China

China
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Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über China und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name China succirubra
Deutsche Bezeichnung Chinarindenbaum
Synonyme Cinchona succirubra
Familie Rubiaceae (Rötegewächse)
Material der homöopathischen Arznei Getrocknete Rinde jüngerer Stämme und älterer Zweige

 

China ist die lateinische Bezeichnung für den Chinarindenbaum aus der Pflanzenfamilie der Rötegewächse (Rubiaceae). Im Bereich der Homöopathie gehört China zu den großen Konstitutionsmittel, den so genannten Polychresten, die einen großen Wirkungsbereich auf Körper, Psyche und Geist mit zahlreichen Beschwerden aufweisen und insbesondere bei chronischen Erkrankungen zum Einsatz kommen. Das homöopathische Mittel entfaltet seine Wirkung hauptsächlich auf die Bereiche Blut, Kreislauf, Nerven, Schleimhäute, Leber und Milz des menschlichen Körpers. Zu den Hauptanwendungsgebieten des Homöopathikums gehören Beschwerden des Kopfes wie Kopfschmerzen, verschiedene Fieberzustände, Beschwerden im Magen-Darm-Trakt mit Blähungen und Durchfall (Diarrhoe) sowie die Behandlung von Schwäche und extremer Erschöpfung. Auch Schmerzen des Bewegungsapparates, die von einer ausgeprägten Schwäche, Zittern und Taubheitsgefühlen begleitet werden, gehören zu den wichtigen Anwendungsgebieten des Homöopathikums.

Charakteristische Symptome des homöopathischen Mittels sind die berstenden, pochenden, ziehenden oder reißenden Schmerzen, eine Periodizität der Beschwerden, die z.B. jeden zweiten oder dritten Tag, wöchentlich oder alle zwei Wochen auftreten, Schwäche und Erschöpfung durch Verlust von Körpersäften wie z.B. Blut, Schweiß oder Durchfälle, eine ausgeprägte Empfindlichkeit gegen alles Sinneswahrnehmungen sowie kleinere oder stärkere Blutungen (Hämorrhagien).

Modalitäten wie Kälte, Zugluft, Wind, Periodizität, z.B. an jedem 2. oder 3. Tag oder alle 2 Wochen, leichter Druck, geringste Berührung, Erschütterungen und Geräusche sowie nach dem Essen und Obst führen typischerweise zu einer Verschlechterung der China-Beschwerden. Eine Linderung und Besserung der Symptome erfahren Betroffene hingegen durch frische Luft, Wärme, Hinlegen und Zusammenkrümmen sowie durch starken Druck.

Ausgelöst werden die China-Beschwerden hauptsächlich durch einen Verlust von so genannten Lebenssäften u.a. aufgrund von Durchfall, Erbrechen, Blutungen, Schweißausbrüchen und Speichel. Auch windiges, stürmisches Wetter, Durchnässung, lange und schwere Erkrankungen, Operationen sowie geistige Anstrengung können ursächlich für die Beschwerden sein. Wie alle homöopathischen Konstitutionsmittel wirkt die homöopathische Chinarinde auch auf das Gemüt des Menschen. Es sind eher zurückhaltende Personen mit einer gestörten Kommunikation. Sie sprechen nur mit vertrauten Menschen oder Freunden und können ihre Gefühle eher durch Malen und Schreiben ausdrücken. Sie haben oft eine künstlerische Neigung, sind dem Schönen zugeneigt und haben eine enorme Phantasie und Einbildungskraft. Typisch sind außerdem heftige Stimmungsschwankungen zwischen Depressionen und manischen Zuständen sowie ihre Angst vor allen möglichen Tieren, insbesondere vor Hunden, Katzen und Wespen. Vom äußeren Erscheinungsbild zeigen China-Menschen meist haben blasses, gelbliches und eingefallenes Gesicht mit spitz wirkender Nase, tiefliegenden Augen und dunklen, bläulichen Augenringen. Auf ihre Mitmenschen wirken sie sehr geschwächt und erschöpft.

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei China werden die getrockneten Baumrinden der jüngeren Stämme sowie ältere Zweige des Chinarindenbaumes verwendet.

