Calcium carbonicum Hahnemanni

Calcium carbonicum Hahnemanni
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Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Calcium carbonicum Hahnemanni und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Calcium carbonicum
Deutsche Bezeichnung Austernkalk
Synonyme Austernkalkschale, Calcarea carbonica Hahnemanni, Calcium carbonicum, Conchae
Chemische Formel CaCO3
Material der homöopathischen Arznei Kalk von Schalen der Auster Ostrea odulis

 

Calcium carbonicum ist die Bezeichnung für Calciumcarbonat mit der chemischen Formel CaCO3. In der Natur kommt Calciumcarbonat z.B. im Außenskelett von Krebstieren, Korallen, Muscheln, Schnecken sowie Einzellern vor. Bei dem homöopathischen Mittel handelt es sich um organisches Kalk aus der Austernschale (Austernkalkschale). Im Bereich der Homöopathie gehört Calcium carbonicum zu den wichtigsten, großen Konstitutionsmittel, den so genannten Polychresten, die einen großen Wirkungsbereich auf Körper, Psyche und Geist mit zahlreichen Beschwerden aufweisen und insbesondere bei chronischen Erkrankungen zum Einsatz kommen. Calcium carbonicum ist zudem das am häufigsten verordnete Konstitutionsmittel bei Kindern. Die homöopathische Arznei entfaltet seine Wirkung hauptsächlich auf die Bereiche Knochen, Haut, Drüsen, Lymphe, Zentralnervensystem und Magen-Darm-Trakt des menschlichen Körpers. Eine mangelhafte Ernährung und verlangsamte Stoffwechselvorgänge, z.B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) spielen oft eine zentrale Rolle bei der Wirkung und Veränderung auf den Körper. Die Mangelernährung wirkt sich besonders auf die Drüsen und Lymphknoten am Hals sowie auf die Knochen und die Haut aus.

Zu den Hauptanwendungsgebieten von Calcium carbonicum gehören Beschwerden des Bewegungsapparates wie Knochen- und Muskelerkrankungen, eine mangelhafte Entwicklung der Knochen, Bindegewebsschwäche und Osteoporose (Knochenschwund) bei älteren Menschen, Atemwegsbeschwerden und Infektanfälligkeit mit vielen Erkältungen, Mittelohrentzündungen (Otitis media) und Mandelentzündungen (Tonsillitis), geschwollene Drüsen und Lymphknoten unterhalb des Kiefers und am Hals, Hautbeschwerden wie z.B. Nesselsucht (Urtikaria), Hautausschläge und schlecht heilende Wunden. Bei Kindern gehören Entwicklungsverzögerungen mit spätem Laufenlernen und Schulprobleme u.a. zu den wichtigen Anwendungsbereichen des homöopathischen Mittels.

Charakteristische Symptome des homöopathischen Mittels sind eine begleitende körperliche und geistige Erschöpfung häufig verursacht durch Überarbeitung, eine ausgeprägte Kälteempfindlichkeit mit ständig kalten Händen und Füßen, ständige Erkältungen aufgrund einer Infektanfälligkeit sowie Atemnot nach der geringsten Anstrengung. Nächtliche Schweißausbrüche treten typischerweise am Kopf und im Brustbereich auf.

Während Modalitäten wie Kälte, Feuchtigkeit, kalte Luft, kaltes und feuchtes Wetter, heftige Bewegung oder Anstrengungen, Waschen sowie am frühen Morgen oder Vollmond zu einer Verschlimmerung der Beschwerden führen, sorgen Wärme, trockenes Wetter, leichte Bewegung, Ruhephasen, Liegen auf der schmerzhaften Seite sowie leichte Berührung, Streicheln und Massagen für eine Linderung und Verbesserung. Es gibt viele mögliche Auslöser für die typischen Calcium-carbonicum-Beschwerden, wie z.B. kaltes und feuchtes Wetter und Winde, heftige Emotionen, Schreck, Zorn, Kummer, Sorgen und schlechte Nachrichten, körperliche und geistige Überanstrengung, Verheben, Hautausschläge, Absonderungen, Unterdrückung von Schweiß sowie Alkohol und exzessive Sexualität.

