Aesculus

Aesculus

Alles über Homöopathie & Globuli: Das sollten Sie über Aesculus und dessen homöopathische Wirkung und Anwendung wissen:

Lateinischer Name Aesculus hippocastanum
Deutsche Bezeichnung Gewöhnliche Rosskastanie
Synonyme Kastanie, Gemeine Rosskastanie, Weiße Rosskastanie, Wilde Kastanie, Aesculus hippocastanum
Familie Sapindaceae (Seifenbaumgewächse)
Material der homöopathischen Arznei Frisch geschälte Samen

 

Aesculus hippocastanum ist die lateinische Bezeichnung für die Gewöhnliche Rosskastanie aus der Pflanzenfamilie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae).

Im Bereich der Homöopathie entfaltet das homöopathische Mittel Aesculus seine Wirkung hauptsächlich auf die Bereiche des venösen Gefäßsystems, Magen-Darm-Trakt, Rektum und Leber, auf die Schleimhäute und den Rücken des menschlichen Körpers. Zu den Hauptanwendungsgebieten der homöopathischen Rosskastanie gehören Beschwerden des Venensystems mit venösen Stauungen, Hämorrhoiden und Krampfadern mit schweren und geschwollenen Beinen, dumpf empfundene Rückenschmerzen im Kreuzbereich und Beschwerden des Magen-Darm-Traktes wie Verstopfung (Obstipation).

Charakteristische Symptome des Arzneimittelbildes von Aesculus sind ein ausgeprägtes Völlegefühl in verschiedenen Körperteilen, wie von einer übermäßigen Blutfülle, venöse Kongestionen (Blutandrang) besonders in der Pfortader und geschwollene Schleimhäute im Bereich von Mund, Hals, Rektum, die mit einem brennenden, trockenen und wunden Gefühl einhergehen. Viele Modalitäten führen zu einer Verbesserung oder Verschlimmerung der Aesculus-Beschwerden. So führen Modalitäten wie Wärme, warme und stickige Räume Bewegung, Liegen, Bücken, Gehen, Nachts beim Schlafen und am Morgen nach dem Aufwachen, nach dem Stuhlgang oder beim Urinieren sowie Rückenschmerzen zu einer Verschlimmerung der Symptome und Kälte, kühle und frische Luft, kühles Baden, fortgesetzte Bewegung und Anstrengungen sowie Bluten der Hämorrhoiden zu einer Verbesserung oder Linderung der Beschwerden. Ausgelöst werden die Aesculus-Beschwerden hauptsächlich durch eine Pfortaderstauung und venösen Stauungen. Vom äußeren Erscheinungsbild zeigen Aesculus-Menschen meist ein blasses Gesicht mit einem traurigen Blick und einer heißen, geröteten linken Gesichtshälfte. Es sind häufig niedergeschlagene, verzagte, träge und auch sehr leicht reizbare Personen, die sehr schnell die Ruhe und Fassung verlieren und diese nur schwer wieder zurückerlangen können. Sie haben auch Schwierigkeiten sich zu konzentrieren.

Zur Herstellung der homöopathischen Arznei Aesculus werden die frisch geschälten Samen der Rosskastanie verwendet.

