Natrium chloratum

Natrium chloratum
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Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Natrium chloratum und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Natrium chloratum
Deutsche Bezeichnung Natriumchlorid
Synonyme Natrium muriaticum, Kochsalz
Chemische Formel NaCl
Material der homöopathischen Arznei Steinsalz

 

Natrium chloratum, auch bekannt unter dem Namen Natrium muriaticum, ist die lateinische Bezeichnung für Natriumchlorid mit der chemischen Formel NaCl. Bei Natriumchlorid handelt es sich um ganz gewöhnliches Koch- oder Speisesalz. Im Bereich der Homöopathie gehört Natrium chloratum zu den ganz großen, sehr tief wirkenden Konstitutionsmittel, den so genannten Polychresten, die einen großen Wirkungsbereich auf Körper, Psyche und Geist mit zahlreichen Beschwerden aufweisen und insbesondere bei chronischen Erkrankungen zum Einsatz kommen. Das homöopathische Mittel entfaltet seine Wirkung hauptsächlich auf die Bereiche Nervensystem, Gemüt, Atemwege, Herz und Blut, Magen-Darm-Trakt und auf die Haut des menschlichen Körpers. Zu den vielen verschiedenen Hauptanwendungsgebieten von Natrium chloratum gehören auf der Gemütsebene u.a. depressive Verstimmungen, lange bestehender Kummer und Angstzustände, auf der körperlichen Ebene Atemwegsbeschwerden wie grippale Infekte, Erkältungen, Husten und Asthma, Herzbeschwerden z.B. nächtliches Herzklopfen, Hautprobleme mit Juckreiz, Schuppen und Einrissen oder Nesselsucht durch Sonnenallergie, Verdauungsprobleme mit Verstopfung (Obstipation), Kopfschmerzen und Migräne sowie Schlafstörungen.. Charakteristische Symptome des homöopathischen Mittels sind körperliche Beschwerden, die häufig aufgrund seelischer Belastungen wie z.B. lange bestehender, unterdrückter Kummer entstehen. Auch Zustände der Melancholie mit Weinerlichkeit oder Reizbarkeit, die durch Trost verschlimmert werden, heftiges Herzklopfen in der Nacht oder bei Aufregung, Verlangen nach Salzigem und großer Durst auf große Mengen Flüssigkeit, Verstopfung mit hartem, krümeligen Stuhl und schmerzhaftem Stuhlgang, trockene Schleimhäute, hämmernde Kopfschmerzen sowie Tränenfluss bei Schnupfen und Husten gehören u.a. zu den wichtigen Symptomen des umfangreichen Arzneimittelbildes. Typischerweise führen folgende Modalitäten wie Hitze, Sonnenhitze, Aufenthalt am Meer, warme Räume, Vormittage zwischen 10.00 und 11.00 Uhr, Trost, körperliche und geistige Anstrengung, Kummer, Hinlegen und Liegen zu einer Verschlechterung der Beschwerden. Eine Verbesserung und Linderung der Natriumchlorid-Beschwerden erfolgt hingegen durch frische Luft, kalte Anwendungen, kaltes Baden, Liegen auf einer harten Unterlage und auf dem Rücken, Druck, enganliegende Kleidung und Fasten. Ausgelöst werden die Natriumchlorid-Beschwerden meist durch heftige Emotionen wie Kummer, Liebeskummer, Enttäuschung, Demütigung, Ärger oder Schreck, durch geistige Überanstrengung und Überanstrengung der Augen sowie durch Kopfverletzungen oder Insektenstiche. Wie alle homöopathischen Konstitutionsmittel wirkt Natrium chloratum auch auf das Gemüt des Menschen. Das Homöopathikum Natriumchlorid passt zu sensiblen, melancholischen, introvertierten und mitfühlenden Personen, die über lange Zeit unter Kummer leiden, welcher sich dann in körperliche Beschwerden Ausdruck findet. Natriumchlorid-Menschen sind auch sehr nachtragende Personen mit einer Neigung zu Reizbarkeit und Zorn. Vom äußeren Erscheinungsbild sind Natriumchlorid-Menschen abgemagerte und blasse Personen mit einem eher fettigen Hautbild, Akne und Mitessern besonders an den Haaransätzen. Auffällig sind die geschwollenen Lippen und ein Schleimhautriss an Ober- oder Unterlippe.

