Barium carbonicum

Barium carbonicum

Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Barium carbonicum und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Barium carbonicum
Deutsche Bezeichnung Bariumcarbonat
Synonyme Baryta carbonica, Baryum carbonicum, kohlensaures Baryt
Chemisches Formel BaCO3
Material der homöopathischen Arznei Bariumcarbonat

Barium carbonicum ist die lateinische Bezeichnung für Bariumcarbonat mit der chemischen Formel BaCO3. Es handelt sich dabei um ein silberweißes, reaktionsfreudiges und dehnbares Leichtmetall, dass in der Natur nicht in freier Form vorkommt, aber mit anderen Elementen Verbindungen eingeht. Bei Bariumcarbonat handelt es sich um eine Verbindung aus Barium und Kohlensäure. Im Bereich der Homöopathie entfaltet Barium carbonicum seine Wirkung hauptsächlich auf die Bereiche Herz, Gefäß- und Lymphsystem, auf die Atemwege, Magen, Haut des menschlichen Körpers. Barium carbonicum wird hauptsächlich bei Kindern oder bei ältere Menschen angewendet. Zu den Hauptanwendungsgebieten des homöopathischen Mittels gehören neben Drüsenentzündungen und Entwicklungsstörungen auch altersbedingte Beschwerden wie z.B. Arteriosklerose, Vergesslichkeit, Gedächtnisschwäche und vorzeitiger Demenz, Beschwerden der Atemwege mit Erkältungsneigung, chronischem Schnupfen, wiederkehrenden Mandelentzündungen oder Entzündungen der Bronchien (Bronchitis) sowie bei Herz-Kreislaufbeschwerden. Charakteristische Symptome des homöopathischen Mittels sind eine ausgeprägte Kälteempfindlichkeit und Infektanfälligkeit, kalte, feuchtnasse Füße mit reichlich übelriechenden Fußschweißen sowie entzündliche Drüsen- und Lymphknotenschwellungen an den Mandeln (Tonsillen), Ohrenregion, Nase und Oberlippe, Nacken und Hinterkopf. Modalitäten wie nasskaltes Wetter, Zugluft, kalter Wind, Liegen auf der schmerzhaften Seite, Druck, Gesellschaft, Denken an die Beschwerden und nach dem Essen sowie das Waschen der betroffenen Stellen führen typischerweise zu einer Verschlechterung der Beschwerden. Wärme und warmes Einhüllen, frische Luft bei Kopfschmerzen, kaltes Essen und Alleinsein hingegen führen bei Barium carbonicum zu einer Verbesserung und Linderung der Symptomatik. Ausgelöst werden die Bariumcarbonat-Beschwerden meist durch Sonneneinstrahlung, Verkühlung oder Zugluft, durch fremde Menschen und unterdrücktem Fußschweiß. Vom äußeren Erscheinungsbild passt das homöopathische Mittel zu abgemagerten, schwachen Bariumcarbonat-Menschen mit einer kleinen, zwergenhaften Körpergröße. Sie haben meist einen eher dümmlich wirkenden Gesichtsausdruck mit offenstehendem Mund.

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei wird Bariumcarbonat verwendet.

Barium carbonicum: Informationen rund um Bariumcarbonat

Barium (Ba) ist ein silberweißes, sehr reaktionsfreudiges und dehnbares Leichtmetall mit der Ordnungszahl 56 im Periodensystem, dass in der Natur nicht in freier Form vorkommt, aber mit anderen Elementen Verbindungen eingehen kann. Bei Bariumcarbonat handelt es sich z.B. um eine Verbindung aus Barium und Kohlensäure. Die chemische Formel von Bariumcarbonat ist BaCO3. In der Natur kommt Barium vor allem in den Mineralien Baryt (Schwerspat) und Witherit (Bariumcarbonat) vor. Der britische Arzt und Botaniker William Withering (1741-1799) entdeckte die Carbonatform von Barium in der Natur und verlieh dem farb- und geruchslosen, schwer wasserlöslichen, weißen Salz seinen Namen. Das so genannte Witherit kommt hauptsächlich in Russland, USA und Österreich vor. Abgeleitet wird das Wort Barium von dem griechischen Wort „barys“, was soviel wie „schwer“ bedeutet. In dieser Eigenschaft wird es im Bereich der Industrie als Füllmaterial verwendet, aber auch zur Herstellung von Porzellan, Glas und optischen Geräten sowie als Bestandteil von Rattengift und Zement findet Barium Anwendung. Eine weitere Eigenschaft von Barium ist seine Licht- und Luftdurchlässigkeit, weshalb es in Form von Bariumbrei in der Medizin bei Röntgenuntersuchungen für Aufnahmen des Magens oder Speiseröhre zum Einsatz kommt. Der Brei muss vor den Aufnahmen von Patienten geschluckt werden und weil die Röntgenstrahlen den Brei nicht durchdringen können, entstehen auf die Art und Weise Kontrastdarstellungen.

