Gelsemium

Gelsemium
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Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Gelsemium und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Gelsemium sempervirens
Deutsche Bezeichnung Gelber Jasmin
Synonyme Gelsemium sempervirens, Dufttrichter, Carolina-Jasmin, Falscher Jasmin
Familie Loganiaceae (Loganien-, Brechnussgewächse) / Gelsemiaceae (Jasminwurzelgewächse)
Material der homöopathischen Arznei Frischer Wurzelstock und Wurzeln

 

Gelsemium sempervirens ist der lateinische Name für die giftige Pflanze Gelber Jasmin oder Carolina-Jasmin und wurde bis zum Jahr 1994 der Pflanzenfamilie der Loganien-, oder Brechnussgewächse (Loganiaceae) zugeordnet, danach jedoch der Familie der Gelsemiaceae (Jasminwurzelgewächse). Der Name ist irreführend, weil es sich bei dem Gelben Jasmin um keinen Echten Jasmin handelt, weshalb die Pflanze auch als Falscher Jasmin bezeichnet wird.

In der Homöopathie ist Gelsemium das wichtigste Mittel bei Grippe, fieberhaften Infekten, und Infekten der Atemwege. Weitere mittelwahlanzeigende Beschwerden sind zudem Heuschnupfen, Kopfschmerzen und Migräne, körperliche, emotionale und geistige Erschöpfungszustände (Erschöpfungssyndrom, Muskelschwäche, Lähmungen), Schlaflosigkeit, Erwartungsängste wie z.B. Flug- oder Prüfungsangst und Durchfall (Diarrhoe) insbesondere kurz vor Aufregung (z.B. Examen). Besonders gut eignet sich eine homöopathische Behandlung mit Gelsemium bei akuten Beschwerdebildern, die noch nicht lange bestehen und wenn die Beschwerden plötzlich durch Schreck, Angst, Schock, Stress und seelische Erregung durch schlechte Nachrichten hervorgerufen werden.

Gelsemium wirkt auf folgende Körperbereiche: Kreislauf, Hinterkopf, Nacken, Augenmuskeln, Augenlider, Schleimhäute der Nase und Gallengänge.

Zur Herstellung des homöopathischen Pflanzenmittels werden der frische Wurzelstock und die Wurzeln der Pflanze verwendet.

Gelsemium: Botanischer Steckbrief

Der Gattungsname „Gelsemium“ ist aus dem italienischen Wort „gelsomino“ für Jasmin hergeleitet worden, der Beiname „sempervirens“ stammt vom lateinischen „semper“ = „immer“ und „virens“ = grünend und deutet darauf hin, dass es sich beim Gelben Jasmin um eine immergrüne Pflanze handelt. Im alten Griechenland hieß ein wohlriechendes Öl aus Persien „Iásminon“ und aufgrund des zarten Duftes des Gelben Jasmin trägt die Pflanze den Namen. Gelsemium ist in Guatemala, Mexiko und im Süden und Osten der USA heimisch und fühlt sich auf feuchten, eher halbschattigen Standorten wohl.

Der giftige Gelbe Jasmin ist ein immergrüner Schlingstrauch (Liana), eine verholzende Kletterpflanze mit gegenständigen, lanzettlichen, etwa 5 bis 10 Zentimeter großen, dunkelgrün glänzenden Blättern. Die Pflanze kann bis zu sechs Meter in die Höhe wachsen und entwickelt in der Blütezeit von Mai bis Oktober ihre achselständigen, trichterförmigen und gelben Blüten, die in den Herbstmonaten ihren charakteristischen zarten Duft verströmen. Der Gelbe Jasmin ist eine giftige Pflanze, schon der Verzehr einer einzelnen Blüte der Gelben Jasminwurzel kann lebensgefährlich sein. Die Giftwirkung ist jedoch sehr individuell und führt bei gleicher Dosis zu unterschiedlichen Reaktionen, was mit dem individuellen Stoffwechsel der Personen zusammenhängt.

