Globuli

Alternative Heilmethoden und naturheilkundliche Therapieverfahren wie etwa die Phytotherapie, Aromatherapie oder Bachblüten Therapie sind definitiv en vogue. Sie gelten als schonend für den Organismus und haben den Ruf, wenig bis keine Nebenwirkungen zu haben. Außerdem zielen Sie nicht selten darauf ab, Krankheiten nicht nur symptomatisch zu behandeln, sondern auf ursächlicher Ebene wirksam zu sein. Wer sich nun im Internet nach Alternativen zu Medikamenten gegen seine Beschwerden informiert, stößt schnell auf den Begriff Globuli. Sucht man nach „Mitteln gegen Halsschmerzen“ findet man Seiten mit dem Thema „Globuli gegen Halschmerzen“, bei der Suche „erfolgreich abnehmen“ bekommt man Ergebnisse wie „Globuli zum Abnehmen“. Vom Abszess über Hämorrhoiden bis zur Zöliakie – für oder gegen alles scheint es Globuli zu geben. Und wer noch wie von Globuli gehört hat, fragt sich natürlich, ob es sich dabei um wirksame Mittel oder um dubiöse Präparate handelt, mit denen ahnungslose Patienten über den Tisch gezogen werden sollen.

Was sind Globuli?

Globuli ist grundsätzlich erst einmal das lateinische Wort für Kügelchen. Die Einzahl heißt Globulus, die Mehrzahl Globuli. Damit bezeichnet Globuli eine Darreichungsform von Arzneimitteln, so wie es auch Tabletten oder Tropfen gibt, und sagt nichts aus über die darin enthaltenen Wirkstoffe, deren Wirksamkeit oder Verträglichkeit. Eingesetzt werden die auch als Streukügelchen bekannten kleinen, weißen Kügelchen hauptsächlich in der Homöopathie, wo Globuli gerne als Synonym für homöopathische Mittel gebraucht wird. Doch auch in anderen alternativmedizinischen Bereichen wie etwa der biochemischen Therapie mit Schüssler Salzen finden Globuli Anwendung.

Globuli Inhaltsstoffe

Globuli dienen als Träger für arzneilich wirksame Stoffe. Egal, um welche Substanzen es sich dabei handelt. In der Homöopathie sind mehrere tausend Wirkstoffe bekannt und es kommen ständig neue Stoffe hinzu, die sich nach einer sogenannten Arzneimittelprüfung in die Homöopathie Liste einreihen. Als Trägerstoff der Arzneistoffe und somit als Hauptbestandteil der Globuli wird heutzutage meist Saccharose oder Sucrose verwendet, was nichts Anderes ist als gewöhnlicher Haushalts- oder Kristallzucker, der z. B. aus Zuckerrohr gewonnen wird. Daher spricht man auch von Zuckerkügelchen oder Globuli Sacchari. Es gibt beispielsweise auch Bio-Globuli, die aus kontrolliert ökologisch angebauten Zuckerrüben gewonnen werden.

Daneben findet man auch Xylit Globuli als zuckerfreie Alternative. Xylit oder Pentapentol ist ein Zuckeralkohol, der als Zuckeraustauschstoff zugelassen ist und innerhalb der EU einheitlich mit der E-Nummer E967 ausgewiesen wird. Der natürliche Stoff kommt in verschiedenen Pflanzen vor und wird auch im menschlichen Körper in der Leber als Zwischenprodukt des Kohlenhydratstoffwechsels produziert. Globuli aus Xylit sind z. B. für Diabetiker geeignet, da sie den Blutzuckerspiegel kaum erhöhen, oder für Kinder, da es eine zahnpflegende Wirkung hat.

Teilweise werden noch Globuli nach der Rezeptur von Samuel Hahnemann, dem Begründer der Homöopathie, angeboten. Original Hahnemann Globuli bestehen aus Stärkemehl und Rohrzucker. Dazu schrieb Hahnemann im seinem Grundlagenwerk zur Homöopathie „Organon der Heilkunst“: „Man läßt sie unter seinen Augen vom Zuckerbäcker aus Stärke-Mehl und Rohr-Zucker verfertigen, und die so verkleinten Streukügelchen mittels der nöthigen Siebe zuerst von den allzu feinen, staubartigen Theilen befreien, dann aber durch einen Durchschlag gehen, dessen Löcher nur solche Kügelchen durchlassen, wovon 100 Einen Gran wiegen, – die brauchbarste Kleinheit für den Bedarf eines homöopathischen Arztes.“

Globuli Herstellung

Während Hahnemann seine Globuli im 19. Jahrhundert noch vom Zuckerbäcker anfertigen ließ, werden pharmazeutische Globuli heutzutage unter hygienischen Bedingungen maschinell produziert. Dazu werden zuerst sogenannte Neutralglobuli oder Rohglobuli hergestellt, die noch keinen Arzneistoff beinhalten. Unarzneiliche Globuli bestehen nur aus reiner Saccharose und gereinigtem Wasser und enthalten in der Regel keine Konservierungsstoffe. In der Apotheke kann man derartige Rohglobuli kaufen, wenn man homöopathische Mittel selbst herstellen möchte. Neutralglobuli werden gerne auch als Placebo verabreicht.

Für die Herstellung homöopathischer Globuli werden die Rohglobuli dann in einem zweiten Schritt nach den Vorgaben des Homöopathischen Arzenibuches (HAB) in dem auch die Herstellungsverfahren der Homöopathie beschrieben sind, mit einer wirkstoffhaltigen Lösung gleichmäßig befeuchtet. Dafür wird die sogenannte Dillution im Gewichtsverhältnis 1:100 auf die Saccharosekügelchen getropft oder aufgesprüht, d. h. auf einen Teil Dilution (s. „Globuli Potenzen“) kommen 100 Teile Globuli. Diesen Vorgang nennt man auch „imprägnieren“. Nach der Imprägnierung folgt die Trocknung der Globuli. Der bekannte Homöopathie Hersteller DHU z. B. lässt die Globuli unter ständiger Bewegung an der Luft trocknen. Andere Hersteller lassen die Kügelchen in einem geschlossenen Gefäß trocknen. Wie dies zu Hahnemanns Zeiten vonstattenging, liest man im Organon : „Man hat ein kleines zylindrisches Gefäß von der Form eines Fingerhutes von Glas, Porcellan oder Silber, mit einer feinen Oeffnung am Boden, worein man die Streukügelchen tut, welche man arzneilich machen will; hierin befeuchtet man sie mit etwas von dem so dynamisirten arzneilichen Weingeiste, ru?hrt sie um, und klopft dann das kleine (umgekehrte) Gefäß, auf das Fließpapier aus, um sie schnell zu trocknen.“

Globuli Größen

Wer sich eingehender mit dem Thema beschäftigt, stellt fest, dass es Globuli in verschiedenen Größen gibt mit einem Durchmesser von ca. 0,5 bis 3mm. Entscheidend ist jedoch nicht das Volumen, sondern die Masse. Gemäß Homöopathischem Arzneibuch sind vor allem folgende Größen gängig:

  • Globuli Sacchari Größe 1 (HAB Größe 1): 470-530 Kügelchen pro Gramm (HAB 1), 2,0 mg je Globulus
  • Globuli Sacchari Größe 3 (HAB Größe 1):: 110-130 Kügelchen pro Gramm, 8,3 mg je Globulus
  • Globuli Sacchari Größe 5 (HAB Größe 1):: 40-50 Kügelchen pro Gramm, 22.2 mg je Globulus

Die Normglobuli in der Homöopathie haben die Größe 3 (HAB, Vorschrift 10). In Sonderfällen können die Größen 1 bis 10 (2 Kügelchen pro Gramm) zur Anwendung kommen. Oftmals wird das Gewicht von Globuli von der eingesetzten homöopathischen Potenz abhängig gemacht. Bei den in der Selbstmedikation typischen C- und D-Potenzen, wie man sie etwa in der homöopathischen Hausapotheke findet, nimmt man Größe 3. Bei LM-Potenzen, die nur auf Verordnung eines erfahrenen Homöopathen eingenommen werden sollten, haben die Kügelchen häufig die Größe 1.

