Magnesium phosphoricum

Magnesium phosphoricum
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Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Magnesium phosphoricum und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Magnesium phosphoricum
Deutsche Bezeichnung Magnesiumphosphat, Magnesiumhydrogenphosphat
Synonyme Magnesiumhydrogenphosphat-Trihydrat, phosphorsaures Magnesium
Chemische Formel MgHPO4 · 3 H2O
Material der homöopathischen Arznei Magnesiumphosphat

 

Magnesium phosphoricum ist die lateinische Bezeichnung für die chemische Verbindung Magnesiumhydrogenphosphat oder auch einfach Magnesiumphosphat mit der chemischen Formel MgHPO4 · 3 H2O. Diese Verbindung kommt auch im menschlichen Körper vor und stellt einen wichtigen Stoff für Gehirn, Nerven, Muskeln, Zähne und Knochen dar.

Im Bereich der Homöopathie entfaltet Magnesium phosphoricum seine Wirkung hauptsächlich auf die Bereiche des zentralen Nervensystems (ZNS) und die glatte Muskulatur des menschlichen Körpers. Zu den Hauptanwendungsgebieten des homöopathischen Mittels gehören viele verschiedene Schmerzzustände mit verschiedensten Schmerzqualitäten, Beschwerden des Kopfes mit krampfartigen, neuralgischen oder rheumatischen Kopfschmerzen, Beschwerden des Magen-Darm-Traktes mit krampfartigen Magen- und Darmschmerzen und Spasmen oder Blähungskoliken, Beschwerden der weiblichen Geschlechtsorgane mit kolikartigen Menstruationsbeschwerden (Dysmenorrhoe) und neuralgische Schmerzen in den Eierstöcken (Ovarialneuralgie) sowie Beschwerden im Bewegungsapparat mit Krämpfen an den Extremitäten. Charakteristische Symptome des homöopathischen Mittels sind die verschiedenen heftigen Schmerzzustände und vielen Schmerzqualitäten, ein Auftreten der Beschwerden meist auf der rechten Körperseite, Krämpfe und anfallsartige bohrende oder schießende Schmerzen entlang der Nerven sowie Bauchkrämpfe und Blähungskoliken, die sich durch Windabgang nicht verbessern.

Modalitäten wie Kälte, Luftzug, kaltes Waschen und Entblößen, Berührung, Bewegung und ausgestrecktes Liegen auf dem Rücken, auf der rechten Seite, Essen und in der Nacht führen zu einer Verschlechterung der Schmerzzustände und Beschwerden. Hitze, Wärme, heiße Anwendungen wie z.B. heiße Umschläge, Druck, Zusammenkrümmen, Umhergehen sowie Ruhe führen typischerweise zu einer Verbesserung der Leiden. Ausgelöst werden die Magnesiumphosphat-Beschwerden hauptsächlich durch Kälte, kaltem Wind und kaltem Wasser, unterdrücktem Zorn, Überanstrengung, Katheter und Zahnung.

Vom äußeren Erscheinungsbild sehen Menschen, zu denen Magnesium phosphoricum passt, müde, erschöpft, abgemagert und älter aus. Es sind magere, sehr nervöse Personen mit einem eher dunklen Teint und dunklen Haaren. Sie sprechen immerzu über ihre Schmerzen, sind unfähig zu geistiger Arbeit oder zum Studieren, leiden unter depressiven Zuständen und haben Ängste.

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei wird Magnesiumphosphat verwendet.