Gelsemium in der Volksmedizin

Die Inhaltsstoffe der Pflanze sind verschiedene Alkaloide (Gelsemin, Gelsedin, Sempervirin und Gelsemicin), die beim Menschen eine Wirkung auf das Nervensystem, die Motorik und Schleimhäute sowie auf die Augen entfalten. Bereits 5 Quadratmillimeter große und ausgekaute Stücke von den Blättern sowie wenige Blüten des Gelben Jasmins führen zu einer spürbaren toxischen Wirkung auf den menschlichen Organismus. Die Wirkung ist lähmend, wobei das Bewusstsein bis zum Tod bestehen bleibt. In kleinerer Dosis jedoch wurde die Pflanze in der Volksmedizin und Naturheilkunde als wirksames Mittel bei Neuralgien und aufgrund seiner krampflösenden Eigenschaften bei Keuchhusten, Asthma, Migräne und krampfartigen Darmbeschwerden verwendet. Auch bei Schlaflosigkeit und zur Blutdrucksenkung kam Gelsemium zum Einsatz. Heute wird die Verwendung der Droge aufgrund der toxischen Inhaltsstoffe nicht empfohlen, nur in homöopathischer Zubereitungsform. Die mexikanischen Indianer und Azteken stellten aus der Wurzel der Pflanze einen Gifttrank her und setzten diesen für Racheakte oder als „Gottesurteilsgift“ ein: Nachdem der Angeklagte einen Trank zu sich nimmt, stirbt er oder bleibt am Leben – ganz nach dem Willen Gottes. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Heilwirkung der Pflanze in den USA durch einen Zufall entdeckt, nachdem der Diener eines Plantagenbesitzers mit Gallenfieber fälschlicherweise die Wurzel des Gelben Jasmins als Teeaufguss zubereiten ließ. Zunächst erfuhr der Leidende eine Verschlimmerung seiner Beschwerden, erfuhr anschließend jedoch völlige Genesung. Im amerikanischen Bürgerkrieg (1861-65) wurde Gelsemium als frisch gepresster Saft häufig als Opium-Ersatz eingesetzt, weil der lähmende Wirkstoff die Menschen unempfindlich für Schmerzen gemacht hatte.

Gelsemium: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Gelsemium positiv auf die Beschwerden auswirken.

Grippe, grippale Infekte, Erkältungen und Atemwegsinfekte

Im Bereich der Homöopathie ist Gelsemium das wichtigste Mittel bei Grippe, grippalen Infekten mit Fieber, Erkältungen oder Atemwegsinfekten, die insbesondere in den Sommermonaten auftreten (Sommergrippe).

Das Mittel ist auch angezeigt, wenn nach einem grippalen Infekt, eine starke Schwäche und Lähmungsgefühle in den Gliedern bestehen. Die Grippesymptome entwickeln sich nur langsam und gehen mit Gliederschmerzen und/oder leichtem bis mittelhohem Fieber mit Schüttelfrost, Kopf- und Halsschmerzen mit Schluckbeschwerden, Wundheitsgefühl und Ausstrahlung bis zu den Ohren sowie Fließschnupfen einher. Das Fieber steigt nur langsam an, währenddessen laufen Kälteschauer den Rücken entlang. Auffälliges Merkmal ist eine bestehende Durstlosigkeit während des Fiebers. Erkrankte fühlen sich sehr benommen, fröstelig und zerschlagen, zeigen ein tiefrotes und geschwollenes Gesicht.

Akute Beschwerdebilder, ausgelöst durch seelische Erregung und Ängsten

Ein wichtiges Anwendungsgebiet von Gelsemium sind verschiedene Angstzustände, die mit Herzrasen einhergehen. Akute plötzliche Beschwerden, die nicht lange bestehen werden durch Schreck, Angst, Schock, Stress und seelische Erregung oder durch schlechte Nachrichten hervorgerufen. Erwartungsängste, Lampenfieber und Prüfungsangst werden von lähmenden Versagens- und Ohnmachtsgefühlen mit Zittern und Sprachlosigkeit begleitet. Flugangst, Höhenangst, Angst vor der Außenwelt und vor Menschenmengen (Agoraphobie) sind weitere Indikationen für den Einsatz der homöopathischen Arznei.

Durchfall (Diarrhoe) insbesondere kurz vor Aufregung (z.B. Examen).