Aesculus: Botanischer Steckbrief

Heimisch ist die Gewöhnliche Rosskastanie aus der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) in den Mittelgebirgen Griechenlands, Albaniens und Mazedoniens, inzwischen aber in ganz Mitteleuropa kultiviert. Der dicht belaubte, sommergrüne Baum wächst an Straßenrändern oder in Parks und kann eine Wuchshöhe von bis zu 35 Metern und ein Alter von 200 bis 300 Jahren erreichen. Aus einem starken, weitstreichenden Wurzelstock (Rhizom) wachsen dicke, bräunlich graue Triebe mit einer auffallenden fünf- bis neunspurigen Blattnarbe. Die Borke der jungen Bäume sind zunächst hellbraun und glatt, später dann graubraun mit grobrissigen Platten, die in sich aufbiegen und in Schuppen abblättern. Der vollholzige Stamm kann einen Durchmesser von bis zu einem Meter erreichen und bildet eine runde, mächtige Baumkrone. Die charakteristischen langgestielten Blätter der Rosskastanie bestehen aus fünf bis sieben Fingern und sind auf der Oberseite schwach glänzend dunkelgrün und auf der Unterseite von hellgrüner Farbe. Die Blätter besitzen grob gesägte Blattränder. In der Blütezeit von April bis Juni erscheinen die rispen- und pyramidenförmigen, weißen Blüten mit gelben und roten Flecken aus den großen, harzigen Knospen. Anschließend entwickeln sich die kugeligen, glänzend rotbraunen Samen mit einem weißlichen Nabelfleck in ihren stacheligen, gelbgrünen Kapseln, die im September und Oktober aufspringen. Die Kapseln erreichen einen Durchmesser von etwa sechs Zentimetern, die Samen von etwa vier Zentimetern.

Der wichtigsten Wirkstoffe der Rosskastaniensamen sind Aescin, ein Gemisch aus verschiedenen Triterpensaponinen, Gerbstoffe und Flavonglykoside. Das Aescin soll die körpereigene Produktion von Entzündungsstoffen und die Aktivität von bestimmten Enzymen hemmen, die die Gefäßwände zersetzen und gegen Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme) wirken, den Venentonus und die Fließgeschwindigkeit des Blutes fördern.

In Deutschland wurde die Rosskastanie zum Baum des Jahres 2005 gewählt und der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg kürte den Baum zur Arzneipflanze des Jahres 2008.

Aesculus in der Volksmedizin

Im Jahr 1576 kam die Rosskastanie nach Mitteleuropa, zunächst nach Wien. Die Türken verbreiteten sie während ihrer Eroberungsfeldzüge quer durch Europa, denn sie hatten Kastanien als Futter für ihre Pferde verwendet. Die Kastanien dienten lange Zeit als wertvolles Tierfutter für Hirsche und Rehe im Winter. Für Menschen sind Rosskastanien in Gegensatz zu den Esskastanien nicht genießbar. Erst im Jahr 1896 interessierten sich die Menschen für die Heilwirkung der Rosskastanie. Ein französischer Arzt stellte aus den Samen der Rosskastanie eine Tinktur her und setzte sie erfolgreich gegen Hämorrhoidalleiden ein. Später wurden alle Pflanzenteile der Rosskastanie verwendet, um die gefäßstärkende, entzündungshemmende und blutverdünnende Wirkung zur Behandlung von Venenerkrankungen wie Krampfadern, Hämorrhoiden, Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen sowie bei Schwellungen oder rheumatischen Gelenkbeschwerden zu nutzen. Im Aberglauben sollten nicht nur drei Kastanien bei rheumatischen Gelenkbeschwerden in der Tasche getragen werden, die Volksheilkunde verwendetet in früheren Zeiten die Blätter der Rosskastanie, um einen Hustentee daraus herzustellen. Auch bei Verletzungen, Verstauchungen, Blutergüssen und Rückenschmerzen, bei rheumatischen Beschwerden oder Venenleiden, Schwellungen nach Operationen findet die Rosskastanie Anwendung.

Sowohl die ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) als auch die Kommission E, eine selbstständige, wissenschaftliche Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) befürworten die Anwendung von Rosskastaniensamen bei chronischen Venenerkrankungen wie Krampfadern, Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen sowie bei Schwellungen, Krämpfen und Juckreiz.

Aesculus: Krankheitsbilder und Hauptanwendungsbereiche

Bei folgenden Krankheitsbildern und Anwendungsbereichen kann sich der Einsatz des homöopathischen Mittels Aesculus positiv auf die Beschwerden auswirken.