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei Natrium chloratum wird Steinsalz verwendet und in kochendem Wasser gelöst, gefiltert, verdunstet und anschließend potenziert.

Natrium chloratum: Informationen rund Natriumchlorid

Natrium chloratum ist ganz gewöhnliches Speisesalz. Als alltägliche Substanz besitzt Salz viele einzigartige Eigenschaften, denn Salz ist in der Lage zu absorbieren und kondensieren, zu binden, kristallisieren und zu konservieren. Zudem betont das Koch- und Speisesalz den Eigengeschmack von Speisen. Im der freien Natur kommt Salz hauptsächlich als Steinsalz in Salzlagerstätten, Salzseen, Meerwasser und in Solen, einer wässrigen Lösung von Salzen vor.

Im menschlichen Körper ist Natrium chloratum das wichtigste Mineral in allen Geweben und Flüssigkeiten des Organismus. Es verfügt über die Fähigkeit, Wasser anzuziehen, zu binden, aufzunehmen oder abzugeben und übernimmt deshalb zentrale Aufgaben in der der Regulierung des Flüssigkeitshaushaltes, des osmotischen Drucks im Blutplasma. Zu weiteren wichtigen Funktionen von Natriumchlorid im menschlichen Körper gehören außerdem die Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes, die Aktivierung des Stoffwechsels von eher schlecht durchbluteten Gewebe wie z.B. Sehnen, Bänder, Knorpel und Augen sowie die Wärmeregulierung. Salz ist außerdem wichtig für den Blutaufbau und die Zellneubildung. Sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss an Natrium im Blut kann erhebliche gesundheitliche Beschwerden verursachen. Ein verminderter Natriumgehalt kann z.B. durch Nierenerkrankungen oder durch starkes Erbrechen und Durchfall oder aufgrund von zu intensiver sportlicher Betätigung entstehen und führt zu Symptomen wie beschleunigten Puls (Tachykardie) bis hin zum Kollaps oder zu niedrigem Blutdruck (Hypotonie), Muskelschwäche, Krämpfe und Verwirrtheit. Ein zu hoher Natriumgehalt hingegen gilt neben weiteren Faktoren als Risikofaktor für Bluthochdruck (Hypertonie).

Natrium chloratum in der Volksmedizin

Das Koch- und Speisesalz, Natrium chloratum, zählt zu den ältesten Gewürzen und kommt im Alltag hauptsächlich in der Küche zum Salzen von Speisen zum Einsatz. Bereits in der Antike (800 v. Chr. bis ca. 600 n. Chr.) hatte Salz einen hohen Wert, so nutzen die Römer das „weiße Gold“ als Zahlungsmittel. Die wichtige Rolle von Salz im menschlichen Organismus war ebenfalls bekannt. So kamen salzhaltige Zubereitungen auch bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden zum Einsatz. In der Antike und im Mittelalter (6.-15. Jahrhundert) galt Salz als Allheilmittel in Form von Badesalzen, Salben und Verbänden und wurde u.a. zur Desinfektion in Wunden gestreut. Weitere Anwendungen fand Salz außerdem als Konservierungs-, Auftau- oder Futtermittel. Heute kommt Natrium chloratum hauptsächlich in der Alternativmedizin in den Bereichen der Homöopathie und Biochemie nach Dr. Schüssler zum Einsatz. Das Schüßler-Salz Nr. 8, Natrium chloratum (Natriumchlorid) ist im Bereich der Biochemie das Mineralsalz des Flüssigkeitshaushaltes im menschlichen Organismus. Die Anwendungsgebiete des Schüßler-Salz Nr. 8 sind z.B. Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) aufgrund eines erhöhten Flüssigkeitsverlust durch z.B. Durchfall, wässrigem Erbrechen oder starkem Schwitzen, allergischen Reaktionen mit Schwellungen, wässrigem Fließschnupfen, tränende oder trockene Augen, trockener Haut und trockenen Schleimhäuten, bei Hautausschlägen mit Bläschenbildung und flüssigem Inhalt, Insektenstichen, bei Verstopfung oder bei Durchfall. Auch bei Schwächezuständen, Kräfteverlusten, Depressionen mit Weinerlichkeit sowie bei Müdigkeit, bei rheumatischen und starken körperlichen Beschwerden in den Gelenken und Knochen kann Natrium chloratum zum Einsatz kommen. Ein weiteres Anwendungsfeld ist außerdem die Entgiftung, denn das Salz soll sowohl metallische Gifte wie z.B. Arsen als auch organische Gifte bei Insektenstichen binden und die Ausleitung aus dem Körper unterstützen. Auch zur unterstützenden Behandlung bei verschiedenen Suchterkrankungen kann das Schüßler-Salz Nr. 8 angewendet werden.

