Kreosotum

Kreosotum

Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Kreosotum und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Name der chemischen Substanz Kreosotum – Destillation aus Buchenholzteer
Chemische Verbindung aus Phenolen Guiakol und Kreosol
Material der homöopathischen Arznei Destillation aus Buchenholzteer

 

Bei Kreosotum handelt es sich um eine chemische Verbindung, die aus verschiedenen Phenolen wie Guiakol und Kreosol besteht und durch Destillation gewonnen wird.

Im Bereich der Homöopathie entfaltet Kreosotum seine Wirkung hauptsächlich auf die Haut und Schleimhäute, auf den Magen-Darm-Trakt und die weiblichen Geschlechtsorgane des menschlichen Körpers. Demzufolge sind die Hauptanwendungsgebiete des homöopathischen Mittels Beschwerden der Haut und Schleimhäute (Geschwüre, Blutungsneigung, Juckreiz), gynäkologische Beschwerden (Menstruationsstörungen, PMS, Entzündungen, Schwangerschaftsübelkeit), Zahnbeschwerden (Karies, Zahnungsprobleme bei Kindern), Bettnässen im tiefen Schlaf sowie Magen-Darm-Beschwerden (Appetitlosigkeit, Reisekrankheit mit Übelkeit und Erbrechen). Charakteristisch für das homöopathische Arzneimittelbild von Kreosotum sind die juckenden, brennenden, scharfen und wundmachenden Absonderungen mit einem fauligen Geruch, die brennenden Schmerzen, ein Pulsieren am gesamten Körper sowie reichliche Blutungen aus kleinen Wunden und Verletzungen. Typischerweise verschlechtern sich die Kreosotum-Beschwerden durch Kälte, frische Luft, kalte Anwendungen wie kaltes Waschen und Baden, Ruhe, nach der Menstruation sowie am Abend und in der Nacht. Eine Verbesserung der Beschwerden erfolgt hingegen durch Wärme, Bewegung, durch Essen und am frühen Morgen. Menschen, die das homöopathischen Mittel benötigen, sehen vom äußeren Erscheinungsbild meist abgemagert und kränklich aus. Die Wangen erscheinen rötlich und fühlen sich heiß an. Es sind häufig sehr gereizte, eigensinnige und unzufriedene Personen mit vielen Wünschen, die bei Erfüllung jedoch zu keiner Befriedigung führen. Sie können aber auch schnell sehr weinerlich und niedergeschlagen sein, auch wenn nicht immer eine erkennbare Ursache auszumachen ist. Zur Herstellung der homöopathischen Arznei wird Kreosot, eine Destillation aus Buchenholzteer, verwendet.

Kreosotum: Informationen rund um die chemische Substanz

Bei der Substanz Kreosotum handelt es sich um ein chemisches, teeölartiges Gemisch, das mittels Verbrennung und anschließender Destillation aus Buchholzteer gewonnen wird.

Im ersten Schritt wird eine trockene Destillation durchgeführt, indem das Buchenholz verkohlt wird. Anschließend entstehen durch eine weitere Destillation das Kreosot aus verschiedenen Phenolen wie Guajakol, Kreosolen und Kresol. Kreosot ist ein glänzend-klebriger Stoff von dunkelbrauner bis tiefschwarzer Farbe und besteht aus über 200 Einzelkomponenten. Es ist eine äußerst ätzende Substanz mit einem strengen Brandgeruch. Nach dem Prozess der Destillation verliert Kreosot seine dunkle Farbe und wird farblos, im Kontakt mit Sauerstoff und Licht schließlich dunkelgelb.

