Aloe

Aloe

Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Aloe und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Aloe
Deutsche Bezeichnung Aloe
Synonyme Aloe ferox, Aloe socotrina, Aloe vera, Aloe capensis und Aloe perry.
Familie Liliaceae (Liliengewächse)
Material der homöopathischen Arznei Getrocknete Saft der Aloe socotrina, Aloe vera, Aloe capensis, Aloe ferox oder Aloe perry.

 

Die Aloe gehört zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae) und stammt ursprünglich aus Indien und Afrika. Die Pflanze zählt zu den Sukkulenten mit etwa 500 Unterarten.

Im Bereich der Homöopathie findet Aloe hauptsächlich bei der Behandlung von Erkrankungen und Störungen im Darmbereich mit ausgeprägtem Schweregefühl Anwendung. Die homöopathische Arznei wirkt hauptsächlich auf den Verdauungstrakt, Dickdarm, Pfortader-Kreislauf und Leber. Erschlaffung ist der zentrale Begriff, der den Zustand des Beschwerdebildes bei Aloe beschreibt. Menschen, die das homöopathische Mittel benötigen, leiden unter einer allgemeinen Erschlaffung der Muskeln (Tonusverlust), die häufig als Schwere- oder Schwächegefühl beschrieben wird. Hauptsächlich betroffen ist dabei der Schließmuskel am After (Sphincter ani), der mit einem Kontrollverlust über den Darminhalt (Inkontinenz) einhergeht und dadurch zu einer enormen Verunsicherung der Betroffenen führt. Eine Erschlaffung des Schließmuskels kann auch ein Hämorrhoidalleiden unterstützen, indem das stark durchblutete Gewebe oder Adergeflecht (Hämorrhoide) am Enddarm aufgrund einer Ausdehnung aus dem Rektum hervortritt.

Auch bei Symptomen wie Herabdrängen der Verdauungsorgane oder Geschlechtsorgane (Bearing-down) kann die homöopathische Arznei zum Einsatz kommen. Weitere Anwendungsbereiche sind außerdem Völlegefühl, Durchfälle, Auftreibungen und starke Blähungen, drückende Kopfschmerzen, Menstruationsprobleme sowie Gebärmuttersenkung oder Gebärmuttervorfall (Prolaps).

Das homöopathische Mittel passt gut zu ängstlichen, hypochondrischen und älteren Menschen, die eher zu körperlicher und geistiger Trägheit neigen. Dabei wechseln sich Perioden von großer geistiger Aktivität und ausgeprägte Mattigkeit ab.

Charakteristisch für das Mittel ist, dass kalte Anwendungen wie auch frische, kalte Luft die Beschwerden lindern, während warme Wetterlagen und Hitze belastend wirken.

Zur Herstellung des homöopathischen Mittels kann der getrocknete Saft einiger Unterarten der Aloe verwendet werden. Dazu gehören u.a. Aloe socotrina, Aloe vera, Aloe capensis, Aloe ferox und Aloe perry.

Aloe: Botanischer Steckbrief

Der botanische Pflanzenname „Aloe“ stammt aus dem Arabischen, was übersetzt „bitter“ bedeutet und sich auf den Geschmack des schleimigen Gelsaftes im Blattinneren der Pflanze bezieht. Heimisch ist die Aloe ursprünglich auf der arabischen Halbinsel, inzwischen wächst sie aber auch auf den kanarischen Inseln, im Mittelmeerraum, in Indien, Afrika, Mittel- und Südamerika sowie Australien. Dort wird sie in erster Linie als Zier- und Heilpflanze kultiviert.

