Kalium bichromicum

Kalium bichromicum
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Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Kalium bichromicum und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Kalium bichromicum
Deutsche Bezeichnung Kaliumdichromat
Synonyme Kalibichromat, doppeltchromsaures Kalium
Chemische Formel K2Cr2O7
Material der homöopathischen Arznei Salz der Dichromsäure, K2Cr2O7

 

Kalium bichromicum ist die lateinische Bezeichnung für Kaliumdichromat mit der chemischen Formel K2Cr2O7. Bei der Substanz handelt es sich um ein Salz der Dichromsäure. Im menschlichen Körper wird Chrom an Aminosäuren gebunden und über die Schleimhaut des Dünndarms aufgenommen (resorbiert). Gespeichert wird Kalium bichromicum dann in der Leber, Niere, Milz, Lunge und in den Knochen. Im Bereich der Homöopathie entfaltet das homöopathische Kaliumdichromat seine Hauptwirkung auf die Schleimhäute der Atemwege und des Magen-Darmtraktes, auf die Haut und den Bewegungsapparat sowie auf das zentrale Nervensystem des menschlichen Körpers. Zu den Hauptanwendungsgebieten von Kalium bichromicum gehören Nasennebenhöhlenentzündungen, entzündliche Erkältungs- und Atemwegserkrankungen mit ausgeprägter Schleimbildung, Husten, geschwollenem Hals und Rachen, Schleimhautentzündungen oder Geschwüre im Magen-Darm-Trakt mit stechenden Bauchschmerzen und Erbrechen, Gelenkschmerzen, stechende Kopfschmerzen und Migräne über der Nasenwurzel und den Augen, sowie Beschwerden der Haut wie z.B. Geschwüre, die an allen Körperstellen auftreten können. Charakteristische Symptom des Homöopathikums bei Schleimhautentzündungen sind die zähen, dickflüssigen, klebrigen, fadenziehenden Absonderungen insbesondere bei Erkrankungen der Atemwege. Auslöser der typischen Kaliumbichromat-Beschwerden sind in den meisten Fällen Erkältungen, Ärger oder der Genuss von Bier, obwohl Bier gerne getrunken wird.

Menschen, die das homöopathische Mittel benötigen, sind äußerst kälteempfindliche Personen. Vom äußeren Erscheinungsbild haben Kaliumdichromat-Menschen meist blonde Haare, eine hellblasse und kränklich aussehende Haut sowie eher korpulente Körper mit schlaffen Bindegewebe und der Neigung zu Übergewicht.

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei wird das Salz der Dichromsäure verwendet.

Kalium bichromicum: Informationen rund um Kaliumdichromat

Bei Kaliumbichromat mit der chemischen Formel K2Cr2O7 handelt es sich und das Salz Dichromat, eine orange bis rot gefärbte, kristalline, anorganische Verbindung, die beim Erhitzen giftige Chromdämpfe abgibt. Kaliumdichromat ist stark korrosiv und damit ein starkes Oxidationsmittel, dass in Holzschutzmitteln, bei der Herstellung von Pigmenten und bei photomechanischen Prozessen eingesetzt wird. In der Industrie wird es als Farbstoff oder chemisches Reagens verwendet und kann zu Verätzungen und Geschwüren an Haut und Schleimhäuten führen sowie Allergien hervorrufen.