Magnesium phosphoricum: Informationen rund um Magnesiumphosphat

Magnesium phosphoricum steht auch die Bezeichnung Magnesiumphosphat, Magnesiumhydrogenphosphat oder phosphorsaures Magnesia mit der chemischen Summenformel MgHPO4 · 3 H2O. Es handelt sich bei dem chemischen Stoff um ein weißes kristallines Pulver, dass in reiner Form nicht in der Natur vorkommt. Magnesiumhydrogenphosphat wird industriell aus Natriumphosphat und Magnesiumsulfat-Heptahydrat gewonnen. Während es in Wasser schwer löslich ist, löst es sich aber in verdünnten Säuren. Temperaturen ab 205° Celsius führen unter Abgabe von Wasser (H2O) und Magnesiumpyrophosphat (Mg2P2O7) zu einer Zersetzung von Magnesiumhydrogenphosphat. Magnesium phosphoricum wird auch im Körper des Menschen hergestellt und übernimmt viele wichtige Funktionen im Organismus. So kommt Magnesium phosphoricum hauptsächlich in den Muskeln, Blutkörperchen, Nerven, im Gehirn und Rückenmark sowie in den Knochen und Zähnen vor, wie auch in den inneren Organen. Es unterstützt den Aufbau der Muskulatur, Nerven und Knochen, dämpft die Aktivität der Nervenimpulse und Muskeln bei Krämpfen, Hyperaktivität und nervöser Unruhe und sorgt außerdem für den Ausgleich von Antrieb und Anspannung. Magnesiumphosphat spielt zudem eine wichtige Rolle für das rhythmische Zusammenziehen des Herzmuskels und die Phosphat-Ionen im menschlichen Organismus für die Energiegewinnung in den Zellen. Sie sorgen dafür, dass bestimmte Eiweiße im Muskel (Myoglobin) Sauerstoff aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben können. Befindet sich der menschliche Organismus in einem Mangelzustand an Magnesiumphosphat, können krampfhafte Beschwerden (Koliken) und Schmerzen in der Muskulatur und in den Hohlorganen, insbesondere im Magen- und Darmtrakt oder in der Blase und Gallenblase, auftreten. Aufgrund der chemischen Eigenschaften finden Magnesiumphosphate auch Anwendung im Bereich der Lebensmittelindustrie, z.B. als Lebensmittelzusatzstoff, der innerhalb der EU unter der Bezeichnung E 343 zugelassen ist. Es kommt als Säureregulator oder Trennmittel zum Einsatz. Magnesiumphosphate sind auch Bestandteile und Zusätze in Futter- und Abführmitteln oder auch in Flammschutzmitteln

Magnesium phosphoricum in der Volksmedizin

Im alternativmedizinischen Bereich findet Magnesiumphosphat Anwendung in der Homöopathie und Biochemie nach Dr. Schüßler. In der klassischen Volksmedizin spielt die chemische Verbindung Magnesium phosphoricum keine Rolle. Im Bereich der Biochemie nach Dr. Schüßler ist Magnesium phosphoricum das sehr wichtige Funktionssalz Nr. 7. Darüber hinaus können diätetische Maßnahmen sinnvoll sein, wenn ein Mangel an Magnesiumphosphat im Körper besteht. Magnesium phosphoricum ist in der Biochemie nach Dr. Schüßler das Mineralsalz für die Nerven und Muskeln und gilt als das Schmerzmittel unter den Schüßler-Salzen. Die Einsatzgebiete sind deshalb in erster Linie verschiedenste Schmerzzustände, die plötzlich und blitzartig auftreten sowie alle möglichen Formen von Verkrampfungen der willkürlichen und unwillkürlichen Muskulatur oder zur Beruhigung der Nerven, besonders bei Unruhe, innerer Erregung, Hyperaktivität, Lampenfieber oder Prüfungsängsten. Ist die willkürliche Muskulatur durch einen Magnesium phosphoricum-Mangel betroffen, entstehen u. a. krampfartige Beschwerden in den Extremitäten oder in der Kaumuskulatur, bei der unwillkürlichen Muskulatur sind meist die Hohlorgane des menschlichen Körpers betroffen und deshalb entstehen Beschwerden z.B. in Form von Magen- und Darmkrämpfen, Nieren- und Gallenkoliken oder Blasenbeschwerden. Im menschlichen Körper kommt Magnesiumphosphat in natürlicher Form vor und spielt eine zentrale Rolle u.a. für die Muskelkontraktionen und bei der Übertragung von Nervenimpulsen. Bestimmte Lebensmittel sind außerdem reich an Magnesiumphosphat und wurde im menschlichen Organismus ein Mangel an Magnesiumphosphat festgestellt, können diätetische Maßnahmen ergriffen werden und eine gezielte Ernährung mit Lebensmitteln zum Einsatz kommen, die einen besonders hohen Gehalt an dem Salz aufweisen. Dabei handelt es sich um folgende Nahrungsmittel: Gemüse und frische grüne Kräuter, Salate, Algen, weiße und grüne Bohnen, Mais, Sojabohnen, Gurken, Kohlrabi, Spinat, Obstsorten wie Bananen, Papaya und Passionsfrüchte, Getreide, Hülsenfrüchte, Samen, Hafer, Haferflocken, Grünkern, Roggen, Weizen, Vollkornbrot, Kürbiskerne, Sesam, Naturreis, Haselnüsse, Walnüsse, Erdnüsse, Paranüsse sowie Fisch, insbesondere Seelachs. Bei einem bestehenden Mangel an Magnesiumphosphat sollte außerdem auf so genannte „Magnesium phosphoricum-Räuber“ im Körper wie z.B. Elektrosmog, Schokolade und Kaffee geachtet bzw. verzichtet werden.