China: Botanischer Steckbrief

Heimisch ist der immergrüne Chinarindenbaum aus der Pflanzenfamilie der Rötegewächse (Rubiaceae) nicht in der Volksrepublik China, sondern in den Anden im Norden Südamerikas. In Ecuador, Guatemala und tropischen Gebieten wie auf Java oder in Indien wird der stattliche Baum mit dichtem Laub kultiviert. Der Chinarindenbaum wächst bevorzugt in Höhen zwischen 800 und 3000 Metern und kann eine Wuchshöhe von bis zu 30 Metern erreichen. Der Baum besitzt einen schlanken Stamm und eine dichtbelaubte, runde Baumkrone. Die gestielten, bis 30 Zentimeter langen elliptischen Blätter sind lederig und behaart. Auf der Blattoberseite erscheinen sie dunkelgrün und glänzend, die Blattunterseiten hingegen zeigen eine rote Färbung. In der Blütezeit im Juli und August erscheinen die rosa oder roten Blüten, die in einem pyramidenförmigen Blütenstand vereint sind. Anschließend entwickeln sich die Kapselfrüchte des Chinarindenbaumes.

Die wichtigsten Wirkstoffe des Chinarindenbaums sind die etwa 30 Alkaloide, insbesondere die Alkaloide Chinin und Chinidin, Gerb- und Bitterstoffe. Im Zusammenspiel verfügen die Wirkstoffe über schmerzstillende, fiebersenkende, krampflösende Eigenschaften. Zudem soll das enthaltene Chinin die Produktion von Magensaft und Speichel anregen und fördern.

China in der Volksmedizin

Schon vor Jahrhunderten verwendeten die südamerikanischen Indianer den Chinarindenbaum zur Behandlung von Malaria und Fieber. In den europäischen Klostergärten spielte der Baum später auch eine wichtige Rolle in der Heilkunde, denn den Inhaltsstoffen wurde eine starke Wirkung bei Schmerzen und Fieber zugesprochen. Zudem fördert das enthaltene Chinin nicht nur die Magensaft- und die Speichelproduktion, es kann auch bei der Behandlung von Muskelkrämpfen und nächtlichen Wadenkrämpfen aufgrund seiner krampflösenden Eigenschaften eingesetzt werden. In der Volksmedizin kommt der Chinarindenbaum hauptsächlich als Mittel gegen Grippe und Fieber sowie bei Verdauungsbeschwerden zum Einsatz. Vor dem Einsatz von frischer Chinarinde wird jedoch abgeraten, weil das enthaltene Chinin heftige Nebenwirkungen, Fieber und allergische Reaktionen hervorrufen kann. Für eine Selbstbehandlung sollten deshalb immer Fertigpräparate aus der Apotheke bevorzugt werden. Auch darf Chinarinde nicht während der Schwangerschaft und der Stillzeit oder nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt zum Einsatz kommen. Die Kommission E, die selbstständige, wissenschaftliche Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) befürwortet Anwendungsgebiete der Chinarinde bei Magenbeschwerden aufgrund von mangelhafter Produktion von Verdauungssäften sowie zur Appetitanregung. In der Homöopathie zählt China zu den wichtigen Konstitutionsmitteln. Bereits im Jahr 1790 startete der Begründer der Klassischen Homöopathie Dr. Samuel Hahnemann (1755 – 1843) seinen Selbstversuch mit der Chinarinde und trank zur Überprüfung der Wirkung des Mittels in regelmäßigen Abständen aus einer Chinarinden-Abkochung. Chinarinde war zu der damaligen Zeit ein wirksames Mittel gegen Wechselfieber (Malaria). Hahnemann stellte daraufhin fest, dass er nach der Einnahme des Tranks, die typischen Symptome einer Malariaerkrankung entwickelte, obwohl er selbst nicht unter dieser Krankheit litt. Setzte er das Mittel ab, verschwanden diese Symptome des Wechselfiebers wieder, um nach einer wiederholten Einnahme erneut aufzutreten. Sein Fazit aus seinem Selbstversuch war, dass Chinarinde die Malariasymptome bei einer Erkrankung verbessert, bei einer zu starken Dosis aber genau diese Symptome bei einem gesunden Menschen hervorruft. Aus dieser Arzneimittelprüfung entwickelte er sein Ähnlichkeitsprinzip und damit galt die Prüfung als Geburtsstunde der Homöopathie.