Kalium bichromicum in der Volksmedizin

Verwendung fand Kalium bichromicum hauptsächlich in Gerbereien und zur Herstellung von Malfarben. Der Umgang mit der Substanz rief bei den Arbeitern jedoch häufig Entzündungen und Ablösungen der Nasenschleimhaut hervor sowie Perforationen der Nasenscheidewand mit der Bildung zäher, klebrigen und fadenziehender Sekrete. Des Weiteren kam es zu Hautverfärbungen und zu verstärktem Speichelfluss, in dessen Folge sich im Rachenraum und im Verdauungstrakt Geschwüre bildeten. Die Substanz Kaliumdichromat wirkt sich demnach negativ auf die Atemwege aus und verursacht die Bildung von Geschwüren, Kurzatmigkeit, Entzündungen der Bronchien, Lungenentzündungen (Pneumonie) und Asthma. Auch im Magen-Darm-Trakt, in der Leber und in den Nieren können erhebliche gesundheitliche Beschwerden hervorgerufen werden. Die Substanz ist zudem ein bekanntes menschliches Karzinogen und geht mit einem erhöhten Risiko der Entwicklung von Lungenkrebs und und anderen Krebsarten einher. Aufgrund dieser Gesundheitsrisiken spielt Kaliumdichromat im Bereich der Volksmedizin keine Rolle und wird ausschließlich für homöopathische Zwecke oder im Bereich der Biochemie nach Dr. Schüssler verwendet.

Im Bereich der Biochemie nach Dr. Schüßler ist Kalium bichromicum (Kaliumbichromat, Chrom) das Ergänzungssalz Nr. 27 und ist das Salz für die Zellregeneration. Es ist wichtig für den gesamten Stoffwechsel im menschlichen Körper, an der Verdauung, am Kohlehydrat- und Fettstoffwechsel, an der Regulierung der körpereigenen Cholesterin-Produktion beteiligt, unterstützt die Leber und ist unentbehrlich für die Kontrolle des Blutzuckerspiegels und Eisenstoffwechsels. Ein Hauptanwendungsgebiet der Nr. 27 ist das so genannte „Tödliche Quartett“. Dabei handelt es sich um einen Symptomkomplex aus gleichzeitig bestehenden Faktoren wie Übergewicht (Adipositas), einer gestörten Glucosetoleranz (Diabetes mellitus), Bluthochdruck (Hypertonie) und Fettstoffwechselstörungen wie erhöhte Blutfette (Hypercholesterinämie). Auch Hautprobleme wie Hautirritationen, Geschwüre, schlecht heilende Wunden, Akne und Unreinheiten, Schleimhautkatarrhe, z.B. Nebenhöhlenentzündungen mit zähen Sekreten (Schleimabsonderungen) sowie Dauerstress gehören zum Anwendungsbereich des Schüßler-Salzes Nr. 27.

Kalium bichromicum: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Kalium bichromicum positiv auf die Beschwerden auswirken.

Erkältungen, Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündungen, Bronchitis, Husten

Kalium bichromicum entfaltet seine Wirkung auf alle Schleimhäute im Bereich der Atemwege und kommt besonders bei entzündlichen Prozessen und Beschwerden im HNO-Bereich zum Einsatz. Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten des Homöopathikums gehören Entzündungen z.B. der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) und Bronchien (Bronchitis) mit zähem Sekret, Erkältungen, Schleimhautgeschwüre, chronischer Schnupfen (Rhinitis), entzündliche Hals- und Rachenbeschwerden mit geschwollenen Mandeln, asthmatische Beschwerden oder Keuchhusten sowie Mittelohrentzündungen (Otitis media).

Bei chronischem Schnupfen, Erkältungen oder Nebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) mit drückenden Schmerzen an der Nasenwurzel und stechenden Schmerzen in der Nase sind die Absonderungen von Kalium bichromicum sehr charakteristisch: sie sind reichlich, zäh, fadenziehend, dick und von gelber oder grüner Farbe mit harten Pfropfen, die zu einer rohen und wunden Oberfläche führen. Die Schleimabsonderungen laufen auch den Nasenrachenraum herab, weshalb die Betroffenen sich häufig räuspern müssen. Die harten und blutigen Krusten und Schleimpfropfen im Naseninneren bilden sich nach der Entfernung immer wieder neu. Weitere Anwendungsbereiche im Nasenbereich sind Geschwüre der Nasenschleimhaut, Verstopfungen der Nase und heftiges Niesen. Charakteristisch ist zudem ein übler Geruch aus der Nase mit Geruchsverlust und Trockenheit in der Nase.