Magnesium phosphoricum: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Magnesium phosphoricum positiv auf die Beschwerden auswirken.

Beschwerden des Kopfes, Kopfschmerzen, Gesichtsneuralgien

Zu den Hauptanwendungsgebieten des Homöopathikums gehören krampfartige, neuralgische oder rheumatische Kopfschmerzen, die sich stets durch äußere Wärme oder Druck verbessern. Typische Auslöser der Magnesiumphosphat-Kopfschmerzen sind meist Gemütserregungen oder geistige Anstrengungen wie konzentriertes Lernen. Die Kopfschmerzen werden von Betroffenen als blitzartig, schießend, stechend und wandernd beschrieben, beginnen meist im Bereich des Hinterkopfes und dehnen sich dann über den gesamten Kopf und zum rechten Auge aus. Neuralgische Schmerzen entstehen besonders hinter dem rechten Ohr und verschlimmern sich durch kalte Luft oder durch Waschen von Gesicht oder Halsbereich mit kaltem Wasser. Zudem besteht bei Magnesiumphosphat-Menschen eine sehr quälende Krampfneigung, nervöses Kopfweh mit Funken vor den Augen und Doppeltsehen. Zu den Anwendungsgebieten gehören auch äußerst schmerzhafte Gesichtsneuralgien. Die Schmerzen gehen von bestimmten Nerven aus, häufig ist der Trigeminusnerv betroffen (Trigeminusneuralgie). Es sind meist intermittierende, schießende und schneidende Nervenschmerzen der rechten Gesichtshälfte. Auch bei Augenproblemen mit heißen, ermüdeten und schmerzenden Augen, einer ausgeprägten Lichtempfindlichkeit und zuckenden Lidern, kann Magnesium phosphoricum zum Einsatz kommen.

Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Magenschmerzen, Blähungskoliken, Bauchkrämpfe

Beschwerden des Magen-Darm-Traktes mit krampfartigen, kolikartigen Magen- und Darmschmerzen, Spasmen oder Blähungskoliken mit Luftaufstoßen, Auftreibungen der Bauchregion und Völlegefühlen gehören zum Arzneimittelbild von Magnesium phosphoricum. Die kolikartigen Schmerzen sind äußerst heftig und rufen bei Betroffenen ausgeprägte Unruhezustände mit ständigem Herumlaufen hervor. Charakteristisch für das homöopathische Mittel sind die Bauchkrämpfe und Blähungskoliken, die sich durch Wind- oder Blähungsabgang jedoch nicht verbessern, durch Wärme, warme Umschläge, Zusammenkrümmen und Liegen auf dem Bauch hingegen schon. Es fühlt sich für Magnesiumphosphat-Menschen häufig so an, als wäre ein Band um den Körper gebunden, das den gesamten Bauchbereich zusammenschnürt.

Beschwerden der weiblichen Geschlechtsorgane, Dysmenorrhoe, Ovarialneuralgie

Kolikartige Menstruationsbeschwerden (Dysmenorrhoe) und neuralgische Schmerzen in den Eierstöcken (Ovarialneuralgie) sind weitere Anwendungsgebiete des homöopathischen Mittels. Vor dem Einsetzen der Monatsblutung erscheinen die krampfartigen Menstruationsschmerzen, die sich durch Wärme, heiße Umschläge, Zusammenkrümmen oder Anziehen der Beine an den Körper sowie durch Massagen und Reiben unterhalb des Bauchnabels verbessern. Im Verlauf der Blutung lassen die Schmerzen dann wieder nach. Die Unterleibsschmerzen werden von betroffenen Frauen auch als blitzartig oder schießend beschrieben und treten häufiger auf der rechten Seite auf. Häufig erscheint die Menstruation zu früh mit dunklem und zähem Blut.