Globuli Potenzen

Homöopathika werden in verschiedenen Potenzen angeboten, z. C30, D6 oder D12. Worin besteht nun der Unterschied zwischen den verschiedenen Globuli Potenzen? Wer als Laie unterschiedliche Wirkstärken hinter den Potenz-Angaben vermutet, hat grundsätzlich nicht Unrecht. Allerdings ist das Thema Potenzen etwas komplexer als man vermuten mag. Vereinfacht könnte man zwar sagen, dass die Stärke eines Mittels mit steigender Potenz zunimmt. Jedoch geht es dabei um das Wirkungspotenzial und nicht um die Stärke im Sinne eines Wirkstoffgehaltes. Zur Erklärung: Wer bei normalen Medikamenten ein Präparat mit beispielsweise 200mg Wirkstoff und ein Präparat mit 400mg Wirkstoff besitzt, kann vom Arzneimittel mit 200mg einfach die doppelte Menge einnehmen und hat dann die gleiche Wirkung wie beim Präparat mit 400mg. Bei homöopathischen Globuli wirken verschiedene Potenzen hingegen auf verschiedenen Ebenen.

Niedrige Potenzen oder Tiefpotenzen (D1/C1 bis D12/C12) wirken vor allem auf materieller körperlicher Ebene und kurzfristig. Mittlere Potenzen (über D12/C12 bis D30/C30) können Körper und Psyche bzw. die funktionelle Ebene beeinflussen und wirken über Tage bis Wochen. Hohe Potenzen oder Hochpotenzen (über D30/C30) wirken auf tiefen Persönlichkeitsebenen oder auf Seelenebene – langsamer und unterschwelliger, aber viel intensiver und nachhaltiger. Daher sind sie für eine homöopathische Selbstbehandlung nicht geeignet. Außerdem nimmt bei Globuli die Wirkstoffmenge mit steigender Potenz nicht zu, sondern ab.

Für die Herstellung der einzelnen Potenzen wird ein Arzneistoff immer weiter verdünnt. Diesen Vorgang nennt man Potenzierung. Dabei unterscheidet man verschiedene Potenzierungsarten, die durch den Buchstaben (C, D, Q, LM) gekennzeichnet werden, und Potenzierungsgrade, gekennzeichnet durch die Zahl hinter dem Buchstaben:

D-Potenzen (Dezimalpotenzen): Verdünnung im Verhältnis 1:10 – ein Teil der Ausgangssubstanz wird mit 9 Teilen eines Ethanol-Wasser-Gemisches (bzw. mit einem anderen Arzneiträger wie Lactose) verdünnt. Daraus entsteht die Globuli Potenz D1.

C-Potenzen (Centesimalpotenzen): Verdünnung im Verhältnis 1:100 – ein Teil der Ausgangssubstanz wird mit 99 Teilen eines Ethanol-Wasser-Gemisches (bzw. mit einem anderen Arzneiträger wie Lactose) verdünnt. Daraus entsteht die Globuli Potenz C1.

LM- oder Q-Potenzen (Quinquaginta-Millesimalpotenzen): Vedünnung im Verhältnis 1:50.000 – hier ist das Verfahren etwas komplizierter: Von einer C3-Verreibung bzw. Dillution wird zuerst ein Teil mit 99 Teilen Wasser-Alkohol-Gemisch verdünnt und dann wird ein Tropfen dieser Lösung auf 500 Globuli aufgetragen. Daraus entsteht die Globuli Potenz LM I (LM-Potenzen werden mit römischen Ziffern deklariert: LM II, LM III, LM IV, usw.).

Die Potenzierung ist ein serieller Prozess. Das bedeutet, dass beispielsweise eine D2-Potenz nicht dadurch entsteht, dass der Ausgangsstoff im Verhältnis 1:20 potenziert wird. Stattdessen wird für jeden weiteren Potenzierungsschritt die jeweilige Vorpotenz im selben Verhältnis verdünnt – eine D2-Potenz entsteht also durch die Verdünnung eines Teiles einer D1-Potenz mit 9 Teilen eines Ethanol-Wasser-Gemisches. Die homöopathische Aufbereitung eines Arzneigrundstoffes ist ein aufwendiges Verfahren, das im HAB streng geregelt ist und weit mehr beinhaltet als eine einfache Verdünnung.

Bei der sogenannten Dynamisation kommen verschiedene Verfahrensschritte zum Einsatz: Verschüttelung, Verreibung (Trituration) und Verdünnung. Bei löslichen arzneilichen Ursubstanzen wird zunächst ein alkoholischer Auszug zubereitet, der als Ausgangsstoff für die Potenzierung dient. Die Urtinktur wird im gewünschten Verhältnis verdünnt und mit mindestens 10 Schüttelschlägen (bzw. 100 Schlägen bei LM-Potenzen) in einem höchstens zu zwei Dritteln gefüllten Gefäß kräftig verschüttelt. Dabei soll für jede weitere Verdünnung ein eigenes Gefäß verwendet werden (Mehglasmethode). Nicht lösliche Arzneigrundstoffe werden hingegen verrieben. Dabei wird der Ausgangsstoff üblicherweise mit Laktose (Milchzucker) als Arzneiträger in einem langwierigen mehrstufigen Verfahren in einem Porzellanmörser verrieben. Nach der dritten bzw. vierten Potenz werden Triturationen für die Herstellung höherer Potenzen auch verschüttelt, da sie dann wasserlöslich sind. So entstehen die Dilutionen (Lösungen), die, wie unter „Globuli Herstellung“ beschrieben, auch die Globuli aufgebracht werden.

Globuli Wirkung

Bei homöopathischen Globuli entsteht die Wirkung eines Mittels durch das Dynamisieren. Insbesondere das kräftige Schütteln setzt dynamische Kräfte und somit die homöopathische Wirksamkeit frei, die in den Ausgangsstoffen meist noch verborgen sind. Der Wirkmechanismus basiert nicht auf biochemischen und pharmakologischen Prinzipien, sondern auf informativen Impulsen, die von den Globuli ausgehen. Je höher die Potenzierung, desto mehr kommt die reine Information zum Vorschein, während der materielle Anteil des Arzneistoffes abnimmt. Ab den Potenzen D24, C12 bzw. LM V ist kein einziges Molekül des Wirkstoffes mehr nachweisbar (Avogadrosche Zahl). Genau deswegen wird die Homöopathie von Skeptikern so gerne kritisiert. Wissenschaftlich dokumentierte Behandlungserfolge durch Globuli begründen Sie ausschließlich mit dem bekannten Placebo-Effekt. Befürworter der Homöopathie hingegen zweifeln nicht an, dass es jenseits der physikalisch messbaren Realität so etwas wie feinstoffliche, energetische und informative Strukturen gibt und berufen sich dabei vor allem auf Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Quantenphysik. Den Placebo-Effekt widerlegen Sie mit der Tatsache, dass Globuli bei Säuglingen oder Tieren ebenfalls wirken können.