China: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels China positiv auf die Beschwerden auswirken.

Beschwerden des Kopfes, Kopfschmerzen, Tinnitus, Schwindel

Zu den Hauptanwendungsgebieten des homöopathischen Mittels gehören Kopfbeschwerden wie periodisch auftretende Kopfschmerzen, Ohrgeräusche (Tinnitus) und Schwindel.

Die Kopfschmerzen fühlen sich für Betroffene so an, als würde der Schädelplatzen und das Gehirn unter starken Schmerzen hin- und herschwanken. Begleitet werden die Schmerzen von einem heftigen Pochen des Kopfes und der Halsschlagadern (Carotiden). Das Gesicht ist aufgrund eines Blutandranges zum Kopfes zudem stark gerötet. Ein fester, harter Druck und festes Reiben lindert die heftigen Schmerzen. Charakteristisch bei langandauernden Kopfschmerzen ist ein zusätzliches Auftreten von Ohrgeräuschen (Tinnitus), Taubheit, Sehstörungen und Schwindel.

Überempfindlichkeit des Nervensystems, Berührungs-, Licht-, Geräusch-, Geruchsempfindlich

Das homöopathische Mittel China kann auch Anwendung finden, wenn das gesamte Nervensystem außerordentlich empfindlich ist und entsprechend sensibel auf jede Sinneswahrnehmung reagiert. Eine besondere Empfindlichkeit besteht bei kleinsten Berührungen der Haut und bei Schmerzen, aber auch Licht, Geräusche und gewisse Gerüche wie z.B. Essens- oder Tabakrauchgerüche werden als unerträglich empfunden.

Schwächezustände und Erschöpfung, Rekonvaleszenz, Fieber

Zu den Hauptanwendungsgebieten des homöopathischen Chinarindenbaumes gehören Schwäche- und Erschöpfungs- sowie periodisch wiederkehrende Fieberzustände. Auch in Zeiten der Rekonvaleszenz nach länger bestehenden, erschöpfenden und schweren Erkrankungen, kann sich das Homöopathikum als sehr nützlich und stärkend erweisen.

China stellt in der Homöopathie ein wichtiges Fiebermittel bei verschiedenen Fieberarten dar. Typische Einsatzgebieter der Arznei sind periodisch und in Wellen auftretende Fieberzustände, z.B. wöchentlich oder jeden zweiten Tag, Wechselfieber mit hohen Temperaturen und Schüttelfrost, septisches und traumatisches Fieber, sowie Fieber im Rahmen von Tropenkrankheiten. Das Fieberbild von China zeigt das typische Krankheitsbild der Malaria. Die Behandlung einer tatsächlich bestehenden Malaria gehört aber immer in die Hände von Schulmedizinern. Die Fieberzustände treten immer tagsüber, nie in der Nacht auf und gehen außerdem mit übermäßigem Schwitzen einher. Auch das Herz und die Lunge befinden sich in einem geschwächten Zustand mit Atemproblemen und Herzklopfen.

Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Blähungen, Erbrechen, Durchfall, Gallensteine

Zum Arzneimittelbild des homöopathischen Mittels gehören verschiedene Beschwerden des Magen-Darm-Traktes wie z.B. Blähungen und Flatulenz mit schmerzhafter Auftreibung und Gasansammlung des Bauches, postoperative Blähungsschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall (Diarrhoe). Der Bauchbereich ist stark aufgebläht und rumort, übelriechende Blähungsabgänge und Aufstoßen führen jedoch zu keiner Erleichterung der Beschwerden. Länger andauernde, schmerzlose Durchfälle (Diarrhoe) gehen bei dem Arzneimittelbild mit ausgeprägten Schwäche- und Erschöpfungszuständen einher. Der Stuhldrang erscheint plötzlich immer stärker und der Stuhl zeigt eine wässrige Konsistenz mit unverdauten Speiseresten sowie eine gelbliche Farbe. Begleitet werden die Durchfälle von Bauchkrämpfen, die unmittelbar nach Nahrungsaufnahme von Obst oder Milch auftreten. Häufig leiden Menschen, die das homöopathische Mittel benötigen, unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die dann wiederum ursächlich für die Verdauungsbeschwerden sind. China-Menschen haben einen auffällig dicken und weißlichen Zungenbelag sowie einen bitteren Mundgeschmack, der aufgrund von galligem Aufstoßen entsteht. Charakteristisch ist auch ein großes Verlangen nach Süßigkeiten und Gewürzen sowie eine Abneigung gegen Brot, Fett, Fleisch und Obst.