Beschwerden des Bewegungsapparates, Schmerzen in Muskeln, Gelenken und Nerven

Mit seiner schmerzstillenden und krampflösenden Wirkung kommt das homöopathische Mittel Magnesium phosphoricum bei Schmerzen und Krämpfen in den Muskeln, Gelenken und Nerven zum Einsatz. Die schmerzhaften Krämpfe sind hauptsächlich im Bereich der Extremitäten zu lokalisieren. Äußerst schmerzhafte Muskelkrämpfe, gerne in den Waden lokalisiert, treten meist anfallsweise in der Nacht auf und deuten auf einen Magnesiummangel im Körper hin. Das homöopathische Mittel kann einen solchen konkreten Mangel im Organismus aber nicht ausgleichen. Zur Linderung der Muskelkrämpfe dienen Maßnahmen wie Wärme und Massagen. Charakteristisch für das Homöopathikum sind außerdem auch Schreibkrämpfe, die bei Schulkindern, Pianisten oder Geigern auftreten können. Bei Nervenschmerzen, z.B. bei Ischialgien aufgrund eine schmerzhaften Reizung des Ischiasnervs im unteren Rückenbereich, kann das homöopathische Magnesiumphosphat ebenfalls zum Einsatz kommen.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Magnesium phosphoricum

Menschen, die das homöopathische Mittel Magnesium phosphoricum benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzcharakter: scharf, bohrend, krampfartig, blitzartig, schneidend, stechend, schießend

Der Schmerzcharakter des Arzneimittelbildes von Magnesium phosphoricum ist äußerst vielseitig. Betroffene empfinden und beschreiben die heftigen Schmerzen als scharf, bohrend, krampfartig, blitzartig, schneidend, stechend, schießend und wandernd. Es sind anfallsartige und plötzliche Schmerzen, die meist entlang der Nervenbahnen laufen. Die Schmerzen kommen und gehen wie ein Blitz und wechseln rasch den Ort.

Krämpfe und neuralgische Schmerzen

Typisch für das Arzneimittelbild von Magnesium phosphoricum ist die Wirkung auf Nerven und Muskeln, die an Krämpfen beteiligt sind. Die Krämpfe und anfallsartige bohrende oder schießende Schmerzen werden entlang der Nerven empfunden. Charakteristisch sind nächtliche Muskelkrämpfe in den Waden oder auch kolikartig krampfende Schmerzen in den Hohlorganen im Bauchbereich.

Rechtsseitige Beschwerden

Die typischen Magnesiumphosphat-Beschwerden treten auffällig häufig auf der rechten Körperseite auf.

Krampfartige, neuralgische oder rheumatische Kopf- und Ohrenschmerzen

Magnesiumphosphat-Kopfschmerzen werden von Betroffenen typischerweise als blitzartig, schießend, stechend und wandernd beschrieben. Sie beginnen meist im Bereich des Hinterkopfes, dehnen sich dann über den gesamten Kopf und zum rechten Auge aus.

Die Schmerzen verbessern sich stets durch äußere Wärme oder Druck.

Kolikartige Schmerzen vor der Menstruation

Vor dem Einsetzen der Monatsblutung mit meist dunklem und zähem Blut treten krampfartige Schmerzen im Unterleib auf, die sich durch Wärme, heiße Umschläge und Zusammenkrümmen, durch Massagen und Reiben verbessern. Im Verlauf der Blutung lassen die Schmerzen dann wieder nach.

Krampfartige Bauchschmerzen und Blähungen

Magnesium phosphoricum ist ein wichtiges Mittel bei heftigen Bauchkrämpfen und kolikartigen Blähungen, die sich nicht durch Blähungsabgang verbessern. Wärme, warme Umschläge, Zusammenkrümmen und Liegen auf dem Bauch hingegen führen zu einer Linderung der Beschwerden.

Gemütssymptome bei Magnesium phosphoricum

Erschöpfung, Müdigkeit, Trübsinn, Unfähigkeit zum Lernen und zu geistiger Arbeit,

Magnesiumphosphat-Menschen sind meist erschöpfte und müde Personen, die fortwährend über ihre Schmerzen jammern und klagen, unfähig zum Lernen oder zu geistiger Arbeit sind. Sie können nicht klar denken, nicht studieren und nichts auswendig lernen. Es besteht eine ausgeprägte Müdig- und Schläfrigkeit, wenn sie etwas lernen sollen. Sie führen gerne Selbstgespräche oder sitzen schweigend und trübsinnig herum.