In der Homöopathie werden Arzneistoffe auf deren Wirkung bei gesunden Menschen getestet. Die bei dieser sogenannten Arzneimittelprüfung beobachteten Symptome bzw. Veränderungen auf physischer, psychischer und geistiger Ebene, z. B. im Verhalten, in der Stimmung oder dem körperlichen Befinden, dienen zur Bestimmung der Anwendungsgebiete eines homöopathischen Mittels. Die Gesamtheit dieser Erkenntnisse bezeichnet der Homöopath als Arzneimittelbild. Weist erkrankter Mensch die Beschwerden auf, die diesem Arzneimittelbild entsprechen, kann er Streukügelchen mit dem dazu gehörigen Wirkstoff zur Behandlung einnehmen. Denn die Globuli Wirkung beruht auf dem in der Homöopathie zum Tragen kommenden Ähnlichkeitsprinzip: „Similia similibus curentur – Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt.“

Wie so ein Arzneimittelbild aussehen kann, soll hier exemplarisch zu informativen Zwecken am Beispiel von Arnica auszugsweise dargestellt werden. Das Arnica Arzneimittelbild wurde erstmals in Hahnemanns „Reiner Arzneimittellehre“ (Materia medica) veröffentlicht und enthält in seiner 3. Auflage 592 Symptome. Unter anderem beobachteten Hahnemann und seine Mitbeobachter danach: „Harte Auftreibung der rechten Bauch-Seite, für sich, in der Ruhe, schmerzend wie eine innere Wunde, beim Husten, Schnauben und Auftreten wie schmerzhaft erschüttert, zerrissen oder zerschnitten, und selbst bei geringer, äusserer Berührung schmerzend, als wenn man in eine Wunde schnitte“ , „Brennend stechende Schmerzen in der Oberbauchs-Gegend“, „Aengstlichkeiten und Schmerzen in der Brust“, „Alle Gelenke und Zusammenfügungen der zur Brust gehörigen Knochen und Knorpel schmerzen bei Bewegung und Athmen wie zerschlagen“, „Langsame, stumpfe Stiche im linken Vorderarme, mit empfindlichen Schmerzen, als wäre er an der Stelle zerbrochen“, „Kriebelnde Empfindung in Händen und Füssen und stechende Schmerzen in verschiedenen Gelenken“ oder einfach „Brennende und schneidende Schmerzen hie und da“.

Globuli Nebenwirkungen

Von selbsternannten Experten wird häufig behauptet, dass Globuli keine Nebenwirkungen haben. Und aus naturwissenschaftlicher Sicht macht diese Behauptung auch Sinn. Schließlich enthalten sie nur minimale bis gar keine grobstofflichen Arzneisubstanz-Mengen. Dennoch können bei der Globuli Anwendungen unerwünschte Wirkungen auftreten. Die häufigste Nebenwirkung, wenn man dies als solche bezeichnen möchte, ist die sogenannte Erstverschlimmerung. Durch die in den Globuli enthaltenen Informationen werden Veränderungsprozesse im Körper angeregt, Auf diese Stimulation reagiert der Mensch häufig derart, dass sich die zu behandelnden Symptome kurzzeitig verschlimmern (Erstreaktion), bevor die Selbstheilungskräfte wirksam werden.

Des Weiteren können nach der erfolgreichen Bekämpfung eines Symptoms andere Beschwerden auftreten. Dabei kann es sich zum einen um eine Symptomverschiebung handeln, wenn der Patient bzw. sein Körper unbewusst an seinem „Ungleichgewicht“ festhält, z. B. durch negative Glaubenssätze, Fehlinformationen im Zellgedächtnis oder einen Krankheitsgewinn. Zum anderen können ältere oder auch tiefersitzende Symptome im Sinne des Zwiebelprinzips zum Vorschein kommen, die noch einer Heilung bedürfen. Allerdings sind auch das keine Nebenwirkungen im schulmedizinischen Sinne, sondern Zeichen eines fortschreitenden Heilungsprozesses. In der Homöopathie gibt es die sogenannte Heringsche Regel (formuliert von Dr. med. Constantin Hering), die besagt, dass 1. Heilung von innen nach außen, 2. von oben nach unten geschieht und 3. Symptome in der umgekehrten Reihenfolge ihres Auftretens verschwinden.

Daneben können durch die Wahl eines falschen Mittels bzw. einer zu hohen Potenz unerwünschte Symptome auftreten. Schließlich kann ein Mittel bei gesunden Menschen die Symptome hervorrufen, gegen die es angewendet wird. Bei den in der Selbstmedikation verwendeten Tiefpotenzen sind die dynamischen Kräfte allerdings so gering, dass keine ernsten oder dauerhaften Probleme auftreten können.

Globuli Anwendungsgebiete

In Anbetracht tausender in der Homöopathie bekannter Wirkstoffe, gibt es im Grunde für jedes nur erdenkliche Anwendungsgebiet Globuli – von körperlichen Leiden bis hin zu seelischen Belastungen aller Art. Die Frage, ob diese denn auch tatsächlich helfen und unter welchen Umständen sie als wirksam erachtet werden dürfen, kann an dieser Stelle verständlicherweise nicht beantwortet werden. Gerade bei schweren und chronischen Erkrankungen ist eine äußerst präzise Bestimmung des richtigen Mittels und dessen Potenz unumgänglich, woran leider selbst erfahrene Heilpraktiker und Fachärzte für Homöopathie auf Grund der thematischen Komplexität und unzureichender Kennnisse der Arzneimittelbilder immer wieder scheitern können. Wenn Globuli allerdings gar nichts bringen würden, wäre die Nachfrage höchstwahrscheinlich nicht so konstant hoch.

Globuli Einzelmittel

Bei den bekannten Globuli wie z. B. Arnica, Belladonna, Nux Vomica oder Pulsatilla handelt es sich um homöopathische Einzelmittel. Diese Globuli enthalten nur einen Wirkstoff. Insbesondere in der populären klassischen Homöopathie, die bestrebt ist, die Lehren ihres Begründers Samuel Hahnemann weiterhin authentisch zu praktizieren und sie somit auch von einer Verwässerung durch moderne Strömungen der Homöopathie bewahren, werden nur Einzelsubstanzen verwendet, und es wird immer nur ein Mittel gegeben. Dann wird die Reaktion darauf beobachtet und entweder das gleiche Mittel nochmals verwendet oder gegen ein anderes ausgetauscht.

Diese Form der Globuli-Anwendung erfordert genau genommen eine gründliche Anamnese, sprich einer Erhebung aller für die Mittel-Auswahl relevanten Aspekte wie u. a. aktuelle Symptome, Krankheitsverlauf, Allgemeinzustand, Lebensweise und Persönlichkeitsmerkmale. Da so viele Faktoren bei der Bestimmung der passenden Globuli eine Rolle spielen, findet man in der Apotheke bei homöopathischen Einzelmitteln auch keine Angabe zu den Anwendungsgebieten, sondern lediglich den Hinweis: „Registriertes homöopathisches Arzneimittel, daher ohne Angabe einer therapeutischen Indikation“. Eine Ausnahme bilden einzelne Produkte, wie z. B. Klosterfrau Allergin Globuli zur Besserung der Beschwerden bei Heuschnupfen, die so niedrig potenziert sind (in diesem Beispiel D2), dass noch soviel Wirkstoff darin enthalten ist, das sie gewissermaßen wie ein allopathisches Medikament wirken.