Bei akuter oder chronischer Entzündung der Bronchien erscheinen die Hustenanfälle plötzlich und werden von Pfeif- und Rasselgeräuschen begleitet. Der Kaliumdichromat-Husten ist rau, metallisch klingend, hackend oder rasselnd und geht mit Heiserkeit oder mit Würgen durch Schleim einher. Der Auswurf ist schwer löslich, der Husten verschlimmert sich durch Essen oder Trinken.

Die Bronchitis geht mit heftigem Keuchen einher und der Auswurf besteht aus zähem, fadenziehendem Schleim. Teilweise entsteht Atemnot, die zu starker Unruhe und Angst bei den Betroffenen führt. Bei asthmatischen Beschwerden verschlechtern sich die Atembeschwerden typischerweise zwischen 3.00 und 4.00 Uhr morgens. Asthmatiker müssen sich dann Aufrichten oder nach vorne Überbeugen, um die Beschwerden zu lindern.

Im Hals-Nasen-Ohren-Bereich (HNO) kann Kalium bichromicum außerdem bei kratzenden Hals- und Rachenentzündungen mit roten, geschwollenen Mandeln eingesetzt werden oder bei schmerzhafter Mittelohrentzündung (Otitis media) oder Schmerzen im hinteren Bereich des Gehörganges durch eine Entzündung des äußeren Ohres. Ohrentzündungen werden meist von dem Austritt von zähflüssigem und schleimigem Sekret begleitet.

Die Beschwerden im HNO-Bereich verbessern sich typischerweise durch Wärme und Bewegung. Eine Verschlimmerung erfolgt hingegen durch Kälte und in den frühen Morgenstunden.

Kopfschmerzen und Migräne mit Schwindel, Sehstörungen und Übelkeit

Zu den wichtigen Anwendungsbereichen des homöopathischen Mittels gehören außerdem migräneartige, stechende Kopfschmerzen und Migräneattacken, die in den meisten Fällen oberhalb eines Auges, über den Augenbrauen oder auf der Stirn lokalisiert sind und typischerweise mit Schwindelgefühlen, Sehstörungen mit verschwommenem Sehen, Flimmersehen oder vorübergehender Blindheit vor den Anfällen und Magenverstimmungen wie Magenschmerzen und Übelkeit einhergehen. Betroffenen müssen sich hinlegen und es besteht eine Abneigung gegen Licht und Geräusche. Paradoxerweise kehrt die Sehkraft zurück, wenn die Kopfschmerzen zunehmen.

Magen-Darm-Beschwerden, Entzündungen der Magenschleimhaut, Geschwüre

Kalium bichromicum kann auch bei entzündlichen Erkrankungen der Magen- und Darmschleimhaut (Gastritis und Enteritis), bei Geschwüren im Magen-Dünndarm-Bereich (Ulcus vetriculi, Ulcus duodeni) oder bei Verdauungsstörungen im Oberbauch (Dyspepsie) mit Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl nach dem Essen, frühem Sättigungsgefühl, Oberbauchschmerzen, Unwohlsein und Magenbrennen angewendet werden. Die Schmerzen in der Magengegend oder hinter dem Brustbein werden als brennend beschrieben. Scharfe Speisen, Überessen sowie der Genuss von Kaffee und Bier werden nicht vertragen, trotzdem besteht ein ausgeprägtes Verlangen nach Bier, obwohl durch den Konsum Beschwerden entstehen. Weitere Anwendungsbereiche des homöopathischen Mittels sind außerdem krampfartige Durchfälle (Diarrhoe) oder Verstopfungen (Obstipation), die sich mit normalen Stuhlgängen abwechseln. Der Stuhl ist von geleeartiger und schaumiger Konsistenz.

Hautbeschwerden, Hautausschläge, Akne

Beschwerden der Haut wie z.B. entzündliche Hautausschläge (Ekzeme), lokale Geschwüre der äußeren Haut oder Schleimhäute und Akne mit Eiter gefüllten Bläschen und Pusteln mit schwarzer Spitze sind weitere Anwendungsbereiche von Kalium bichromicum.