Ängste und Niedergeschlagenheit

Typisch für kälteempfindliche Magnesiumphosphat-Menschen sind auch Ängste wie eine große Furcht vor kalter Luft und vor kaltem Baden bzw. Waschen, vor dem Aufdecken und vor Berührungen der erkrankten, schmerzhaften Körperstelle.

Modalitäten bei Magnesium phosphoricum

Verschlechterung der Beschwerden

  • Kälte, Luftzug, kaltes Waschen, Entblößen
  • Berührung, Bewegung
  • Ausgestrecktes Liegen auf dem Rücken
  • Auf der rechten Seite
  • Essen
  • In der Nacht

Verbesserung der Beschwerden

  • Hitze, Wärme, heiße Anwendungen, heiße Umschläge
  • Druck, Zusammenkrümmen, Umhergehen
  • Ruhe

Auslöser der Beschwerden bei Magnesium phosphoricum

  • Kälte, kalter Wind, kaltes Wasser
  • Unterdrückter Zorn
  • Überanstrengung
  • Katheter
  • Zahnung

Magnesium phosphoricum in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Magnesium phosphoricum kommt bei Schwangeren hauptsächlich dann zum Einsatz, wenn sie unter Krämpfen in den Waden oder Muskeln leiden. Auch bei krampfartigen, kolikartigen Schmerzen im Magen-Darm-Trakt, Blasenentzündungen (Zystitis), rheumatischen Beschwerden in den Gelenken, Reizungen des Ischiasnervs mit Schmerzausstrahlung in die Beine oder bei heftigen, blitzartigen, schießenden, stechenden und wandernd Kopfschmerzen kann das homöopathische Magnesiumphosphat angezeigt sein.

Als wehenförderndes und scherzlinderndes Mittel während der Austreibungsphase bei der Geburt und bei äußerst krampfhaft schmerzenden Wehen, findet das Homöopathikum Magnesium phosphoricum außerdem Anwendung, wie auch nach einer sehr kräftezehrenden und schwierigen Geburt zum Kräfteaufbau oder bei nachgeburtlich krampfartigen Nachwehen.

Magnesium phosphoricum für Kinder

Magnesium phosphoricum kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Magnesium phosphoricum ein wichtiges homöopathisches Mittel bei Bauchschmerzen und starken Blähungen wie Blähungskoliken oder 3-Monats-Koliken bei Säuglingen. Bauchschmerzen, Schluckauf und Krämpfe können u.a. auch durch Zahnungsbeschwerden hervorgerufen werden. Die Schmerzen treten typischerweise plötzlich auf und Säuglinge oder Kinder leiden unter heftigsten Blähungen, dass sie sich zusammenkrümmen oder die Beine an den Körper ziehen müssen. Die Blähungskoliken bei Kindern können auch mit oder ohne Durchfälle auftreten. Während Blähungsabgänge zu keiner Linderung der Beschwerden führen, verbessern sich die Beschwerden durch Wärme, Wärmflaschen, Bauchmassagen, sanften Druck und Bauchreiben. Auch ein warmes Bad und warme Getränke lindern die Bauchbeschwerden. Magnesium phosphoricum passt auch zu Schulkindern oder Studenten, die nach geistiger Arbeit unter heftigen Kopfschmerzen mit Sehfehlern leiden. Auch kann das Homöopathikum Anwendung finden bei Muskel- oder Schreibkrämpfen, Blasenkrämpfen mit der Ausscheidung von reichlich Urin und krampfhaften Leiden der Harnwege. Der Harndrang ist meist sehr schmerzhaft. Typisch für das Arzneimittelbild sind auch eine Starre und Steifheit der Gliedmaßen mit neuralgischen Schmerzen, die sich durch Bewegung und in der Nacht verschlechtern. Bei heftigen Hustenanfällen werden Kinder blau im Gesicht.

Magnesiumphosphat-Kinder sind eher von ruhigem Gemüt, ängstlich, überempfindlich und leiden häufig unter Müdigkeit. Sie reagieren außerordentlich empfindlich auf Berührungen, Wind, Geräusche oder jeden anderen erregenden Reiz von außen.

Potenzen und Darreichungsformen von Magnesium phosphoricum

Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Magnesium phosphoricum die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich. Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Magnesium phosphoricum

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entspricht nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010