Borax

Borax

Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Borax und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Borax veneta
Deutsche Bezeichnung Natriumtetraborat
Synonyme Natrium biboracicum, Natrium boracicum, Natrium tetraboracicum, Natrium tetraboricum
Chemische Formel Na2[B4O5(OH)4]·8H2O
Material der homöopathischen Arznei Natriumtetraborat

 

Borax veneta ist die lateinische Bezeichnung für Natriumtetraborat, eine Verbindung der chemischen Elemente Boron (Bor) und Natrium (Na).

Im Bereich der Homöopathie ist Borax ein wichtiges Kindermittel. Das homöopathische Mittel entfaltet seine Wirkung hauptsächlich auf die Bereiche Mund, Haut und Schleimhäute, auf den Magen-Darm-Trakt und weiblichen Geschlechtsorgane des menschlichen Körpers. Zu den Hauptanwendungsgebieten gehören Beschwerden im Mundbereich wie z.B. Aphthen, Beschwerden der Haut und entzündete Schleimhäute im Bereich von Augen, Nase, Harnorgane und des Magen-Darm-Traktes mit Durchfällen (Diarrhoen) sowie Beschwerden der weiblichen Geschlechtsorgane. Charakteristische Symptome des homöopathischen Mittels sind eine ausgeprägte Angst vor Abwärtsbewegungen mit Schwindel und Übelkeit, eine äußerst heftige Empfindlichkeit gegenüber Lärm und Geräuschen und häufig wiederkehrende Aphthen und Mundgeschwüre, die leicht bluten können. Modalitäten wie Wärme, warmes oder nasskaltes Wetter, Abwärtsbewegungen, Lärm und Geräusche, vor der Menstruation und Weingenuss führen bei Borax zu einer Verschlimmerung der Beschwerden. Durch Druck oder Gehen, nach 23.00 Uhr (Gemüt), nach Stuhl- und Blähungsabgang sowie ein Aufenthalt am Meer sorgen hingegen für eine Verbesserung der typischen Symptome.

Ausgelöst werden die Borax-Beschwerden hauptsächlich durch Abwärtsbewegungen, z.B. im Fahrstuhl oder während eines Landeanflugs, durch Geräusche und Lärm sowie durch Erregungszustände am Abend.

Vom äußeren Erscheinungsbild haben Borax-Menschen eine blasse, bleiche und erdfarbene Gesichtsfarbe. Sie haben insgesamt eher schlaffe Muskeln, eine runzelige Haut sowie struppige und ungepflegt wirkende Haare. Auffällig sind bläschenartige Ausschläge am Mund und im Stirnbereich. Das Homöopathikum passt zu Menschen, die eine ausgeprägte Angst vor Abwärtsbewegungen haben, wie z.B. im Fahrstuhl oder im Flugzeug während eines Landeanflugs. Es sind meist nervöse, ängstliche Personen mit einer gereizten Stimmung, wenn sie sich über Kleinigkeiten ärgern.

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei Borax wird Natriumtetraborat verwendet.

Borax: Informationen rund um Natriumtetraborat

Bei Borax oder auch Natriumtetraborat handelt es sich um das seltene Natriumsalz der Borsäure aus der Mineralklasse der so genannten „Borate“, früher auch der Klasse der „Carbonate, Nitrate und Borate“ zugehörig. Die chemische Formel von Borax lautet Na2[B4O5(OH)4]·8H2O. Es ist eine Verbindung aus den Elementen Boron (Bor) und Natrium (Na) und zeigt meist eine farblose, weiße oder graue Farbe. In der Natur kommt Borax in kristalliner. durchsichtiger oder in massiver, erdiger, körniger Form vor und entsteht durch Austrocknung von Salzseen, die dann den Namen Boraxseen erhalten oder es kommt auch in vulkanischen Schloten vor. Die durchsichtigen Kristalle werden an trockener Luft zu weißem Pulver. Das Element Boron (Bor) hingegen kommt in der Natur in den USA (Kalifornien), Tibet, in der Mongolei oder in der Türkei vor und wird dort abgebaut.

