, geschwollen und mit sichtbaren Eiterstippchen versehen. Es bestehen strake Schmerzen beim Schlucken, auf der rechten Seite ist das Schlucken von bereits kleinen Mengen heißer Flüssigkeiten unmöglich. Die Entzündung geht mit einem heißen Kloßgefühl im Hals einher und kann sich bis zu den Ohren erstrecken. Beim Schlucken schießen die Schmerzen dann durch die Ohren. Der Hals brennt und ist trocken. Phytolacca kommt meist bei Halsschmerzen zum Einsatz, die mit einer Erkältung oder grippalen Infekt beginnen und sich zu einer Rachenentzündung entfalten. Im Rahmen einer Erkältung zeigt sich häufig rein Schnupfen mit dünnem, wässrigen und wundmachendem Sekret oder die Nase ist verstopft.

Zahnbeschwerden, Zahnschmerzen

Zahnschmerzen werden von vereiterten Zahnwurzeln hervorgerufen. Es besteht eine Neigung, ständig die Zähne zusammenzubeißen. Bei Zahnschmerzen führt das Zusammenbeißen der Zähne zu einer Verbesserung der Beschwerden.

Typisch für Phytolacca ist ein schmerzhaftes Zahnfleisch, das bei der geringsten Verletzung blutet.

Beschwerden des Bewegungsapparates, Rheuma, Gelenkschmerzen

Zu den Hauptanwendungsgebieten des homöopathischen Mittels gehören Beschwerden des rheumatischen Formenkreises, die in vielen Fällen durch eine Mandelentzündung ausgelöst werden. Rheumatische Schmerzen treten meist an den Kniegelenken auf und verursachen ein Gefühl von Verkürzung der Sehnen in den Kniekehlen. Auch bestehen starke rheumatische Schmerzen in den Unterschenkeln mit nächtlichen Knochen- und Nervenschmerzen in den Zehen. Rheumatische Beschwerden gehen mit schießenden und reißenden Schmerzen und dem Verlangen einher, kalt zu baden. Die Schmerzen wandern von einem Ort zum nächsten. In der Nacht und bei kalt-feuchter Wetterlage verschlechtern sich die Rheumasymptome. Zudem bestehen lahme, wunde, schwere und zerschlagene Empfindungen am gesamten Körper mit einem ausgeprägten und beständigen Bewegungsdrang, obwohl Bewegung in der Regel zu einer Verschlechterung der Empfindungen führt. Phytolacca-Menschen können aber auch unter einer so großen Schwäche leiden, dass sie das große Verlangen nach Ruhe und Liegen verspüren. Menschen, die Phytolacca benötigen gelten als besonders schmerz- und berührungsempfindlich. Bei einem steifen Nacken schmerz jede Bewegung und Berührung. Die schießenden Schmerzen fühlen sich dabei wie elektrische Schläge an.

Jeder Wetterwechsel löst umherwandernde, scharfe, schneidende Schmerzen in den Gelenken, Muskeln, Bändern und Sehnen aus. Betroffen sind typischerweise die Hüften, Oberschenkel, der Bereich unterhalb des Knies, die Schienbeine und Fersen.

Beschwerden der weiblichen Geschlechtsorgane, Brustschmerzen

Die homöopathische Arznei Phytolacca kann bei vielen Beschwerden und Schmerzen in der Brust zum Einsatz kommen. Vor und während der Menstruation ist die Brust (Mammae) ist schmerzhaft, sehr berührungsempfindlich, hart und heiß. Schmerzen bestehen auch im Unterleib während der Periode. Die Menstruation setzt häufig zu früh ein, ist sehr strak ausgeprägt und im Menstruationsblut sind Schleimhautfetzen enthalten.

Bei einer Entzündung der Brustdrüsen (Mastitis) sind die Brustdrüsen hart, geschwollen, knotig und sehr schmerzhaft. Die wandernden Brustschmerzen gehen von der Brustwarze (Mamille) auf den ganzen Körper über und werden meist von Rissen und kleinen Geschwüren im Bereich der Brustwarzen hervorgerufen. Die Hautfarbe der entzündeten Brust ist purpurfarben. Die Symptome einer Mastitis sind während der Stillzeit besonders ausgeprägt. Warme Umschläge und Bewegung führen meist zu einer Verbesserung der Beschwerden, Bettwärme hingegen zu einer Verschlechterung. Bei Brustentzündungen sollte Phytolacca auch immer dann zum Einsatz kommen, wenn die homöopathischen Mittel Belladonna oder Bryonia nicht gewirkt haben.

Die Leitsymptome des homöopathischen Mittels Phytolacca

Menschen, die das homöopathische Mittel Phytolacca benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzcharakter: schießend, stechend, elektrisch

Die Schmerzen wandern von einem Ort zum anderen, sie erscheinen plötzlich und verschwinden plötzlich. Der Schmerzcharakter wird als herumschießend, stechend und reißend beschrieben, Schmerzen können sich lanzinierend, durchschießend wie elektrische Schläge anfühlen.

Auslöser der Beschwerden sind typischerweise Mandel- und Rachenentzündungen (Tonsilitis)

Phytolacca-Menschen leiden unter Beschwerden, die typischerweise im Zusammenhang mit einer Mandelentzündung stehen. Das können auch rheumatische Beschwerden und Ohrenschmerzen aufgrund der Schluckbeschwerden sein.

Starke Halsschmerzen mit dunkelroter Verfärbung und Ausstrahlung zu den Ohren

Bei Entzündungen der Rachenschleimhaut oder der Mandeln entstehen starke Halsschmerzen mit Schluckbeschwerden und einer dunkelroten Verfärbung des Hals- und Rachenbereiches. Der Schmerz im Hals ist brennend, mit einem Gefühl von Wundheit und strahlt beim Schlucken in die Ohren aus.