So gibt es z. B. nicht nur ein homöopathisches Mittel gegen Erkältung, sondern mehrere Wirkstoffe, die in Frage kommen könnten, je nachdem wie sich die Erkältung genau bemerkbar macht. Allerdings haben sich bei vielen akuten Alltagsbeschwerden bestimmte Einzelmittel als besonders bewährt erwiesen, sodass selbst homöopathische Laien bei leichten körperlichen oder seelischen Problemen, wie z. B. Husten, Übelkeit oder Schlafstörungen, in der Regel bedenkenlos mit homöopathischen Einzelmitteln arbeiten können.

Globuli Komplexmittel

Heutzutage bieten viele Globuli Anbieter sogenannte Komplexmittel an, d. h. Kombinationsarzneimittel mit mehreren potenzierten Wirkstoffen. In der Komplexmittelhomöopathie werden also Arzneistoffe mit einem ähnlichen Arzneimittelbild gleichzeitig eingesetzt. Entweder werden dabei Fertigpräparate genutzt, oder die Mittel werden individuell nach Vorgaben eines Homöopathen in der Apotheke angemischt. Dann handelt es sich jedoch normalerweise um Dilutionen und nicht um Globuli.

Komplex-Globuli haben den Vorteil, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, ein Mittel einzunehmen, das tatsächlich die gewünschte Veränderung bewirkt. Auch wenn klassische Homöopathen diese Richtung als Gießkannenprinzip kritisieren, gibt es viele Patienten, die auf Komplexarzneien schwören. Bei Komplexmittel Globuli sind häufig auch Anwendungsgebiete im Beipackzettel zu finden, was die Auswahl bei einer vorhandenen Diagnose natürlich deutlich erleichtert.

Globuli Hausapotheke

Für viele unserer Apotheken-Kunden gehören in eine gut ausgestattete Hausapotheke auch Globuli. Dafür sprechen etwa die gute Verträglichkeit und die relativ lange Halbbarkeit. Da unser pharmazeutisches Fachpersonal immer wieder gefragt wird, welche Globuli in einer Hausapotheke sinnvoll sind, finden Sie hier eine Liste der gängigsten Einzelmittel für zuhause und unterwegs mit Potenzangabe:

Aconitum: Hinter Aconitum napellus verbirgt sich der Eisenhaut. Aconitum ist Europas giftigste Pflanze, durch die Potenzierung verliert sie jedoch ihre Giftwirkung und bringt ihre dahinter liegenden Kräfte zum Ausdruck. Eine gängige Aconitum Globuli Potenz ist Aconitum D6.

Allium cepa: Bei Allium cepa handelt es sich um die Zwiebel, die auch in der Küche und in Form von Zwiebelsaft als Hausmittel bei Erkältung verwendet wird. Eine gängige Allium cepa Globuli Potenz ist Allium cepa D6.
Apis mellifica: Apis mellifica ist die Westliche Honigbiene, die als gesamtes Insekt inklusive ihrer Giftstoffen homöopathisch aufbereitet wird. Der Wirkstoff ist z. B. auch in der beliebten Weleda Apis mellifica 1% Salbe enthalten, die u. a. bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises einschließlich akuter entzündlicher Schübe angewendet wird. Eine gängige Apis mellifica Globuli Potenz ist Apis mellifica D6.
Argentum nitricum: Argentum ist Silbernitrat. Silbernitrat ist ein Salz der Salpetersäure und wird umgangssprachlich auch als Höllenstein bezeichnet. In der Medizin wird AgNO3 z. B. in Ätzstiften gegen Warzen und in antiseptischen Mitteln verwendet. Eine gängige Argentum nitricum Globuli Potenz ist Argentum nitricum D12.
Arnica: Arnica Globuli sind eines der am häufigsten verwendeten homöopathischen Mittel. Die bekannte Pflanzenart Arnica montana (dt.: Arnika) enthält wertvolle pharmazeutisch wirksame Inhaltsstoffe, die z. B. auch in Salben oder Schmerzgel zur Anwendung bei Verspannungen bzw. stumpfen Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen, Quetschungen und Blutergüssen zu finden sind. Eine gängige Arnica Globuli Potenz ist Arnica D6.
Arsenicum album: Arsenicum album ist die homöopathische Bezeichnung für Arsenoxid. Schon Paracelsus (1493-1541) – bekannt für sein Zitat: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei“ – setzte das giftige Arsenoxid in geringen Konzentrationen als Heilmittel ein. Eine gängige Arsenicum album Globuli Potenz ist Arsenicum album D6.
Belladonna: Hinter Belladonna verbirgt sich die Tollkirsche. Die Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse enthält Giftstoffe, die bereits beim Verzehr weniger ihrer schwarzen Beeren tödlich sein können. Eine gängige Belladonna Globuli Potenz ist Belladonna D6.

Bryonia: Bryonia, d. h. die Rotfrüchtige Zaunrübe, gehört zur Familie der Kürbisgewächse. Die Rote Zaunrübe ist eine Giftpflanze, wobei ihre rübenartige Wurzel auch als pflanzliche Arzneidroge verwendet wird. Eine gängige Globuli Potenz ist Bryonia D6.

Cantharis: Bei Cantharis handelt es sich um die Spanische Fliege. (Lytta vesicatoria). Dies ist jedoch keine Fliege, sondern ein in Südeuropa beheimateter Käfer aus der Familie der Ölkäfer. Eine gängige Globuli Potenz ist Cantharis D6.

Chamomilla: Chamomilla ist das homöopathische Mittel aus der Echten Kamille. Die Anwendung von Kamille in der Volksmedizin bei Erkältungen, Magen-Darmbeschwerden und Menstruationsbeschwerden ist wohl jedem geläufig. In der Apotheke findet man unzählige Präparate mit dem Arzneistoff, von Kamillentee bis zum medizinischen Kamillenkonzentrat. Eine gängige Globuli Potenz ist Chamomilla D6.

Cocculus: Cocculus sind die Früchte (Kokkelskörner) der Scheinmyrte (Anamirta cocculus), die reif in getrockneter Form homöopathisch aufbereitet werden. Eine gängige Globuli Potenz ist Cocculus D6.

Coffea: Coffea ist natürlich der Kaffeestrauch. Weltweit ist Kaffee das Getränk Nr. 1. In der Homöopathie werden reife, getrocknete und ungeröstete Kaffeebohnen verarbeitet. Eine gängige Coffea Globuli Potenz ist Coffea D6.
Colocynthis: Eine gängige Colocynthis Globuli Potenz ist Colocynthis D6.

Dulcamara: Eine gängige Dulcamara Globuli Potenz ist Dulcamara D6.

Eupatorium perfoliatum: Eine gängige Eupatorium perfoliatum Globuli Potenz ist Eupatorium perfoliatum D6.

Ferrum phosphoricum: Eine gängige Ferrum phosphoricum Globuli Potenz ist Ferrum phosphoricum D12.

Gelsemium: Eine gängige Gelsemium Globuli Potenz ist Gelsemium D6.

Hepar sulfuris: Eine gängige Hepar sulfuris Globuli Potenz ist Hepar sulfuris D12.

Hyoscyamus: Eine gängige Hyoscyamus Globuli Potenz ist Hyoscyamus D6.

Hypericum: Eine gängige Hypericum Globuli Potenz ist Hypericum D6.

