Aethusa

Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Aethusa wissen:

Lateinischer Name Aethusa
Deutsche Bezeichnung Hundspetersilie
Synonyme Aethusa cynapium, Gartengleiße, Glanzpeterlein Gartenschierling, Kleiner Schierling, Tollpetersilie
Familie Umbelliferae (Doldengewächse, Doldenblütler)
Material der homöopathischen Arznei Frische ganze Pflanze mit unreifen Früchten zur Blütezeit

Aethusa ist die lateinische Bezeichnung für die giftige Pflanze Hundspetersilie aus der Familie der Doldenblütler oder Doldengewächse (Umbelliferae).

Im Bereich der Homöopathie entfaltet das homöopathische Mittel Aethusa seine Wirkung hauptsächlich auf die Bereiche Zentralnervensystem, Magen-Darm-Trakt, Kopf- und Nackenbereich sowie auf die Drüsen des menschlichen Körpers. Zu den Hauptanwendungsgebieten gehören neben Beschwerden des Kopfes wie Kopfschmerzen und Migräne auch Magen-Darm-Beschwerden mit Krämpfen und Durchfällen (Diarrhoe).

Die charakteristische Symptome des homöopathischen Mittels sind eine starke Unverträglichkeit gegen Milch, die bereits im Säuglingsalter besteht und mit starken Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und Durchfall einhergeht, die als äußerst heftig, blitzartig und einschließend empfundenen Aethusa-Schmerzen mit anschließender Erschöpfung, ein schnelles und ausgeprägt heftiges Auftreten der Beschwerden, eine ausgeprägte Durstlosigkeit sowie Kopfschmerzen, die sich für Betroffenen so anfühlen, als befände sich ihr Kopf in einem Schraubstock. Charakteristisch für Aethusa-Menschen sind auch ihre vielen Ängste, u.a. besteht eine ausgeprägte Furcht vor dem Schlaf und Einschlafen, wodurch sie unter Schlaflosigkeit leiden, die sie zudem sehr reizbar macht. Modalitäten wie Wärme, heißes Wetter, abends und in der Nacht zwischen 3.00 und 4.00 Uhr, Milchgenuss, zu häufiges Essen, geistige Überanstrengung sowie Zahnungsbeschwerden führen typischerweise zu einer Verschlimmerung der Aethusa-Beschwerden. Eine Verbesserung erfahren Aethusa-Menschen hingegen im Freien und beim Gehen im Freien, durch Konversationen, Ruhe und Zudecken. Typische Auslöser der Aethusa-Beschwerden sind Milchgenuss, Zorn, geistige Anstrengung und Prüfungen.

Vom äußeren Erscheinungsbild zeigen Aethusa-Menschen häufig ein altes, rotes Gesicht mit wildem Blick, ernstem Gesichtsausdruck und einer äußerst tiefen Nasolabialfalte von den Nasenlöchern zu den Mundwinkeln sowie einer tiefen Falte von Nasenwurzel zur Stirn. Sie sehen älter aus als sie eigentlich sind. Vom Wesen her sind Aethusa-Menschen introvertierte, ängstliche Einzelgänger, die ihren Gefühlen nach außen keinen Ausdruck verleihen, im Inneren jedoch starke Gefühle ausleben. Sie haben kein Interesse an anderen Menschen, bleiben lieber alleine und ziehen die Gesellschaft von Tieren vor, denn es sind sehr tierliebe Personen mit vielen Ängsten, insbesondere vor Prüfungen und Todesängsten. Ein weiteres Merkmal von Aethusa-Menschen ist zudem ihre Konzentrationslosigkeit, die mit Lernschwierigkeiten einhergeht.

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei Aethusa wird die frische ganze Pflanze mit unreifen Früchten zur Blütezeit verwendet.

Aethusa: Botanischer Steckbrief

Heimisch ist die hochgiftige, krautige, ein- oder zweijährige Pflanze Aethusa aus der Familie der Umbelliferae (Doldengewächse, Doldenblütler) in Europa und Asien. Sie wächst bevorzugt auf stickstoffreichen Lehmböden an Wegrändern, Äckern, Bahndämmen und Schuttplätzen. Die Hundspetersilie kann eine Wuchshöhe von etwa einem Meter erreichen. Sie hat einen kantigen, walzenförmigen, verzweigten Stängel mit weinroten Verfärbungen am Grund und zwei- bis dreifach gefiederte, dreieckige, wechselständige und gestielte Blätter mit einer glänzenden Oberfläche an der hellgrünen Blattunterseite. Der Geschmack der Hundspetersilie wird als scharf und brennend beschrieben und der Geruch beim Zerreiben der Blätter erinnert an Knoblauch. In der Blütezeit zwischen Juni und Oktober entstehen die in Dolden stehenden weißen Blüten, die aus 10 bis 20 Strahlen bestehen. Die Blütenblätter erreichen eine Länge von etwa einem Millimeter und an der Außenseite der Dolde hängen drei nach unten gerichtete Hüllblätter. In der folgenden Reifezeit entwickeln sich etwa drei bis vier Millimeter lange, eiförmige Spaltfrüchte mit einem eher abgeflachten, zweiteiligen und schmalhäufigen Rücken. Die Fruchtrippen sind von rötlichbrauner Farbe und pro Pflanze werden um die 500 Samen gebildet.