Die in Rosettenform angeordneten graugrünen Blätter der Aloe sind dickfleischig, lanzettlich und spitz zulaufendend. Sie können eine Länge bis 50 Zentimeter und eine Breite bis 7 Zentimeter erreichen und bestehen aus drei Schichten: Die graugrüne, ledrige und wachshaltige Blattrinde bietet der Aloe Schutz vor Verdunstung, Hitze und UV-Strahlung. Die Faserschicht (Mesenchymschicht) zwischen der Blattrinde und dem Mark im Blattinneren verfügt über so genannte Sekretzellen, die einen bitteren, gelben Saft bzw. ein schleimartiges Gel speichern. Die äußeren Blattränder der Aloe sind mit kleinen Stacheln versehen, die Oberfläche der Blätter weist aber eine glatte Struktur auf.

In der Blütezeit ab Winterende bis zum Sommeranfang entwickeln sich in den Blattachseln Blütenstängel mit aus einer Traube bestehenden Blütenständen und mehreren schmalen, gelb-orangefarbenen Blüten, die von unten nach oben nacheinander aufblühen.

Die sukkulenten Blätter der Aloe verfügen nachweislich über bis zu 200 Inhaltsstoffe.

Die wichtigsten Wirkstoffe sind so genannte Anthracenderivate mit einer abführenden (laxativen) Wirkung. Sie bewirken eine Wasseransammlung im Darm, erhöhen dadurch das Darmvolumen und regen damit die Darmtätigkeit an. Das schleimartige Gel aus den Blättern der Aloe besteht hauptsächlich aus Wasser und enthält Polysaccharide, die für eine wundheilende, entzündungshemmende und immunstimulierende Wirkung verantwortlich sein sollen. Weiter Inhaltsstoffe sind außerdem Aminosäuren, Mineralien, Vitamine, Enzyme, ätherische Öle und die schmerzstillende Salicylsäure.

Aloe in der Volksmedizin

Aloe gilt in der Volksmedizin als Allheilmittel und wird deshalb auch als Kaiserin unter den Heilpflanzen bezeichnet. Auf der arabischen Halbinsel kommt die Heilpflanze Aloe vera seit etwa 6000 Jahren für heilende Zwecke zum Einsatz, in Ägypten seit etwa 5000 Jahren.

Cleopatra und Nofretete benutzen den Saft für ihre Schönheitspflege und auch zur Einbalsamierung wurde Aloe-Saft mit seinen konservierenden Eigenschaften eingesetzt.

In der Antike (800 v. Chr. bis ca. 600 n. Chr.) erwähnte der griechische Arzt Dioskurides die adstringierende, abführende und wundheilungsfördernde Wirkung der Heilpflanze. Hildegart von Bingen empfahl im 12. Jahrhundert die Verwendung der Aloe im Pflaster zum Aufbrechen von Geschwüren und auch Paracelsus schätze die Anwendung und den Gebrauch der Pflanze als Abführmittel. Im Bereich der Volksmedizin und Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) wird Aloe zur Behandlung von Verdauungsstörungen, Haut- und Pilzerkrankungen, Entzündungen, bei Immunschwäche, Kreislauferkrankungen und Allergien eingesetzt. Zudem kommt die Aloe bei Asthma, Diabetes sowie in der Krebs- und Aids-Therapie als Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz, weil Aloe die Abwehrkräfte mobilisieren und die Darmflora regenerieren soll.

In der Schulmedizin und Pflanzenheilkunde ist die Aloe außerdem als pflanzliches Abführmittel bekannt. Neben vielen anderen Heilpflanzen und Kräutern ist auch die Aloe wichtiger Bestandteil des berühmten „Schwedenbitter“, der traditionell bei Verdauungsbeschwerden, Gellenkbeschwerden oder zur Stärkung des Immunsystems zum Einsatz kommt.

Als Hausmittel wird das schleimige und kühlende Gel zur äußeren Anwendung von Hauterkrankungen wie z.B. bei Akne, Sonnenbränden oder Insektenstichen zur Linderung der Beschwerden wirksam eingesetzt. Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) empfehlen die Anwendung von Aloe bei Verstopfung. Für viele weitere Wirkungen und Anwendungen der Heilpflanze fehlen bisher noch wissenschaftlichen Nachweise.

Aloe: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Aloe positiv auf die Beschwerden auswirken.