Schmerzloser Durchfall wird durch eine lähmende Schwäche des Schließmuskels oder aufgrund von großer Nervosität und Aufregung, insbesondere vor oder nach Prüfungen, Kummer, Schreck und schlechten Nachrichten hervorgerufen.

Körperliche, emotionale und geistige Erschöpfungszustände

Zu den Hauptanwendungsgebieten von Gelsemium gehören neben geistigen und emotionalen auch körperliche Erschöpfungszustände mit Muskelschwäche und Lähmungen oder Tremor, das ist ein unwillkürliches, sich rhythmisch wiederholendes Zusammenziehen einander entgegenwirkender Muskelgruppen. Körperliche und geistige Erschöpfungszustände durch Stress oder vor aufregenden Terminen zeigen sich in einem ausgeprägten Zerschlagenheitsgefühl und Energielosigkeit mit Benommenheit und Schwindelgefühlen.

Kopfschmerzen und Migräne

Die als hämmernd, dumpf und pochend beschriebenen Kopfschmerzen und Migräneanfälle mit Sehstörungen gehen vom Nackenbereich aus, wandern über den Kopf zur Stirn und strahlen bis zu den Augen aus. Augensymptome wie Doppelsehen sowie Schwindelzustände begleiten die Kopfschmerzen. Ursächlich für Kopfschmerzen und Migräne sind häufige Infekte, Stress oder Kummer.

Augenentzündungen und schwere Augenlider

Das homöopathische Mittel Gelsemium ist bei verschiedenen Beschwerden der Augen indiziert und kann bei folgenden Erscheinungen zum Einsatz kommen: Erweiterte Pupillen, schwere und herabfallende Augenlider, Schwarzwerden vor den Augen mit Schwindelanfällen oder trübes und verschwommenes Sehen als wäre ein Schleier vor den Augen. Bei Augenentzündungen sind die Augen rot, wie wund schmerzend und blutunterlaufen. Die Augenschmerzen können sich bis zum Hinterkopf erstrecken.

Schlafstörungen

Schlaflosigkeit wird durch starke Erschöpfungszustände oder durch Ängste, Aufregung und Kummer hervorgerufen. Nach Mitternacht leidet die Schlafqualität mit einem leichten und ruhelosen Schlaf.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Gelsemium

Menschen, die das homöopathische Mittel Gelsemium benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Allgemeine Überempfindlichkeit und Verschlimmerung durch seelische Erregung, Schreck, Stress, Angst und schlechten Nachrichten

Eines der wichtigsten Leitsymptome des homöopathischen Mittels Gelsemium sind die plötzlich auftretenden Beschwerden infolge von Aufregung, Anspannung, schlechten Nachrichten, Nervosität, Schreck oder der Angst vor kommenden Ereignissen. Sie sind vor Angst wie gelähmt, wissen nicht mehr, was sie sagen sollen und zittern.

Schmerzloser Durchfall vor oder nach Prüfungen und bei Lampenfieber

Der schmerzlose Durchfall wird durch lähmende Schwäche des Schließmuskels und durch Aufregung vor oder nach Prüfungen hervorgerufen.

Schwäche der Muskeln und schwere Glieder

Menschen, die das homöopathische Mittel Gelsemium benötigen, fühlen sich am ganzen Körper schwach und wie gelähmt. Die Glieder sind schwer, die Hände und Beine zittern.

Geistige Schwerfälligkeit bis hin zur Apathie

Neben der körperlichen Schwäche, ist ein weiteres markantes Merkmal von Gelsemium die geistige Schwerfälligkeit und Apathie, die mit großer Benommenheit, Schläfrigkeit und Erschöpfung, schweren Augenlider, die kaum noch geöffnet werden können und Sprachlosigkeit einhergehen.

Schmerzcharakter: plötzlich, einschießend, hämmernd, krampfend

Schmerzen treten bei Gelsemium charakteristischerweise plötzlich auf und werden als einschießend, hämmernd und krampfend beschrieben.

Kopfschmerzen vom Hinterkopf und Migräne

Migräneanfälle mit Sehstörungen und Kopfschmerzen werden als hämmernd, dumpf und pochend beschrieben, gehen vom Nackenbereich aus, wandern über den Kopf zur Stirn und strahlen bis zu den Augen aus. Eine Verbesserung der Beschwerden erfolgt nach dem Wasserlassen und starkem Urinieren .