Wie alle homöopathischen Konstitutionsmittel wirkt Calcium carbonicum auch auf das Gemüt des Menschen. Calcium-carbonicum-Menschen sind häufig ruhige, schüchterne und ängstliche Personen ohne Mut. Sie machen sich um alles Sorgen, haben aber ein friedliches und freundliches Wesen. Vom äußeren Erscheinungsbild passt das Mittel meist zu robusten, korpulenten, trägen, schwerfälligen und unsportlichen Personen mit einem geschwollenen Aussehen und einer Neigung zu Fettleibigkeit (Adipositas). Meist haben sie eine helle, teigige Haut, einen verhältnismäßig großen Kopf und einen aufgeblähten Bauch. Kinder hingegen sind häufig entwicklungsverzögert, haben einen großen Kopf und sind entweder stark übergewichtig mit auffallend dickem Bauch oder wirken unterernährt und sehen abgemagert aus.

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei Calcium Carbonicum Hahnemanni werden die inneren schneeweißen Teile aus der zerbrochenen Schale der Auster verwendet. Im ursprüngliche Zustand ist die Substanz wasserunlöslich und muss zunächst durch Verreibung mit Milchzucker wasserlöslich gemacht, um in weiteren Potenzen verarbeitet werden zu können.

Calcium carbonicum: Informationen rund um Calcium und die Austernkalkschale

Calcium carbonicum steht auch für Calciumcarbonat, ein kohlensaurer Kalk mit der chemischen Formel CaCO3, eine chemische Verbindung aus den Elementen Calcium, Kohlenstoff und Sauerstoff. Als Calcium-Salz der Kohlensäure wird der farblose, kristalline Stoff der Gruppe der Carbonate zugeordnet. In der Natur kommt das am weitesten auf der Erde verbreitete Calciumcarbonat hauptsächlich in Sedimentgesteinen vor, d.h. in Ablagerungen von Material wie Steine an Land und Meer. Aber auch in den Außenskeletten von Krebstieren, Korallen, Muscheln, Schnecken und Einzellern ist Calciumcarbonat enthalten. Bei dem homöopathischen Mittel Calcium carbonicum handelt es sich um potenzierten Kalk aus der mittleren Schicht der Austernschale. Die Familie der Austern (Ostreidae) gehören zur Klasse der Muscheln (Bivalvia). Das griechische Wort „ostrakon“ steht für die Schale einer Frucht, eines Eises oder Weichtieres. Die Schale der Auster ist dick, undurchdringlich und meist festgewachsen an einer Felsenklippe. Die Schale schützt das enthaltene wehrlose, kalte, bleiche und feuchte Weichtier. Austern sind aufgrund ihrer harten, gräulichen Schale unscheinbar, können aber eine wunderschöne Perle hervorbringen, indem Austern ein störendes Sandkörnchen Schicht für Schicht mit Perlmutt umhüllen. Calcium gehört zu den bekanntesten Mineralstoffen im menschlichen Organismus, kommt zu etwa 90 Prozent in den Knochen, Zähnen und Lymphsystem vor und wird hauptsächlich in den Knochen gespeichert. Calcium spielt eine wichtige Rolle für viele lebenswichtige Funktionen im Körper. Neben den zentralen Aufgaben für die Knochen, Zähne und Muskeln, ist Calcium unentbehrlich für die Regulation des Säure-Basen-Haushaltes, für den Aufbau und die Stabilität der Knochensubstanz, gleicht den Blut-pH-Wert aus und ist zudem an der Blutgerinnung und an der Aktivierung von Hormonen und Enzymen beteiligt. Ein Calcium-Mangel im Organismus kann sich also gravierend auf die Körperfunktionen auswirken und viele verschiedene Symptome und Krankheitsbilder hervorrufen.

Calcium carbonicum in der Volksmedizin

Calcium carbonicum Hahnemanni spielt in den Bereichen der Homöopathie und Biochemie nach Dr. Schüßler eine zentrale Rolle und der Mineralstoff Calcium gehört zu den lebenswichtigen Stoffen im menschlichen Körper. Die wichtigste Calciumquelle für den Menschen sind Nahrungsmittel, weshalb ein Calcium-Mangel besonders im Bereich der Diätetik eine wichtige Rolle spielt. Eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise wirkt sich als unterstützende Maßnahme bei einer Behandlung eines Calciummangels positiv auf die Gesundheit aus. Der Fokus liegt dabei auf Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Calcium. Dazu gehören hauptsächlich Milchprodukte (Milch, Joghurt, Käse), Gemüse wie Kohl, Grünkohl, Brokkoli, Mangold, Spinat, Fenchel und Sauerkraut, Hülsenfrüchte wie Bohnen sowie Sesam, Soja und Haselnüsse. Auch Mineralwasser mit einem Calciumgehalt von mindestens 150 Milligramm pro Liter eignen sich als zusätzliche Maßnahme. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse folgende Referenzwerte für die Zufuhr von Calcium mit der Nahrung: Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren benötigen aufgrund des starken Wachstums am meisten Calcium mit 1200 mg pro Tag, Erwachsene sollten 1000 mg Calcium pro Tag zuführen, Kinder von vier bis unter sieben Jahren 750 mg und Säuglinge im Alter von vier bis unter zwölf Monaten benötigen 330 mg täglich.