Die Verdauungsbeschwerden können auch die Folge von bereits in der Vorgeschichte bestehenden Leber- und Gallenblasenproblemen sein. Gallensteine und periodisch auftretende Gallenkoliken gehören zu den typischen Beschwerdebildern bei China-Menschen.

Beschwerden des Bewegungsapparates, Rücken-, Glieder- und Knochenschmerzen

Ein weiterer wichtiger Anwendungsbereich des homöopathischen Mittels sind Beschwerden des Bewegungsapparates, die von einer ausgeprägten Schwäche, Zittern und Taubheitsgefühlen begleitet werden. Die Schmerzen in den geschwollenen Gelenken und Knochen werden von Betroffenen als ziehend oder reißend beschrieben. Die Knochenhaut (Periost) fühlt sich wie gezerrt an und der gesamte Bewegungsapparat ist äußerst empfindlich. Leichte Berührungen werden nicht vertragen, ein fester Druck auf die betroffenen Stellen führen hingegen zu einer Verbesserung. Die Glieder fühlen sich wie verstaucht an und müssen ständig bewegt werden, damit eine gewisse Linderung und Erleichterung erfahren wird. Jede Bewegung wird dabei als sehr anstrengend empfunden.

Die scharfen Rückenschmerzen fühlen sich so an, als würde ein Messer in den Rücken gestochen werden oder als würde ein Stein einen starken Druck zwischen den Schulterblättern ausüben. Die gesamte Wirbelsäule von China-Menschen ist sehr berührungsempfindlich.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels China

Menschen, die das homöopathische Mittel China benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzcharakter: berstend, pochend, ziehend, reißend, periodisch auftretend

Die typischen China-Schmerzen werden von Betroffenen als berstend oder pochend, ziehend oder reißend beschrieben. Charakteristisch ist auch eine Periodizität der Beschwerden, die in regelmäßigen Abständen, z.B. jeden zweiten oder dritten Tag, wöchentlich oder alle zwei Wochen auftreten können.

Beschwerden durch Verlust von Körpersäften

Bei China-Menschen entstehen viele Beschwerden aufgrund von Flüssigkeitsverlusten durch Blutungen, Absonderung von Speichel, Schweiß, Eiter, Ausfluss und Samen oder durch Durchfälle, Erbrechen und übermäßige Laktation bei stillenden Frauen.

Kleinere Blutungen, Anämie, Mangel an Lebenswärme, Kälteempfindlichkeit,

Menschen, die das homöopathische Mittel benötigen, sehen vom äußeren Erscheinungsbild blass und anämisch aus. Zudem sind sie sehr kälteempfindlich und frostig aufgrund eines Mangels an Lebenswärme. Kleinere Blutungen (Hämorrhagien) oder auch stärkere Blutverluste durch Operationen oder Traumata gehören außerdem zu den Leitsymptomen des Mittels.

Empfindlichkeit gegen Sinneswahrnehmungen

Charakteristisch für das Homöopathikum ist eine ausgeprägte Empfindlichkeit gegen Geräusche, Gerüche, Licht, leichte Berührungen und gegen Schmerzen. Das gesamte Nervensystem ist bei China-Menschen außerordentlich empfindlich.

Periodisch auftretende, berstende Kopfschmerzen als würde der Schädel platzen

Charakteristisch sind die periodisch auftretenden Kopfschmerzen, die häufig von Ohrgeräuschen (Tinnitus) und Schwindel begleitet werden. Für Betroffene fühlt es sich so an, als würde der Schädel platzen und das Gehirn unter starken Schmerzen hin- und herschwanken.