Entweder leiden Kaliumdichromat-Menschen unter ausgesprochen trockener, rissiger und mit kleinen, linsenförmigen, dunkelroten bis bräunlichen Flecken versehener Haut oder die Hautausschläge sind nässend und werden als brennend, stechend empfunden. Bei Ekzemen kann zuerst ein Juckreiz auf der gesamten Hautoberfläche auftreten, dann erst bilden sich kleine Pusteln insbesondere an den Armen und Beinen.

Die Geschwüre an der Haut (Ulzera) erscheinen mit ausgestanzten Rändern und einer Tendenz zu perforieren, d.h. die Hautstruktur zu durchbohren oder durchlöchern. Das Exsudat ist von zäher Konsistenz. Unter Exsudat verstehen Mediziner den entzündlich bedingten Austritt von Blutbestandteilen aus den Kapillaren in das umliegende Gewebe.

Beschwerden des Bewegungsapparates, Rheuma, Gelenkschmerzen

Auch bei Beschwerden des Bewegungsapparates kann das homöopathische Mittel Kalium bichromicum zur Behandlung eingesetzt werden. Zum Arzneimittelbild gehören rheumatische Beschwerden und Schmerzen in den Gelenken und der Knochenhaut, die mit Funktionseinschränkungen einhergehen. Charakteristische Merkmale für die Schmerzen sind, dass sie von einer Seite auf die andere Seite wandern, sehr plötzlich in Erscheinung treten und ebenso schnell wieder verschwinden und sich durch Kälteeinwirkung verschlimmern.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Kalium bichromicum

Menschen, die das homöopathische Mittel Kalium bichromicum benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzcharakter: drückend, pulsierend, klopfend und punktförmig

Die typischen Kaliumdichromat-Schmerzen werden als drückend, pulsierend, klopfend, stechend, brennend und punktförmig beschrieben. Die punktförmigen Schmerzen können präzise an der betroffenen Körperstelle markiert werden, die Schmerzen erscheinen plötzlich, wandern u.a. auch von einer Seite zur anderen Körperseite.

Absonderungen der Schleimhäute: zäh, klebrig, fadenziehend und gelbgrün

Die charakteristischen Kaliumdichromat-Absonderungen sind reichlich, zäh, klebrig, fadenziehend, dick und von gelber oder grüner Farbe mit harten Pfropfen.

Schnupfen mit typischem Auswurf und Krustenbildung

Schnupfen-Symptome zeigen neben den typisch zähen, fadenziehenden, gelblichgrünen Kaliumdichromat-Absonderungen auch harte und blutige Krusten sowie Schleimpfropfen im Naseninneren, die sich nach der Entfernung immer wieder neu bilden.

Heftiger Husten mit zähem und schleimigen Auswurf

Die für das Homöopathikum typischen Hustenanfälle erscheinen plötzlich und werden von Pfeif- und Rasselgeräuschen begleitet. Der Kaliumdichromat-Husten ist rau, metallisch klingend, hackend oder rasselnd und geht mit Heiserkeit oder mit Würgen durch Schleim einher und der Auswurf ist nur schwer löslich.

Kopfschmerzen und Migräne mit Sehstörungen, Schwindel und Erbrechen

Migräneartige, stechende Kopfschmerzen sind meist oberhalb eines Auges, über den Augenbrauen oder auf der Stirn lokalisiert und gehen mit Schwindelgefühlen, Sehstörungen wie verschwommenes Sehen, Flimmersehen oder vorübergehende Blindheit sowie Magenverstimmungen, Übelkeit und Erbrechen einher.

Übelkeit und Erbrechen nach dem Genuss von Alkohol, insbesondere Bier

Typisch für das Mittel Kalium bichromicum ist ein ausgeprägtes Verlangen nach Bier, obwohl der Biergenuss zu Magenbeschwerden wie Übelkeit und Erbrechen führt.

Gemütssymptome bei Kalium bichromicum

Menschenscheu, launisch, mürrisch und verdrießlich

Kalium bichromicum passt zu menschenscheuen Personen, die am liebsten alleine sind und möglichst Gesellschaft meiden. Sie sind oft schlecht gelaunt, mürrisch, verdrießlich und Neuem gegenüber nicht aufgeschlossen. Auf geringste Ärgernisse reagieren sie niedergeschlagen oder gleichgültig.