Borax in der Volksmedizin

Zu Beginn des Jahrhunderts fand Borsäure hauptsächlich im Haushalt zur Konservierung von Marmeladen Anwendung, im alten Ägypten diente es der Einbalsamierung von Mumien und in der Antike wurde Borax für die Glasur von Keramiken verwendet. Borax ist ein wichtiger Rohstoff zur Herstellung verschiedener industrieller Produkte. Heute ist Borax fester Bestandteil von Seifen, Wasch- und Desinfektionsmitteln, Holzschutzmitteln und Insektiziden. Es kommt zur Glasur von Porzellan und Steingut oder als Entwickler im Bereich der Photographie zum Einsatz oder als vorbeugendes Holzschutzmittel gegen Schimmel und Insekten. Das frühere Verfahren zur Konservierung ist in der heutigen Zeit nicht mehr gebräuchlich, da es zu schädlichen Wirkungen mit Vergiftungssymptomen wie Erbrechen, Durchfall, Speichelfluss, Blasenkrämpfen sowie Entzündungen der Haut und Schleimhäute gekommen ist. Im Bereich der Volksmedizin findet Borax aus diesen Gründen keine Verwendung, im Bereich der Medizin hingegen ist Borax fester Bestandteil von Desinfektionsmitteln.

Borax: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Borax positiv auf die Beschwerden auswirken.

Beschwerden im Mundbereich, Geschwüre und Aphthen

Mundschleimhautentzündungen, Aphthen und Mundfäule sind wichtige Anwendungsbereiche für das Homöopathikum Borax. Das Arzneimittelbild zeigt schmerzhafte Aphthen im Mund, an der Zunge, am Gaumen und an der Innenseite der Wangen. Bei Aphthen handelt es sich um kleine, runde und sehr schmerzhafte Entzündungen der Mundschleimhaut. Die geröteten Schleimhautverletzungen können sehr klein sein, aber auch die Größe einer Linse erreichen. Charakteristisch ist, dass die Schleimhautdefekte mit einer weißlich-gelben Flüssigkeit bedeckt sind. Zuerst treten Aphthen im Kindesalter auf, erscheinen aber während des ganzen Lebens immer wieder. In seltenen und schweren Fällen können auch die Schleimhäute der Speiseröhre (Ösophagus) und des Magen-Darm-Traktes bis hin zum Anus von den Geschwüren befallen sein. Aphthen treten einzeln oder sehr zahlreich auf und bluten schon bei der kleinsten Berührung.

Hautbeschwerden, Herpes, Pilzbefall, schlechte Wundheilung

Das homöopathische Mittel Borax kann bei verschiedenen Hautbeschwerden wie z.B. bei bläschenartigen Ausschlägen, Ekzemen, Schuppenflechte (Psoriasis), Akne, Pilzbefall (Soor) und Herpes Anwendung finden. Borax-Menschen leiden auch unter einer schlechten Wundheilung. Schon kleinste Verletzungen heilen schwer ab und gehen mit Eiterungen einher. Allgemein besteht eine Neigung zu eher trockener, schuppiger und permanent juckender Haut. Die bläschenartigen Borax-Hautausschläge können trocken oder feucht sein, sind ebenfalls gerötet und jucken. Die Haut ist aufgrund einer vermehrten Talgproduktion glänzend. Auch an den Haaren zeigen sich typische Borax-Symptome. Die Haare zeigen ein gestörtes Wachstum, brechen ständig und filzen.

Schleimhautentzündungen an Augen, Nase und Harnorganen

Zu den homöopathischen Hauptanwednungsgebieten von Borax gehören außerdem Schleimhautentzündungen im Bereich der Augen, Nase und Harnwege. Entzündungen treten an den äußeren Augenwinkeln auf und gehen mit wunden, rohen und rauen Lidrändern einher, die während der Nacht verkleben und verkrusten. Auch die Bindehäute können entzündet sein (Konjunktivitis). Im Allgemeinen besteht ständig ein leichtes Jucken in den Augen und ein Gefühl, als wäre Sand in den Augen. Charakteristisch für das Homöopathikum Borax ist, dass sich die Wimpern nach innen in die Augen hineinkehren.