Obwohl Natriumchlorid im Alltag ohnehin allgegenwärtig ist, kann Salz bewusst für gesundheitliche Zwecke durch Verzicht oder Zufuhr im Bereich der Diätetik eingesetzt werden. Im Durchschnitt benötigt der Mensch etwa 5 Gramm Salz täglich. Der Organismus verliert jedoch Salz z.B. bei sportlicher Betätigung durch Schwitzen oder beim Weinen durch Tränen. Gegebenenfalls müsste Salz dann dem Körper gezielt in Form von Nahrungsmitteln wieder zugefügt werden. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die Kochsalzversorgung in der täglichen Ernährung ohnehin als viel zu hoch gilt, weshalb die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine Empfehlung ausspricht, den Speisesalzgehalt in Lebensmitteln zu senken, weil eine zu hohe Salzzufuhr den Blutdruck erhöht. Nahrungsmittel, die über einen hohen Salzgehalt verfügen sind Michprodukte wie Magermilch und Käse (Blauschimmelkäse, Brie, Edelpilzkäse, Schafskäse, Tilsiter, Schmelzkäse), Fleisch (Rind, Hammel, Schwein, Schinken, Rauchfleisch, Salami), Fisch (Matjes. Hering, Kabeljau, Kaviar) und Instantsuppen, Chips sowie Cornflakes.

Natrium chloratum: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Natrium chloratum positiv auf die Beschwerden auswirken. Bei Natrium chloratum entstehen die körperlichen Beschwerden häufig aufgrund seelischer Belastungen.

Kopfschmerzen und Migräne

Natrium chloratum stellt in der Homöopathie ein wichtiges Mittel bei Kopfschmerzen dar, die häufig gleichzeitig mit anderen akuten Erkrankungen, seelisch belastenden Situationen oder in regelmäßigen Abständen in Form von Migräne von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auftreten. Kurz vor den Migräneanfällen zeigen sich Symptome wie Flimmern, Blitze oder Zickzacklinien in den Augen, später kommen noch Übelkeit und Erbrechen hinzu. Es bestehen so heftige, berstende Kopfschmerzen im ganzen Kopf, dass sie Übelkeit und Erbrechen verursachen. Die Kopfschmerzen werden als drückend und berstend beschrieben. Es fühlt sich so an, als würde der Kopf zusammengedrückt werden oder als würde der Kopf in einem Schraubstock stecken. Jede Bewegung sorgt für hämmernde und klopfende Schmerzen. Besonders geistige Anstrengung wie Lesen und Grübeln, Licht, Geräusche sowie die Zeit vor der Menstruation führen typischerweise zu einer Verschlimmerung der Kopfschmerzen.

Atemwegsbeschwerden, grippale Infekte, Erkältungen, Herzklopfen

Das homöopathische Mittel Natrium chloratum findet auch Anwendung bei Atemwegsbeschwerden wie Erkältungen mit Schnupfen und Husten, Asthma und bei nächtlichem Herzklopfen. Im Rahmen einer Erkältung oder allergiebedingten Rhinitis bestehen zunächst heftige Niesanfälle und Fließschnupfen mit reichlich dünnem, wässrigem und eiweißähnlichem Sekret. Der Fließschnupfen hält etwa drei Tage an und wandelt sich dann in eine Nasenverstopfung mit trockenen Schleimhäuten und erschwerter Atmung. Zudem besteht eine innere Wundheit der Nase und ein Verlust des Geruch- und Geschmacksinns. Husten wird von Stichen in der Brust- und Leberregion, unwillkürlichem Urinabgang und Tränenfluss begleitet. Zudem besteht eine Kurzatmigkeit beim Treppensteigen. Nach Erkältungen oder grippalen Infekten fühlen sich Natrium-chloratum-Menschen noch über längere Zeit ausgesprochen schwach, niedergeschlagen und erschöpft.