Abneigung gegen geistige Anstrengung und Denken, Müdigkeit

Menschen, die das homöopathische Mittel Kalium bichromicum benötigen, sind lustlose, gleichgültige und träge Personen, die einen kraftlosen, niedergeschlagenen und müden Eindruck machen und eine starke Abneigung gegen geistige Anstrengungen und körperliche Arbeit haben.

Modalitäten bei Kalium bichromicum

Verschlechterung der Beschwerden

  • Kälte, feuchtkaltes Wetter, frische Luft, Entkleiden
  • Heißes Sommerwetter, Sommerhitze
  • Nachts zwischen 3.00 und 5.00 Uhr, früher Morgen, jeden Tag zur gleichen Stunde
  • Liegen auf der linken oder schmerzhaften Seite
  • Bier, Kaffee

Verbesserung der Beschwerden

  • Wärme, warmes Einhüllen, warme Umschläge, frische Luft
  • Bewegung, Druck
  • Absonderung von Sekret

Auslöser der Beschwerden bei Kalium bichromicum

  • Genuss von Bier, obwohl Bier gerne getrunken wird
  • Erkältungen
  • Ärger

Kalium bichromicum in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Kalium bichromicum kommt bei Schwangeren hauptsächlich bei Beschwerden der Atemwege wie Erkältungen (Schnupfen und Husten), Nasennebenhöhlenentzündungen oder auch bei Migräne zum Einsatz. Charakteristische Symptome sind auch hier wieder die dicken, zähen und fadenziehenden Absonderungen aus der Nase von grünlichgelber Farbe sowie Absonderungen von dickem Schleim im Nasenrachenraum. Die migräneartigen, stechenden Kopfschmerzen sind meist über einem Auge lokalisiert und gehen oft mit Schwindelgefühlen, Sehstörungen und Übelkeit einher. Kalium bichromicum kann bei schwangeren Frauen auch dann zum Einsatz kommen, wenn die Kopfschmerzen regelmäßig wiederkehren oder immer zur gleichen Tageszeit auftreten.

Kalium bichromicum für Kinder

Kalium bichromicum kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Kalium bichromicum ein wichtiges homöopathisches Mittel bei Schnupfen (Rhinitis) und Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis). Charakteristisch sind die zähen, fadenziehenden und grün-gelblichen Absonderungen aus der Nase, die teilweise blutige und trockene Krusten an der Nasenschleimhaut bilden. Das Nasensekret kann sehr unangenehm riechen und die Nasenlöcher sind wund und entzündet. Kinder leiden unter verstopfter Nase und verstopften Nasennebenhöhlen, dass sie nicht durch die Nase atmen können und dadurch ständig schniefen. Auffällig ist, dass die Nasen drinnen verstopft ist, aber sobald Kinder an die frische Luft gehen, beginnt das Nasensekret zu laufen. Auch bei punktuellen und drückend empfundene Kopfschmerzen an kleinen Stellen über den Augen oder an der Nasenwurzel mit Völlegefühl über der Nasenwurzel kann sich das Homöopathikum als sehr nützlich erweisen. Ein weiteres Anwendungsgebiet des Homöopathikums bei Kindern sind Mittelohrentzündungen (Otitis media), die typischerweise mit stechenden Ohrenschmerzen, Fieber und Schwindel einhergehen können. Aus dem betroffenen Ohr befindet sich ein sehr unangenehm riechendes, zähflüssiges Sekret. Kinder, zu denen das homöopathische Kaliumdichromat passt, sehen wohlgenährt aus und scheinen weder geistige noch körperliche Anstrengungen zu mögen. Sie sind eher menschenscheu und wirken manchmal gleichgültig auf ihre Mitmenschen.

Potenzen und Darreichungsformen von Kalium bichromicum

Aufgrund der Toxizität ist homöopathisches Kalium bichromicum verschreibungspflichtig bis zur Potenz D3. Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Kalium bichromicum die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich. Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Kalium bichromicum

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010