Borax-Menschen leiden auch unter entzündeten Nasenschleimhäuten mit scharfem, ätzendem und wundmachendem Schnupfen. In der Nase entstehen trockene Krusten und rote, glänzende Geschwulste.

Auch die Schleimhäute der Harnwegsorgane können entzündet oder gereizt sein. Entweder zeigen sich die Beschwerden in Form von häufigen Harndrang aber fehlendem Urinabgang oder in Form von häufigem Urinieren, so dass Betroffene sich beeilen müssen, rechtzeitig eine Toilette zu erreichen, weil sie aufgrund des starken Harndrangs den Urin kaum anhalten können. Der Urin ist typischerweise heiß und hat einen scharfen Geruch. Der Urinabgang wird als äußerst schmerzhaft empfunden. Die Schmerzen entstehen durch die Schleimhautentzündung, die aphthenartige Stellen hervorruft.

Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Sommerdurchfälle

Im Magen zeigt das Arzneimittelbild von Borax Verdauungsstörungen mit Übelkeit und Erbrechen nach dem Trinken oder Essen. Der Brechreiz geht meist mit Würgen und Husten einher. Besonders die Schleimhäute des Magens sind gereizt und rufen stechende Schmerzen hervor. Borax-Menschen vertragen typischerweise keinen Wein, sie leiden nach dem Essen schnell unter Übelkeit, Völlegefühlen, Blähungen und unter einer ausgeprägten Müdigkeit. Die Schleimhäute des gesamten Magen-Darm-Traktes, vom Mund bis zum After können gereizt sein und Beschwerden hervorrufen. Das homöopathische Mittel Borax kann sich als nützlich bei Durchfällen (Diarrhoe) mit aufgetriebenem Bauch und Koliken erweisen, wenn die äußerst übelriechenden Stühle eine schleimige, weiche Konsistenz zeigen und von grünlichgelber Farbe sind. Nach Blähungs- und Stuhlabgängen verbessern sich die Beschwerden im Mage-Darm-Trakt.

Beschwerden der weiblichen Geschlechtsorgane

Auch bei Beschwerden der weiblichen Geschlechtsorgane kann die homöopathische Arznei zum Einsatz kommen. Frauen leiden meist unter Menstruationsstörungen mit einer zu frühen und zu starken Monatsblutung, die von Bauchschmerzen und Übelkeit begleitet wird.

Zwischen den monatlichen Blutungen erscheint ein klarer, weißer und heißer Ausfluss, der aussieht wie dicker Kleister und Eiweiß. Es fühlt sich für betroffene Frauen häufig so an, als würde warmes Wasser an den Innenseiten der Oberschenkel hinabfließen.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Borax

Menschen, die das homöopathische Mittel Borax benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzhafte Aphthen und Mundgeschwüre

Zu den Leitsymptomen des Mittels gehören häufig auftretende Geschwüre und schmerzhafte Aphthen im Mund, an der Zunge, am Gaumen und an der Innenseite der Wangen, die sehr leicht bluten. Bei Aphthen handelt es sich um kleine, runde und sehr schmerzhafte Entzündungen der Mundschleimhaut.

Ausgeprägte Geräuschempfindlichkeit

Borax-Menschen leiden aufgrund einer Überreizung des Nervensystems unter einer ausgeprägten Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen. Sie schrecken bei jedem Geräusch zusammen, insbesondere bei plötzlichen und unvorhersehbaren Geräuschen.

(Sommer-) Durchfälle mit unverdaute Stühlen

Typisch für das Mittel sind plötzliche auftretende Durchfälle mit übelriechenden, gelblichgrünen, weichen und schmerzhaften Stühlen. Durchfälle treten auch typischerweise im Sommer auf.