Beschwerden des venösen Gefäßsystems, venöse Stauungen, Krampfadern

Gefäßerkrankungen gehören zu den wichtigsten Hauptanwendungsgebieten der homöopathischen Rosskastanie. Das Homöopathikum kann sich als sehr nützlich erweisen bei Durchblutungsstörungen in den Armen und Beinen, Krampfadern (Varikose) mit typisch sichtbaren Zeichen wie Besenreiser und netzförmige Venen sowie Venenstauungen, die zu Beingeschwüren führen können. Bei Krampfadern kommt es zu einer Erweiterung der oberflächlichen Venen meist an den unteren Extremitäten, die im fortgeschrittenen Stadium Symptome wie Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) mit geschwollenen Beinen und Füßen und Hautgeschwüre (Ulzerationen) hervorrufen können. Venöse Stauungen in Gewebe können sich aufgrund der eingeschränkten arteriellen Durchblutung negativen auf den gesamten Organismus auswirken und somit auch den Kopf- und Halsbereich, das Gehirn und die Augen betreffen.

Beschwerden des Magen-Darm-Traktes und des Rektums, Hämorrhoiden, Verstopfung

Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet von Aesculus sind Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, insbesondere aber des Enddarms (Rektums). Zu den Hauptbeschwerden gehören in erster Linie Hämorrhoiden, die mit Schmerzen in der Rückenregion einhergehen können. Es besteht ein Wundheitsgefühl am Anus mit Brennen und Jucken. Die Hämorrhoiden sehen violett aus, sind prall und sehr schmerzhaft, bluten jedoch wenig. Charakteristisches Leitsymptome für das Mittel Aesculus eine Linderung der Schmerzen, wenn die Hämorrhoiden bluten. Betroffenen klagen über Schmerzen im Rektum, die sich wie Nadelstiche oder Splitter anfühlen. Geschwollene und trockene Schleimhäute des Darms sowie Hämorrhoiden verhindern die Darmpassage und rufen Verstopfungen (Obstipation) hervor. Der Stuhl ist hart und trocken und kann nur unter großer Anstrengung abgehen. Nach dem Stuhlgang entstehen heftige und langanhaltende, messerstichartige Schmerzen im Rektum und After, es fühlt sich für Betroffene so an, als würde der Enddarm hervorfallen (Rektumprolaps) oder als würde der Stuhl Holzsplitter enthalten. Die homöopathische Rosskastanie kann auch bei saurem Aufstoßen, übelriechenden Blähungen, die einem plötzlichen Stuhldrang mit Durchfall vorausgehen, Magenbrennen oder bei drückende Magenschmerzen zum Einsatz kommen. Beim Durchfall ist der erste Teil des Stuhls hart, dann dünn, breiig und von gelb-bräunlicher oder weißer Farbe. Die Schleimhäute des gesamten Verdauungstraktes sind trocken, rau, geschwollen und brennen. Typischerweise verschlimmern sich bei Aesculus-Menschen die Magen-Darm-Beschwerden durch Kälte, nach Mahlzeiten und der geringsten körperlichen Anstrengung.

Beschwerden der Wirbelsäule und des Rückens, rheumatische Beschwerden

Rheumatische Schmerzen in der Lenden- und Kreuzbeingegend oder durch Verstopfungen hervorgerufene Rückenschmerzen sind weitere Anwendungsgebiete des homöopathischen Mittels. Die gesamte Wirbelsäulenregion fühlt sich schwach und lahm an, die Muskulatur im unteren Rückenbereich wund oder steif, besonders bei Bewegung und der Lendenbereich lähmend und dumpf. Auch die Gelenke sind steif und schmerzhaft, besonders am frühen Morgen nach dem Erwachen. Die Rückenschmerzen fühlen sich wie zerschlagen an, als würde das Kreuz nachgeben und brechen. Betroffene sind nicht mehr in der Lage, Arbeiten zu erledigen.

Leitsymptome des homöopathischen Mittels Aesculus

Menschen, die das homöopathische Mittel Aesculus benötigen, zeigen folgende Leitsymptome:

Schmerzcharakter: stechend, messerstichartig, splitterartig

Die typischen Aesculus-Schmerzen werden von Betroffenen als stechend, messerstichartig und splitterartig beschrieben. Sie fliegen wie heiße Blitze über den Körper.

