Berberis

Berberis

Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Berberis und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Berberis vulgaris
Deutsche Bezeichnung Gewöhnliche Berberitze, Sauerdorn
Synonyme Dreidorn, Beißelbeere, Spießdorn, Essigbeere
Familie Berberidaceae (Berberitzengewächse)
Material der homöopathischen Arznei Getrocknete Rinde, ober- und unterirdischer Teile

 

Berberis vulgaris ist die lateinische Bezeichnung für den immergrünen Dornenstrauch Berberitze aus der Pflanzenfamilie der Berberidaceae (Berberitzengewächse). Im Bereich der Homöopathie gehört Berberis zu den eher kleineren Mittel, aber aufgrund seiner therapeutische Eigenschaften ist es wichtiges homöopathischen Heilmittel. Die homöopathische Berberitze entfaltet seine Hauptwirkung auf die Nieren und ableitenden Harnwege, Leber, Gallenblase sowie auf den Bewegungsapparat und Haut des menschlichen Körpers. Die Hauptanwendungsgebiete des homöopathischen Mittels sind Nieren- und Blasenentzündungen, Reizblase, Gallenblasen- und Nierenkoliken, Grieß oder Steine in Nieren und Gallenblase, Leberschwäche mit Verdauungsbeschwerden sowie rheumatische Beschwerden des Bewegungsapparates wie entzündliche Gelenkschmerzen (Arthritis), Rückenschmerzen und Gicht. Charakteristische Symptome für das homöopathische Arzneimittelbild von Berberis sind die sich sehr schnell wechselnden Symptome und wandernde Schmerzen und der Schmerzcharakter, der von Betroffenen als schneidend, stechend, schießend, brennend und wie zerschlagen beschrieben wird. Eine Verschlechterung der Berberis-Beschwerden wird durch Bewegung, Erschütterung, Fahren im Auto und Stehen verursacht. Modalitäten wie Ruhe und Ausscheidungen führen zu einer Verbesserung und Linderung der Symptome. Bei Menschen, die das homöopathische Mittel Berberis benötigen, besteht eine konstitutionelle Veranlagung für rheumatische Erkrankungen und Gicht sowie eine Neigung zu Steinbildung in den Nieren und Gallenblase. Vom äußeren Erscheinungsbild sehen sie sehr blass, erschöpft und vorzeitig gealtert aus, als würde man ihnen die Beschwerden und Krankheiten ansehen. Die Wangen sind tief eingefallen und auch die Augen liegen tief in den Augenhöhlen und zeigen deutlich blaue Ringe. Zur Herstellung der homöopathischen Arznei werden die getrocknete Stamm- und Wurzelrinde oder die gesamte Wurzel der Berberitze verwendet.

Berberis: Botanischer Steckbrief

Heimisch ist die dornige und giftige Pflanze Berberis vulgaris aus der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae) in lichten Wäldern und Gebirgen Europas, Nordamerikas und Kleinasiens und gedeiht bevorzugt auf trockenen, dürren und heißen Sandböden. Feuchte Böden verträgt die Berberitze hingegen nicht.

Der Strauch kann eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen. Die Zweige erscheinen zunächst in rötlicher Farbe, später verholzen die Zweige dann und verfärben sich gräulich.

Die kleinen, eiförmigen Blätter sind an den Rändern leicht gezähnt und verwandeln sich teilweise in Dornen. In der Blütezeit im Frühling von Mai bis Juni entwickeln sich die gelben, leuchtenden Blüten aus den Blattachseln. Im Spätsommer und Herbst entstehen aus den Blüten anschließend die in Trauben hängenden charakteristischen roten, länglichen und eiförmigen Beerenfrüchte, die eine Größe von etwa 1 Zentimeter erreichen können.

Zu den wichtigen Inhaltsstoffen der Berberitze gehören giftige Alkaloide wie das Berberin, dass im Falle einer oralen Einnahme bereits ab einem halben Gramm leichte Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann. In der Pflanze sind mindestens 2,0 Prozent Alkaloide enthalten, die Beerenfrüchte hingegen sind sehr vitaminreich und frei von giftigen Stoffen wie Berberin. Die Beeren können also verzehrt werden, der Geschmack wird allerdings als außerordentlich sauer beschrieben. Aufgrund des säuerlichen Geschmacks und der Dornen ist die Berberitze auch unter Namen wie Sauerdorn, Dreidorn, Spießdorn oder Essigbeere bekannt.