Asthmatische Anfälle treten bevorzugt bei feuchtkaltem Wetter auf und wechselt sich gerne mit Hautausschlägen ab. Herz- und Brustbereich fühlen sich eingeschnürt an. Betroffene leiden unter starkem flatterndem Herzklopfen, insbesondere in der Nacht zwischen 1.00 und 3.00 Uhr und das Pulsieren des Herzens erschüttert den gesamten Körper. Liegen auf der linken, herznahen Seite oder körperliche Anstrengung verschlimmern die Symptome.

Verdauungsprobleme mit Verstopfung (Obstipation), Aufstoßen, Übelkeit

Natrium chloratum kann auch ein wichtiges homöopathisches Mittel bei Verdauungsstörungen mit Verstopfung (Obstipation) sein. Der Stuhlgang ist schwierig und der Stuhl weist eine äußerst trockene, krümelige Konsistenz auf und es bestehen zudem stechende Schmerzen im Rektum. Nach dem Stuhlgang fühlt sich die Haut um den After rissig und wund an. Natrium chloratum kann aber auch bei Beschwerden wie Aufstoßen, Sodbrennen, Übelkeit oder krampfhaften Bauchschmerzen zum Einsatz kommen, insbesondere dann, wenn enganliegende Kleidung oder Druck sich wohltuend auf die Beschwerden auswirken. Auffällig bei Natriumchlorid-Menschen ist ein guter Appetit, teilweise mit Heißhungerattacken und das trotzdem abgemagerte äußere Erscheinungsbild mit hervorstehenden Schlüsselbeinen. Grundsätzlich geht es ihnen mit leerem Magen oder beim Fasten besser, denn nach jedem Essen leiden sie unter großer Schläfrigkeit. Passend zum homöopathischen Koch- und Speisesalz besteht ein großes Verlangen nach Salz und salzigen Nahrungsmitteln mit großem Durst auf große Mengen kalte Getränke. Eine Abneigung hingegen besteht gegen fette und schleimige Speisen.

Hautbeschwerden, Akne, Mitesser, Ausschläge, Ekzeme, Herpes, Nesselsucht

Beschwerden der Haut gehören zu den Hauptanwendungsgebieten der homöopathischen Arznei. Häufig erscheinen innere Störungen auf der Haut und viele Natriumchlorid-Menschen neigen zu trockener Haut mit ekzematösen Ausschlägen. Die Haut zeigt sich rissig, spröde, trocken und empfindlich. Typisch sind trockene Lippen mit tiefen Rissen, meist in der Mitte und in den Mundwinkeln lokalisiert. Die Ekzeme jucken sehr stark, besonders in der Wärme oder nach dem Genuss bestimmter Nahrungsmittel, die dann eine allergische Reaktion hervorrufen können. Zu den Hautbeschwerden gehört auch die Nesselsucht (Urtikaria) aufgrund von Sonneneinwirkung, Überhitzung oder körperliche Anstrengung.

In der Pubertät leiden besonders Natriumchlorid-Frauen unter Akne mit geröteter, fettiger und schuppiger Gesichtshaut. Es bilden sich rote Pickel oder harte, weiße Papeln meist im Stirnbereich oder entlang des Kieferbogens. Weitere Anwendungsgebiete des homöopathischen Mittels sind seborrhoische Ekzeme, das sind fettig-schuppige Hautentzündungen insbesondere auf der Kopfhaut, die mit Juckreiz an den behaarten Stellen am Kopf und vielen kleine Schuppen einhergehen oder Neurodermitis mit heftigen Juckreiz, insbesondere in den Gelenkbeugen, am Haaransatz oder hinter den Ohren. Betroffenen müssen sich permanent kratzen und heftige Emotionen verschlechtern die Hautausschläge und den Juckreiz.

Schlafstörungen, Schläfrigkeit am Vormittag

Menschen, die das homöopathische Mittel benötigen, leiden häufig unter einem gestörten Schlaf. Sie liegen nachts im Bett und können einfach nicht einschlafen, weil ihre Gedanken um Sorgen, Demütigungen und Kränkungen vergangener Zeit kreise. Sie sind auch schlaflos aufgrund von heftigem Herzklopfen. Wenn sie dann doch endlich einschlafen, können sie im Schlaf reden oder schlafwandeln. Manchmal erwachen sie auch in der Nacht und fühlen sich besonders am Vormittag des nächsten Tages sehr müde und schläfrig. Sie schlafen dann meist im Sitzen, beim Lesen oder nach dem Essen ein.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Natrium chloratum

Menschen, die das homöopathische Mittel Natrium chloratum benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzcharakter: drückend, berstend, brennend, stechend, reißend, schneidend

Die Schmerzen des homöopathischen Mittels werden sehr vielseitig beschrieben. Es liegen meist drückende, berstende, reißende, schneidende oder brennende Schmerzen vor, die nach und nach erscheinen und auch eher langsam wieder verschwinden.