Das Umweltbundesamt (UBA) sieht das aus Kohleteer gewonnene Kreosot sowohl für die Umwelt als auch für die Gesundheit als sehr problematisch an. Die Bestandteile der Substanz reichern sich in der Umwelt an und können nur schwer wieder abgebaut werden. Einige der Stoffe gelten als giftig und krebserregend, weshalb die Abgabe von Kreosot und die damit behandelten Hölzer seit dem Jahr 2003 laut EU-Richtlinie verboten ist. So muss das für die Umwelt problematische Kreosot im Holzschutz ersetzt werden. Für EU-Mitgliedsstaaten werden jedoch Ausnahmen bezüglich der Anwendung kreosothaltiger Produkte gemacht. Die chemische Substanz darf z.B. dann zugelassen werden und Anwendung finden, wenn es keine andere geeignete Alternative gibt. Im Bereich industrieller Verfahren wie z.B. zur Behandlung von Bahnschwellen oder Telefonmasten oder im landwirtschaftlichen Bereich als Baumstützen wird die chemische Substanz eingesetzt.

Kreosotum in der Volksmedizin

Im 19. Jahrhundert wurde das antiseptisch und antiparasitär wirkende Kreosotum zunächst in der Tierheilkunde zur Behandlung von Huf- und Klauenleiden eingesetzt. Auch diente der intensive Geruch der Substanz als Lockmittel für Rot- und Schwarzwild, weshalb Jäger Bäume damit anstrichen. In der früheren Zeit um 1832 wurde Kreosotum auch als Heilmittel von sehr erfahrenen und vorsichtigen Ärzten eingesetzt. So wurde eine innerliche Anwendung bei Lungensucht oder Schleimschwindsucht mit stinkendem Auswurf oder bei Lungengeschwüren empfohlen. Auch bei Zahnschmerzen wurde zur Linderung reines Kreosot in Form eines Tropfens in den hohlen und schmerzenden Zahn geträufelt oder Kreosotwasser als Heilmittel bei Verbrennungen ersten oder zweiten Grades oder zur Stillung leichter Blutungen aus der Nase verwendet. Weitere Anwendungsbereiche waren außerdem Fußgeschwüre, übelriechender Mundgeruch oder Mundgeschwüre. Aufgrund seiner giftigen und krebserregenden Wirkung ist die Abgabe und Verwendung von Kreosot laut EU-Richtlinie seit dem Jahr 2003 verboten. In der heutigen Volksheilkunde findet Kreosotum keine Anwendung, im Bereich der Homöopathie mit seinen nebenwirkungsfreien und potenzierten Mitteln kommt es bei verschieden, hier beschriebenen Beschwerden zum Einsatz.

Kreosotum: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Kreosotum positiv auf die Beschwerden auswirken.

Gynäkologische Beschwerden, PMS, Menstruationsstörungen, Entzündungen

Im Bereich der Gynäkologie kann sich eine Behandlung mit dem homöopathischen Mittel als sehr nützlich erweisen. Zu den Anwendungsgebieten gehören Beschwerden rund um das Thema Menstruation, wie z.B.: das Prämenstruelles Syndrom (PMS), eine schmerzhafte Periode (Dysmenorrhoe) oder Menstruationsstörungen. Das Prämenstruelle Syndrom zeigt im Vorfeld der Blutung erste Beschwerden wie einen geschwollenen Bauch, Reizbarkeit und Kopfschmerzen. Vor und während der Periode können heftige Kopfschmerzen auftreten, die als dumpf, stechend, reißend, drückend oder pulsierend beschrieben werden und meist in die Zahnwurzeln ausstrahlen. Während der Menstruation können dann zusätzlich Blähungen und Verstopfung (Obstipation) auftreten. Die Periode kann außerdem zu früh, zu stark und lange auftreten. Charakteristisch für das Mittel ist, dass die Blutungen im Sitzen oder beim Gehen zurückgehen oder aufhören und beim Liegen wieder fließen. Die Blutungen können unangenehm, stark riechen und in den späten Abendstunden verschlimmern sich die Blutungen. Kommt es zwischen den einzelnen Monatszyklen zu Zwischen- oder Dauerblutungen bis hin zu Blutstürzen während der Periode, sollte auch an Kreosotum gedacht werden. Frauen, die unter wundmachendem Ausfluss mit starkem Juckreiz leiden, könnten auch von einer Behandlung mit der homöopathischen Arznei profitieren. Weitere gynäkologischen Anwendungsbereiche des homöopathischen Mittels sind zudem Scheidenentzündungen (Vaginitis) und Gebärmutterhalsentzündungen (Zervizitis), die typischerweise mit einem äußerst übelriechenden, weißen-gelben Ausfluss (Leukorrhoe) einhergehen, der zu Irritationen der Schamlippen führt. Schon die kleinste Berührung und Kontakt der Schleimhäute führen zu Blutungen. Auch während der Wechseljahre kann Kreosotum angezeigt sein, wenn Schamlippen und Scheide schmerzen, brennen oder jucken.