Stauungen der Körperflüssigkeiten, venöse Stauungen, Blutfülle

Zu den Leitsymptomen des Arzneimittelbildes gehören Stauungen im venösen Gefäßsystem, die sich in Form von geschwollenen, gestauten und stechend schmerzenden Beinen, Krampfadern und Hämorrhoiden zeigen können.

Schmerzhafte, blutende Hämorrhoiden

Die Aesculus-Hämorrhoiden sind bläulich und sehr schmerzhaft. Beginnen die Hämorrhoiden zu bluten, verbessert sich der schmerzhafte Zustand.

Trockenheit der Schleimhäute des Darms mit Verstopfung

Typisch für das Arzneimittelbild sind sehr trockene Schleimhäute besonders im Darmbereich, die Verstopfungen hervorrufen. Verstopfungen zeigen sich mit trockenem, hartem und dadurch auch sehr schmerzhaftem Stuhl. Im Enddarm (Rektum) besteht zudem ein trockenes und splitterartiges Gefühl, als würde der Stuhl viele kleine Holzstückchen enthalten.

Rückenschmerzen im unteren Wirbelsäulenbereich

Die typischen Aesculus-Rückenschmerzen treten hauptsächlich im unteren Rückenbereich auf und werden meist am Kreuzbein und an der Lendenwirbelsäule lokalisiert. Die Rückenschmerzen fühlen sich wie zerschlagen an, als würde das Kreuz nachgeben und brechen.

Psyche & Gemütssymptome bei Aesculus

Niedergeschlagenheit, Verzagtheit, Schwermütigkeit, Reizbarkeit

Menschen, die das homöopathische Mittel Aesculus benötigen, sind meist niedergeschlagene, traurige, verzagte und schwermütige Personen, die sich ständig müde, schlapp und träge fühlen. Morgens beim Aufwachen wirken sie verwirrt, wissen nicht, wo sie sich befinden, können nur schwer aus dem Bett aufstehen und brauchen einige Minuten zum Orientieren. Ihnen fehlt es an Energie, um in Schwung zu kommen. Auf der anderen Seite können Aesculus-Menschen aber auch sehr mürrisch sein. Sie sind sehr leicht reizbare Personen, die sehr schnell die Ruhe und Fassung verlieren und diese nur schwer wieder zurückerlangen können.

Modalitäten bei Aesculus

Verschlechterung der Beschwerden

  • Wärme, warme und stickige Räume
  • Bewegung, Liegen, Bücken, Gehen
  • Nachts beim Schlafen und am Morgen nach dem Aufwachen
  • Nach dem Stuhlgang, beim Urinieren
  • Rückenschmerzen

Verbesserung der Beschwerden

  • Kälte, kühle und frische Luft, kühles Baden
  • Fortgesetzte Bewegung und Anstrengung
  • Bluten (Hämorrhoiden)

Auslöser der Beschwerden bei Aesculus

  • Stauung der Pfortader, venöse Stauungen

Aesculus in der Schwangerschaft und Stillzeit

Grundsätzlich werden homöopathische Mittel während der Schwangerschaft und Stillzeit gut vertragen und Nebenwirkungen bleiben weitestgehend aus. Aesculus kommt bei Schwangeren hauptsächlich bei einer Venenschwäche zum Einsatz, die während der Schwangerschaft mit geschwollenen, schweren Beinen und stechenden Schmerzen, knotigen Krampfadern und Hämorrhoiden einhergehen kann. Besteht bei schwangeren Frauen eine Veranlagung zu einer Venenschwäche, kann das homöopathische Mittel auch vorsorglich zur Prophylaxe eingenommen werden. Ein weiteres Anwendungsgebiet bei Frauen sind schwangerschaftsbedingte Rückenbeschwerden, die in den meisten Fällen im unteren Kreuzbein- und Lendenwirbelbereich auftreten. Typischerweise verschlechtern sich die Beschwerden bei Bewegung und im Stehen.