Körperliche Beschwerden infolge von Kummer, Enttäuschung und Schock

Typisch für Natrium chloratum sind körperliche Beschwerden, die aufgrund von lange bestehendem und unterdrücktem Kummer, Enttäuschungen, Demütigungen oder schrecklichen, unverarbeiteten Ereignissen und Schockerlebnissen entstehen.

Depressive Verstimmungen, Melancholie mit Abneigung gegen Trost und Mitleid

Charakteristisches Symptom für das Homöopathikum sind Zustände der Melancholie und depressive Verstimmungen, die mit Weinerlichkeit oder Reizbarkeit einhergehen und sich durch Trost verschlimmern. Sowohl Trost als auch Mitleid ertragen Natriumchlorid-Menschen nicht.

Nächtliches Herzklopfen zwischen 1.00 und 3.00 Uhr nachts mit Müdigkeit am Vormittag

In der Nacht, meist zwischen 1.00 und 3.00 Uhr, leiden Betroffene unter stark flatternden Herzklopfen. Das Pulsieren des Herzens erschüttert den gesamten Körper und Liegen auf der linken, herznahen Seite verschlimmern die Symptome. Zudem ist die Schlafqualität dadurch sehr beeinträchtigt, was zu starker Schläfrig- und Müdigkeit am Vormittag des nächsten Tages führt.

Verstopfung (Obstipation) mit hartem, krümeligen Stuhl

Typisch für das Mittel sind auch Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung mit schmerzhaftem Stuhlgang. Der Stuhlgang ist schwierig und der Stuhl weist eine äußerst trockene, krümelige Konsistenz auf. Nach dem Stuhlgang fühlt sich die Haut um den After außerdem rissig und wund an.

Hautausschläge besonders am Haaransatz und Gelenkbeugen

Hautausschläge mit starkem Juckreiz und Schuppen treten meist an den behaarten Stellen am Kopf (Haaransatz), in den Gelenkbeugen oder hinter den Ohren auf. Heftige Emotionen führen zu einer Verschlechterung der Hautausschläge und des Juckreizes.

Berstende Kopfschmerzen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang

Die Kopfschmerzen werden typischerweise als drückend und berstend beschrieben und es fühlt sich so an, als würde der Kopf zusammengedrückt werden oder als würde der Kopf in einem Schraubstock stecken. Die Kopfschmerzen beginnen mit dem Sonnenaufgang und dauern bis zum Sonnenuntergang an.

Wechsel zwischen Asthma und Hautausschlägen

Auffällig ist ein Wechsel zwischen Asthmaanfällen bei feuchtkaltem Wetter und juckenden Hautausschlägen.

Verlangen nach Salzigem und großer Durst auf große Mengen

Menschen, die Natrium chloratum benötigen, haben ein ausgeprägtes Verlangen nach Salzigem mit großen Durst auf große Mengen kalter Getränke. Auffällig ist, dass Natriumchlorid-Menschen stets ihre Speisen nachsalzen.

Gemütssymptome bei Natrium chloratum

Menschen, die das homöopathische Mittel Natrium chloratum benötigen, sind häufig verschlossene, grüblerische Personen mit eigenbrötlerischem, abweisenden und oftmals nach innen gekehrtem Charakter.