Haut- und Schleimhautbeschwerden, Geschwüre

Das homöopathische Mittel wirkt hauptsächlich auf die Haut und Schleimhäute des menschlichen Körpers. Es kommt bei Schleimhautentzündungen zum Einsatz, die sich schnell zu blutigen, eitrigen und ätzenden Geschwüren ausweiten. Kleinste Wunden und Verletzungen, Entzündungen oder Hautausschläge können schlecht heilende udn feuchte Geschwüre mit brennenden Schmerzen und Juckreiz hervorbringen. Charakteristisch sind die Absonderungen und Sekrete, die äußert juckend, brennend, scharf und wundmachend sind und außerdem einen übelriechenden und fauligen Geruch abgeben. Es besteht zudem eine Blutungsneigung, die selbst bei kleinsten Wunden und Verletzungen zu sehr starken Blutungen führt. Entzündliche Hauterkrankungen wie Hautekzeme, die mit heftigem Juckreiz der Haut einhergehen und sich typischerweise in den Abendstunden verschlimmern, Herpes und kleinflächige Haut- oder Schleimhautblutungen (Ekchymosen) gehören auch zu den Anwendungsgebieten des Homöopathikums.

Beschwerden der Zähne, Karies, Zahnungsprobleme

Ein wichtiges Anwendungsgebiet von Kreosotum sind Zahnbeschwerden, die meist im Säuglingsalter mit Zahnungsbeschwerden beginnen, bei den ersten Milchzähnen und bei den dauerhaft bleibenden Zähnen fortbestehen. Charakteristisch ist ein schneller Zerfall der Zähne mit einem fauligen Geruch aus dem Mund und schwarzen Flecken auf den Zähnen. Das entzündliche Zahnfleisch sieht meist aufgedunsen, schwammig und bläulich aus und beginnt schon beim Zähneputzen zu bluten an. Die Zahnschmerzen sind unerträglich, auch während der Zahnung im Säuglingsalter. Sobald die Milchzähne bei der Zahnung durchbrechen, werden sie faulig, schwarz und beginnen zu zerbröseln. Allgemein ist der Zustand der Zähne bei Kreosotum-Menschen schlecht und es besteht eine Neigung zu Karies, der einen übelriechenden Mundgeruch verursacht.

Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Reisekrankheit

Anwendung findet das homöopathische Kreosotum auch bei Beschwerden des Magen-Darm-Traktes. Hauptsächlich kommt das Mittel bei Übelkeit und Erbrechen mit einem Ekel vor dem Geruch von Speisen zum Einsatz, z.B. während der Schwangerschaft oder einer Reise, besonders bei Fahrten mit dem Schiff oder Auto. Betroffenen leiden unter anhaltendem Erbrechen und brennenden Magenschmerzen. Das Erbrochene wird von einem starken Speichelfluss begleitet, hat einen bitteren oder süßlichen Geschmack und enthält oft Speisereste, auch wenn die letzte Nahrungsaufnahme schon länger zurückliegt.