Barium carbonicum in der Volksmedizin

Im Bereich der Volksmedizin findet die giftig Verbindung Bariumcarbonat keine Verwendung, da Bariumcarbonat für den Menschen als gesundheitsschädlich eingestuft wird und die Schleimhäute reizen oder zu Störungen im Herz- und Kreislaufsystem, Magen-Darm-Trakt und Nervensystem führen kann.

Barium carbonicum: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Barium carbonicum positiv auf die Beschwerden auswirken.

Altersbedingte Erkrankungen, frühzeitige Demenz, Vergesslichkeit, Gedächtnisschwäche

Bei typischen altersbedingten Beschwerden wie Arteriosklerose, Vergesslichkeit, Gedächtnis- und Konzentrationsschwäche sowie bei vorzeitiger Demenz kann das homöopathische Mittel angewendet werden. Ältere Bariumcarbonat-Menschen können sich nichts mehr merken und sie leiden unter Vergesslichkeit, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche. Der geistige Abbau erfolgt unverhältnismäßig schnell, häufig wissen sie plötzlich nicht mehr, was sie gerade erledigen wollten. Die Konzentration ist sehr schwer. Je mehr sie versuchen, sich zu konzentrieren, desto schneller und ausgeprägter ist die Müdigkeit und Erschöpfung mit müden Augen oder Kopfschmerzen. Die Demenz zeigt sich auch häufig in Form von kindlichem Verhalten. Sie werden albern, nervös und ängstlich und ziehen sich zurück, weil sie das Gefühl haben, alle Mitmenschen würden sich über sie lustig machen, über sie lachen und verspotten.

Degenerative Herz- und Kreislaufbeschwerden

Das homöopathische Mittel passt besonders gut zu älteren Menschen, die im Laufe der Jahre unter degenerativen, funktionseinschränkenden Herzveränderungen und daraus resultierenden Folgebeschwerden leiden. Degenerative Veränderungen des Herzens bei älteren Männern gehen häufig mit einer vergrößerten Prostata (Prostatahypertrophie) oder verhärteten Hoden einher. Häufige Symptome sind Herzklopfen und Beklemmungsgefühle in der Herzgegend. Die beschleunigte Herzaktion führt zu einem erhöhten Blutdruck (Hypertonie) und einem Zusammenziehen der Blutgefäße. Beim Liegen auf der linken, herznahen Seite oder beim Denken daran verschlimmert sich das Herzklopfen. Bariumcarbonat-Menschen zeigen außerdem einen harten und vollen Puls.

Ein weiteres Anwendungsgebiet des Homöopathikums sind auch Gefäßverengungen wie Arteriosklerose. Die Gefäße werden brüchig, verkalken und können letztendlich reißen.

Infektanfälligkeit, Beschwerden der Atemwege

Bei Menschen, die das homöopathische Mittel benötigen, besteht eine Kälteempfindlichkeit und Infektanfälligkeit, die sich in häufigen Erkältungen, chronischem Schnupfen, wiederkehrenden, chronischen Mandelentzündungen (Tonsillitis) oder Entzündungen der Bronchien (Bronchitis) zeigt. Bariumcarbonat-Menschen erkälten sich sehr leicht und leiden dann schnell unter entzündeten Mandeln mit Eiterungen und vergrößerten Mandeln sowie Schwellungen der Unterkieferdrüsen und Mandeln. Die Hals-, Rachen-, Kehlkopf- und Mandelschmerzen werden von Betroffenen als brennend und stechend beschrieben. Es fühlt sich außerdem so an, als befindet sich ein Kloß oder Pfropfen im Hals. Jedes Schlucken von Nahrung oder Leerschlucken führt zu einer Verschlimmerung der Beschwerden und wird von Würgen und Erstickungsgefühlen begleitet. Der chronische Schnupfen zeigt eine trockene Nase und häufiges Niesen, die Drüsen der Nasenschleimhäute und Oberlippe sind geschwollen. Es bildet sich dicker, gelber Schleim in der Nase und Krusten an den Nasenflügeln. Für Betroffene fühlt es sich außerdem so an, als wäre Rauch in der Nase. Der eher trockene Bariumcarbonat-Husten im Rahmen einer Bronchitis geht mit Erstickungsgefühlen einer und produziert viel Schleim, der besonders von älteren Menschen nur unter großer Anstrengung abgehustet werden kann. Bei jedem Wetterwechsel verschlechtern sich die Beschwerden. Der Kehlkopf fühlt sich an, als wäre Rauch eingeatmet worden und auch die Lungen fühlen sich an, als wären sie voller Rauch. Das Arzneimittelbild von Barium carbonicum zeigt auch eine chronische Stimmlosigkeit oder Stiche im Brustbereich, die sich beim Einatmen verschlimmern.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Barium carbonicum