Ipecacuanha: Eine gängige Ipecacuanha Globuli Potenz ist Ipecacuanha D6.

Iris: Eine gängige Iris Globuli Potenz ist Iris D6.

Ledum: Eine gängige Ledum Globuli Potenz ist Ledum D6.

Luffa operculata: Eine gängige Luffa operculata Globuli Potenz ist Luffa operculata D6.

Mercurius solubilis Hahnemanni: Eine gängige Potenz ist Mercurius solubilis Hahn. D12.

Nux vomica: Eine gängige Nux vomica Globuli Potenz ist Nux vomica D6.

Okoubaka: Eine gängige Okoubaka Globuli Potenz ist Okoubaka D3.

Phytolacca: Eine gängige Phytolacca Globuli Potenz ist Phytolacca D6.

Pulsatilla: Eine gängige Pulsatilla Globuli Potenz ist Pulsatilla D6.

Rhus toxicodendron: Eine gängige Rhus toxicodendron Globuli Potenz ist Rhus toxicodendron D12.

Rumex: Eine gängige Rumex Globuli Potenz ist Rumex D6.

Veratrum album: Eine gängige Veratrum album Globuli Potenz ist Veratrum album D6.

Globuli Einnahme

Um sicherzustellen, dass Sie die Globuli richtig einnehmen, sollten Sie die wichtigsten Regeln zur Einnahme beachten: Globuli werden oral eingenommen. Der Organismus nimmt das homöopathische Mittel vorrangig über die Mundschleimhaut auf. Daher sollten Sie die Globuli langsam auf oder unter der Zunge zergehen lassen, ohne sie zu zerkauen. Behalten Sie auch den Speichel, der sich dabei bildet, möglichst lange im Mund. Bei Bedarf können Sie die Kügelchen auch in Wasser auflösen, das sie langsam schluckweise trinken, wobei Sie jeden Schluck etwas länger im Mund behalten sollten.

Am besten ist es, die Streukügelchen direkt aus dem Fläschchen oder Globuliröhrchen auf die Zunge zu geben, wobei sie das Fläschchen bzw. die Dosierhilfe aus hygienischen Gründen nicht mit der Zunge oder den Lippen berühren sollten. Da dies bei der Selbstverabreichung jedoch zu Problemen mit der Dosierung führen kann, können Sie auch einen Löffel zu Hilfe nehmen. Dabei sollte es sich allerdings um einen Holz-, Porzellan- oder Plastiklöffel handeln, da die Schwingung von Metalllöffeln die Information der Globuli und damit die mögliche Heilwirkung beeinflussen kann.

Einige Homöopathen raten dazu, Globuli nicht in die Hand zu nehmen oder anzufassen. Dahinter steht z. B. die Befürchtung, dass durch die Berührung der Oberfläche der aufgetragene Wirkstoff verloren gehen könnte. Dieser wird jedoch bei der Imprägnierung vom gesamten Kügelchen aufgenommen. Auch hinsichtlich einer möglichen Informationsveränderung sollten Sie sich keine Gedanken machen, da die Globuli im Mund ohnehin mit der körpereigenen Schwingung in Kontakt kommen. Erfahrungsgemäß können Sie die Kügelchen durchaus auf die Hand geben und auf diesem Wege in den Mund nehmen, ohne dass die Wirksamkeit beeinträchtigt wird. Aus hygienischen Gründen sollten Sie überschüssige Kügelchen allerdings niemals zurück ins Fläschchen geben.

Da die homöopathische Wirkung durch andere Stoffe beeinträchtigt werden kann, sollten Sie 15 bis 30 Minuten vor und nach der Globuli Einnahme nichts essen, nichts trinken, nicht rauchen, nicht Zähne putzen und nichts anderes in den Mund nehmen. In der Homöopathie sind diverse Antidote („Gegenmittel“) bekannt, welche die Wirkung der Globuli besonders schwächen oder aufheben können. Auch wenn es bei der Selbstbehandlung mit niedrigen Potenzen nach einer modernen Auffassung ausreicht, eine halbe Stunde vor und nach der Einnahme eines Homöopathikums darauf zu verzichten, ist es in Sinne einer optimalen Anwendung dennoch empfehlenswert, während der gesamten Dauer einer homöopathischen Behandlung bekannte Antidote zu vermeiden. Die meisten Antidote sind Substanzen. Es können aber auch physikalische Maßnahmen wie etwa ein Saunabesuch sein. Teilweise werden verschiedenen homöopathischen Mitteln unterschiedliche Antidote zugeordnet, die man als Liste im Internet findet. Als Richtlinie ist es sinnvoll bei einer Globuli Anwendung einfach auf folgende Substanzen möglichst generell zu verzichten: Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke wie Cola, schwarzer oder grüner Tee, Alkohol, Milch, Tabak, Kampfer, Kamille, Eukalyptus und Pfefferminze (Menthol). Menthol ist jedoch häufig in Zahncremes und Mundspülungen zu finden. In der Online-Apotheke können Sie daher Zahnpflegeprodukte ohne Menthol und homöopathieverträgliche Zahnpasta kaufen wie z. B. elmex mentholfrei Zahnpasta. Das ist eine medizinische Spezial-Zahnpasta, die den Anforderungen der klassischen Homöopathielehre entspricht.

Die Einnahme von Globuli in Kombination mit anderen Therapieformen oder während einer medikamentösen Behandlung ist in der Regel ohne Weiteres möglich. Wechselwirkungen im Sinne der Schulmedizin sind in der Homöopathie nicht zu erwarten. Allerdings können homöopathische Mittel nicht als Ersatz für allopathische Arzneimittel dienen. Setzen Sie vom Arzt verordnete Arzneimittel daher niemals ohne vorherige Rücksprache mit ihm ab, und brechen Sie keine laufenden oder geplanten Behandlungen, Therapien, Operationen, etc. eigenmächtig ab.

Globuli Dosierung

Bei der homöopathischen Selbstmedikation sollten Sie aussschließlich mit Tiefpotenzen bis D12/C12 arbeiten. Die D-Potenzen mit ihrem besonders niedrigem Verdünnungsverhältnis wurden nicht direkt von Hahnemann entwickelt, sondern von Constantin Hering (s. Globuli Nebenwirkungen) im Jahre 1833 und sind außerhalb Deutschlands kaum gebräuchlich. Hierzulande haben sie sich jedoch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf Grund des vorherrschenden schulmedizinischen Denkens etabliert, da sie mehr Wirkstoff enthalten. Während D-Potenzen von etlichen klassischen Homöopathen abgelehnt werden, gelten sie Standard für eine „gefahrlose“ Selbstbehandlung. Denn auf Grund Ihrer kurzen Wirkdauer von Minuten bis einigen Stunden, klingen möglicherweise auftretende unerwünschte Wirkungen schnell wieder ab und sind wegen der geringen energetischen Wirkkraft leicht und erträglich. Für hochakute und akute Zustände werden oftmals tiefe Potenzen von D3 bis D6 empfohlen, für subakute Zustände Potenzen von D12 bis D30 und für chronische Erkrankungen Potenzen ab D30. Für die Selbstmedikation ist es ratsam, sich an die gängigsten Potenzen eines Mittels zu halten. Im Zweifelsfall ist D6 die wohl beste Wahl.