Die Magen-Darm-Beschwerden, z.B. Sodbrennen, Aufstoßen eines weißen Schaumes, Bauchauftreibung oder Durchfälle (Diarrhoe) zeigen einen brennenden Schmerzcharakter. Der Kreosotum-Stuhl ist typischerweise von dünnflüssiger Konsistenz, übelriechend und zeigt eine bräunlich-grüne Farbe. Bei Schleimhautentzündungen kann zudem Blut beigemengt sein. Ätzende und wundmachende Durchfälle verursachen rote und wunde Haut um den After. Der Bauch ist aufgetrieben und äußerst druckempfindlich und in der Magengegend verspüren Kreosotum-Menschen häufig eine Eiseskälte, weshalb warme Speisen und Getränke auch zu einer Verbesserung der Magenbeschwerden führen. Zudem besteht ein großes Verlangen nach geräucherten Speisen, Alkohol und Tabak.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Kreosotum

Menschen, die das homöopathische Mittel Kreosotum benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzcharakter: brennend

Der charakteristische Schmerzcharakter des Arzneimittelbildes von Kreosotum wird als brennend beschrieben.

Absonderungen: juckend, brennend, scharf und wundmachend mit fauligem Geruch

Leitsymptom von Kreosotum sind juckende, brennende, scharfe und wundmachende Absonderungen, die zudem einen übelriechenden und fauligen Geruch abgeben.

Pulsieren am gesamten Körper

Charakteristisches Merkmal des homöopathischen Mittels ist ein brennendes Gefühl, brennende Schmerzen und ein ausgeprägtes Pulsieren und Pochen am gesamten Körper.

Geschwüre und Blutungen

Allgemein ist die Haut von Kreosotum-Menschen sehr empfindlich und schon kleine Wunden bluten stark. Schleimhautentzündungen entwickeln sich schnell zu Geschwüren, die ein blutiges, eitriges und ätzendes Sekret absondern.

Schlechte Zähne, die stark zu Karies neigen und Mundgeruch

Kreosotum-Menschen neigen zu sehr schlechten Zähnen und Karies. Kariöse Zähne verursachen dann einen sehr unangenehmen, übelriechenden Mundgeruch und häufig befinden sich schwarze Flecken auf den Zähnen.

Menstruation mit dunklem Blut: intensiv, klumpig, übelriechend

Die typische Kreosotum-Menstruation tritt sehr intensiv in Erscheinung. Das Blut erscheint klumpig und ist von dunkler bis schwarzer Farbe. Auffällig ist zudem ein übler Geruch.

Bettnässen vor Mitternacht, Träume vom Urinieren

Ein Leitsymptom des Homöopathikums ist das Bettnässen bei Kindern vor Mitternacht. Oft nässen sie das Bett ein, wenn sie zuvor vom Bettnässen oder Urinieren geträumt haben. Bei plötzlichem Harndrang schaffen sie es nicht schnell genug aus dem Bett.

Gemütssymptome bei Kreosotum

Unzufriedenheit, Reizbarkeit, Unruhe

Kreosotum-Menschen können sehr unzufriedene, eigensinnige, unruhige und reizbare Personen sein. Sie fordern ständig Dinge ein oder äußern viele Wünsche, die dann auch in Erfüllung gehen. Trotzdem reagieren Kreosotum-Menschen dann mit Unzufriedenheit, werfen die gewünschten Dinge wieder weg und möchten daraufhin sofort etwas Neues.

Weinerlichkeit, Niedergeschlagenheit, Ängste

Menschen, die das homöopathische Mittel Kreosotum benötigen, zeigen oft auch eine sehr weinerliche, niedergeschlagene Seite. Hören sie Musik, werden sie traurig, müssen weinen und der ganze Körper beginnt zu pulsieren. Charakteristisch für das Arzneimittelbild von Kreosotum ist auch die ausgeprägte Angst vor Schmerzen, Geschlechtsverkehr oder vor Vergewaltigung.