Calcium carbonicum findet auch als wichtiges Ergänzungssalz Nr. 22 im Bereich der Biochemie nach Dr. Schüßler Anwendung. Es ist das Salz für die Konstitution des Menschen und deshalb besonders wichtig für die Knochen, Zähne, Schleimhäute, für das vegetative Nervensystem und das Lymphsystem. Die Anwendungsgebiete ähneln sehr stark dem weiten Wirkspektrum aus der Homöopathie. So gehören auch in der Biochemie nach Dr. Schüßler Schwellungen der Lymphknoten, Beschwerden der Knochen, Muskeln und Gelenke, frühkindliche Entwicklungs- und Wachstumsstörungen, chronische Hautprobleme, Zahnerkrankungen, Übergewicht oder Abmagerung und Infektanfälligkeit. Auf psychischer Gemütsebene kann das Schüßler-Ergänzungssalz Nr. 22 außerdem bei allgemeiner Schwäche und Erschöpfungszuständen, insbesondere während oder nach Krankheiten, bei Dauerstress und Depressionen eingesetzt werden.

Calcium carbonicum: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Calcium carbonicum positiv auf die Beschwerden auswirken.

Beschwerden des Kopfes, Kopfschmerzen, Schwindel, Zahnschmerzen

Zum Anwendungsgebiet von Calcium carbonicum gehören klopfende, hämmernde, erschütternde Kopfschmerzen, die sich durch Wind verschlimmern und in dunkler Umgebung oder durch Schließen der Augen verbessern. Die Kopfschmerzen in der Schläfenregion werden von Betroffenen meist als drückend und stechend beschrieben. Menschen, die das homöopathische Mittel benötigen, leiden auch unter Schwindel bei allen möglichen Gelegenheiten, z.B. bei Höhenangst, Treppensteigen, Drehen des Kopfes, nach Kratzen des Kopfes oder begleitend bei Blutandrang zum Kopf durch geistige Anstrengung. Charakteristisch für das homöopathische Mittel ist eine gefühlte Eiseskälte am Kopf und besonders am Scheitel. Weiter besteht viel Kopfschweiß am Hinterkopf, der in der Nacht das Kopfkissen durchnässt und mit Herzklopfen einhergeht.

Beschwerden der Atemwege, Atemnot, Infektanfälligkeit

Bei Calcium-carbonicum-Menschen besteht häufig eine Infektanfälligkeit und Erkältungsneigung. Wetterwechsel, nasse Füße sind häufig die Auslöser. Besonders in der Nacht leiden Betroffenen unter kitzelndem Reizhusten, der sich am frühen Morgen in Form eines trockenen, teilweise blutigen Auswurfs zeigt und durch Einatmen schlimmer wird. Auffällig ist außerdem eine schmerzlose Heiserkeit, die sich besonders in den Morgenstunden verschlechtert. Betroffene zeigen eine schwache Brustregion, starke Kurzatmigkeit und Atemnot schon bei der geringsten Anstrengung und Bewegung, z.B. beim Treppensteigen oder Laufen gegen den Wind. Das homöopathische Mittel passt auch, wenn Beschwerden wie Asthma mit Erstickungsanfällen, Ersticken, Druck, Brennen, Kribbeln und Schwäche in der Brustregion sowie starkem Herzklopfen mit Kältegefühl, Unruhe und Brustbeklemmung einhergehen.

Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Adipositas

Zu den Hauptanwendungsbereichen des homöopathischen Mittels gehören Magen-Darm-Beschwerden wie eine Neigung zu Übersäuerung mit saurem Aufstoßen, saurem Erbrechen, saurem Stuhl und saurem Geruch am ganzen Körper. Zudem besteht eine Neigung zu krankhaftem Übergewicht (Adipositas) und permanenten großen Hungergefühlen, Blähungen mit aufgetriebenem, dickem, festem und druckempfindlichem Bauch. Calcium-carbonicum-Menschen leiden auch unter einer Neigung zu Verstopfung mit großen, harten Stühlen, die meist mechanisch entfernt werden müssen. Betroffene fühlen sich jedoch insgesamt besser während der Verstopfungszustände, weil sie eigentlich eher unter durchfälligen Stühlen mit unverdauter Nahrung leiden. Calcium-carbonicum-Menschen sind meist korpulente Personen mit dem Verlangen nach Eiern, rohen Kartoffeln, Süßigkeiten oder unverdaulichen Dingen wie Kreide, Kohle, Erde, Bleistifte oder Asche. Das Verlangen danach besteht meist während einer Erkrankung und Rekonvaleszenz, der Zeit der Genesung. Weiter kann ein Verlangen nach Milch bestehen, wobei Milch nicht vertragen wird und die Magen-Darm-Beschwerden verschlimmert. Eine Abneigung hingegen besteht häufig gegen Kaffee, Fett und Fleisch.

Beschwerden der weiblichen Geschlechtsorgane, PMS, frühe und starke Menstruation

Calcium carbonicum findet auch Anwendung beim prämenstruellen Syndrom (PMS) und bei Menstruationsbeschwerden wie eine zu frühe und zu starke Periode mit einer hellroten Blutung. PMS zeigt sich typischerweise in Form von Anspannung und Anschwellen der Brust sowie Schmerzen und einer Gewichtszunahme aufgrund von Wassereinlagerungen in den Beinen. Ein ausgeprägtes Schweregefühl in den Beinen wird vor allem am Nachmittag oder Abend empfunden. Manchmal können Rückenschmerzen und Bauchkrämpfe begleitend auftreten. Wechseljahrsbeschwerden gehören ebenfalls zum Anwendungsgebiet von Calcium carbonicum, wenn diese typischerweise mit Angstzuständen einhergehen. Es bestehen Angstattacken wie Platzangst und Angst vor Krankheit oder vor dem Älterwerden. Hinzu kommt die Sorge, dass andere Mitmenschen, die Beschwerden mitbekommen. Eine ausgeprägte Konzentrationslosigkeit führt zu einer Verschlimmerung dieser Zustände.

Beschwerden des Bewegungsapparates, Rückenschmerzen, Zerrungen, Osteoporose

Calcium carbonicum ist ein wichtiges homöopathisches Mittel zur Stärkung der Knochen. Bei Beschwerden wie Knochen-, Gelenk-, Rücken-, Nacken-, Muskel- oder auch Zahnschmerzen sowie bei Knochenbrüchen und einem schlechten Knochen- oder Kieferaufbau kann das Homöopathikum zum Einsatz kommen. Auffallen sind häufig eingeschlafene, schwache oder zittrige Glieder und Wadenkrämpfe in der Nacht. Schon die geringste Anstrengung und Bewegung wirkt erschöpfend und führt zu einer Verschlechterung der Beschwerden.

Außerdem haben Calcium-carbonicum-Menschen oft kalte, feuchte Hände und Füße mit Schweißbildung. Zu den weiteren Anwendungsgebieten des Homöopathikums gehören Gichtknoten, geschwollene Knie und auch Folgebeschwerden durch alte Verletzungen, Knochenbrüche, Verstauchungen und Zerrungen.

Hautbeschwerden, Nesselsucht, Neurodermitis, Hautausschläge, Furunkel

Menschen, zu denen das homöopathische Mittel passt, leiden meist unter kalter und feuchter Haut, besonders an Händen und Füßen. Die Haut verströmt einen sauren Körpergeruch und es besteht eine Neigung zu Neurodermitis und Ekzemen mit stark juckenden Hautausschlägen. Auch bei Frostbeulen, Warzen und Furunkel, das sind schmerzhafte und tiefliegende Entzündungen der Haut, die von einem Haarfollikel ausgehen, kann sich Calcium carbonicum als sehr nützliches homöopathisches Mittel erweisen. Die Warzen sind häufig groß und hartnäckig, auch wenn Betroffene bereits herkömmliche Medikamente eingenommen haben.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Calcium carbonicum

Menschen, die das homöopathische Mittel Calcium carbonicum benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzcharakter: klopfend, hämmernd, erschütternd, drückend oder stechend

Calcium-carbonat-Schmerzen werden von betroffenen Menschen als klopfend, hämmernd, erschütternd, drückend oder stechend empfunden.