Vergiftungsbild von Berberis

Die in der Pflanze enthaltenden giftigen Alkaloide (Berberin) können bei Verzehr ab einem halben Gramm leichte bis schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Zunächst ruft das Berberin Nasenbluten und Magenbeschwerden hervor. Stärkere Vergiftungssymptome sind dann Übelkeit und Erbrechen, Durchfälle, Benommenheit, Atembeschwerden und Nierenentzündungen. Die Einnahme größerer Mengen kann dann zu Krämpfen und Atemstillstand führen und damit tödlich enden.

Berberis in der Volksmedizin

In der traditionellen Volksmedizin ist die Heilwirkung der Berberitze schon seit dem Mittelalter (6. – 15. Jahrhundert) bekannt und wurde auch in den Kräuterbüchern der damaligen Zeit beschrieben. In früheren Zeiten wurde aus der Berberitze sogar Wein gekeltert und sowohl die Rinde als auch die Wurzeln der Pflanze wurden früher zur Gelbfärbung von Textilien verwendet. Auch heute noch werden Tee- und Saft-Zubereitungen aus den stark wirksamen Pflanzenteilen in der Volksmedizin eingesetzt. Sowohl die Beerenfrüchte, Rinde und Wurzeln der Pflanze werden für medizinische Heilzwecke verwendet, hauptsächlich kommen aber die Beerenfrüchte mit einem hohen Gehalt an Vitamin C bei Nieren- und Harnwegsbeschwerden wie z.B. Blasenentzündungen, Magen-Darm-Infekte, Leberschwäche mit Verdauungsproblemen oder bei Krämpfen zum Einsatz. Die Wurzeln und Rinde hingegen finden bei Atemwegs- und Kreislaufbeschwerden Anwendung. Zubereitungen als Mus oder Saft werden volksmedizinisch bei Appetitlosigkeit, Verstopfung oder bei Lungen-, Leber- und Milzleiden angewandt.

Die Kommission E, die selbstständige, wissenschaftliche Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat für Anwendungen mit der Heilpflanze Berberis eine negative Bewertung abgegeben, da bis auf die Beeren alle Pflanzenteile giftige Alkaloide enthalten, die bei unsachgemäßen Gebrauch oder übermäßigem Verzehr zu Vergiftungen führen können. Als pflanzliches Heilmittel wird Berberis aufgrund der toxischen Wirkung in der Medizin und Phytotherapie nicht mehr angewendet. In der Homöopathie stellt die homöopathische Berberitze jedoch ein wichtiges, nebenwirkungsfreies und potenziertes Mittel dar.

Berberis: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Berberis positiv auf die Beschwerden auswirken.

Beschwerden der Harnwegsorgane, Nieren-, Blasenentzündung, Koliken, Reizblase

Das homöopathische Mittel Berberis ist eine wichtige Arznei bei Nieren- und Blasenbeschwerden und Steinleiden im Harntrakt. Bei Berberis-Menschen besteht zudem eine Veranlagung (Disposition) zu Störungen des Harnsäurestoffwechsels (Harnsaure Diathese) mit einer Neigung zu Nierenentzündungen (Nephritis) und Koliken.

Beim Steinleiden im Harntrakt (Urolithiasis) können die Steine in der Harnblase wandern und heftige, kolikartige Schmerzen im Unterbauch auslösen, die typischerweise in die Lendenregion und zum Rücken ausstrahlen. Es kann aber auch ein brennendes Gefühl in der Bauchregion mit Übelkeit auftreten. Beim Wasserlassen ist der Urinstrahl unterbrochen und der Urin zeigt eine für ein Steinleiden typische orangen-rote Färbung.

Blasenentzündungen sind ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet des Homöopathikums.

Charakteristisch sind brennende, schneidenden Schmerzen in der Harnröhre zu Beginn und am Ende des Wasserlassens. Während des Urinieren lassen die Schmerzen wieder nach.

Der Berberis-Urin ist meist heiß, konzentriert und dunkel mit roten, ziegelmehlartigen Ablagerungen im Harn (Sediment). Schmerzen im Nierenbereich sind meist auf der linken Seite lokalisierbar und verschlimmern sich bei der geringsten Bewegung oder Erschütterung. Die Nierenschmerzen können in alle möglichen Richtungen ausstrahlen, üblicherweise jedoch bis zur Blase und in die Oberschenkel und gehen zudem oft mit Rückenschmerzen einher.