Modalitäten bei Kreosotum

Verschlechterung der Beschwerden

  • Kälte, frische Luft, kalte Anwendungen (kaltes Waschen, Baden)
  • Ruhe, Liegen
  • Nach der Menstruation
  • Abends, in der Nacht, 18.00 bis 6.00 Uhr

Verbesserung der Beschwerden

  • Wärme
  • Bewegung, Druck
  • Morgens, nach dem Schlaf
  • Warmes Essen

Auslöser der Beschwerden bei Kreosotum

  • Kaltes Waschen und Baden
  • Zahnung
  • Schwangerschaft

Kreosotum in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Kreosotum kommt bei Schwangeren hauptsächlich bei Emesis gravidarum (Schwangerschaftserbrechen) zum Einsatz. Dabei leiden schwangere Frauen unter starker Übelkeit und morgendlichem Erbrechen, meist zwischen der zweiten und zwölften Schwangerschaftswoche. Schon am frühen Morgen besteht ein ein bitterer Geschmack im Mund und vermehrter Speichelfluss. Das Erbrochene ist ätzend und macht den Mund wund. Zudem sind noch unverdaute Speisereste vorhanden, obwohl die letzte Nahrungsaufnahme schon länger zurückliegt. Begleitet werden die Beschwerden von einer weinerlichen, unzufriedenen und sehr empfindlichen Stimmung. Schwangere leiden zudem unter einem Mangel an Lebenswärme und Schwächegefühlen. Die Beschwerden verbessern sich durch warme. Speisen und Getränke. Ein weiteres Anwendungsgebiet während der Schwangerschaft sind Zahnschmerzen aufgrund von Karies oder Zahnfleischrückgang.

Kreosotum für Kinder

Kreosotum kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Kreosotum ein wichtiges homöopathisches Mittel bei verschiedenen Zahnbeschwerden wie z.B. Karien an den Milchzähnen oder bei sehr schmerzhaften und schwierigen Zahnungen. Bei schmerzhaften Zahnungsbeschwerden sind Kinder äußerst quengelig, reizbar und in der Nacht schreien sie. Das Zahnfleisch kann währenddessen entzündet sein und häufig sind Kinder während der Zahnung fiebrig. Typisch für das Arzneimittelbild von Kreosotum sind auch von Karies befallene Milchzähne oder bleibende Zähne, die unmittelbar nach dem Durchbruch zerfallen und schwarz werden. Begleitet werden sie Zahnungsbeschwerden oft von einem juckenden Hautausschlaf am Gesäß.

Auch bei Wachstumsbeschwerden kann das homöopathische Mittel angewendet werden, wenn Kinder trotz allgemein langsamer Entwicklung schnell in die Höhe schießen. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet bei Kindern ist das nächtliche Betteinnässen (Enuresis). In der ersten Schlafphase können Kinder kaum geweckt werden und nässen sich in dieser Zeitphase ein oder sie träumen vom Urinieren und bei Harndrang schaffen sie es nicht schnell genug aus dem Bett. Der Urin hat einen üblen Geruch. Sie haben beim Einschlafen oder in der Nacht ein Verlangen nach der Nähe ihrer Eltern und sie schlafen auch erst dann ein, wenn sie berührt und gestreichelt werden.

Vom äußeren Erscheinungsbild sehen Kreosotum-Kinder eher alt und runzelig aus. Sie sehen hager, mager, mangelhaft entwickelt und unterernährt aus, sind aber für ihr Alter sehr groß. Charakteristisch für das Homöopathikum ist eine ausgeprägte Reizbarkeit, die bei Kindern beobachtet werden kann. Sie sind ständig unzufrieden und verlangen nach ganz bestimmten Gegenständen, Spielzeugen oder Nahrungsmittel. Werden ihre Wünsche erfüllt, reagieren sie teilweise aggressiv, jammern und werfen die Dinge auf den Boden oder der Person, der es ihnen gegeben hat ins Gesicht.

Potenzen und Darreichungsformen von Kreosotum

Aufgrund der Toxizität ist das homöopathische Mittel Kreosotum verschreibungspflichtig bis zur Potenz D3. Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Kreosotum die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.

Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Kreosotum

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010