Durstlosigkeit bei Fieber

Auffälliges Merkmal ist eine bestehende Durstlosigkeit während des leichten bis mittelhohen Fiebers mit Schüttelfrost.

Gemütssymptome bei Gelsemium

Nervöse, sensible Menschen, „Kaninchen vor der Schlange“

Menschen, die das homöopathische Mittel Gelsemium benötigen sind nervöse, sensible und auch reizbare Personen, die aufgrund von schlechten Nachrichten, Schreck und Aufregung unter lähmungsartigen Erschöpfungszuständen und Verzagtheit leiden. Die Erschöpfung zeigt sich im körperlichen und psychischen Bereich und führt zur geistigen Schwäche mit Sprachlosigkeit, Benommenheit und Apathie. Das symbolische Bild „Kaninchen vor der Schlange“ beschreibt gut den Zustand von Gelsemium-Menschen.

Ängste, Erwartungsspannung

Menschen, zu denen das Mittel Gelsemium gut passt, leiden unter vielen Ängsten: dazu gehören Flugangst, Todesangst, Höhenangst, Angst vor öffentlichen Plätzen und Menschenansammlungen (Agoraphobie), Erwartungs- und Versagensangst, aber auch die Furcht vor neuen Aufgaben, vor Verabredungen oder Arztbesuchen. Es handelt sich um schüchterne, öffentlichkeitsscheue Personen, die unter starkem Lampenfieber vor Ereignissen leiden. Die Ängste werden begleitet von einem lähmenden Ohnmachtsgefühl mit Zittern vor Angst. Sie verlieren die Stimme, fühlen sich wie gelähmt.

Modalitäten bei Gelsemium

Verschlechterung der Beschwerden

  • Emotionale Aufregung, Stress, Schock, schlechte Nachrichten
  • Sonne, Hitze, Wärme, schwüles und heißes Wetter, Sommerhitze
  • Gewitter, Nebel, Föhn
  • Bewegung, Kopftieflage
  • Tabakrauch
  • 15.00 bis 17.00 Uhr am Nachmittag und in der Nacht

Verbesserung der Beschwerden

  • Im Freien an der frischen Luft
  • Bewegung, nach vorne beugen des Körpers
  • Wasser lassen, reichliches Urinieren, Schwitzen
  • Schließen der Augen
  • Genussmittel wie Kaffee und Alkohol

Auslöser der Beschwerden bei Gelsemium

  • Aufregung, Anspannung, schlechten Nachrichten, Nervosität, Schreck oder der Angst
  • Lampenfieber

Gelsemium in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Gelsemium kommt bei Schwangeren hauptsächlich zur Geburtsvorbereitung zum Einsatz. Das Mittel entfaltet eine beruhigende Wirkung bei plötzlich entstehenden Ängsten vor der bevorstehenden Geburt. Gelsemium gilt in der Homöopathie als ein wehenförderndes Mittel, dass nach Fruchtwasserabgang und während der Entbindung gegeben werden und bei zu schwachen Wehen oder starker Erschöpfung auch einen Geburtsstillstand verhindern kann. Auch soll die Geburt unter Gabe des homöopathischen Mittels Gelsemium kürzer verlaufen.

Gelsemium für Kinder

Gelsemium kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Gelsemium ein wichtiges homöopathisches Mittel bei fieberhaften Erkältungen, die durch einen plötzlichen Wetterwechsel bedingt sind, sich langsam entwickeln und mäßiges Fieber hervorbringen. Das homöopathische Mittel kann auch bei Zahnungsbeschwerden zum Einsatz kommen, insbesondere dann, wenn das Zahnfleisch dunkelrot, geschwollen und berührungsempfindlich ist.

Babys können tagsüber sehr schläfrig und apathische sein, sie zittern und mögen nicht trinken. Es fällt es schwer, sie zum Trinken zu animieren.

Potenzen und Darreichungsformen von Gelsemium

Das homöopathische Mittel Gelsemium ist ab der Potenz D4 als Einzelmittel ohne Verschreibung erhältlich. Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Gelsemium die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich. Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Gelsemium

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010