Depressionen, Hoffnungslosigkeit, Melancholie, Traurigkeit, Kummer, Introvertiertheit

Menschen, die das homöopathische Mittel Natrium chloratum benötigen, sind häufig sehr verschlossene, reservierte und introvertierte Personen, die zu depressiven Verstimmungen mit Weinerlichkeit, Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit neigen und ständig auf der Suche nach Liebe und Anerkennung sind. Häufig verlieben sie sich in unerreichbare Menschen und genießen die Traurigkeit des Liebeskummers. Natriumchlorid-Menschen sind meist sehr sensible und empfindsame Menschen, die große Schwierigkeiten haben, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten, finden keine Lösung zur Verarbeitung und sprechen immer wieder von den vergangenen Geschehnissen, verweilen in der Erinnerung und gehen gekränkt die Erlebnisse immer wieder im Gedächtnis durch. Sie leiden still, ziehen sich zurück und möchten mit ihrem Kummer alleine sein. Gesellschaft und Trost vertragen sie überhaupt nicht, denn Trost verschlimmert nur ihren seelischen Zustand. Es ist schwierig mit Natriumchlorid-Menschen aufgrund ihrer Schüchternheit und Verschlossenheit in Kontakt zu kommen. Sie gehen lieber wenige Beziehungen ein und pflegen nur ein oder zwei enge Freundschaften. Auf ihre Mitmenschen wirken sie deshalb teilweise arrogant.

Schnelle und kurze Anfälle melancholischer Zustände und Niedergeschlagenheit können auch ohne bestimmte Ursache auftreten. Meist werden die Phasen von permanenten heftigen Herzklopfen begleiten. Natrium-chloratum-Menschen weinen sehr leicht und reagieren äußerst empfindlich auf Kritik. Sie brechen dann in Tränen aus, sind von sich selbst enttäuscht und frustriert. Charakteristisch ist aber auch, dass Weinen sich mit Lachen abwechseln kann. Sie bekommen plötzlich einen Lachanfall auch in unpassenden Momenten, wenn sie etwas Trauriges hören.

Hassgefühle, Rachepläne, Jähzorn und Reizbarkeit

Das homöopathische Mittel Natrium chloratum passt auch zu äußerst nachtragenden und beleidigten Personen, die keine Kränkung, Demütigung und Verletzung vergessen können. Sie können Ungerechtigkeiten einfach nicht vergeben und empfinden Hass gegenüber den Menschen, die ihnen in der Vergangenheit vermeintlich Unrecht angetan oder früher beleidigt haben. Sie können äußerst zornig, reizbar und ärgerlich darauf oder auch auf Nichtbeachtung reagieren. Sie tragen ihren Ärger und Zorn typischerweise nicht nach außen und ziehen sich meist gedemütigt zurück. Lange und unaufhörlich grübeln sie über die Verletzung und schmieden Rachepläne, die ihnen den Schlaf rauben.

Ängste, Hypochonder

Menschen, die das Mittel Natrium chloratum benötigen, leiden unter vielen Ängsten. Ihre ausgeprägte Furcht vor emotionalen Verletzungen, Tadel oder Zurückweisung führt zu einer Abneigung gegen Gesellschaft und dazu, dass sie sich nur wenigen vertrauten Personen oder unter Alkoholeinfluss anderen Mitmenschen gegenüber öffnen können. Sie haben auch Angst vor der Zukunft oder vor Einbrechern, Räubern und Überfällen, dass sie unter ihr Bett schauen. Sie können nicht einschlafen, bevor sie ihre Wohnung oder das Haus durchsucht haben. Sie fürchten sich zudem um ihre Gesundheit und sind Hypochonder. Ständig glauben sie, unheilbar krank zu sein, beobachten sich sehr stark und rufen bei allen kleinen Symptomen den Arzt an.

Modalitäten bei Natrium chloratum

Verschlechterung der Beschwerden

  • Hitze, Sonnenhitze, am Meer, warme Räume
  • Vormittags zwischen 10.00 und 11.00 Uhr
  • Kränkungen, Kummer, Trost
  • Körperliche und geistige Anstrengung
  • Hinlegen
  • Nach der Menstruation

Verbesserung der Beschwerden

  • Frische Luft, kalte Anwendungen, kaltes Baden
  • Ruhe, Liegen auf einer harten Unterlage, Liegen auf dem Rücken, Druck
  • Enge Kleidung
  • Fasten, keine regelmäßigen Mahlzeiten
  • Schwitzen

Auslöser der Beschwerden bei Natrium chloratum

  • Heftige Emotionen, Kummer, Liebeskummer, Enttäuschung, Demütigung, Ärger, Schreck
  • Geistige Überanstrengung
  • Überanstrengung der Augen, Kopfverletzungen, Insektenstiche