Beschwerden des Darms (Rektum), Erschlaffung des Schließmuskels, Inkontinenz, Durchfall

Beschwerden und Störungen im Bereich des Darms gehören zu den Hauptanwendungsgebieten des homöopathischen Mittels. Eine Erschlaffung des Afterschließmuskels führt einerseits zu einem Kontrollverlust über den Darminhalt (Stuhlinkontinenz) und andererseits zu einer enormen Verunsicherung bei betroffenen Personen. Jeder Stuhldrang sorgt für große Angst, dass eine Toilette nicht rechtzeitig aufgesucht und der Stuhl nicht lange genug gehalten werden kann. Auch beim Wasserlassen oder bei Blähungsabgängen kommt es zu Schwierigkeiten, den Stuhl zurückzuhalten. Die homöopathische Aloe kann auch bei unbemerkten Stuhlabgang in der Nacht zum Einsatz kommen, wenn ein partieller Sensibilitätsverlust (Empfindungslosigkeit) im Rektum den u.a. harten Stuhl beinahe empfindungslos entschlüpfen lässt.

Eine weitere Hauptindikation für das Mittel ist Durchfall (Diarrhoe). Charakteristisch für Aloe sind stinkende, strahlartige Durchfälle (Hydranten-Durchfälle), die unwillkürlich abgehen und gallertartige und blutige Schleimklumpen im Stuhl enthalten können. Vor dem Durchfall treten meistens gurgelnde Verdauungsgeräusche auf, der unwillkürliche Stuhlabgang kann dadurch jedoch nicht verhindert werden, weil der Drang so plötzlich in Erscheinung tritt. Insbesondere nach dem Genuss von Alkohol (Bier) können die Durchfälle am frühen Morgen auftreten. Das homöopathische Mittel passt auch zu Menschen, die über Völlegefühle, Auftreibungen und Blähungen klagen, die nach unten drücken und für ein Schweregefühl im Rektum sorgen. Das Schweregefühl im Unterleib wird beschrieben, als würde ein Stein auf eine Seite fallen.

Hämorrhoiden

Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet des homöopathische Mittels Aloe sind Hämorrhoiden. Hämorrhoiden entstehen im äußersten Darmabschnitt des Darmausgangs. Dort befindet sich ein gut durchblutetes ringförmiges Gewebepolster (Hämorrhoidal-Geflecht). Vergrößerte Hämorriden bilden sich in einem Adergeflecht am äußeren Ende des Mastdarms und können aufgrund der Erschlaffung des Schließmuskels aus dem Rektum weintraubenartig heraustreten und sehr schmerzhaft, berührungsempfindlich, heiß, juckend und brennend sein. Die vergrößerten Schwellkörper sind von blauroter Farbe und können den Enddarm blockieren und dadurch den Stuhlgang erschweren. Kaltes Baden führt zu einer Linderung der Beschwerden. Stülpt sich die Enddarmschleimhaut nach außen, handelt es sich um einen Rektalprolaps, der ein charakteristisches Merkmal der homöopathischen Aloe ist.

Beschwerden der Leber und Galle

Die homöopathische Aloe gilt in der Homöopathie als „Lebermittel“ und kann bei einer Vergrößerung der Leber mit nachfolgender Trägheit oder Gelbsucht angewendet werden. Die Pfortader verbindet die Verdauungsorgane mit der Leber. Ist die Pfortader schlaff, blutüberfüllt und gestaut, verursacht das eine Aufblähung des unteren Bauchraumes mit Völlegefühl.

Beschwerden der weiblichen Genitalorgane, Gebärmuttersenkung, Menstruationsprobleme

Anwendung findet das homöopathische Mittel Aloe auch bei verschiedenen Beschwerden im Bereich der weiblichen Genitalorgane. So gehören Gebärmutterblutungen, Gebärmuttersenkung und Gebärmuttervorfälle (Prolaps) mit Völlegefühl und ausgeprägtem Abwärtsdrücken zum Arzneimittelbild der Aloe. Wie im unteren Darmbereich drückt und drängt auch die Gebärmutter (Uterus) nach unten, was wehenartige Schmerzen und Schweregefühle im Beckenbereich und in den Leisten hervorrufen kann.