Furcht vor Abwärtsbewegungen

Die Furcht vor Abwärtsbewegungen ist ein wichtiges Leitsymptom des Mittels Borax. Die ausgeprägten Angstzustände entstehen z.B. im Fahrstuhl oder im Flugzeug während eines Landeanflugs und werden von Schwindel und Übelkeit begleitet.

Schleimhautentzündungen an Augen und Nase

Typisch für das homöopathische Mittel sind Entzündungen der Schleimhäute in den Beriechen Auge, Nase und Harnwege. Augenentzündungen treten an den äußeren Augenwinkeln mit wunden, rohen und rauen Lidrändern auf, die während der Nacht verkleben und verkrusten. Entzündete Nasenschleimhäute gehen mit scharfem, ätzendem und wundmachendem Schnupfen einher und es entstehen trockene Krusten in der Nase, die bei Entfernung leicht bluten.

Schleimhautentzündungen der Harnwege

Bei Schleimhautentzündungen in den Harnwegen ist der Urin typischerweise heiß und hat einen scharfen Geruch. Der Urinabgang wird als äußerst schmerzhaft empfunden. Die Schmerzen entstehen durch die Schleimhautentzündung, die aphthenartige Stellen hervorruft

Gemütssymptome bei Borax

Ängste, Furcht vor Abwärtsbewegungen

Menschen, die das homöopathische Mittel Borax benötigen, leiden unter einer ausgeprägten Angst vor jeglichen Abwärtsbewegungen. Ausgelöst werden die Angstzustände z.B. durch das Heruntersteigen von Treppen, Fahrstuhlfahren oder während eines Landeanflugs im Flugzeug. Begleitet werden die Ängste von Übelkeit und Schwindel.

Schreckhaftigkeit, Nervosität und Empfindlichkeit

Das Homöopathikum Borax passt auch zu äußerst schreckhaften, nervösen und empfindlichen Menschen. Die sind sehr geräuschempfindlich, erschrecken bei jedem plötzlichen und unerwarteten Geräusch, z.B. bei Donner und fahren dann erschrocken zusammen.

Modalitäten bei Borax

Verschlechterung der Beschwerden

  • Wärme, warmes Wetter, nasskaltes Wetter
  • Abwärtsbewegungen
  • Lärm, Geräusche
  • Vor der Menstruation
  • Wein

Verbesserung der Beschwerden

  • Druck, Gehen
  • 23.00 Uhr (Gemüt)
  • Stuhlabgang, Blähungsabgang
  • Am Meer

Auslöser der Beschwerden bei Borax

  • Abwärtsbewegungen, z.B. im Fahrstuhl oder während eines Landeanflugs
  • Geräusche und Lärm
  • Erregungszustände am Abend

Borax in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Borax kommt bei Schwangeren hauptsächlich dann zum Einsatz, wenn sie während der Schwangerschaft unter Pilzinfektionen an der Vagina oder Scheide mit starkem Juckreiz und brennenden Schmerzen leiden. Auch bei Schleimhautentzündungen im Mundbereich, z.B. des Zahnfleisches oder bei schmerzhaften Aphthen kann sich Borax als nützliches Mittel erweisen. Sind die Wehen während der Geburt äußerst heftig und krampfend mit ständigem Zurückgleiten des Kopfes des Babys, kann das Homöopathikum zum Einsatz kommen.

Leiden Frauen während der Stillzeit unter Milchstau und schmerzhaften Brüsten während der Säugling trinkt und besteht anschließend ein Leeregefühl in der Brust, kann Borax angewendet werden und die Beschwerden lindern. Typischerweise bestehen die Schmerzen in der linken Brust, wenn das Kind an der rechten Brust trinkt. Die Schmerzen werden von stillenden Frauen als stechend, zusammenziehend oder reißend beschrieben. Spontanes Drücken der Brust führt zu einer Verbesserung der Beschwerden.