Der giftigste Wirkstoff in der Pflanze ist das Alkaloid Aethusin, dass in seiner Wirkung dem hochgiftigen Pseudoalkaloid Coniin aus dem Schierling ähnlich ist. Für Menschen und Tiere kann der Verzehr der Hundspetersilie zu Vergiftungserscheinungen und sogar zum Tod führen. Es besteht eine Verwechselungsgefahr mit der wilden Möhre, der Gartenpetersilie und dem Wiesenkümmel. Die Hundspetersilie kann besonders leicht mit der essbaren Petersilie verwechselt werden. Wichtige Unterscheidungsmerkmale sind die Blätter und die Blütenfarbe: Aethusa-Blätter sind an der Unterseite hellgrün und glänzend, während die Blattunterseite der Petersilie matt ist. Aethusa-Blüten sind weiß, die der Petersilie hingegen gelbgrün. Ein charakteristisches Merkmal zur Unterscheidung von anderen Pflanzen ist außerdem der Geruch nach Knoblauch.

Vergiftungsbild von Aethusa

In den Aethusa-Pflanzenteilen das hochgiftige Alkaloid Aethusin enthalten. Für Erwachsene und Tiere kann der Verzehr tödlich enden. Die ersten Vergiftungsanzeichen beginnen etwa eine Stunde nach Aufnahme des Giftes. Das Gift wird über die Schleimhaut oder durch die unverletzte Haut aufgenommen und wirkt hauptsächlich auf das (motorische) Nervensystem des Menschen. Bei einer Vergiftung treten zunächst Symptome wie brennende Schmerzen, Brechreiz, Schwindel, Bewusstseinstrübung, Sehstörungen, Verlust von Sprache und Schluckvermögen sowie Muskelkrämpfe und Lähmungen auf. Das Gift führt zu einer aufsteigenden Lähmung der Muskulatur und schließlich zu einer Lähmung der Atmungsorgane, die dann letztendlich ursächlich für den Tod ist.

Aethusa in der Volksmedizin

Aufgrund der starken Reizwirkung und Toxizität sind medizinische Anwendungen im Bereich der Volksmedizin nicht angezeigt. In der Homöopathie kommt das nebenwirkungsfreie Mittel Aethusa hingegen bei verschiedenen Beschwerden des Kopfes wie Kopfschmerzen und Migräne sowie bei Magen-Darm-Beschwerden mit Krämpfen und Durchfällen (Diarrhoe) zum Einsatz.

Aethusa: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Aethusa positiv auf die Beschwerden auswirken.

Beschwerden des Kopfes, Kopfschmerzen und Migräne, Schwindel

Zu den Hauptanwendungsgebieten des Homöopathikums gehören Beschwerden des Kopfes wie quälende Kopfschmerzen mit Schwindel und Schwindelgefühle mit Herzklopfen. Charakteristisch für die häufig im Hinterkopf- und Nackenbereich lokalisierten Aethusa-Kopfschmerzen sind Schmerzen, die wie zusammengedrückt und zerquetscht empfunden werden. Betroffene beschreiben ein Gefühl, als würde sich der Kopf in einem Schraubstock befinden. Meist strahlen die Schmerzen vom Nacken in die Wirbelsäule und den gesamten Rücken hinunter. Charakteristisch sind außerdem reißende Schmerzen, die mit dem Gefühl einhergehen, als würde permanent an ihren Haaren gerissen und gezogen werden. Das Homöopathikum kann auch bei Schwindel zum Einsatz kommen, wenn Schwindelgefühle gemeinsam mit Herzklopfen, Schläfrigkeit und Schwäche auftreten. Betroffenen können durch die Erschöpfung ihren Kopf nicht mehr anheben und beim Nachlassen des Schwindels oder unmittelbar nach dem Schwindel treten Hitzewallungen im Kopf auf.

Modalitäten wie Gehen oder beim Anheben des Blickes führen typischerweise zu einer Verschlechterung der Kopfbeschwerden, Hinlegen, Blähungsabgänge und Druck hingegen verbessern die Aethusa-Beschwerden.

Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Durchfälle (Diarrhoe), Krämpfe

Die Aethusa-Beschwerden im Bereich des Magen-Darm-Traktes werden hauptsächlich durch eine Milchunverträglichkeit hervorgerufen. Die Unverträglichkeit besteht schon im Säuglingsalter und geht typischerweise mit Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und Durchfällen einher. Der Magen-Darm-Trakt ist einfach nicht in der Lage, Milch zu verdauen. Nach dem Genuss von Milch kommt es relativ schnell und plötzlich zu Übelkeit mit Erbrechen und Durchfall. Das Erbrochene besteht aus geronnener Milch und sieht wie milchige, käsige und grünliche Klumpen aus. Das oftmals schwallartige Erbrechen wird von Schweißausbrüchen und einer anschließenden großen Schwäche mit komatöser Schläfrigkeit begleitet. Auch nach Durchfällen (Diarrhoe) besteht bei Betroffenen eine große Erschöpfung mit Schläfrigkeit. Die Durchfälle sind typischerweise schleimig, grünlich-gelb und mit unverdauten Nahrungsresten versehen. Begleitet werden die Durchfälle außerdem von starken Magen- und Darmkrämpfen. Als Auslöser für die Durchfälle kommt aber nicht nur die Milchunverträglichkeit in Betracht, auch Zahnungsbeschwerden bei Kindern rufen Durchfälle hervor oder sommerliche Hitze führt zu so genannten Sommerdiarrhoen.

Während Aethusa-Menschen ein großes Verlangen nach salzigen Speisen, Teigwaren, Käse und Wein haben, besteht hingegen eine Abneigung gegen Obst und eben Milch aufgrund der Unverträglichkeit.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Aethusa

Menschen, die das homöopathische Mittel Aethusa benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzcharakter: blitzartig, heftig, einschießend, reißend, zusammengedrückt, gequetscht

Die typischen Aethusa-Schmerzen werden von Betroffenen als äußerst heftig, blitzartig und einschließend sowie als reißend, zusammengedrückt und wie gequetscht empfunden und beschrieben. Nach heftigen Schmerzattacken reagieren Betroffenen meist mit starker Erschöpfung.

Heftiger Beginn der Beschwerden

Die Aethusa-Symptome beginnen mit einer ausgeprägten Heftigkeit. Alle Beschwerden und Schmerzen treten mit einer enormen Schnelligkeit und Heftigkeit auf.

Milchunverträglichkeit mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall

Zu den charakteristischsten Symptomen gehört eine ausgeprägte Milchunverträglichkeit bei Aethusa-Menschen bereits im Säuglingsalter. Nach dem Milchgenuss treten starke Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Blähungen und Durchfall auf.

Kopfschmerzen wie in einem Schraubstock

Die Aethusa-Kopfschmerzen fühlen sich für Betroffenen so an, als wäre ihr Kopf in einem Schraubstock.

Schlaflosigkeit durch Angst vor dem Schlaf mit Reizbarkeit

Aethusa-Menschen haben viele Ängste, u.a. eine ausgeprägte Furcht vor dem Schlaf und Einschlafen. Dadurch leiden sie unter Schlaflosigkeit, die sie sehr reizbar und zornig werden lässt.

Durstlosigkeit

Das Arzneimittelbild von Aethusa zeigt eine ausgeprägte Durstlosigkeit mit völligem Fehlen von Durstgefühlen.

Psyche & Gemütssymptome bei Aethusa

Konzentrationslosigkeit und Lernschwierigkeiten, Ruhelosigkeit versus Antriebslosigkeit

Aethusa-Menschen leiden aufgrund von zu vielen kreisenden und unaufhörlichen Gedanken unter einer starken Konzentrationslosigkeit und Unruhe, wodurch geistige Anstrengung, Lernen und Studieren für sie fast unmöglich wird. Sie lassen sich durch jede Kleinigkeit ablenken und es besteht das Gefühl, dass sie nicht mehr in der Lage sind, einen klaren und geordneten Gedanken zu fassen oder überhaupt denken zu können. Sie sind dadurch einerseits sehr unruhig, besorgt und weinerlich, andererseits zeigen sie häufig auch einen Zustand von Antriebslosigkeit und Müdigkeit.