Aesculus für Kinder

Aesculus kann in jedem Lebensalter angewendet werden. Bei Säuglingen, Babys und Kindern ist Aesculus ein wichtiges homöopathisches Mittel bei Verdauungsbeschwerden mit einer schwierigen Verdauung, saurem Aufstoßen, Verstopfung und unverdauten Stühlen. Auch bei einer schmerzhaften Mandelentzündung (Tonsillitis), die von einer ständigen Neigung zu schlucken begleitet wird oder wenn Kinder erschreckt und verwirrt aus dem Schlaf aufwachen, kann die homöopathische Rosskastanie zum Einsatz kommen. Das Mittel Aesculus passt meist zu niedergeschlagenen, mutlosen, unzufriedenen und leicht reizbaren Kindern, die schnell wütend werden, wenn ihnen widersprochen wird. Sie können ihre Wut nur schwer wieder unter Kontrolle bringen. Sie haben eine Neigung zu stottern und leiden außerdem unter Konzentrationslosigkeit beim Lernen. Lesen fällt ihnen besonders schwer und ruft zudem Kopfscherzen hervor.

Potenzen und Darreichungsformen von Aesculus:

Bei einer Selbstbehandlung von akuten Beschwerden sind die typischen Potenzen des homöopathischen Mittels Aesculus die Potenzen D6, D12, C6, C12 und C30. Sie sind in Form von Globuli, Tropfen (Dilution) und Tabletten in den Apotheken erhältlich. Aesculus kann aber auch als Urtinktur angewendet werden. Während der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) bei der Selbstbehandlung von akuten Beschwerden die Potenz C12 für alle homöopathischen Arzneimittel empfiehlt, gibt es in der weiten Literaturlandschaft bezüglich der Wahl der Potenzen bei der Selbstbehandlung verschiedene Empfehlungen: So eignen sich für eine Selbstbehandlung bei einfachen und mäßigen Beschwerden auch die Potenzen D6 und D12, bei akuten Beschwerden die Potenz C30. C30-Potenzen befinden sich meist in den homöopathischen Haus-, Reise-, und Notfallapotheken.

Dosierung und Einnahme von Aesculus

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt. Weiter empfiehlt die DZVhÄ, jeweils 15 Minuten vor und nach der Gabe des homöopathischen Mittels möglichst weder zu essen noch zu trinken. Gleiches gilt für Kaugummis, Zigaretten, Zähneputzen und Ähnlichem. Im Idealfall beträgt der Zeitabstand etwa 30 Minuten. Im akuten Fall wird das homöopathische Arzneimittel sofort verabreicht.

Dosierung und Einnahme bei Säuglingen, Babys und Kindern

Die homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt, der Hebamme oder mit dem Kinderarzt erfolgen.

Allgemein wird empfohlen, dass Säuglinge (bis 12 Monate) pro Gabe 1 Globuli bekommen, Babys (2 bis 3 Jahre) nehmen 2 Globuli ein und größere Kinder (ab 3 Jahre) erhalten wie Erwachsene auch 3 Globuli pro Gabe. Säuglingen und Babys werden die Globuli zum Auflösen in die Wangentasche gegeben.

Homöopathische Tropfen (Dilution) werden üblicherweise in Wasser gelöst und entweder mit einem Plastiklöffel oder eine Pipette direkt in den Mund verabreicht. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die flüssige Arzneimittelform aus bis zu 62-prozentigem Alkohol besteht und somit nicht für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke eignet ist.

Quellenverzeichnis

  • Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban &, Fischer Verlag, 2005
  • Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-, Verlag, 2009
  • William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag, 2007
  • Constantin Hering: Kurzgefasste homöopathische Arzneimittellehre. Burgdorf Verlag, 1995
  • Roberto Petrucci: Kinder. 543 Homöopathische Arzneimittel- Hahnemann Institut für homöopathische Dokumentation, 2008
  • Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban &, Fischer Verlag, 2004
  • Sven Sommer: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2006
  • Werner Stumpf: Homöopathie, Gräfe und Unzer Verlag, 2010