Körperliche und geistige Erschöpfung häufige Auslöser der Beschwerden

Typisch für homöopathische Calcium-carbonat-Beschwerden sind auslösende Faktoren wie körperliche Überanstrengung und geistige Erschöpfung. Aber auch Kälte, feuchte Winde und heftige Emotionen, Schreck, Zorn, Kummer, Sorgen und schlechte Nachrichten gehören als Auslöser zum Arzneimittelbild. Es besteht zudem eine allgemeine Mattigkeit, rasche Ermüdbarkeit, Mangel an Spannkraft.

Schweißausbrüche am Kopf und Nacken

Charakteristisch sind Schweißausbrüche besonders während der Nacht, die im Bereich des Kopfes und Nackens lokalisiert sind. Auffällig ist ein nasses Kopfkissen am nächsten Morgen nach dem Aufwachen. Der Schweiß ist eher kalt und von säuerlichem Geruch.

Kälteempfindlichkeit und Infektanfälligkeit

Zu den Leitsymptomen des Homöopathikums gehört eine ausgeprägte Kälteempfindlichkeit mit ständig kalten Händen und Füßen. In der Nacht tragen Calcium-carbonicum-Menschen gerne Socken. Es besteht außerdem eine Infektanfälligkeit mit vielen, andauernden Erkältungen.

Erschöpfung und Atemnot nach der geringsten Anstrengung

Bereits kleinste Anstrengungen wie z.B. Treppensteigen rufen Atemnot hervor und gehen mit Schweißausbrüchen einher.

Neigung zu Übergewicht, Wohlfühlen bei Verstopfung

Calcium-carbonicum-Menschen sind eher korpulente Personen mit einer Neigung zu krankhaftem Übergewicht (Adipositas) und permanenten großen Hungergefühlen. Charakteristisches Symptome ist, dass Betroffene sich besser bei Verstopfung fühlen.

Verlangen nach Eiern, Süßigkeiten und Unverdaulichem

Auffällig bei Calcium-carbonicum-Menschen ist ein starkes Verlangen nach Eiern und Süßigkeiten. Bei Kindern besteht zudem ein Verlangen nach Unverdaulichem wie Kohle, Asche, Kalk, Lehm oder Bleistifte. Sie essen dann Sand und Erde.

Abneigungen und Unverträglichkeiten

Eine Abneigung besteht gegen Fleisch, schleimiges Essen und Kaffee. Milch hingegen wird nicht vertragen und führt auch zu einer Verschlimmerung der Calcium-carbonicum-Beschwerden.

Gemütssymptome bei Calcium carbonicum

Melancholie, Depression, Niedergeschlagenheit, Erschöpfung

Menschen, zu denen das Homöopathikum Calcium carbonicum passt, leiden im höchsten Grade unter einem melancholischen und niedergeschlagenen Gemüt mit einer Art Beängstigung. Auch ohne ersichtlichen Grund sind sie sehr wehmütig mit einer gedrückten, trüben Stimmung und einem Hang zum Weinen besonders in den Abendstunden. Es besteht auch eine Weinerlichkeit schon bei Kleinigkeiten oder bei Kritik und Ermahnung.

Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnis- und Lernschwäche, Vergesslichkeit

Das homöopathische Mittel passt auch zu Menschen, die eine große Schwäche des Vorstellungsvermögens zeigen. Schon bei der geringsten geistigen Anstrengung fühlt sich das Gehirn wie gelähmt an und die Gedanken vergehen. Sein Gedächtnis ist sehr kurz und vergesslich. Auch das Lernen fällt sehr schwer und beim Versprechen werden häufig Wörter vertauscht.

Hartnäckigkeit, Sturheit und Eigensinn

Calcium-carbonicum-Menschen können sehr hartnäckige, sture und eigensinnige Personen sein, die alles in ihrer eigenen Geschwindigkeit erledigen und auch den Zeitpunkt und die Art und Weise bestimmen wollen. An neue Situationen können sie sich nur schlecht gewöhnen oder anpassen, denn sie können ihre Meinung nicht einfach ändern. Geraten sie jedoch unter Druck oder können bzw. wollen sie Forderungen nicht erfüllen, können sie sehr reizbar, stur und mit Wut reagieren. Unter Umständen können sie auch in einer stillen unbeugsamen Form Widerstand leisten, indem sie sich einfach dumm, langsam und verständnislos geben. Ihr Eigensinn offenbart letztendlich auch einen starken Charakter und einen eigenen, starken Willen.