Einzelgänger, starke Liebe zu Tieren

Aethusa-Menschen sind sehr introvertierte Menschen und Einzelgänger, die sich getrennt von anderen Mitmenschen fühlen. Sie haben das Gefühl, nicht kommunizieren zu können, wirken äußerlich gefühlskalt, obwohl es im Inneren anders aussieht und sie ihre starken Gefühle leben. Auch innerhalb der Familie sind sie nicht glücklich, sie ziehen sich lieber zurück, wollen alleine sein und wünschen keine sozialen Kontakte. Der schlechte Kontakt zu Menschen und ihr Desinteresse an Mitmenschen veranlasst sie, Tiere zu lieben. Sie ziehen eher die Gesellschaft von Tieren vor, setzten sich für Tiere ein, denn sie sind äußerst tierliebende Personen.

Viele Ängste u.a. Lampenfieber, Prüfungsängste, Todesängste

Das Arzneimittelbild von Aethusa zeigt viele verschiedene Ängste. Menschen, die das Homöopathikum benötigen, werden bei länger bestehenden Erkrankungen und Beschwerden ängstlich und weinerlich. Furcht vor Prüfungen, Blackouts und Lampenfieber gehören auch zu den charakteristischen Ängsten. Aethusa-Menschen haben aufgrund ihrer Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten immer das Gefühl, dass sie überhaupt nichts können und dementsprechende in Prüfungen versagen. Weitere typische Aethusa-Ängste sind außerdem eine Furcht vor dem Einschlafen oder Schlaf allgemein, Todesängste und Ängste vor dem Tod während des Schlafens oder vor dem Tod von Verwandten, Furcht vor Dunkelheit oder eine Verschlechterung durch Dunkelheit sowie eine Furcht vor Narkosen und Operationen.

Modalitäten bei Aethusa

Verschlechterung der Beschwerden

  • Wärme, heißes Wetter
  • Abends und in der Nacht zwischen 3.00 und 4.00 Uhr
  • Milch, zu häufiges Essen
  • Geistige Überanstrengung
  • Zahnung

Verbesserung der Beschwerden

  • Im Freien, beim Gehen im Freien
  • Konversationen
  • Ruhe
  • Zudecken

Auslöser der Beschwerden bei Aethusa

  • Milchgenuss
  • Zorn
  • Geistige Anstrengung, Prüfungen

Aethusa in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Das Arzneimittelbild von Aethusa zeigt keine typischen Schwangerschaftsbeschwerden und mögliche Anwendungsbereiche des homöopathischen Mittels Aethusa bei Schwangeren oder während der Stillzeit sind nicht ausreichend dokumentiert, so dass die Einnahme nicht empfohlen wird oder nur in Rücksprache mit einem Arzt erfolgen sollte.

Aethusa für Kinder

Aethusa kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Aethusa ein wichtiges homöopathisches Mittel bei Säuglingserbrechen und Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen im großen Schwall, Bauchkoliken und Durchfälle (Diarrhoe) nach Milchgenuss. Das charakteristischste Merkmal des Arzneimittelbildes von Aethusa ist die ausgeprägte Milchunverträglichkeit. Milch wird sofort wieder erbrochen, sobald sie geschluckt wird. Die erbrochene Milch sieht aus wie geronnene Klumpen und kann teilweise auch schaumig sein. Die Kinder wirken sehr weinerlich und geschwächt, nach dem Erbrechen schlafen sie sofort wieder ein. Generell haben Aethusa-Kinder Schwierigkeiten mit der Nahrungsverwertung. Durchfälle treten häufig bei heißem Wetter im Sommer oder während der Zahnung auf. Der Stuhl ist wässrig und kann grünlichen Schleim und Blut enthalten. Der Bauch ist aufgetrieben und gegen Berührungen äußerst empfindlich. Zu den weiteren wichtigen Anwendungsgebieten bei Kindern gehören Konzentrationsschwierigkeiten sowie Prüfungs- und Erwartungsängste. Ihnen fällt das Lernen sehr schwer und geistige Anstrengungen führen meist zu heftigen Kopfschmerzen.

Vom äußeren Erscheinungsbild zeigen Kinder ein eingesunkenes, hohlwangiges, blasses und runzeliges Gesicht. Sie schauen ernst und sehr ängstlich aus, haben feuchtkalte Haut mit bläulich-weißen Lippen. Kinder zu denen Aethusa passt, sind vom Wesen sehr zurückhaltend und beherrscht, haben im im Inneren aber starke Gefühle. Sie leiden unter Ängsten beim Zubettgehen und fürchten sich davor, nicht mehr aufzuwachen. Sie haben Angst, die Augen zu schließen und vor Ärzten.

Potenzen und Darreichungsformen von Aethusa

Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Aethusa die Potenzen D6, D12, C6 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich.

Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Aethusa

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Das homöopathische Mittel kommt bei einer Selbstbehandlung akuter Beschwerden in den Potenzen zwischen D6 und D12 zum Einsatz. Eine Gabe entspricht nach dem Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt. Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010