Blähungen mit Aufstoßen ohne Erleichterung nach Abgang

Typisch für das Homöopathikum ist ein stark aufgeblähter und rumorender Bauchbereich mit übelriechenden Blähungsabgängen und Aufstoßen, die jedoch zu keiner Erleichterung führen.

Durchfälle mit Schwäche- und Erschöpfungszuständen

Länger andauernde, schmerzlose Durchfälle (Diarrhoe) gehen mit ausgeprägten Schwäche- und Erschöpfungszuständen einher.

Gemütssymptome bei China

Vorstellungs- und Einbildungskraft, Phantasie, Halluzinationen, Wahnideen, Künstler

Charakteristisch für China-Menschen ist ihre blühende Phantasie und Einbildungskraft. Besonders in den Abendstunden vor dem Einschlafen und in der Nacht im Bett phantasieren sie, denken an schöne und phantastische Dinge. Tagsüber träumen sie gerne vor sich hin und ziehen sich zurück, um sich ihrer Phantasie und Einbildung hinzugeben. Im Gegensatz zur Realität identifizieren sie sich in ihren Phantasien mit tapferen Helden. Tagträumereien und eine ausgeprägte Vorstellungskraft am Abend hindern China-Menschen typischerweise am Einschlafen. Sobald sie die Augen schließen, treten Halluzinationen auf. Sie sehen Menschen oder hören eingebildete Geräusche. Zudem leiden sie außerdem unter Wahnideen. Sie haben dann das Gefühl, von Feinden verfolgt und nachgestellt zu werden. Sie empfinden sich als äußerst glücklos und die Welt als sehr feindlich. China-Menschen sind häufig im künstlerischen Bereich tätig. Sie verfügen über einen ausgeprägten Schönheitssinn, dichten oder malen.

Gedächtnisschwäche, geistige Verwirrung, aber klarer Verstand am Abend und in der Nacht

Bei China-Menschen ist auch eine Gedächtnisschwäche mit geistiger Verwirrung tagsüber auffällig. Am Abend und in der Nacht hingegen zeigen sie einen klaren Verstand.

Die Kommunikation gestaltet sich ohnehin als sehr schwierig bei China-Menschen, denn es handelt sich meist um zurückhaltende Personen, die sich lieber in Form von Schreiben, Zeichnen oder Malen ausdrücken, anstatt sich mit Mitmenschen zu unterhalten. Sie sprechen nur zu vertrauten Personen und Freunden.

Stimmungsschwankungen, Depressionen versus Manie, Suizidneigung

Menschen, die das homöopathische Mittel benötigen leiden unter starken Stimmungsschwankungen. Depressionen und manische Zustände wechseln sich ab. Es besteht außerdem eine Suizidneigung bei China-Menschen, aber letztendlich fehlt ihnen der Mut zum Durchführen des Suizids.

Nervöse Gereiztheit, Unruhe, Zorn, Verachtung

Leiden China-Menschen unter Gallensteinen, zeigt sich häufig im Zusammenhang eine nervöse Gereiztheit und Unruhe. Sie sind sehr empfindlich, leicht verletzbar und schnell beleidigt. Sie können eine verachtungsvolle Art gegenüber allem zeigen und darüber spotten. Sie haben auch eine Neigung, die Gefühle anderer Menschen zu verletzen und können so zornig werden, dass sie am liebsten jemanden erstechen würden.

Ängste, Angststörungen, Hypochondrie

Das Homöopathikum China passt auch zu Menschen mit Ängsten. Sie fürchten sich vor allen möglichen Tieren, vor Hunden, Katzen oder Wespen aber besonders. Katzen oder Katzenfell können sie unmöglich berühren.