Die typische Standarddosis einer Gabe (Einzeldosis) liegt im Rahmen einer Selbstmedikation bei 5 Globuli für Jugendliche und Erwachsene und 3 Globuli für Kinder. Bei sehr akuten Zuständen können Sie über einen Zeitraum bis zu 2 Stunden alle 5 bis 20 Minuten eine Gabe einnehmen oder bis zu 10 Stunden eine Gabe pro Stunde. Bei akuten Zuständen nehmen Sie 3 bis 5 Gaben über den Tag verteilt für einen Zeitraum von 2 bis 4 Tagen, bei subakuten Zuständen 1 bis 2 Einzeldosen pro Tag für maximal 3 Wochen und bei chronischen Zuständen eine Gabe pro Tag über einen Anwendungszeitraum von bis zu 4 Wochen. Auch in der Homöopathie gilt: So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich. Beobachten Sie Ihren Zustand nach der Einnahme und reduzieren Sie die Menge bzw. Häufigkeit, wenn sich Ihre Beschwerden bessern.

Wichtige Hinweise: Bitte wenden Sie Globuli stets gemäß der dazugehörigen Gebrauchsinformation an. Insbesondere bei Komplexmitteln gibt es teilweise genaue Einnahme- und Dosierungsvorgaben der Hersteller. Eine homöopathische Behandlung und erst recht eine Selbstmedikation ersetzen keinen Besuch bei einem Schulmediziner. Wenn Sie also unter ersten Beschwerden leiden oder ihre Symptome mehrere Tage unvermindert anhalten, gehen Sie bitte umgehend zum Arzt.

Globuli in der Homöopathie

Die Homöopathie, in der Globuli hauptsächlich verwendet werden, wurde von dem deutschen Arzt und Chemiker (Christian Friedrich) Samuel Hahnemann entdeckt und entwickelt. Hahnemann wurde 1755 in Meißen an der Elbe geboren und starb im Jahr 1843. Durch Selbstversuche mit Chiarinde fand der niedergelassene und den damaligen Heilmethoden skeptisch gegenüberstehende Arzt, dass eine Chiarindenabkochung, die damals gegen Wechselfieber verabreicht wurde, bei ihm nach deren Einnahme die typischen Symptome von Wechselfieber hervorrief. Bei weiteren Selbstversuchen mit anderen Stoffen machte er die gleiche Beobachtung und leitete daraus schließlich die Ähnlichkeitsregel (Simileprinzip) ab. Diese gilt als das erste von drei Säulen der Homöopathie. Die zweite Säule ist die Arzneimittelprüfung an gesunden Menschen. Die dritte Säule ist die Potenzierung, die aus der Beobachtung heraus entstand, dass die Wirksamkeit der von ihm angewandten Mittel mit zunehmender Verdünnung und Verschüttelung zunahm. Diese drei Homöopathie Grundsätze wurden in den vorherigen Absätzen bereits näher erläutert..

Der Name Homöopathie ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet soviel wie „ähnliches Leiden“. Als Entstehungsjahr der Homöopathie wird das Jahr 1796 angesehen, in dem Hahnemann seine Gedanken über die von ihm gemachten Erkenntnisse formulierte. Sein Grundlagenwerk „Organon der Heilkunst“, das noch heute als Standardwerk der klassischen Homöopathie gilt, veröffentlichte er im Jahre 1810. Einen wesentlichen Aspekt seiner Heilmethode bildete für ihn eine „geistartige Lebenskraft“, die jedes Lebewesen durchdringt und zum Leben erweckt. Diese Lebenskraft, die Hahnemann Dynamis nannte, machte er als grundlegende Kraft für Gesundheit und Krankheit verantwortlich. Mit seinen homöopathischen Arzneien verfolgte Hahnemann das Ziel, die Lebenskraft zu stärken und dadurch die natürlichen Selbstregulierungs- und Selbstheilungsprozesse im Körper anzuregen. Homöopathische Mittel können verschiedenste Ausgangsstoffe beinhalten, z. B. Pflanzen oder Pflanzenteile, tierische Bestandteile oder Mineralien – auch solche, die unverdünnt für den Menschen gesundheitsschädlich sind..

Zu den bedeutenden Herstellern hömöopathischer Mittel gehören u. a. DHU (Deutsche Homöopathie-Union), Hevert, Heel und Spagyra.

Globuli in der anthroposophischen Medizin

Ein weiteres Gebiet, in dem Arzneistoffe in Globuli verarbeitet sind, ist die anthroposophische Medizin. Bei einem Blick auf die Wirkstoffe vieler anthroposophischer Arzneimittel aus der Apotheke sieht es so aus, als handele es sich dabei um homöopathische Mittel, da die Wirkstoffe die typischen Potenzangaben tragen. Lediglich bei den Anwendungsgebieten liest man in der Gebrauchsinformation: „Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturkenntnisse“. Tatsächlich kommen bei der Herstellung anthroposophischer Arznei- oder besser Heilmittel häufig homöopathische Verfahrensweisen zum Einsatz. Anthroposophische Heilmittel können potenziert sein, müssen es aber nicht. Die anthroposophische Medizin kennt verschiedene Herstellungsverfahren wie z. B. Fermentieren, Auskochen, Schmelzen, Rösten oder Veraschen. Die Potenzierung gehört dabei zu den sogenannten rhythmischen Prozessen. Beim flüssigen Potenzieren werden Stoffe in der Regel im Verhältnis 1:10 unter rhythmischem Schütteln verdünnt, beim festen Potenzieren werden sie im Verhältnis 1:10 rhythmisch verrieben. Diverse Herstellungsrichtlinien sind heutzutage im bereits erwähnten HAB verankert. Wie bei der Homöopathie soll durch die Aufbereitung quasi die dem Menschen in seiner Gesamtheit zugutekommende Heilkraft der Arzneistoffe aktiviert werden, auch wenn ein andere „Philosophie“ dahintersteht. Als Ausgangsstoffe dienen Stoffe aus dem Naturreich (pflanzlich, tierisch, mineralisch) und Metalle. Werden mehrere Inhaltsstoffe kombiniert spricht man dabei von einer Komposition oder einem Kompositionsarzneimittel..

Im Unterschied zur Homöopathie werden in der anthroposophischen Medizin normalerweise nur Potenzen von D1 bis D30 verwendet, die in drei Potenzbereiche gegliedert sind. Die Potenzstufen sind verschiedenen sogenannten Wesensgliedern zugeordnet und sollen auf verschiedenen physiologischen Funktionsebenen wirken.

Tiefe Potenzen (D1 bis D10, je nach Auffassung auch nur bis D6): Tiefe Potenzen sind dem Ätherleib zugeordnet und sollen auf das Stoffwechsel-Gliedmaßen-System (Stoffwechselbereich) wirken.

Mittlere Potenzen (D11 bis D20, teilweise auch von D8 bis D15): Mittlere Potenzen sind dem Astralleib zugeordnet und wirken auf das rhythmische System (Herz-Lungenbereich).

Hohe Potenzen (ca. D20 bis D30): Hohe Potenzen sind der Ich-Organisation und wirken Nerven-Sinnes-System.

Was ist Anthroposophie?