Natrium chloratum in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Natrium chloratum kommt bei Schwangeren hauptsächlich dann zum Einsatz, wenn sie unter starker Müdigkeit und Leistungsschwäche aufgrund von Blutarmut (Anämie), einer schwangerschaftsbedingten Abwehrschwäche mit Lippenherpes oder unter Schlaflosigkeit und Angstzuständen leiden. Meist besteht bei ihnen auch eine Neigung zu Schwangerschaftsdepressionen. Erscheinen Frauen während der Schwangerschaft sehr niedergeschlagen, besorgt und voller Kummer mit vielem Seufzen, Weinen und leiden sie unter dadurch bedingten Schlafstörungen, kann sich das homöopathische „Kummermittel“ als sehr nützlich erweisen. Weitere Anwendungsbereiche des homöopathischen Mittels während der Schwangerschaft sind außerdem Rückenschmerzen, die sich durch festen Druck und Liegen auf einer harten Unterlage verbessern, Verstopfung mit trockenem, harten Stuhl und Hautrissen am After mit Wundheit und stechenden Schmerzen.

Natrium chloratum für Kinder

Natrium chloratum kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Natrium chloratum ein wichtiges homöopathisches Mittel bei drückenden, berstenden Kopfschmerzen, die meist mit anderen Erkrankungen oder seelischen Belastungen einhergehen, Erkältungen mit Schnupfen, Verstopfung (Obstipation), Nesselsucht und Hitzepickel, Lippenherpes, Bettnässen aufgrund von Kummer sowie bei Gemütsbeschwerden wie Kummer. Bei Erkältungen erscheint der Schnupfen mit heftigen Niesattacken und große Mengen wässrigen oder eiweißartigen Nasensekret. Die Nasenflügel und Oberlippe werden schnell wund und auch der Geruchs- und Geschmackssinn gehen verloren. Während der Erkältung entstehen häufig brennende und reißende Herpesbläschen an der Lippe. Kinder, die unter Verstopfung leiden, haben einen schafkotartigen Stuhl, der sehr schmerzhaft ist und kleine Risse am After sowie Blutungen hervorruft. Auch bei Quaddeln und Nesselsucht aufgrund einer allergischen Reaktion typischerweise gegen feuchte Kälte, Sonnenhitze oder ein Aufenthalt am Meer, sollte an Natrium chloratum gedacht werden, insbesondere dann, wenn kalte Umschläge die Beschwerden lindern. Hitzepickel sind ein weiteres Anwendungsgebiet von Natrium chloratum. Kinder leiden besonders bei heißem Sommerwetter und nach körperlicher Anstrengung unter Wärmestau mit Hitzepickeln und brennenden, stechenden und heftig juckenden Schmerzen auf der Haut. Kalte Wasseranwendungen führen zu einer Linderung des Juckreizes. Auch bei Koordinationsschwäche, z.B. lernen Kinder erst spät laufen oder spät sprechen, sollte an das Homöopathikum gedacht werden. Vom äußeren Erscheinungsbild sind Natriumchlorid-Kinder eher klein und untergewichtig. Sie sehen meist sehr blass aus und haben eher fettige, glänzende Haut mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Sie sind meist sehr ruhige, angenehme und introvertierte Kinder, die ihre Gefühle unterdrücken, sehr pflichtbewusst und zuverlässig sind. Sie sind sehr schüchtern, verschlossen und meiden häufig jeglichen Augenkontakt. Die Gesellschaft größerer Gruppen lehnen sie ab und bevorzugen eher den Kontakt zu einen Kind, weshalb sie meist auch nur über ein oder zwei enge Freunde verfügen. Sie haben ein sehr empfindsames Wesen und eine tiefe Gefühlswelt. Traurigkeit und Kummer können die Ursache für verschiedene körperliche Beschwerden sein. Mit familiären Belastungen und Streitigkeiten können sie nicht gut umgehen. Natriumchlorid-Kinder weinen sehr leicht, denn sie reagieren sehr empfindlich auf einen strengeren Tonfall ihrer Eltern. Sie brechen in Tränen aus, sind von sich selbst enttäuscht und frustriert. Sie ziehen sich dann zurück und wollen in ihrem Zimmer alleine sein. Auf keinen Fall möchten sie getröstet werden, denn Trost führt nur zu einer Verschlimmerung des Zustandes.

Potenzen und Darreichungsformen von Natrium chloratum

Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Natrium chloratum die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.

Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Natrium chloratum

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010