Beschwerden des Bewegungsapparates, Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen

Das homöopathische Mittel Berberis kann sich bei Beschwerden des Bewegungsapparates als sehr nützlich erweisen. Zu den Anwendungsgebieten gehören rheumatische Beschwerden in allen Extremitäten, Gicht, Schmerzen in den Gelenken (Arthrose), im unteren Rückenbereich und in den Fersen. Der Schmerzcharakter im Rücken wird meist als brennend, reißend und stechend beschrieben. Der Rücken fühlt sich wund und zerschlagen an und kann von einem Taubheitsgefühl und Steifheit begleitet werden. Typischerweise verschlechtern sich die Schmerzen durch Liegen, Sitzen, Gehen und durch jegliche Erschütterung. Die stechenden Schmerzen im Rücken und Nacken verschlimmern sich ebenfalls durch die Atmung. Charakteristisch für das Arzneimittelbild ist eine Verbindung zwischen rheumatischen Gelenkbeschwerden, Gicht und Harnwegsproblemen. So können z.B. anhaltende Rücken- und Gelenkschmerzen mit Nieren- und Blasenbeschwerden mit Schmerzen vor dem Wasserlassen sowie Schwäche und einem Gefühl der Zerschlagenheit einhergehen oder Rückenschmerzen führen zu einer ausgeprägten Berührungsempfindlichkeit im Bereich der Nieren mit ausstrahlenden Schmerzen in den Bauch und Hüftbereich. Berberis kann außerdem bei Störungen des Stoffwechselhaushaltes eingesetzt werden, z.B. bei Störungen des Harnsäurehaushaltes. So kann eine Überproduktion von Urin zu Rheuma und Gicht führen, wenn sich die Harnsäure in Form von Kristallen im Gewebe und Organen ablagert. Die Beschwerden zeigen sich typischerweise in Entzündungen und Steinbildung im Gallen- und Harntrakt mit kolikartigen Schmerzen.

Beschwerden der Leber und Galle, Gallenkoliken, Leberstörungen

Leberschwäche, akute und chronische Entzündungen der Leber (Hepatitis) mit Verdauungsbeschwerden, typischen Schmerzen, die im rechten Oberbauch lokalisiert sind und in die rechte Schulter ausstrahlen, gehören zu den Anwendungsgebieten der homöopathischen Berberitze. Berberis-Menschen fühlen sich aufgrund einer Leberschwäche sehr matt, müde, schwach und ihre Haut kann zudem gelblich verfärbt sein. Typische Symptome im Magen-Darm-Trakt, die in Verbindung mit Leberleiden stehen, sind Übelkeit, Erbrechen mit bitterem Galle-Geschmack, Blähungen, Müdigkeit und Schläfrigkeit nach dem Essen, Durchfall (Diarrhoe) oder Verstopfung (Obstipation) im späteren Stadium der Leberstörung. Der Speichen zeigt sich oft zähflüssig und auch der Stuhl erscheint verändert in lehmartiger, gelblicher Farbe und breiiger bis dünnflüssiger Konsistenz.

Beschwerden der Haut, Schuppenflechte (Psoriasis)

Bei Erkrankungen der Haut wie z.B. Schuppenflechte (Psoriasis), bei entzündlichen Hautausschlägen (Ekzeme) mit brennendem Juckreiz oder schmerzhaften Hautausschlägen mit Furunkeln, sollte an eine homöopathische Behandlung mit Berberis vulgaris gedacht werden. Bei Furunkeln handelt es sich um eine schmerzhafte und tiefliegende Entzündung der Haut, die von einem Haarfollikel ausgeht. Die Haut von Berberis-Menschen erscheint sehr trocken und kann braune Verfärbungen, braune Flecken und flache Warzen zeigen. Die Hautausschläge jucken stark, brennen und mit Bläschen und Quaddeln einhergehen. Typischerweise verschlimmern sich die Hautsymptome durch Kratzen. Kalte Anwendungen, wie z.B. kühle Umschläge hingegen führen zu einer Verbesserung der Beschwerden.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Berberis

Menschen, die das homöopathische Mittel Berberis benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzcharakter: schneidend, stechend, schießend, brennend und wie zerschlagen

Die Berberis-Schmerzen werden von Betroffenen als schneidend, stechend, schießend, brennend und wie zerschlagen beschrieben. Schmerzen können plötzlich an verschiedenen Körperstellen in Erscheinung treten und strahlen typischerweise von einem Punkt aus.

Wechselhafte Symptome und wandernde Schmerzen

Die Symptome des Arzneimittelbildes von Berberis sind sehr wechselhaft, z.B. können sich eine verminderte Harnmenge mit Harnflut abwechseln. Die Berberis-Schmerzen wandern von einer Stelle zur anderen oder sie gehen von einer bestimmten Stelle aus und strahlen in die Umgebung.