Das es sich bei Begriffen wie Astrableib oder Ich-Organisation um spezifische Termini der anthroposophischen Erkenntnislehre handelt, stellt sich vielen Lesern an dieser Stelle die entscheidende Frage: Was ist Anthroposophie bzw. anthroposophische Medizin überhaupt? Das Wort Anthroposophie ist aus den griechischen Wörtern „Anthropos“ für „Mensch“ und „Sophia“ für“ Weisheit“ abgeleitet und bedeutet soviel wie „Menschenweisheit“. Die Anthroposophie ist eine spirituelle Weltanschauung, die von dem Österreicher Rudolf (Joseph Lorenz) Steiner (1861-1925) begründet wurde. Für Steiner war die Anthroposophie „ein Erkenntnisweg, der das Geistige im Menschenwesen zum Geistigen im Weltenall führen möchte“. Im Mitelpunkt stehen dabei, vereinfacht gesagt, Themen wie die Erfahrung der Geistigen Welt und des Übersinnlichen als anerkannte Realität, die menschliche Bewusstwerdung und Selbsterkenntnis unter Berücksichtigung der Gesetze von Natur und Universum, die Integration von Körper, Geist und Seele sowie ein Leben jenseits von Dualität und Trennung. Das anthroposophische Weltbild ist bis heute in vielen Lebensbereichen präsent, z. B. in der Waldorfpädagogik, der biologisch-dynamischen Landwirtschaft (Demeter) oder der anthroposophischen Medizin.

Die anthroposopische Medizin versteht sich nicht als Alternativmedizin, sondern als Erweiterung der naturwissenschaftlich begründeten Schulmedizin um das geisteswissenschaftliche Verständnis der Anthroposophie. So werden z. B. wie bei der Homöopathie die Befindlichkeit und die Lebensumstände eines Patienten bei dessen Behandlung berücksichtigt. Für Krankheit und Gesundheit spielen aus anthroposophischer Sicht nicht nur physikalische Gesetzmäßigkeiten eine Rolle, nach denen der physische Körper aufgebaut ist und funktioniert. Vielmehr setzt sich der Mensch aus vier sogenannten Wesensgliedern zusammen, die verschiedene Aufgaben erfüllen und mit den verschiedenen Elementarreichen korrelieren. Erkrankungen und Beschwerden entstehen durch ein Ungleichgewicht bzw. ein gestörtes Verhältnis der folgenden vier Wesensglieder:

  1. Physischer Leib: Der physische Leib bildet die materielle Gestalt des Menschen und unterliegt den aus der Naturwissenschaft bekannten Gesetzen. Er gilt als unbelebt und setzt sich aus Stoffen des mineralischen Reiches zusammen. Er repräsentiert auch die räumlichen Dimensionen.
  2. Ätherleib: Der Ätherleib oder Lebensleib ist der belebende, lebenserhaltende und formgebende feinstoffliche Körper, der für Funktionen wie Atmung, Ernährung, Regeneration, Wachstum und Fortpflanzung verantwortlich ist (Vitalorganisation). Der Ätherleib steht in Verbindung mit dem Pflanzenreich und ist verleiht dem physischen Leib die zeitliche Dimension.
  3. Astralleib: Vom Astralleib, Seelenleib oder Empfindungsleib gehen Empfindungen wie Schmerz, Gefühle wie Lust und Triebe aus. Im Astralleib zeigt sich die Seele und geschieht die Vereinigung von „Erdenbewusstsein“ (im Sinne eines Menschen in einem Körper auf der Erde) und „kosmischem Bewusstsein“. Von ihm gehen häufig krankmachende Impulse aus, die sich in den niederen Körpern manifestieren. Er ist der Körper, den auch das Tierreich auszeichnet. Der Astralleib bewegt sich bereits in Dimensionen jenseits der anerkannten Dimensionen von Raum und Zeit.
  4. Ich-Organisation: Der vierte Leib, die Ich-Organisation oder der Geistleib, bildet den Wesenskern eines Menschen und ist Träger des Bewusstseins, das den Menschen von den Tieren und Pflanzen abhebt. Mit Hilfe der Ich-Organisation wächst der Mensch über die Naturreiche hinaus und verwirklicht sich durch freies Denken, bewusstes Lernen und selbstbestimmtes Handeln gemäß seiner geistigen Individualität, d. h. seinem „wahren Ich“ als „Herrscher über Leib und Seele“.

Neben den vier Wesensgliedern spielt die dreigliedrige Funktionsordnung des menschlichen Organismus eine wichtige Rolle in der anthroposophischen Medizin. Danach werden die physiologischen Strukturen und Prozesse den folgenden drei zusammenhängenden Systemen zugeordnet, die eine Krankheit auslösen können, wenn ein gesunder Prozess zur falschen Zeit oder an der falschen Stelle stattfindet:

  1. Nerven-Sinnes-System: Das Nerven-Sinnes-System ist hauptsächlich im Kopf angesiedelt und dient als physisches Werkzeug für sinnliche Wahrnehmungen, das Denken und Vorstellen. Das Nerven-Sinnes-System ermöglicht das Bewusstsein, das gemeinhin als Tages- oder Wachbewusstsein bezeichnet wird.
  2. Rhythmisches System: Das Rhythmische System ist als funktionelles System vornehmlich im Brustbereich lokalisiert und dient als physisches Werkzeug für die Gefühle. Dem rhythmischen System sind unter anderem Herz, Kreislauf, Lunge und Atmung zugeordnet. Das Gefühlsleben lässt sich als Ausdruck einer Art Traumbewusstseins betrachten. Das rhythmische System hat eine ausgleichende Funktion gegenüber polar entgegensetzt ausgerichteten anderen beiden Systemen.
  3. Stoffwechsel-Gliedmaßen-System: Das Stoffwechsel-Gliedmaßen-System durchzieht den gesamten Körper und dient als physisches Werkzeug für das Wollen. Es umfasst Stoffwechselvorgänge und Gliedmaßensysteme und ermöglicht z. B. den aufrechten Gang des Menschen. Bei den Vorgängen im Stoffwechsel-Gliedmaßen-System handelt es sich hauptsächlich um unbewusste Prozesse, die den bewussten Denkprozessen gegenüberstehen. So haben die Neurowissenschaften mittlerweile belegt, dass, wenn man etwas bewusst beabsichtigt oder will, diese Entscheidung bereits zuvor unbewusst getroffen wurde.

Eine Anwendung antroposophischer Heilmittel zielt dem entsprechend darauf ab, die einzelnen Wesensglieder zu harmonisieren bzw. die in gesundheitsförderndem Maße auf die drei unterschiedlichen Glieder des menschlichen Organismus einzuwirken. Daraus wird auch der Unterschied zwischen Homöopathie und anthroposophischer Medizin deutlich: Die anthroposophische Medizin basiert auf spirituellen, oftmals esoterisch anmutenden Konzepten, die weit über die homöopathischen Auffassungen über die Entstehung von Krankheit als Ausdruck einer geschwächten Dynamis hinausgehen. Während die Homöopathie darauf ausgelegt ist, die in der Anamnese akribisch erfassten Symptome durch aufbereitete Substanzen mit ähnlicher Wirkung zu heilen, ordnet die anthroposophische Medizin z. B. die Ausgangssubstanzen den Naturbereichen und somit verschiedenen Wirkbereichen zu: So sollen mineralische Arzneimittel etwa die Ich-Organisation positiv beeinflussen, pflanzliche Arzneimittel den Astralleib und tierische Arzneimittel den Ätherleib. Daneben gibt es für anthroposophische Heilmittel noch weitere Konzepte wie etwa die Zuordnung von Metallen zu Organen und Planeten, deren Darstellung hier allerdings den Rahmen sprengen würde. Will man eine Gemeinsamkeit zwischen homöopathischen und anthroposophischen Globuli finden, so ist dies deren Anwendung zur Anregung der Selbstheilungskräfte.