Modalitäten bei China

Verschlechterung der Beschwerden

  • Kälte, Zugluft, Wind
  • Periodizität, jeden 2. oder 3. Tag
  • Leichter Druck, geringste Berührung, Erschütterung
  • Geräusche
  • Nach dem Essen, Obst

Verbesserung der Beschwerden

  • Frische Luft, Wärme
  • Hinlegen, Zusammenkrümmen
  • Starker Druck

Auslöser der Beschwerden bei China

  • Windiges, stürmisches Wetter, Durchnässung
  • Verlust von Körperflüssigkeiten: Blut, Speichel, Schweiß, Eiter, Ausfluss, Samen, Durchfall, Erbrechen, Milch
  • Lange und schwere Erkrankungen, Operationen
  • Geistige Anstrengung

China in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Die homöopathische Chinarinde kommt bei Schwangeren hauptsächlich dann zum Einsatz, wenn sie während der Schwangerschaft unter Blähungen mit einem äußerst empfindlichen und aufgetriebenen Bauch leiden oder nach der Geburt aufgrund von Blutverlusten stark geschwächt und erschöpft sind. Auffällig ist auch eine ausgeprägte Empfindlichkeit gegen Berührungen, Licht, Lärm und Schmerzen. Schon die geringste Berührung, z.B. durch Kleiderdruck führt bei schwangeren Frauen zu einer Verschlimmerung der Beschwerden.

Leiden Frauen während der Stillzeit an ausgeprägter Erschöpfung und Schwäche aufgrund des Milchverlustes, kann China angewendet werden und die Beschwerden lindern.

China für Kinder

China kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist China ein wichtiges homöopathisches Mittel bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt wie Durchfallerkrankungen bei heißem Wetter (Sommer-Diarrhoe) oder durch Obst- und Milchgenuss. Der Durchfall erscheint allmählich. Nach Abgang eines zunächst normalen Stuhls, erscheinen in der Folge immer dünnflüssiger werdende Stühle. Der Stuhl ist zudem schaumig, von gelber Farbe und enthält unverdaute Nahrungsreste. China-Kinder leiden auch unter krampfartigen Blähungen mit schmerzhaft aufgetriebenem Bauch und verstärkter Entwicklung von Gasen in Magen und Darm (Flatus). Schon die kleinste Berührung führt zu einer Verschlimmerung der Beschwerden, ein fester und kräftiger Druck hingegen lindert die Symptome deutlich. Das homöopathische Mittel passt auch zu Kindern, die aufgrund von Flüssigkeitsverlusten (Durchfall, Erbrechen oder Schwitzen) unter Erschöpfung und Schwäche, Anämie, Kopfschmerzen und asthmatischen Beschwerden nach z.B. Blutungen leiden. Auffällig ist bei Kindern zudem Heißhunger und Gier nach Süßigkeiten oder eine Appetitlosigkeit.

China-Kinder haben eine blühende Phantasie und Einbildungskraft. Besonders in den Abendstunden vor dem Einschlafen und in der Nacht denken sie an schöne und phantastische Dinge. Tagsüber träumen sie gerne vor sich hin und ziehen sich zurück, um ihrer Phantasie und Einbildung freien Lauf zu lassen, wodurch sie sich auch besser fühlen. Sie stellen sich in ihrer Phantasie vor, dass sie fliegen können oder sehr vermögend wären und sie identifizieren sich gerne mit tapferen Heldenfiguren. Kinder sind vom Wesen häufig auch sehr empfindlich, aggressiv und gereizt. Se können ihre Gefühle nur schwer zum Ausdruck bringen und ihre Kommunikation gestaltet sich ohnehin als sehr schwierig. Sie mögen weder Besuche noch Prüfungen, weigern sich Antworten auf Fragen zu geben oder schauen beim antworten ihre Mutter an. Gegenüber Ärzten können sie auch gereizt reagieren, wenn sie etwas erzählen oder ihren Namen sagen sollen. Auch werden sie sehr wütend auf ihre Mutter und erheben schwere Vorwürfe gegen sie, denn sie hat den Arztbesuch zu verantworten. Schulkinder geben ihren Mitschülern die Schuld, wenn sie Fehler machen oder Aufgaben nicht richtig und gut durchführen konnten. Sie sagen dann, dass sie gestört und daran gehindert wurden. Vom äußeren Erscheinungsbild zeigen China-Kinder einen kränklichen, blassen Gesichtsausdruck mit eingefallenen Augen und blauen Augenringen.

Potenzen und Darreichungsformen von China

Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels China die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.

Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von China

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entspricht nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010