Bei Menstruationsstörungen erscheinen die monatlichen Blutungen zu früh und verstärkt, dauern zu lange an und gehen mit Koliken im Unterleib einher. Zwischen den Monatsblutungen wird außerdem ein blutiger Ausfluss ausgeschieden.

Kopfschmerzen

Die homöopathische Aloe kann auch bei starken, drückenden Kopfschmerzen über oder hinter den Augenhöhlen zum Einsatz kommen, die vom Scheitel zur Nase ausstrahlen und Betroffene zwingen, die Augen zu schließen. Wärme oder warme Anwendungen führen zu einer Verschlimmerung der Kopfschmerzen, Kälte und kalte Anwendungen hingegen führen zu einer Linderung der Beschwerden. Das homöopathische Mittel ist besonders dann angezeigt, wenn folgende Begleitumstände hinzukommen: eine Reizung des Darmbereiches mit schmerzhaften Entleerungen und eine ausgeprägte Kälte der unteren Extremitäten mit Blutandrang zum Kopf. Die Kopfschmerzen wechseln sich zudem gerne mit Rückenschmerzen, Hexenschuss (Lumbago) und Verdauungsbeschwerden ab.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Aloe

Menschen, die das homöopathische Mittel Aloe benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzcharakter: stechend, drückend, wehenartig

Menschen, die das homöopathische Mittel benötigen, beschreiben die Schmerzen als stechend, drückend, krampf- und wehenartig.

Völle- und Druckgefühl im Darmbereich, Blähungen, Schweregefühl im After und in der Blase

Die homöopathische Aloe passt zu Menschen, die unter Völlegefühl, Auftreibungen und Blähungen, Koliken mit Rumpeln und Kollern im Darmbereich leiden. Es besteht zudem ein Schweregefühl von Herabdrängen im unteren Bauchraum und in der Gebärmutter.

Kontrollverlust über den Afterschließmuskel (Sphincter ani) mit Ängsten

Aufgrund einer Erschlaffung des Afterschließmuskels werden Blähungen und Urin krampfhaft zurückgehalten. Es besteht die berechtigte Furcht vor spontanem Stuhlverlust, und bei bestehendem Stuhldrang bleibt kaum Zeit, die Toilette auszusuchen ohne sich zu beschmutzen. Sogar feste Stühle können entweichen, ohne dass es bemerkt wird.

Plötzlicher Hydranten-Durchfall am frühen Morgen nach Biergenuss

Durchfälle treten plötzlich am frühen Morgen insbesondere nach ausgiebigem Biergenuss auf und treiben Betroffene aus dem Bett. Auch unmittelbar nach dem Essen können Durchfälle so plötzlich auftreten, dass die Toilette häufig nicht schnell genug erreicht werden kann. Die stinkenden, strahlartigen Durchfälle (Hydranten-Durchfälle) gehen unwillkürlich ab und der Stuhl ist mit gallertartigen und blutigen Schleimklumpen versehen.

Kalte Extremitäten, kalte Füße

Charakteristisch für das Mittel Aloe sind ständig kalte Extremitäten und Füße.

Gerötete, berührungsempfindliche Körperöffnungen, blasses Gesicht

Körperöffnungen wie Anus, Lippen und Nase sind sind rot und brennend. Die Nase ist gegen Berührungen sehr empfindlich und lebhaft gerötet im Vergleich zu der übrigen Gesichtsfarbe.

Psyche & Gemütssymptome bei Aloe

Abneigung gegen geistige Arbeit, Erschöpfung und Mattigkeit

Das homöopathische Mittel passt zu Menschen, die sich wenig bewegen, oftmals eine sitzende Tätigkeit ausüben und unter einer ausgeprägten Abneigung gegen geistige Arbeit leiden, weil geistige Arbeit sie sofort müde macht. Die Ermüdungsphase und Mattigkeit wechseln sich jedoch mit großer geistiger Regsamkeit ab.