Rücken- und Gelenkschmerzen mit Beschwerden der Nieren und Blase

Typisch für das homöopathische Mittel sind rheumatische Gelenkbeschwerden, die mit Harnwegsproblemen verbunden sind, z.B. anhaltende Nieren- und Rückenschmerzen mit Schwäche und einem Gefühl der Zerschlagenheit.

Häufiger Harndrang, rote ziegelmehlartige Ablagerungen im Harn (Sediment)

Charakteristisch für das Homöopathikum ist eine unregelmäßige Harnproduktion, häufiger Harndrang mit Brennen der Harnröhre nach dem Wasserlassen sowie rote und mehlartige Ablagerungen im Harn.

Gemütssymptome bei Berberis

Schwäche, Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit

Berberis-Menschen fällt geistige Arbeit und konzentriertes Denken sehr schwer. Sie verlieren bei der kleinsten Störung oder Unterbrechung ihrer geistigen Tätigkeit schnell den Überblick und Zusammenhang. Leiden sie unter fortschreitender Krankheit, sind sie sehr geschwächt, was zusätzlich ihre Konzentration stark beeinträchtigt. Hinzu kommen dann Erinnerungslücken und Vergesslichkeit.

Melancholie, Teilnahmslosigkeit und Abgeschlagenheit

Menschen, die das homöopathische Mittel Berberis benötigen, machen auf ihre Mitmenschen einen sehr müden, schwachen, vorzeitig gealterten und kränklichen Eindruck. Sie wirken so ausgelaugt, dass Mitmenschen dazu geneigt sind, Betroffene zu unterstützen oder ihnen zu helfen. Berberis-Menschen würden jedoch nie um Hilfe und Unterstützung bitten. Gewöhnlich sind sie eher melancholische, nachdenkliche und ernste Menschen, die das Alleinsein der Gesellschaft anderer Menschen vorziehen. Sie sind schweigsam und verfallen in Melancholie, was sie völlig teilnahmslos werden lässt.

Modalitäten bei Berberis

Verschlechterung der Beschwerden

  • Bewegung, kleinste Erschütterung, Fahren im Auto, Laufen
  • Druck
  • Aufstehen vom Sitzen, Stehen

Verbesserung der Beschwerden

  • Ruhe
  • Ausscheidungen

Auslöser der Beschwerden bei Berberis

  • Störung des Stoffwechsels der Harnsäure (Harnsaure Diathese)
  • Steinleiden
  • Übersäuerung

Berberis in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Berberis sollte bei schwangeren Frauen nicht im Rahmen einer Selbstbehandlung bei Schwangerschaftsbeschwerden zum Einsatz kommen, weil das homöopathische Mittel die Muskulatur der Gebärmutter anregen kann. Erfahrene Ärzte und Homöopathen wenden die homöopathische Berberitze jedoch bei Blasenentzündungen mit ausstrahlenden Schmerzen in den Rückenbereich an. Auch bei permanenten Juckreiz der Haut oder Übelkeit aufgrund der Verdrängung der Organe durch das Baby kann sich Berberis durchaus als hilfreiches Mittel erweisen.

Berberis für Kinder

Berberis kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Berberis ein wichtiges homöopathisches Mittel bei Hautproblemen wie wiederkehrende Abszesse, Ekzeme am Anus und bei Windelausschlag. Charakteristisch für das Arzneimittelbild der homöopathischen Berberitze sind Hautausschläge, die nach dem Verschwinden einen braunen Fleck auf der Haut hinterlassen. Der Juckreiz bei Hautausschläge verschlimmert sich durch Wärme oder warme Anwendungen, Kratzen und Reiben, kalte Anwendungen führen hingegen zu einer Linderung des Juckreizes. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet bei Kindern sind Frost- und Fieberzustände, die typischerweise um 11.00 Uhr am Vormittag beginnen und sich in der Nacht verschlimmern. Auffällig ist das sehr heiße Gesicht bei Kälte des Körpers. Berberis-Kinder sind gewöhnlich eher optimistische und mutige Kinder, sobald es jedoch in der Dämmerung dunkel wird, haben sie Angst. Sie fürchten sich in der Dunkelheit und stellen sich alle möglichen Dinge und eingebildete Gestalten vor. Vom äußeren Erscheinungsbild sehen sie blass und kränklich aus, haben eingefallene Wangen und bläuliche Augenringe.

Potenzen und Darreichungsformen von Berberis

Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Berberis die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.

Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Berberis

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010