Menschen, die das homöopathische Mittel Barium carbonicum benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzcharakter: brennend und stechend

Die typischen Bariumcarbonat-Schmerzen werden von Betroffenen als brennend und stechend beschrieben.

Kälteempfindlichkeit und Infektanfälligkeit

Charakteristisch für das Arzneimittelbild ist eine ausgeprägte Kälteempfindlichkeit und Infektanfälligkeit. Sie leiden unter wiederkehrenden Mandelentzündungen (Tonsillitis), chronischem Schnupfen und bekommen bei der geringsten Kälte eine Bronchitis.

Drüsenschwellungen

Zu den Leitsymptomen des Homöopathikums gehören Drüsenschwellungen, die meist im Rahmen von Entzündungen auftreten. Häufig von Drüsenschwellungen betroffen sind die Mandeln (Tonsillen), Unterkieferdrüsen und Regionen um die Ohren herum, die Nase und Oberlippe während eines Schnupfens. Auch am Hinterkopf und im Nackenbereich können die Drüsen betroffen und geschwollen sein.

Reichlich Fußschweiß und Folgen von unterdrückten Fußschweißen

Bariumcarbonat-Menschen leiden unter kalten, feuchtnassen Füßen mit reichlich übelriechenden Fußschweißen. Wird der Fußschweiß jedoch unterdrückt, können Rheumatismus, Herzbeschwerden, Konzentrationsstörungen oder Halsschmerzen in der Folge auftreten.

Verzögerte geistige oder körperliche Entwicklung, Gedächtnisschwäche, Vergesslichkeit

Bei Kindern steht eine Störung der geistigen und körperlichen Entwicklung im Mittelpunkt des Arzneimittelbildes, bei älteren Menschen eine frühzeitige Demenz mit Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisschwäche und Vergesslichkeit.

Gemütssymptome bei Barium carbonicum

Mangelndes Selbstvertrauen, Schüchternheit, Unentschlossenheit

Menschen, die das homöopathische Mittel Barium carbonicum benötigen, sind sehr schüchterne Personen, die unter einem Mangel an Selbstvertrauen leiden. Sie leiden unter nicht allzu großer Lebensenergie und fühlen sich vielen Situationen im Alltag nicht gewachsen. Ihre Unselbstständigkeit und Unsicherheit schlägt sich auch auf ihre Entscheidungsfreudigkeit nieder, sie sind immer unschlüssig und trauen sich nicht, Entscheidungen zu treffen.

Vergesslichkeit, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, schnelle Erschöpfbarkeit

Besonders ältere Bariumcarbonat-Menschen leiden unter Vergesslichkeit, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche. Sie können sich einfach nichts merken, haben ein schlechtes Gedächtnis mit einem unverhältnismäßigen raschen geistigen Abbau. Oft wissen sie nicht mehr, was sie gerade erledigen wollten. Sie haben enorme Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und je mehr sie sich bemühen, desto schneller stellt sich eine ausgeprägte Erschöpfbarkeit ein. Sobald sie sich auf etwas konzentrieren, werden sie müde und klagen über müde Augen oder Kopfschmerzen. Das führt dazu, dass sie dann sehr niedergeschlagen und in sich gekehrt sind.

Ängstlichkeit, Furcht vor Menschen

Bariumcarbonat-Menschen sind sehr scheue und ängstliche Personen, besonders bei fremden Menschen. Sie entwickeln eine Abneigung gegen die Anwesenheit fremder Menschen, sie schwitzen in Anwesenheit Fremder und fürchten sich vor ihnen. Aus diesem Grund sind sie auch meist Einzelgänger, haben keine Freunde, sondern sich ab und bleiben lieber alleine Zuhause. Sie haben auch Angst davor, dass irgendwas passieren könnte und sind voller eingebildeter Sorgen und Vorstellungen. Sie denken ständig darüber nach, was ihnen Schlimmes oder Kummervolles widerfahren könnte.