Unzufriedenheit, Ärger, Missmut, Reizbarkeit

Menschen die das homöopathische Mittel benötigen, sind unzufrieden, ärgerlich und zornig über sich selbst und über seine Beschwerden. Insbesondere bei Verstopfung und Schmerzen empfinden Betroffene ihr Leben als Last. Die starke Unzufriedenheit und Reizbarkeit äußert sich besonders in Situationen, wenn ihnen etwas nicht gelingt und sie bei der Arbeit ständig nur sitzen müssen.

Angst um die Gesundheit, Hypochonder

Die homöopathische Aloe passt auch zu missmutigen Menschen, die hypochondrisch veranlagt sind und sich ständig um ihre Gesundheit sorgen. Sie scheinen stets eine Vorahnung des herannahenden Todes zu haben.

Modalitäten bei Aloe

Verschlechterung der Beschwerden

  • Hitze, Sommerhitze
  • Morgens
  • Nach dem Essen und Trinken, Alkohol (Bier)
  • Abneigung gegen Fleisch

Verbesserung der Beschwerden

  • Kälte, kalte Anwendungen, kaltes Baden, frische und kalte Luft
  • Stuhlabgang, Blähungsabgang
  • Verlangen nach Frischobst (Äpfel)

Auslöser der Beschwerden bei Aloe

  • Sitzende Tätigkeit
  • Bier

Aloe in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Aloe kommt bei Schwangeren hauptsächlich bei Schwangerschaftsvarizen (Krampfadern) und Hämorrhoiden zum Einsatz, wenn die Beschwerden mit Verstopfungen und einer Schwäche des Afterschließmuskels einhergehen. Während und nach der Schwangerschaft leiden etwa die Hälfte aller Frauen
unter Beschwerden im Analbereich. Schwangerschaftshormone begünstigen ein weicheres Bindegewebe und einen weiteren Beckenboden, Kind und Gebärmutter üben einen verstärkten Druck auf die Gefäße im Analbereich aus und am Ende der Schwangerschaft belasten Presswehen zusätzlich den Bereich. Bei Schwangeren kann auch eine unterstützende homöopathische Behandlung mit Aloe bei Krampfadern in den Beinen Anwendung finden. Auch hier ist jede zweite schwangere Frau betroffen, denn in der Schwangerschaft wird eine Bindegewebsschwäche durch hormonelle Veränderungen begünstigt und die Muskelwände der Blutgefäße entspannen sich. Dadurch werden die Blutgefäße weiter, das Blaut staut und wird in Form von Krampfadern sichtbar.

Aloe für Kinder

Aloe kann in jedem Lebensalter angewendet werden, kommt aber hauptsächlich bei älteren Menschen zum Einsatz. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Aloe ein Mittel, dessen Hauptwirkung auf das Rektum abzielt, ständigen Stuhldrang hervorruft und der Stuhlgang von sehr viel Blähungen begleitet wird. Es besteht eine große Unruhe, Schwäche und Unsicherheit im Bereich des Rektums. Das homöopathische Mittel kann zur Behandlung eingesetzt werden, wenn es bei Kindern in der Nacht zu unbemerktem Stuhlabgang kommt und erst am nächsten Tag ein großer, harter Stuhlballen im Bett entdeckt wird. Auch bei vorübergehenden Empfindungsverlust im Rektum, der den Stuhl beinahe empfindungslos entschlüpfen lässt, kann die homöopathische Aloe angezeigt sein.

Die Angst und Sorge um die Gesundheit des Arzneimittelbildes zeigt sich bei Kindern in einer Angst vor Ärzten. Kinder haben große Angst, wenn eine ärztliche Untersuchung bevorsteht.

Potenzen und Darreichungsformen von Aloe:

Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Aloe die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.

Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Aloe:

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ)[1] spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010