Die führenden Hersteller anthroposophischer Heilmittel und Globuli sind in Wala und Weleda.

Schüssler Salze Globuli

Schüssler Salze Globuli sind Globuli mit homöopathisch aufbereiteten Mineralsalzen nach Dr. Schlüssler. Der deutsche Arzt Heinrich Wilhelm Schüssler (1821-1898) war ein homöopathischer Arzt, der nach einer einfachen Alternative zur Homöopathie mit ihren unzähligen Mitteln und deren komplizierten Arzneimittelbildern suchte. Dabei stieß er auf verschiedene Forschungen, insbesondere auf die Erkenntnisse von Jakob Moleschott (1822-1893) und Prof. Dr. Rudolf Virchow ( 1821-1902). Moleschott hatte damals die Bedeutung mineralischer Salze für den Organismus erkannt, als er die Asche verstorbener Menschen untersuchte und dort verschiedene Mineralsalze entdeckte. In seinen Veröffentlichungen schrieb Moleschott: „Kein Knochen ohne Knochenerde, kein Knorpel ohne Knorpelsalz, kein Blut ohne Eisen, kein Speichel ohne Chlorkalium“. Virchow wiederum gilt als Entdecker der Zelle als kleinste Lebenseinheit im Körper, die er als maßgeblich am Krankheitsgeschehen beteiligt erachtete.

Daraus folgerte Schüssler, dass man dem Körper bei erkranktem Gewebe die Mineralien verabreichen müsste, die in diesem Gewebe vorkommen, etwa Magnesium bei Muskelkrämpfen. Um zu gewährleisten, dass die verabreichten Mineralstoffe auch in den Zellen ankommen, nutzte er sein Wissen als Homöopath und zerrieb und potenzierte sie, um sie dem Körper so zur Verfügung zu stellen, wie sie auch in den Zellen vorkommen. Nach vielen erfolgreichen Versuchen mit seinen Arzneimitteln veröffentlichte Schüssler seine Forschungsergebnisse im Jahr 1873 und nannte seine Heilmethode „Biochemie“. Ziel seiner biochemischen Behandlungen war es, die Körperspeicher mit den Salzen aufzufüllen, an denen auf Grund bestimmter Symptome offensichtlich ein Mangel im Körper herrschte.

In seiner Methode nutze Schüssler 12 verschiedene biochemische Funktionssalze, die heute vor allem unter den ihnen zugeordneten Nummern bekannt sind. Im Sinne einer optimalen Aufnahmefähigkeit empfahl er für jedes seiner 12 Schüssler Salze auch eine Normalpotenz, die im folgenden mit angegeben ist:

Schüssler Salz Nr. 1: Calium fluoratum D12 – Die 1 ist das Schüssler Salz des Bindegewebes, der Haut und Gelenke. Calium fluoratum ist wichtig für Haut, Nägel, Zähne, Bänder, Festigkeit und Elastizität.
Schüssler Salz Nr. 2: Calcium phosphoricum D6: Die 2 ist das Schüssler Salz für Knochen und Zähne. Calcium phosphoricumist wichtig für die Blutbildung und Neubildung der Zellen.
Schüssler Salz Nr. 3: Ferrum phosphoricum D12 – Die 3 gilt als das Immun- und Transportsalz im Körper. Ferrum phosphoricum ist wichtig für den Energiehaushalt und die Abwehrkräfte.
Schüssler Salz Nr. 4: Kalium chloratum D6 – Die 4 ist das Schüssler Salz der Schleimhäute und Zellaktivierung. Kalium chloratum ist wichtig für die Funktion von Muskeln und Nerven.
Schüssler Salz Nr. 5: Kalium phosphoricum D6 – Die 5 ist das Schüssler Salz der Entschlackung und des Sauerstofftransportes. Kalium phosphoricum ist wichtig für die Zellerneuerung.
Schüssler Salz Nr. 6: Kalium sulfuricum D6 – Die 6 ist das Schüssler Salz der Nerven und Psyche. Kalium sulfuricum ist wichtig für die Blutflüssigkeit die Gehirnzellen, Nervenzellen und Muskelzellen.
Schüssler Salz Nr. 7: Magnesium phosphoricum D6 – Die 7 ist das Schüssler Salz der Nerven und Muskeln. Magnesium phosphoricum ist wichtig für die Stärkung des vegetativen Nervensystems sowie zur Entkrampfung.
Schüssler Salz Nr. 8: Natrium chloratum D6 – Die 8 ist das Schüssler Salz des Flüssigkeitshaushaltes. Natrium chloratum ist wichtig zur Regulierung des Flüssigkeits- und Wärmehaushaltes.
Schüssler Salz Nr. 9: Natrium phosphoricum – Die 9 ist das Schüssler Salz des Stoffwechsels. Natrium phosphoricum ist wichtig für den Stoffwechsel, den Säure-Basen-Haushalt und die Verdauungsleistung.
Schüssler Salz Nr. 10: Natrium sulfuricum D6 – Die 10 ist das Schüssler Salz für Entschlackung und Ausscheidung. Natrium sulfuricum ist wichtig für die Verdauungs- und Ausscheidungsorgane sowie zur inneren Reinigung.
Schüssler Salz Nr. 11: Silicea D12 – Die 11 ist das Schüssler Salz des Bindegewebes und der Haut. Silicea ist wichtig zur Festigung, Stützung und den Aufbau von Haut, Haaren und Nägeln.
Schüssler Salz Nr. 12: Calcium sulfuricum D6 – Die 12 ist das Schüssler Salz der Gelenke. Calcium sulfuricum ist wichtig für die Bildung von Binde- und Stützgewebe.

Im Laufe der Zeit kamen zu den 12 Basissalzen noch 15 sogenannte biochemische Ergänzungsmittel hinzu. Da diese jedoch nicht zur ursprünglichen Schüssler Salze-Therapie gehören, soll an dieser Stelle auf die Beschreibung der Ergänzungssalze Nr. 13 bis Nr. 27 verzichtet werden.

Im Zuge des derzeit rasant zunehmenden Interesses an der Alternativmedizin, haben Schüssler Salze in Deutschland eine Popularität erlangt, die nahezu an die Homöopathie heranreicht. Die gut verträglichen und in ihrer Wirkung sanften Schüssler Salze eignen sich hervorragend für die Selbstmedikation, da das System mit nur 12 Arzneistoffen sehr überschaubar ist. Im Handel und im Internet findet man zahlreiche Repertorien und Bücher über die umfangreichen Anwendungsmöglichkeiten. Auch über Schüssler Salze können Sie lesenswerte Bücher von GU online bestellen, z. B. den „Quickfinder Schüssler Salze“ mit übersichtlichen Diagramm-Tabellen für eine optimal schnelle Selbstdiagnose und sichere Mittelfindung oder „Schüssler Salze für Kinder“ – das meistgekaufte Buch über Anwendung von Schüssler Salzen bei Kindern.

Schüssler Salze sind apothekenpflichtige, rezeptfreie Arzneimittel. Bei den original Schüssler Salzen handelt es sich um Milchzucker-Tabletten, die man auf der Zunge zergehen lässt. Damit jedoch auch Menschen mit Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) von der Biochemie profitieren können, kann man in der Apotheke mittlerweile auch laktosefreie Schüssler Salze Globuli bestellen.

Bekannte deutsche Hersteller von Schüssler Salzen sind DHU, Orhtim und Pflüger, wobei DHU und Orhtim auch Schüssler Salze Globuli anbieten.