Ängste, Sorgen

Menschen, die das homöopathische Mittel Calcium carbonicum benötigen, leiden unter vielen verschiedenen Ängsten. Sie leiden unter Höhenangst und fürchten sich vor Dunkelheit, Geistern, Gewitter, Hunden, Spinnen, Ratten oder Mäusen, vor dem Tod, Krankheiten, vor dem Alleinsein und Armut. Sie haben zudem Angst davor, verrückt zu werden und meinen, ein Unglück oder betrübende Vorfälle vorauszuahnen. Sie zeigen allgemein einen ängstlichen Gemütszustand und machen sich sehr viele Sorgen bereits bei geringen Anlässen. Calcium-carbonicum-Menschen fürchten sich vor dem Einschlafen. Sie leiden unter schrecklichen Visionen, wenn sie ihre Augen schließen, sehen sie im Dunkeln Monster, Geister und Personen. Alpträume von Toten, Leichengeruch, Kranken, Feuer und Mord lassen sie aus dem Schlaf schrecken.

Modalitäten bei Calcium carbonicum

Verschlechterung der Beschwerden

  • Kälte, Feuchtigkeit, kalte Luft, kaltes und feuchtes Wetter,
  • Heftige Bewegung, Anstrengungen
  • Waschen
  • Am frühen Morgen, Vollmond

Verbesserung der Beschwerden

  • Wärme, trockenes Wetter
  • Leichte Bewegung, während der Ruhephasen
  • Liegen auf der schmerzhaften Seite
  • Leichte Berührung, Streicheln, Massagen

Auslöser der Beschwerden bei Calcium carbonicum

  • Kälte, feuchte Winde
  • Heftige Emotionen, Schreck, Zorn, Kummer, Sorgen, schlechte Nachrichten
  • Körperliche und geistige Überanstrengung,
  • Verheben, Verletzungen des Rückgrats
  • Hautausschläge, Absonderungen, Unterdrückung von Schweiß
  • Alkohol, exzessive Sexualität

Calcium carbonicum in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Calcium carbonicum kommt bei Schwangeren hauptsächlich dann zum Einsatz, wenn Frauen unter Schlafstörungen und Muskelkrämpfen der Waden oder Füße in der Nacht leiden. Auch bei Rückenbeschwerden, die sich während der Schwangerschaft aufgrund des wachsenden Bauches verschlimmern oder bei Sodbrennen, saurem Aufstoßen, saurem Erbrechen und Heißhungerattacken insbesondere auf Eier und Salziges, sollte an das homöopathische Calciumcarbonat gedacht werden. Leiden Frauen während der Stillzeit an entzündlichen, heißen und geschwollenen Brüsten aufgrund eines Milchüberschusses, kann Calcium carbonicum angewendet werden und die Beschwerden lindern. Mögen Säuglinge die sehr dünne und wässrige Muttermilch nicht trinken, kann sich das Homöopathikum zudem als sehr nützliches und hilfreiches Mittel erweisen.

Calcium carbonicum für Kinder

Calcium carbonicum kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern gilt Calcium carbonicum als wichtigstes homöopathisches Konstitutionsmittel.