Borax für Kinder

Borax kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Borax ein wichtiges homöopathisches Mittel bei vielen verschiedenen Beschwerden. Charakteristisch sind Angstzustände und Panikattacken aufgrund von Abwärtsbewegungen. Werden sie in die Wiege gelegt, beginnen sie sofort zu schreien und klammern sich fest an die Mutter oder sie heben ihre Hände als Zeichen der Angst. Sie mögen weder geschaukelt werden, auf ein Pferd klettern oder mit einem Karussell fahren. Sie bekommen dann so eine heftige Angst, dass sie keine Luft mehr bekommen. Auch Seekrankheit, Luftkrankheit und Reisekrankheit mit Übelkeit und Schwindel gehören zu den wichtigen Anwendungsgebieten des homöopathischen Mittels bei Kindern. Weitere Borax-Anwendungsgebiete sind außerdem Beschwerden im Mundbereich wie z.B. eine schwierige Zahnung mit Durchfall (Diarrhoe), Aphthen im Mundbereich, an der Nase oder im Anusbereich bei Säuglingen. Die Aphthen im Mundbereich sind äußerst schmerzhaft und bluten bei der kleinsten Berührung. Deshalb mögen betroffene Säuglinge und Kinder weder an der Mutterbrust saugen noch Nahrung aufnehmen. Weiter können herpesartige Ausschläge mit typischen bläschenartigen Erscheinungen an den Lippen oder am gesamten Körper auftreten. Auch bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis) oder Erysipel, eine bakterielle Hautinfektion hauptsächlich im Gesicht mit roten Papeln an Kinn und Wangen, kann sich Borax als nützlich erweisen. Die allgemeine Neigung zu Schleimhautentzündungen betrifft meist die Atemwege und den Magen-Darm-Trakt und zeigen sich in Form von Schnupfen mit reichlich Niesen und Halsschmerzen oder mit plötzlichen Anfällen von Erbrechen und Durchfällen mit übelriechenden, gelblichgrünen, weichen und schmerzhaften Stühlen. Durchfälle treten auch typischerweise im Sommer auf.

Borax-Kinder lernen spät sprechen und haben häufig Verständnisprobleme aufgrund einer Neigung zu Trägheit und Faulheit. Geistige Konzentration kann sogar Übelkeit hervorrufen.

Sie sind leicht zu beeindrucken, leben in einem Zustand ständiger, großer Unruhe und sind sehr ängstlich auch ohne Grund. Aufgrund einer ausgeprägten Geräuschempfindlichkeit erschrecken sie bei plötzlichen Geräuschen, Gewitter oder schlechten Nachrichten. Sie leiden auch unter Pavor nocturnus. Dabei handelt es sich um eine so genannte Nachtangst oder Nachtschreck, hervorgerufen durch übermäßig viel Bewegung am Tage oder übermäßige Erregung am Abend. Pavor nocturnus tritt meist im Alter zwischen dem 4. und 12. Lebensjahr und gehäuft um die Einschulungszeit auf. Typische Symptome sind Schreie und Weinen im Schlaf. Sie erwachen durch Alpträume, sind ängstlich und erschrocken und klammern sich dann fest an die Mutter. Teilweise weinen sie die ganze Nacht und sind am nächsten Morgen entsprechend quengelig. Borax-Kinder zeigen auch eine große Reizbarkeit, die heftige Krisen bei Kleinigkeiten auslösen und mit Schreien oder Treten einhergehen kann. Im nächsten Moment ist der Ärger verflogen und sie sind wieder lieb und lächeln. Vom äußeren Erscheinungsbild zeigen Borax-Kinder meist ein blasses und erdfarbenes Gesicht. Aufgrund eines unregelmäßigen Kreislaufes kann das Gesicht auch bläulich um Mund, Nase und Augen scheinen. Auch die Finger und Zehen zeigen dann eine bläuliche Verfärbung. Allgemein sehen Kinder, die das Mittel benötigen, meist sehr erschöpft aus.

Potenzen und Darreichungsformen von Borax

Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Borax die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.

Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Borax

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010