Rheumatische Beschwerden mit schießenden und reißenden Schmerzen

Rheumatische Beschwerden gehen mit schießenden und reißenden Schmerzen und dem Verlangen einher, kalt zu baden. Die Schmerzen wandern von einem Ort zum nächsten.

Brustdrüsenentzündungen oder Brustdrüsenabszesse (Mastitis) bei stillenden Frauen

Die Brustdrüsen sind hart, geschwollen, knotig und sehr schmerzhaft. Die Brustschmerzen gehen von der Brustwarze (Mamille) auf den ganzen Körper über.

Verbesserung der Zahnschmerzen durch Zusammenbeißen der Zähne

Bei Zahnschmerzen führt das Zusammenbeißen der Zähne zu einer Verbesserung der Beschwerden.

Gelber, schleimiger Zungenbelag mit geröteter Zungenspitze

Typisch für das Arzneimittelbild von Phytolacca ist eine Zunge mit einem schleimigen, gelben Belag und einer roten Zungenspitze.

Gemütssymptome bei Phytolacca

Teilnahmslosigkeit, Apathie, Gleichgültigkeit

Erkranken Phytolacca-Menschen, so ist ihnen das Leben schnell egal, und je kranker sie werden, desto egaler wird das Leben. Besonders am frühen Morgen empfinden Phytolacca-Menschen eine ausgeprägte Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben. Es besteht ein starker Widerwille gegen die Arbeit und andere alltägliche Verpflichtungen, auch gegen geistige Arbeit hegen sie eine starke Abneigung.

Rastlosigkeit, Reizbarkeit

Auf der einen Seite zeigt sich bei Phytolacca-Menschen eine Gleichgültigkeit und Apathie ihrem Leben gegenüber, auf der anderen Seite werden sie dadurch aber auch rastlos und sehr reizbar. Wird der Krankheitszustand durch Stress, Ärger oder Streit verursacht, reagieren sie mit Wut und können beleidigend gegenüber ihren Mitmenschen werden. Sie haben ihr Feingefühl verloren, wirken auf ihre Mitmenschen teilnahmslos, gleichgültig und schamlos, sie können einfach nichts mehr wertschätzen.

Überempfindlichkeit gegenüber Schmerzen

Menschen, die das Mittel Phytolacca benötigen zeigen eine ausgeprägte Empfindlichkeit gegenüber Schmerzen. Die starken, wundmachenden Schmerzen mit Zerschlagenheitsgefühl am gesamten Körper werden von einem furchtbaren Gefühl begleitet, sterben zu müssen.

Modalitäten bei Phytolacca

Verschlechterung der Beschwerden

  • Feuchtes, kaltes Wetter, Wetterwechsel, Regen, kalte und feuchte Räume
  • Hitze, Heiße Getränke, Bettwärme
  • Bewegung, Aufrichten, Anstrengungen
  • Während der Menstruation
  • Morgens

Verbesserung der Beschwerden

  • Trockenes Wetter
  • Kalte Getränke
  • Bauchlage, Liegen auf der linken Seite
  • Ruhe

Auslöser der Beschwerden bei Phytolacca

  • Durchnässung
  • Feuchtes und kaltes Wetter
  • Mandelentzündungen

Phytolacca in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Phytolacca kommt bei Schwangeren hauptsächlich zur homöopathischen Behandlung von Halsschmerzen in Rahmen von Erkältungen und grippalen Infekten zum Einsatz, die sich gerne auch den Rachenbereich ausweiten. Charakteristisch sind die zu den Ohren ausstrahlenden Schmerzen. Bei jedem Schluckvorgang schießen die Schmerzen durch die Ohren. Der dunkelrote Hals ist trocken, heiß und brennt. Phytolacca kann auch nach der Schwangerschaft zum Einsatz kommen, wenn Probleme beim Stillen auftreten.

Leiden Frauen während der Stillzeit an einer schmerzhaften Brustdrüsenentzündung (Mastitis), kann Phytolacca angewendet werden und die Beschwerden lindern. Eine Brustentzündung beginnt plötzlich und entwickelt sich sehr schnell. Die betroffene sehr schmerzhafte Brust fühlt sich heiß an und die Entzündung kann mit sehr schmerzhaften, empfindlichen und harten Knoten in den Brüsten einhergehen. Auslöser der Entzündungen sind häufig eingerissene und wunden Brustwarze. Die linke Brust ist typischerweise häufiger betroffen als die rechte Brust. Der Milchfluss verringert sich und droht zu versiegen. Die Schmerzen können außerdem auf den gesamten Körper übergehen. Auch wenn nach der Stillzeit noch lange Zeit chronische Absonderungen aus den Mamillen beobachtet werden, sollte an das homöopathische Mittel gedacht werden.

Phytolacca für Kinder

Phytolacca kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist die Kermesbeere ein wichtiges homöopathisches Mittel bei zahnenden Kindern, die während der Zahnung strake Schmerzen haben und dabei den Drang verspüren, die Zähne zusammenzubeißen. Das Zusammenbeißen führt typischerweise zu einer Verbesserung der Beschwerden. Ein weiteres Anwendungsgebiet bei Kindern sind Halsschmerzen und Rachenentzündungen mit einem dunkelroten Hals- und Rachenbereich. Kinder klagen über ein Kloßgefühl im Hals und brennende, heiße Halsschmerzen. Der Schluckvorgang ist sehr schmerzhaft und ziehen bis in die Ohren. In der Nacht sind die Schmerzen am schlimmsten, kalte Getränke führen aber zu einer Verbesserung der Beschwerden.

Potenzen und Darreichungsformen von Phytolacca:

Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Phytolacca die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.

Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Phytolacca:

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010