Modalitäten bei Barium carbonicum

Verschlechterung der Beschwerden

  • Nasskaltes Wetter, Zugluft, kalter Wind, Kälte nicht bei Kopfschmerzen
  • Liegen auf der schmerzhaften Seite, Druck
  • Gesellschaft
  • Denken an die Beschwerden
  • Nach dem Essen
  • Waschen der betroffenen Stellen

Verbesserung der Beschwerden

  • Wärme, warmes Einhüllen
  • Frische Luft bei Kopfschmerzen
  • Kaltes Essen
  • Alleinsein

Auslöser der Beschwerden bei Barium carbonicum

  • Sonneneinstrahlung
  • Verkühlung, Zugluft
  • Unterdrückter Fußschweiß
  • Fremde Menschen

Barium carbonicum in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Das Homöopathikum Barium carbonicum kommt hauptsächlich bei Kindern oder älteren Menschen zum Einsatz und ist deshalb bei Schwangeren und stillenden Frauen nicht angezeigt.

Barium carbonicum für Kinder

Barium carbonicum kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Barium carbonicum ein wichtiges homöopathisches Mittel bei sowohl körperlicher als auch geistiger Entwicklungsstörung und Infantilismus. Die Psychologie versteht unter Infantilismus das Zurückbleiben auf einer kindlichen Entwicklungsstufe. Auf körperlicher Ebene zeigen sich meist aufgrund von Funktionsstörungen der Drüsen, insbesondere der Keimdrüsen, Beeinträchtigungen des Wachstums des gesamten Körpers oder auch einzelner Organe wie z. B. der Geschlechtsorgane und sekundären Geschlechtsmerkmale. Sie leiden unter nassem und kaltem Wetter, das Lymphgewebe ist vergrößert besonders an den Mandeln, die sich im Rahmen von Erkältungen zudem leicht entzünden und mit Eiterungen einhergehen können. Kinder haben das Gefühl, als wäre ein Fremdkörper in ihrem Hals und haben Schmerzen beim Schlucken. Aufgrund der Vergrößerung (Hypertrophie) der Mandeln neigen sie dazu, durch den offenen Mund zu atmen. Infektionen in den Atemwegen oder Ekzeme und nässende Krusten am Kopf und hinter den Ohren gehören auch zu den Anwendungsgebieten von Barium carbonicum. Bei der geringsten Kälteeinwirkung bekommen Kinder eine Bronchitis. Auch wenn Kinder unter Verstopfung (Obstipation) mit äußerst berührungsempfindlichem Bauch leiden, kann sich das Homöopathikum als sehr nützlich erweisen. Bettnässen ist außerdem ein häufiges Problem bei Bariumcarbonat-Kindern. Sie können schon das 8. Lebensjahr erreicht haben und nässen sich trotzdem jede Nacht ein. Der Bariumcarbonat-Schlaf ist bei Kindern sehr unruhig. Sie erwachen mitten in der Nacht und weinen oder schreien nach ihren Eltern. Sie wachen verschwitzt an einzelnen Körperstellen wie z.B. nur an einem Arm oder Fuß auf. Sie haben zudem viele Alpträume, können aber nicht sagen, wovor sie sich fürchten.

Die Kinder, die das Mittel Barium carbonicum benötigen, sind meist nicht sehr intelligent, manchmal auch zurückgeblieben, zeigen nur wenig Vitalität und langsame Nervenfunktionen mit langsamen körperlichen und geistigen Reflexen. In der Schule lernen Bariumcarbonat-Kinder wenig und langsamer als ihre Mitschüler, sie sind zudem unfähig, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren und sie werden unentschlossen, weil sie sich nicht in der Lage sehen, komplexe Situationen zu meistern. Sie haben auch Angst vor Fremden, verstecken sich in der Zimmerecke, hinter Möbelstücken oder sie halten ihre Hände vor das Gesicht und schauen zwischen den Fingern hindurch. Sie haben große Schwierigkeiten, neue Freundschaften zu schließen und suchen dadurch eher die Einsamkeit

Von äußeren Erscheinungsbild zeigen Kinder einen eher dümmlich aussehenden Gesichtsausdruck mit leicht geöffnetem Mund, geschwollenen Augenlidern und im Verhältnis zum übrigen Körper einem sehr großen Kopf. Sie sind für ihr Alter zu klein, fast schon zwergenhaft und sie wachsen nur sehr langsam in die Höhe bei normal zunehmendem Gewicht, weshalb sie eine Neigung zu Übergewicht haben.

Potenzen und Darreichungsformen von Barium carbonicum

Als homöopathisches Mittel zeigt Bariumcarbonat oft eine langsame, verzögert einsetzende Wirkung und muss daher über einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten eingenommen werden. Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Barium carbonicum die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich. Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Barium carbonicum

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010