Besonders auffällig bei Calcium-carbonicum-Kindern ist die Kopfform. Säuglinge haben aufgrund eines verspäteten Fontanellenschlusses oft einen großen, runden Kopf, der meist völlig kahl oder nur sehr spärlich mit Haaren bedeckt ist. Das Gesicht wirkt zudem rundlich und fleischig mit kleinen Fettröllchen am Hals und Wangen. Die Arme und Beine erscheinen auch dick. Insgesamt erscheint die Haut gut gepolstert mit einem teigigen, blassen Teint. Bei Müdigkeit, beim Aufwachen oder beim Milchtrinken kratzen sie sich meist im Gesicht, was sichtbare Kratzspuren hinterlässt. Es gibt aber auch Säuglinge, die bei der Geburt ein beachtliches Gewicht über 4 kg haben, dann aber stetig abnehmen, immer dünner werden und nicht gedeihen. In diesem Fall zeigen die Babys eher ein faltiges, runzeliges Aussehen. Auch ältere Kinder und Teenager haben eine Neigung zu Übergewicht und jede kleinste Anstrengung ruft ein knallrotes Gesicht hervor. Bei Calcium-carbonicum-Kindern ist sowohl die körperliche als auch die geistige Entwicklung verzögert. Auf körperlicher Ebene zeigt sich neben dem verspäteten Fontanellenschluss eine schwierige Zahnungsphase und auch die Kontrolle über Blase und Darm ist deutlich verzögert. Typischerweise können sie erst spät laufen und die ganze Knochenentwicklung ist verlangsamt. Auch die Sprachentwicklung ist verzögert, obwohl das Wissen bereits vorhanden ist. Häufig wollen sie einfach nicht sprechen und plötzlich bringen sie ganze Sätze und Redewendungen hervor. Ein langsames Lernen zeigt sich nicht nur bezüglich der Sprache, sondern auch im Schreiben und Lesen. Auf geistiger Gemütsebene zeigen Kinder insgesamt ein eine Gedächtnisschwäche und Vergesslichkeit, Verschlossenheit, Eigensinn und Wutanfälle. Sie sind verschlossen, ziehen sich zurück und spielen gerne alleine, weil sie häufig von anderen Kindern ausgelacht und verspottet werden. Ihre Eigensinnigkeit kommt deutlich zum Ausdruck, wenn Wünsche oder Forderungen nicht erfüllt werden und sie anfangen zu schreien, weinen oder einen Wutanfall bekommen, der sich besonders in die Länge zieht und mit Brüllen und Stampfen einhergeht. Die Eigensinnigkeit zeigt aber auch einen starken Charakter, denn sie verfügen über einen starken, eigenen Willen. Ein weiteres großes Thema bei Calcium-carbonicum-Kindern ist ihre Ängstlichkeit und Vorsicht. Alle neuen Dinge und Situationen werden zunächst unter größter Vorsicht begutachtet, bis sie die Information einordnen können und ihre Neugierde siegt. Sie haben große Angst vor Dunkelheit und Schatten, fürchten sich vor Gespenstern und Ungeheuern. Viele Phobien sind außerdem bei Kindern zu finden, z.B. vor Spinnen, Insekten, Schlangen, Hunden, Mäusen, Gewitter oder in geschlossenen Räumen.

Das homöopathische Mittel Calcium carbonicum kann auch bei vielen körperlichen Beschwerden zum Einsatz kommen. So besteht bei Kindern schon eine ausgeprägte Schweißneigung. Nach jeder kleinsten Anstrengung, z.B. beim Stillen schwitzen sie besonders am Kopf und im Gesicht. Auch an den Füßen schwitzen sie meist stärker. Haben sie Fieber, ist meist das ganze Kopfkissen klitschnass geschwitzt. Der Schweißgeruch ist leicht säuerlich. Hautprobleme wie nässende Ausschläge am Kopf mit dicken, gelben Sekreten und Krusten, Ekzeme am Kopf und im Gesicht, nachdem der Milchschorf verschwunden ist oder Windeldermatitis gehören zum wichtigen Anwendungsbereich des Homöopathikums. Auch bei Verdauungsproblemen wie z.B. 3-Monatskoliken bei Säuglingen, Blähungen, Durchfall oder einer Neigung zu Verstopfung und Milchunverträglichkeit sowie bei Infektanfälligkeit mit häufigen Erkältungen oder Mittelohrenzündungen kann das homöopathische Calciumcarbonat zum Einsatz kommen. Eine ständige „Laufnase“ ist typisch für das Arzneimittelbild, aber die Nase kann auch verstopft sein und dicken, gelben Schleim absondern. Der Schleim verursacht einen üblen Geruch in der Nase und bildet Krusten und macht eine normale Atmung unmöglich. Die Ohren sind häufig erkrankt, denn Erkältungen, Mandelentzündungen oder eine Bronchitis enden meist in einer Mittelohrentzündung. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind außerdem Schlafstörungen mit Schwierigkeiten beim Einschlafen. Kinder fürchten sich vor dem Einschlafen, denn sobald sie ihre Augen schließen, sehen sie unheimliche Gestalten oder Gesichter. Sie können aber auch unter Alpträumen mit schreckhaftem Aufwachen und Schreien in der Nacht leiden.

Potenzen und Darreichungsformen von Calcium carbonicum:

Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Calcium carbonicum die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.

Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Calcium carbonicum

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010